Kategorie: Blog

  • Gestern habe ich mal angefangen mir die ersten Sachen, die ich noch benötige und nicht selber machen kann oder möchte, zu bestellen. Wie eine neue Hose und Larp-Münzen. Das Drachenfest ist aber nicht mehr lange hin, so dass ich langsam mal Gas geben muss, was die anderen Projekte angeht.

    • A Die Pistole habe ich mir indessen gekauft und auch schon annähernd schußfertig – nur etwas rumbasteln muss ich wohl noch, damit es zuverlässiger knallt.
    • B Den Freibeutersäbel vom Handelshaus Rabenbanner werde ich mir in Kürze bestellen.
    • C Da es echt nervig ist die Pistole ständig in der Hand zu halten, brauche ich ein Pistolenholster. Das wird dann am Gürtel getragen, was aber wiederum bedeutet, dass ich wieder Gürtel tragen sollte.
    • D Der Frock-Coat steht gerade weit oben auf der Prioritätenliste, hat aber noch einige Veränderungen erfahren. So wird der Oberstoff doch aus Wolle bestehen, der Futterstoff weiterhin aus Leinen. Wie ich die Krakenverzierungen – nach Vorbild von Rebeccas Weste hier – mache weiß ich jedoch noch nicht.
    • E Eine Farbvariante, in der das Futter aus der Farbe „Rauchblau“ ist und nicht wie in „D“ in der Farbe „Schwedenblau“.
    • F Der Wollstoff „Gaby“ von Aktivstoffe in Dunkelblau für den Frock-Coat
    • G Die Leinenstoffe „Holmar“ in Schwedenblau und Rauchblau
    • H Die Leinenstoffe „Holmar“ in Marine und Faro
    • I Ein blauer Stoff, den ich hier noch liegen habe.

    Darüber hinaus steht noch an:

    • Eine Weste. Da hinter den hohen Stehkrägen bei hohen Temperaturen ein Hitzestau entsteht wollte ich erst eine Weste ganz ohne Stehkragen machen, aber meine Frau meinte, dass diese indessen zu Askir gehören. Ergo wird es wohl eine Weste mit einem weniger hohen Stehkragen werden. Wieder Oberstoff als auch Futter aus Leinen (Rauchblau und Faro).
    • Ein zweites Taillentuch, dieses Mal aber wahrscheinlich in einem hellen Blau (ggf. Schwedenblau)
    • Flagge der „Kraken“, um sie in der Flotte aufzuhängen.
    • Aposteln bestellen und sie an den (neuen?) Crossbelt dran tüdeln.
    • Eventuell ein neuer Crossbelt mit einer vernünftigen Scheide für meinen Säbel. Vielleicht kann man ja auch die bestehende Scheide für an den Gürtel so modifizieren, dass man sie auch an einen Crossbelt dran bekommt.

    Sowohl die Karte für die Diplomaten des Blauen Lagers als auch die zweite Auflage des Kompendiums habe ich in der Prioritätenliste etwas weiter nach hinten geschoben. Wenn ich neben den obigen Projekten und dem Leben, was ich ja irgendwie auch noch leben muss, Zeit und Muße habe – nur dann, werde ich diese Projekte noch bis zum Drachenfest fertig stellen.

  • In den frühen Morgenstunden hatte die „Kraken“ die Anker gelichtet, nachdem die Matrosen Skua und Rahad sowie die Passagiere Corvo und Skadi mit mir wieder an Bord zurück gekehrt waren. Indessen prescht der Schoonter unter vollen Segeln und einer guten Bagstagprise durch die See – mit Kurs auf die Dracheninseln. Der Blaue Drache ruft und wie die Jahre zuvor werde ich zur Flotte stoßen, um gemeinsam mit den Crews der „Gorgon“, der „Arrbucc“ und der „Mighty Mule“ segelnd und streitend mein Können für einen blauen Sieg in die Waagschale zu werfen.

    In meiner Kajüte sitzend gleitet mein Blick über die mit bemalten Segeltuch bespannten Wände und Deckenplanken, die der dargaresische Künstler Kyell mit alptraumhaft-düsteren Krakenarmen und Geschöpfen malerisch gestaltet hat. Turbulente Tage in Elitawana liegen hinter mir. Tage voller Aktivität und vielfältiger Gefühle – von den Untiefen des Scheiterns und der Enttäuschung bis zu den Höhen von Freiheitswillen und Einheit.

    Viele mag es überrascht habe, dass es die Blauen waren, die schon am ersten Abend nach der Ankunft in der ersten Drachenwelt, die Verantwortung übernahmen um eine erste Wahl eines Heerführers und die erste Zusammenkunft in der goldenen Akademie zu organisieren. Als Hochdiplomat des Blauen war Letzters irgendwie in meine Verantwortung gefallen – ich meine mich zu erinnern, dass Norrec darran nicht ganz unschuldig war. Der einäugige Hundsfott, denke ich lächelnd bei mir.

    Die Zusammenkunft in der goldenen Akademie hat sich als Ort des Informationsaustausches schnell etabliert, während die Benennung eines Heerführers zu dem Zeitpunkt wohl daran scheiterte, dass Jedem der Beweis von dicken Eiern wichtiger war als dass man sich Jemanden untergeordnet hätte. Erst einige Tage später hatte man sich auf einen Silbernen einigen können. Kopfschüttelnd schütte ich mir ein Glas Portwein ein.

    Es war die Diplomatin der Norati, mit der ich etliche Gespräche führte, und die mir verständlich machte, wie sehr es in den letzten Jahren, bei unseren letzten Aufenthalten versäumt worden war, mit den Einheimischen der ersten Drachenwelt zu reden. Wir kamen, trafen Entscheidungen und verschwanden wieder – und die Menschen dort mussten dann mit dem durch uns angerichteten Chaos leben. Denn ehrlich gesprochen: Viel Gutes haben wir selten bewirkt. Nur allzu verständlich – an Stelle der Einheimischen hätte ich auch nicht applaudiert. Eine Frustration, die indessen der Hexer für sich genutzt hat, um Einheimische an sich zu binden.

    In der Folge haben wir öfters miteinander gesprochen und sie als auch andere Gesandtschaften wurden zu den den Treffen in der goldenen Akademie eingeladen. Es war ein Anfang, doch noch ausbaufähig. Etwas, was es zu verbessern gilt, wenn uns die Drachen das nächste Mal nach Elitawana schicken. Falls das nochmal vorkommen sollte, denke ich bei mir, falls dann Elitiwana noch existiert und nicht schon vom Feind genommen wurde. Eine meiner Ansicht nach nicht unbegründete Befürchtung.

    Seufzend lehne ich mich auf meinem Stuhl zurück, nippe an meinem Portwein und blicke hinüber zu meinem Hut, in der noch die weiße Rose der Gnade, welche ich für meinen Einsatz von der silbernen Hohepriesterin und ihrer Akolythin erhalten habe, steckt. Sie hat sich besser gehalten, als man hätte erwarten können. Hoffentlich können sich auch die Priester dort noch länger halten, als ich befürchte. Mögen die Drachen ihnen beistehen.

    Die Augen reibend streifen einige Erinnerungsfetzen an meinem inneren Auge vorbei. Khemrih, der nicht mehr Hetmann der Vargberg-Ottajasko ist. Rhea, die als neue Anführerin dieser Gruppe mindestens optisch eine Verbesserung ist. Mishra, der mehrfach die indessen wohl schon legendäre Geschichte von „Mishra aus dem blauen Lager“ erzählt hat, in der auch ich eine Rolle spiele. Meine Begegnung mit Lady Marthiana, die umgänglicher ist als ihr Ruf erwarten ließ und sogar an der blauen Feier vor dem Portal teilgenommen hat.

    Über den Verbleib der blauen Freiheitskämpfer der ersten Drachenwelt und Lydia habe ich leider nichts gehört. Vielleicht sind sie dem Vorschlag, welchen mir der graue Held im letzten Jahr machte, gefolgt und haben sich zu den Küsten aufgemacht, um auf den blauen Weiten der See ihre Freiheit zu leben.

    Einzig eine Freiheitskämpferin war vor Ort, als wir in Elitawana ankamen: Vincenca Verani. Die Kapitänin der „Ira Solis“ aus unserer Drachenwelt, Streiterin für den blauen Drachen seit seinem Erscheinen und erste Richterin des blauen Lagers. Vorletztes Jahr habe ich mit ihr noch im „Durstigen Dolch“ gesessen und über meinen Beitritt zu „Tiefseeblau“ gesprochen – kurz bevor sie verschwand. Jetzt war sie hier. Eine Gefangene des Hexers.

    Ihr Körper, seiner Organe beraubt und versteinert, schütze einen Zugang zu einem Monster, welcher einen Seelenstein Auroras bewachte. Ihre Organe wurden in verschiedenen Ritualen genutzt und der größte Teil ihrer Seele war ihrem Körper entrissen worden. In einem Seelengefängnis, in dem auch ein grüner Held und die Mutter von Inat Laron eingekerkert waren, wurde sie seit Monden gefoltert. Unvorstellbar, welches Leid sie in dieser Zeit erfahren musste. Ehrensache, dass dies eine blaue Angelegenheit war. Vornehmlich die Crew von Vincenas „Ira Solis“ und Kapitän Vizharent mit seiner Mannschaft kümmerten sich darum, denn auf uns Blaue warteten noch weitaus mehr Aufgaben.

    Nachdem ich schon vor vielen Jahren in Weltenwacht während des Gerichts über Inat Laron Leibwächter von Arina, der im letzten Jahr verstorbenen Stimme der Zeit war, wurde ich als blauer Vertreter zur Eröffnung ihres letzten Willens geholt. Sie als Priesterin aller Drachen war damals die Erste, welche die Existenz des blauen Drachens anerkannte. Gedenk dieser Anerkenntnis übertrug sie uns zwei Aufgaben.

    Gemeinsam mit Vertretern vom weißen Drachen und vom Wandel sollten wir die Gestaltung ihres Grabes anleiten. Eine Aufgabe, die ich an meine Matrosin Skua und an Cassy von der „Grinding Moon“ deligierte. Gemeinsam mit Vertretern der anderen zwei Lager haben sie diese Aufgabe zu einem schönen und Arina angemessenen Ende gebracht. Ich selbst habe später noch einige Hutkarten – vom blauen Drachen, vom blauen Herz und von der Kraken – auf dem Grab abgelegt und ihrer gedacht.

    Meine Passagiere Corvo, der Geschichtenerzähler, und Skadi, die Kuriositätensammlerin, haben derweil mit einigen Anderen versucht mit Aurora zu sprechen. Sie hatten Marzipan, die Lieblingsspeise der jungen Stimme der Zeit, dabei. Was sie jedoch nicht geplant hatten war, dass sie das alte Wiegenlied Auroras mit vortragen mussten – gefühlte vierhundert Mal, wie sie erzählten. Lächelnd nippe ich ein weiteres Mal an meinem Portwein. Gut, dass ich das nicht mitmachen musste.

    Die zweite Aufgabe, die uns Blauen Arina in ihrem Testament zudachte war dazu bestimmt Aurora von den Ketten zu befreien, welche die Einflüsterungen des Hexers ihr angelegt hatten. Ein Amulett, welches wir aus ihrem Nachlaß erhielten, sollte mit dem Gedanken der Freiheit aufgeladen und ihr umgelegt werden. Eine Aufgabe, die ich nach einem Gespräch mit Elizabeth und Kapitän McShorty zur Koordination in die Hände von Letzterem legte. Einem Mann, der schon als Kodexwächter des Blauen Lagers im letzten Jahr seinen Wert mir gegenüber mehrfach bewiesen hatte.

    Weitere Gedanken an diese Aufgabe schlucke ich erstmal mit einem großen Schluck Portwein hinunter, bevor ich das Glas wieder fülle. Da war die Aufgabe des Schutzes des Urstroms viel erfreulicher. Der Fürst der Noratis, der später vom Hexer korrumpiert wurde, hatte mich darauf hingewiesen, dass der Urstrom nicht vor dem Hexer geschützt sei und dieser Schutz nur durch ein Gebet an alle Drachen erfolgen kann.

    Das war viel Laufarbeit. Mit einem Stirnrunzeln blicke ich hinüber zu meinen Stiefeln, deren Sohlen sich zu einem großen Teil abgelöst haben und dringend einen Schuster benötigen. Gut, dass Rahad mit dabei war – er hat viel Lauferei übernommen und war oft mit dem rettenden Becher Wasser zur Stelle, wenn ich in irgendwelchen Besprechungen saß.

    Für diese Aufgabe stand Chloe als angehende Priesterin des Blauen ganz oben auf der Liste, wie ich auch El Gar für den Grünen und Mishra für den Grauen zur Besprechung in die Taverne bat. Letztendlich waren fast alle Drachenvertreter und der Wandel dort versammelt und mit Sahar von der goldenen Akademie übernahm ein erfahrener Mann die Leitung des Ritus, der am Vormittag des folgenden Tages erfolgreich durchgeführt wurde.

    Während der Portwein meine Kehle hinunter rennt stelle ich fest, dass ich in Elitawana viel weniger des guten Getränkes zu mir genommen habe, als es zu vermuten gewesen wäre. Ein Indikator dafür, dass ich viel unterwegs war und viele Gespräche geführt habe. Von den Treffen in der goldenen Akademie bis zu den leider viel zu kurzen Unterhaltungen mit Diplomaten und Lagerräten anderer Drachenlager, wie Grün, Gold und Grau.

    Doch ich bin sicher, dass es nicht nur mir so ergangen ist. Auch die anderen Anhänger des Blauen Drachen waren ständig unterwegs und gemeinsam haben wir viel bewegt. Ich bin stolz auf die Frauen und Männer, die unter der Fahne der Freiheit dieses Mal einig und unbeugsam der Verantwortung gegenüber der ersten Drachenwelt gerecht geworden sind.

    Nach einem Räuspern nehme ich nochmal einen großen Schluck Portwein. Abgesehen von einem düsteren Schatten, der sich auf unser Handeln gelegt hat. Ein Leichentuch, das Alles, was zuvor geleistet worden war, innerhalb kürzester Zeit der Vergessenheit anheim fallen ließ. Zuvor noch ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft der Drachengläubigen wurden wir über Nacht zu Ausgestoßenen, die sich schon am Galgen baumeln sahen.

    Das kurz nach Mitternacht durchgeführte Ritual, um den Anhänger Arinas mit blauem Freiheitswillen aufzuladen, scheiterte grandios. Nicht nur, dass der Anhänger nicht aufgeladen wurde – der Hexer konnte sich Zugang in den Ritualkreis verschaffen und nahm alle Drachensiegel auf der Stele mit sich. Ein herber Rückschlag, nach dem allen Blauen die Enttäuschung tief in die Gesichter geschrieben stand. In dieser Nacht saß ich noch mit den Kapitänen McShorty, Vizharent und Petersen zusammen bis der Himmel sich aufhellte.

    Mit nur wenig Schlaf habe ich mit vielen Leuten über die Geschehnisse der Nacht gesprochen, damit wir nicht von einem Lynchmob aufgeknüpft wurden. Ich war bei den Eichentemplern aus dem Silbernen und bei der goldenen Akademie, sprach mit den Noratis und mit dem Schild der Schöpfung. Zuletzt war ich noch beim goldenen Hohepriester, der mir erzählte, dass eine Person in unserem Kreis wohl in seinem Geist Aurora gerufen hatte und so der mit ihr verbundene Hexer Zugang erhielt.

    Auch wenn ich indessen erfahren habe, wer in diesem Kreis dafür verantwortlich ist, habe ich nur mit Kapitän McShorty darüber gesprochen und wir waren uns einig: dieses Wissen werden wir in einer Truhe einsperren und am tiefsten Punkt des Meeres mit einer Kanonenkugel an der Truhe versenken. Wir segeln gemeinsam und wenn wir Fehler machen, dann werden wir gemeinsam untergehen. Die Blauen stehen zusammen!

    Ich hebe meinen Becher. „Auf die Blauen!“ Ein Schluck und ich fülle den Becher abermals. Auf dem Etikett der Flasche betrachte ich kurz das Wappen von Yddland, meinem Handelspartner. Bei allen Klabautern – ich hatte doch glatt vergessen Rätsel anzusprechen, denn ich meine ich hätte an ihrem Gürtel auch das Wappen von Yddland gesehen. Ich zucke mit den Schultern: Man sieht sich doch meist zweimal im Leben. Mindestens.

    Leider, denn es gibt auch Leute, auf die man echt verzichten könnte. Und ganz oben auf dieser Liste steht der Hexer. Der Mann, in dessen Kopf ich mich kurz vor dem gescheiterten Ritual wiedergefunden habe – gemeinsam mit einer Ceridin und einem Darpatbullen. Er schien überrascht uns dort zu sehen und auf seine Frage, was wir wollen, antwortete ich mit „Wissen sammeln“. Warum auch immer gewährte er mir drei Fragen, auf die er wahrheitsgemäß antworten würde.

    „Wo warst Du, als der Graue die erste Drachenwelt in der Zeit verschob“ war meine erste Frage, die er mit „Im Pantheon“ beantwortete. Meine zweite Frage war nicht, wer seine Eltern waren, sondern wann sie waren. Der Hexer antwortete, dass er älter sei als die Drachen.

    Nachdem er den Darpatbullen aufforderte die Ceridin zu erwürgen und ihm sagte, dass er die freie Wahl hätte dies zu tun oder er ihn zwingen würde, sagte ich ihm, dass dies nicht Freiheit wäre, da er sich ja als „der Befreier“ bezeichnen würde. Wieso er diese Bezeichnung gewählt hätte.

    Er ließe sich nicht in einen Namen, eine Farbe oder in eine Form pressen, war seine Antwort. Nicht er selbst, sondern seine Anhänger haben ihm den Namen „Befreier“ gegeben, so wie er in früheren Zeiten schon andere Namen gehabt hätte und auch in Zukunft noch andere Namen haben wird.

    Nachdem er uns aus seinen Kopf gebeten hatte sprach ich lange mit Mishra und nach vielen Rückfragen zu Details bei den Hohepriestern haben wir indessen eine Theorie zur Herkunft des Hexers. „Als die alten Götter fielen zerbrachen sie in viele Splitter“ ist eine ebenso belegte Überlieferung, dass des Hexers Eltern keine Namen hatten. In alter Zeit fielen wohl zwei große Steine vom Himmel, welche dann „Vater“ und „Mutter“ genannt wurden. Der Vaterstein ist – bearbeitet – die heutige Drachenstele.

    Aus einem oder mehreren dieser Splitter entstand er, den wir heute Hexer nennen. Er war der Vater der alten Götter. Irgendwann kamen die Drachen und er wurde mit seinen Kindern aus dem Pantheon vertrieben. Seitdem arbeitet er daran die Drachen zu stürzen. Es begann sicher vor langer Zeit, doch erstmals für uns in Erscheinung trat er als Berater von Inat Laron.

    Bis dahin war die erste Drachenwelt in verschiedene Länder gegliedert, welche von unterschiedlichen Drachen beherrscht wurden. Ein über lange Zeit stabiles System, welches erst zusammen brach, als Inat Laron, von seinem Berater beeinflusst, begann alle Länder unter der Herrschaft des Kupfernen zu erobern. Dies wurde vereitelt und der Priesterkönig vor Gericht gestellt. Unter welchem Einfluß die Kaiserin von Weltenwacht auch gestanden haben mochte: sie verurteilte ihn zu einer Verbannung in die Niederhöllen.

    Damit wurde erstmals ein Portal zu einem widernatürlichen Verließ der alten Götter geöffnet. Alte Götter, die sich erhoben und letztendlich zum Untergang von Weltenwacht führten. Ich kann mich noch gut an den Tod der Kaiserin erinnern und wie Milla, Matt Jess und ich ihr im Namen des Blauen das letzte Geleit gaben. Ebenso erinnere ich mich noch lebhaft an unsere Flucht aus der dem Untergang geweihten Stadt.

    Dieser Untergang hat die Schwäche der Drachen offenbart und der Hexer konnte sowohl an Macht als auch an Unterstützung im Volk hinzu gewinnen. Sein Anspruch ein Gott zu sein mag nicht falsch sein, doch es ist ein Gott, der keine Liebe kennt. Seine Kreaturen in den Farben der Drachen haben so auch nur die Aspekte der Drachen, die keine Liebe benötigt. Der blaue Weg hätte in seiner Vorstellung sehr viel Gier, aber sicher keine Verantwortung für die Freiheit anderer und erst Recht keine Lebensfreude.

    Genug Gründe, um gegen den Hexer und seine Anhänger vorzugehen. Doch die Erkenntnis, dass es sich wirklich um einen Gott handelt, macht diese Aufgabe nicht einfacher und auch ich bin fern von jeder Lösung. Denn es scheint auch Niemand zu wissen, wie vor Äonen die alten Götter gestürzt wurden.

    Bis dahin bleibt uns nichts Anderes übrig, als einen Schritt nach dem Anderen zu gehen. Das hieß nach dem mißglückten Ritual erstmal die Siegel zurück zu beschaffen. Vereinfacht wurde dies, da der Hexer wenig damit anzufangen wusste und nicht die Kraft besaß diese zu zerstören. So konnten sie zurück gehandelt werden. Eine Aufgabe, bei der wir von der „Kraken“, in erster Linie Skua, den Silbernen halfen.

    Auch das Amulett wurde in einem Ritual aufgeladen, an dem Vertreter aller Drachen und des Wandels ihre Gedanken zum Weg der Freiheit erzählten. Ich hatte die Ehre in diesem Ritual den blauen Weg zu vertreten. Habe dem Amulett und damit hoffentlich auch Aurora erzählt, wieso ich den blauen Weg gehe und dass er bedeutet, dass man sich nicht vorschreiben lässt, wie man sein Leben lebt. Wie man denkt, spricht und handelt. Aber ich habe auch von der damit verbunden Verantwortung berichtet.

    Wie genau Vincenca letztendlich wieder zurück geholt wurde kann ich gar nicht sagen, da ich nicht zugegen war. Doch sie haben sie zurück geholt und dann hat ihre Crew sie gemeinschaftlich erschossen – so wie es ihr Wunsch war. Denn Nekromantie war für uns Blaulageristen nie eine Option. Ich erhebe meinen Becher auf die Kapitänin, deren Seele nach Berichten von Anwesenden in die blauen Gefilde gesegelt ist.

    Mit meiner Crew begleitete ich Kapitän McShorty, der Aurora das Amulett geben sollte. Diese war indessen an der Seite des Hexers aufgetaucht und die Schlacht war indessen entbrannt. Im Hof der Burg sprang McShorty dann beherzt vor, um Aurora die Kette umzulegen. Die meisten von uns, auch ich, waren zu dem Zeitpunkt vom Hexer versteinert worden. Doch man erzählte mir später, dass es ihm nicht zur Gänze gelang und sie die Kette dann in Händen hielt. Auch später habe ich den Anhänger nicht an ihr gesehen.

    Wieder beweglich wichen die kurzen Zweifel, was nun zu tun sei, einer blauen Entschlossenheit. Wir müssen nah an Aurora heran kommen und den Hexer ablenken, um mit ihr zu reden. So bahnten wir uns den Weg in die Schlacht, weit reichte das Tempre von Cassys Stimme und schon bald sangen alle das alte Shantie „Old Chariot along“. Das Lied, das wir schon beim großen Ausmarsch auf dem Fest der Drachen gesungen hatten.

    Hinter den Schlachtreihen warteten wir singend auf den Moment, in dem sich eine Lücke öffnen und einen Weg zu Aurora offenbaren würde. Jeder Blaue war bereit sich als Teil der Sturmflut in die Reihen des Feindes zu stürzen, um den beiden Erstdrachenweltler, die sich für den blauen Weg entschieden hatten und in deren Land Aurora geboren war, den Weg zur Stimme der Zeit zu bahnen. Jeder war bereit dafür sein Leben zu geben.

    Doch dazu kam es nicht, denn plötzlich kam Regismund, Lagerrat des Grauen Lagers, auf das Schlachtfeld gestürmt und rief uns Blauen zurück zu Burg und Tempel. Wie ein Mann, ohne Zaudern und Zögern, sprangen wir auf und rannten zum Tempel. Aye: rannten! Die Wachen vor dem Tor bildeten für uns eine Gasse und mich verwundert noch immer, dass McShorty und ich als Erste durch das Tor stürmten. Schließlich sind wir beide vertikal herausgefordert und haben nicht unbeding die längsten Beine.

    Scheinbar wäre es aber gar nicht so eilig gewesen, denn vor Ort hatten wir erstmal Zeit zu verschnaufen. Den Drachen sei Dank, denn etwas Luft holen war eine ganz gute Idee. Eine solche Strecke zu sprinten ist man ja als Seemann nicht gewohnt, denn sie war um Einiges länger als die Distanz vom Heck zum Bug der „Kraken“. Außerdem sollte ich nicht versuchen zu Laufen und weiter zu singen.

    Über die eigene Dämlichkeit verwundert schüttele ich meinen Kopf und nehme noch einen Schluck Portwein. Während ich im Innenhof versuchte nicht einem Schlagfuß zu erliegen war im Tempel der sphärische Teil von Aurora aufgetaucht und man hatte ihr den Seelensplitter, den das indessen besiegte Monster aus dem Portal hinter der versteinerten Vincenca mit sich geführt hatte, gegeben. Irgendwie scheinen wir nicht gewonnen, aber auch nicht in allen Bereich verloren zu haben.

    Der Hexer ist zumindst abgezogen. Mit ihme seine Gefolgsleute und ihre Truppen. Grund genug sich mit den Blauen mal etwas dem Aspekt der Lebensfreude zu widmen. So saßen wir noch lange zusammen und haben gesungen, während die Flaschen kreisten. Wir mögen in unserem Handeln und erst recht in der Auslegung des blauen Weges, den ich mit Erik Petersen beim Fest der Drachen auch noch mal ausdiskutieren werde, sehr unterschiedlich sein, aber der blaue Weg eint uns. Diese Einigkeit haben wir in diesen Tagen gelebt und auch sie ist es, die mich immer wieder dem Ruf des Blauen Drachens folgen lässt.

    Ich reibe mir die Augen. Es ist so viel geschehen. Über so viel wurde geredet. So viele Gedanken, dass der Kopf davon zu platzen droht. Auch wenn die Diplomatie nicht zu den einfachsten Aufgaben auf dem Fest der Drachen zählt, so freue ich mich schon auf diese im Vergleich zu den Geschehnissen in Elitawana simple Angelegenheit.

  • Es ist ja nicht so, als ob man zwischen den großen Cons nicht gut ein Jahr Zeit hätte. Immer steht man nach einem Con da und hat Ideen und Pläne, die man in den folgenden Monaten umsetzen möchte. Und plötzlich findet man sich wenige Wochen vor dem Con wieder und hat bis zu dem Zeitpunkt Nichts gemacht.

    So war es auch mal wieder bei mir vor dem „Zeit der Legenden“, von dem ich soeben zurück gekehrt bin. Und für das ich doch noch Einiges geschafft habe. Vielleicht brauche ich aber auch diesen selbstgemachten Druck, um mich richtig zu motivieren. Wenn es etwas Kreatives ist, das man gerne macht, stellt es im Grund auch keinen negativen und belastenden Stress dar.

    Daher habe ich in den Tagen vor dem Zeit der Legenden noch einige Kisten in Baumärkten gekauft, die ich dann mit Acrylfarbe angemalt bzw. farblich gestaltet habe. Danach kam noch ein transparenter Sprühlack drauf und fertig waren die Kisten fürs Essenzeug und die Schnapsbecherchen, fürs Nähzeug und für das Schreibzeug sowie für die Hutkarten.

    Apropos Hutkarten: Einige neue Hutkarten habe ich ebenfalls in das Sortiment aufgenommen. Wobei drei davon durch die Symbole natürlich personen- bzw. gruppengebunden sind.

    Meinen Hut habe ich in einem Zug natürlich auch neu gestaltet, so dass jetzt auf der hochgestellten Krempe eine Hutkarte des „Blauen Herzens“ und der „Kraken“ prangt sowie ein neues Symbol des Blauen Lagers. Auf der anderen Seite habe ich das Symbol der „Gorgon“ entfernt und den „Blaufuchs“ weiter nach hinten versetzt.

    Auf dem Con habe ich dann von Maike die neuen Kraken-Stickereien erhalten, so dass diese nun ebenfalls den Hut schmückt. Bei Luzy’s Pirate Leather habe ich dann noch einen Ring und die Pistole gekauft. Letztere wurde Dank Hubi von den Eichentemplern und Robin von der Dohlenschmiede sogar noch schussbereit.

    Jetzt sind es bis zum Drachenfest nur noch wenige Wochen und ich habe noch einige Pläne, die ich gerne in dieser Zeit realisieren würde. Mal sehen, was ich schaffe … 😉

  • Allein der Name „Kraken“ scheint schon Werbung genug zu sein – zumindest für Rebecca war dies wohl der ausschlaggebende Grund sich einen neuen Charakter für die Crew zu erstellen. Und dann hat sie angefangen zu nähen und wenn Rebecca damit anfängt, dann bekomme ich Tränen in den Augen.

    Vielleicht ist sie, unter anderem durch ihre Faun- und Tierdarstellung, dem einen oder anderen durch ihre Seite „Ermelyns Creations“ (Blog, Facebookseite) bekannt. Dieses Mal ist es ein Mensch aus Aventurien, aber ihr Können und ihr Auge fürs Detail hat sie an ihrer Weste und ihrem Mantel ein weiteres Mal unter Beweis gestellt.

    Mich hat sie damit natürlich auch inspiriert, was die nächste(n) Weste(n) und den geplanten Mantel angeht. Ich glaube so ein paar mit Handnähten gebildete Krakenarme würden sich zum Beispiel gut machen, oder!?

    Copyright der Fotos, die ich freundlicherweise nutzen durfte, liegt bei Rebecca von „Ermelyns Creations“

  • Sturmumtoste Zeiten haben ihren Tribut gefordert. Viele Projekte sind auf der Strecke geblieben. Auch wenn mein Kurs im realen Leben immer noch nicht ganz klar ist, so zumindest das Ziel. Das befreit und ermöglicht mir die Muße langsam alte Ideen aufzugreifen und Neue zu entwickeln.

    Dabei hängt mein Herz weiterhin in erster Linie an Askir, was sich auch gut anhand meiner Liste der geplanten Cons (hier) ablesen lässt. Er ist mein Hauptcharakter, in dem noch viel Potential steckt. Indessen ist er Kapitän, hat sein eigenes Schiff (einen kleinen Topsegelschooner) und auch die ersten Freunde haben begonnen sich Charaktere für die Crew zu erstellen. Weil sie auf das Konzept Lust haben.

    Das erste Mal mit Crew werde ich übernächste Woche auf dem Zeit der Legenden unterwegs sein. Ich werde mir bis dahin auch nicht den Stress machen meine Ideen umzusetzen. Denn danach habe ich einige Wochen bis zum Drachenfest und das Ziel ist bis dahin die wichtigsten Projekte realisiert zu haben. Natürlich immer unter der Prämisse, dass es finanziell passt.

    • A Ein Frock-Coat für den Sommer, Oberstoff Leinen Marine, Futterstoff Leinen Schwedenblau. Auf einer Schulter erhält er eine Lederschulter und vielleicht gibt es noch ein paar Verzierungen, in der Art wie hier von Rebecca in der Mitte gezeichnet.
    • B Mein Hut wird wieder einmal neu gepimpt. Die Hutkarten werden ersetz, wofür ich drei neue Entwürfe gemacht habe. Meine Tendenz ist derzweit die beiden rechten Karten zu verwenden, wobei wohl der Text bei der Krake verschwinden wird. Sollte die Flotte, mit der Askir segelt, bis dahin ein Symbol haben könnte die Krake noch durch dieses ersetzt werden.
    • C Das ist die Kraken, die Flagge des Schiffes. In dieser Form wird sie auf blauem Stoff gestickt und dann das Symbol der „Gorgon“ auf meinem Hut ersetzen. Das Zeichen der „Blaufüchse“ wandert dann wohl nach hinten.
    • D So sieht sie aus – die „Kraken“. Der Topsegelschooner, mit dem ich mich ganz bewusst nicht an maritimen Aufrüstungen beteilige. Die Besatzung beträgt 25 Personen und das Schiff hat keine Kanonen, nur einige Karronaden und Drehbrassen. Es ist schnell, wendig, kann hoch an den Wind gehen und hat wenig Tiefgang. Was braucht man mehr?
    • E Es wird für den Sommer noch mindestens eine neue Weste entstehen. Wie gewohnt mit rauchblauem Leinen als Oberstoff und Faro-Leinen als Futterstoff. Nur dieses Mal mit etwas niedrigerem Kragen, denn der hohe Kragen ist bei hohen Temperaturen doch etwas unangenehm.
    • F Askir wird neben einem neuen Säbel aus dem Handelshaus Rabenbanner auch eine Pistole und eine Muskete erhalten. Nach Beratung von Robin und Tom beim BC werde ich mich jetzt auf eGun umsehen und hoffe da ein „Schnäppchen“ zu machen, da mir die Deko-Waffen nicht zusagen. Dazu gehört dann natürlich auch die Ausstattung, um die Nutzung der Schwarzpulverwaffen richtig auszuspielen und ein Gürtelholster für die Pistole.

    Jetzt bitte Daumen drücken, dass das zeitlich, finanziell und handwerklich auch bis zum Drachenfest klappt. 😉

     

     

  • Mein Projekt für einen neuen Mantel für Askir, wie ich ihn letztes Jahr geplant hatte, ist aus finanziellen Gründen und auch etwas auf Grund meiner Krankheit bisher nicht realisiert worden. Aber während der Zeit meiner Reha ist mir dann eingefallen, dass ich ja zum Warmhalten noch einen passenden Mantel im Lager habe.

    Diesen Mantel habe ich vor über zehn Jahren auf Ebay ersteigert, damit ihn mein Charakter Myron d’Auras tragen kann. Es handelt sich um einen alten schwedischen Militärmantel, ich meine von der Küstenattilerie. Letztendlich habe ich ihn meist im normalen Alltag getragen, bis er an der Rückennaht gerissen ist.

    Heute habe ich diesen Mantel aus dem Lager geholt und er passt und sieht meiner Ansicht nach ausreichend gut aus. Und warm hält er auf jeden Fall, was ja der Sinn eines solchen Mantels ist.

    Damit ist auch ein weiteres Problem gelöst, denn ich war mir die ganze Zeit nicht sicher, ob ich den neuen Mantel für kalte Jahreszeiten aus warmer Wolle machen soll, oder – damit ich ihn auch im Sommer repräsentativ anziehen kann – aus eher dünneren Stoffen. Der alte Militärmantel wird jetzt der Mantel gegen Kälte und irgendwann nähe ich mir den geil aussehenden, ursprünglich geplanten Mantel dann zum Posen, wenn es eh warm ist.

    Das ist übrigens der besagte Mantel in der Zeit, als ihn le Capitaine Myron d’Auras getragen hat. Die Ärmelaufsätze gibt es übrigens schon lange nicht mehr.

  • Auf einigen sozialen Netzwerken habe ich gesehen, wie einige Larper ihre Charaktere, die sie während ihrer Zeit im Larp gespielt haben. Da ich das eine nette Idee fand habe ich diese auch mal zusammen getragen:

    Und weil es so schön ist hier auch noch die Charaktere meiner Frau:

  • Seit meinem letzten Beitrag sind viele Monate vergangen. Monate mit Krankheiten und schwierigen Phasen – man könnte sagen ich bin zwischen sturmumtoster See und trostloser Flaute gewechselt. Seit Weihnachten mit der Familie, Silvester in Lupien, die ersten Januarwochen an der Nordsee und in Rom kam ich wieder in ruhigere Gewässer. Danach ging es in die Werft: in die Reha.

    So wie ein Schiff, das schon länger unterwegs ist und schwieriges Fahrwasser durchfahren hat, nie mehr wie am Tag der Jungerfernfahrt sein wird, bin ich dabei mit der Depression zu leben. Einen Kurs einzuschlagen, den ich befahren kann. Der mich glücklich macht und mich letztendlich auch an mein (!) Ziel bringt.

    Daher breche ich auf zu neuen Ufern. Sowohl mit meiner Fotografie unter den Labels „Soulgraphy“ und „Exploregraphy„, aber auch mit meinem Kreativlabel „Swasbuckler.Style“. Es gibt noch viele Ideen und Möglichkeiten, wie der neue Kurs aussehen kann, aber mit einem vor allem optischen Update meiner Webseite ist der erste Schritt getan.

    Das neue Design ist klarer und freundlicher, die Navigation vereinfacht und damit übersichtlicher. Die Seite übernimmt damit auch die neue Designlinie meiner anderen Seiten. Mir gefällt es.

    Über Deine Meinung würde ich mich in den Kommentaren zu der Seite freuen. 😉

  • Ich habe bei folgendem Facebook-„Spiel“ mitgemacht und präsentiere im Folgenden die Ergebnisse.

    („Kommentiere mit dem Namen eines deiner Charaktere (und dem Setting in dem wir zusammen gespielt haben, ob LARP oder P&P) und ich erzähle dir was einer meiner Charaktere über sie/ihn denkt.“)

    Comment below with your character’s name (and the game they’re played in), and I’ll tell you what one of my characters thinks about them.

    ASKIR

    Miaramele (Blaues Lager): „There is a certain virtue in itself in meeting someone in blue camp, who likes the art of cultured speech, of well woven words and courteous smiles. But that is only scratching the surface. All humans have the fire of the quickly burning flame, but he has a warmth that has nothing to do with the passage of time. He has a way of setting me at ease. As much as I try to watch myself among humans, adapting my mannerisms and trying to understand theirs, there is less necessity of this with him. Easy manners, they say, but although this may be the diplomat, I think it is more than just a study. Kindness cannot be taught, cannot be learned. it is intrinsic to the self, and for all his smart words, for all his clever twists and turns of phrase, it is intrinsic to him.“

    Kapitän Erik Peterson (Blaues Lager): This man is either a fucking genius, following his very own agenda or a narrow minded, well meaning maniac. Don’t know what’s worse though. Every time I start to like him, he’ll inevitably do something to contradict that. I still wonder how he manages to do this. Is he really that blind to the fact that there are no such things like good and evil? Is he really oblivious to the fact that the only difference between an angelic being and a demon is the perspective of the observer? I’m having a hard time to believe that. And this leads to my second line of thought. If he knows all of that, what does he really want? Is he really a true believer in the blue way of freedom? Or is he working towards something way more sinister? The alliance with copper camp and his hatred towards Chaos make this thought all the more appealing. A wolf in sheeps clothing? I somehow can’t believe that the blue dragon would allow such a person to mingle with his fighters. Whichever of the above may prove to be true, one thing is for certain. This singleminded course of the blue camp has to be changed. There has to be opposition, there has to be discourse or we will all end up in chains. I refuse to believe that there’s no alternative. There’s always an alternative!“

    Kerlon Bloom (Blaues Lager): „Ein Aventurier wie ich. Ein guter Freund. Es ist schön Leute aus der Heimat um sich zu haben, besonders wenn sie dann noch so ehrlich und aufrichtig sind. Ohne ihn und sein in mich gestecktes Vertrauen wäre ich nicht da wo ich nun bin. Askir hat mich zu den Diplomaten geholt und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Endlich habe ich eine Aufgabe gefunden, in der ich aufgehe und , was man so hört, auch gut drin bin. Bei unserem letzten Treffen auf der Blauen Insel hat er mich doch mit ein paar seiner Aussagen mir gegenüber sehr überascht und auch ins nachdenken gebracht, da muss ich wirklich nochml nachhacken wie er das gemeint hat. Ich bewundere ihn für seine Ruhe und seine Kühnheit, aber auch für sein Wissen. Ich hoffe auf viele weiter Jahre an seiner Seite bei den Blaufüchsen. Dieser Askir ist auch jemend für den ich mein Leben lassen würde!“

    Jareth Ishtar (Blaues Lager): „Der einzige Oberdiplomat, der den Namen verdient. Aber muss er immer wegrennen, wenn ich ihm Neuigkeiten erzählen will?“

    Cassy (Blaues Lager): „Er ist der engagierte Diplomat, den das blaue Lager braucht. Oft sind für mich die Diplomaten nicht greifbar, wuseln hier und da rum und wir “einfachen Blaulageristen“ erfahren nur nebenbei wie die Bündnisse aussehen. Nicht so bei Askir, obwohl auch er ständig auf Achse ist, teilt er einem bereitwillig und unkompliziert den Stand der Dinge mit. Erfrischend. Und wenn mal was schief läuft oder Abkommen strapaziert werden wirft er sich mit diplomatischem Geschick zwischen die Parteien. Mal ganz davon abgesehen, dass sein Engagement mit der Flaschenpost eine unheimliche Bereicherung für unsere Insel ist. Dieser Blaulagerist verdient meinen Respekt und meine Unterstützung!“

    Frieda Fluchbrecher (Blaues Lager): „Geschätzer Freund, Verbündeter und Diplomat. Ich kann mir nicht vorstellen ohne ihn Diplomatie zu betreiben. Er ist mir ein Anker.“

    Arlen/Stig (Dorlónien): „Auf jeden Fall immer eine interessante und sympathische Gesellschaft. Ich glaube, ich habe ihn noch nie erlebt, wenn es mal ernst wurde, immer nur auf Feiern.“

    Harold Farnsworth III. (Blaues Lager): „Vertrauenswürdiger Bastard… soweit Harold ihn im Blick hat. Generell arbeitet er für die Richtige Sache. Ist bereit Dinge zu tun die getan werden müssen. Gebildet wenn auch mehr durch die Schule des Lebens. Harold hat ihn sehr gerne an seiner Seite und trifft sich gerne mit ihm grade wegen des scharfen Verstandes der sehr gut Probleme analysieren kann und wenig Probleme mit Harolds Lösungsvorschlägen hat. Ein echter Gewinn für das Blaue Lager und für die Flotte. Harold betrachtet ihn als Freund.

    John Robbin (Blaues Lager): „Askir ist ein Mann, den man gefühlt immer sieht, wenn irgendwo etwas Wichtiges passiert. Bisher haben wir uns eher kurz unterhalten, doch John viel auf das Askirs Zunge, ebenso Gewand und scharf ist wie sein Degen, und mit beidem vermag er sehr gut umzugehen. Das dürfte einer der Gründe sein, warum wir ihn als hervorragenden Diplomaten schätzen können.“

    Nes (Drachenfest): „Dieser blaue Diplomat scheint mir die Ruhe in Person zu sein. Immer schmuck und tadellos gekleidet und mit gemessenem, würdevollen Schritt unterwegs. Anders hab ich ihn wohl nie gesehen. Bei unseren wenigen Unterhaltungen hatte ich das Gefühl, dass er meine Schwierigkeiten mit dem blauen Lager verstehen konnte. Und doch ist er Blauer durch und durch, während ich mich weiterentwickeln konnte. Vielleicht erkennt er eines Tages ja auch noch das wahre Licht…“

    Captain Tuco Lamora (Blaues Lager): „Well read, well dressed, skilled sailor, not a stain of blood in all his clothes…Damm, there goes a gentleman of fortune. Save that he looks like a highborn kind of fella, I think we could be thick as thieves given some time and drinks. And If he dies near I’m definitely going to reclaim his hat for me. Looks like a nice hat.“

    Alexandre: „Der Seefahrer , eine verlässliche aufrichtige Seele, wo ich jedes unserer Gespräche genossen habe. Man hat sich einfach verstanden.“

    Jonathan (ZdL): „Er scheint ein schlauer und netter Mann zu sein der meinen Fortbildungen aufmerksam gelauscht hat, eventuell hat er ja sogar das Zeug zum Magier. Hmm… vllt. sollte Ich ihm diese Idee mal näher bringen und ihn einen Lehrplatz anbieten damit er sich nen Bart verdienen kann.“

    Juan Carlos (Blaues Lager): „Askir ist in meinen Augen ein geborener Redner. Er hat das gewisse Etwas und doch kann ich ihn nicht wirklich einschätzen. Das was er tut, macht er mit Hingabe. Trotzdem sollte ich weiterhin ein Auge auf ihn werfen.“

    Schwester Maiwenn (Dorlónien): „Ein Lebemann und Abenteurer, der Askir. Er lässt es sich gerne gut gehen. Aber er hat auch keine Scheu davor sich schmutzig zu machen. Er saugt Informationen wie ein Schwamm auf, ist sehr talentiert darin Schriften zu übersetzen und verbreitet oft eine ansteckende gute Laune.

    Regismund (Drachenfest): „Dossier 50: Askir. Blauer (Erz-)Diplomat [Memo: Nennen sich jetzt Blaufüchse… ist es vielleicht auch an der Zeit für einen schmissigen Namen für unsere Diplomaten? Eulenfedern? Graue Schwingen der Weisheit?] Vorher Diplomat für Gold, hat Sympathien für Grau (und Gold). Höflich, zuvorkommend, intelligenter als man bei einem Seemann vermuten möchte, charmant- kurzum, guter Diplomat. Scheint zudem eine ähnliche Ader fürs organisieren zu haben.“

    Nessa (Blaues Lager): „Askir, viel weiß ich leider nicht über dich. Nur das du unser Diplomat bist und auch ziemlich viel für das Blaue Lager tust. Du machst deinen Job echt verdammt gut! Und so dass es kaum einer mit bekommt und schaffst es wunderbar Dinge zu delegieren. Du solltest vielleicht ab und zu auch ein wenig Lauter von der Stimme her sein und dich etwas mehr durchsetzten. Auf jedenfall lade ich dich herzlich ein nächstes Jahr im Blauen Lager bei der Crew der Flaming Phenix, am Tisch der Dark Trident Distillery zu sitzen und mit uns zu trinken. Ob Mit oder Ohne Seegang ist dabei egal“

    Raska (Blaues Lager): „ Drecks Diplomaten Gesocks alle samt! Hängen und baumeln sollten sie. Es herrscht Kampf und Krieg aufm Df, da sollte man nicht reden sondern handeln! Raska, obwohl er Askir nicht kennt, hasst ihn mit inbrunst für das was er tut. Politik und Diplomatie ist ein Geschwür was man herraus schneiden muss und die feinen Pinkel am besten zuerst! So fein wie Askir gekleidet und so perfekt sein Bart auch getrimmt, so leidenschaftlich hasst Diplomatie und seine Anhänger. Während Raska schon aus prinzip Diplomaten aus dem anderen Lagern jagt, so ist Askir auch manchmal dafür nützlich. Die ganzen Kack Visagen wollen ja zu ihm und da Raska am Tor steht, kann er sich die Gesichter gut merken….Gold, Silber, Kupfer, Chaos und Schwarz…..Chaos hätte er niemals ohne Askir in den Limbus schicken können!

    Kapitän Shorty (Blaues Lager): „Jemand, der Shorty in diesem Jahr aufs derbste überrascht hat. Die Rolle des obersten Diplomaten hat er mit so viel Energie, Verstand, Strategie und Kompetenz angenommen. Mir hat die Arbeit mit Askir unglaublich viel Spaß gemacht und ich habe große Hoffnung, dass es noch ein paar Jährchen anhalten wird. Immer wieder brachte er mich mit neuen diplomatischen Angeboten zum erstaunen. Zudem ist er jemand, dem man Stunden lang zuhören kann ohne das es langweilig wird. Von Askir kann Shorty noch viel lernen. Ich muss auch unbedingt daran denken 1 oder 2 Flaschen Port von ihm zu kaufen.

    Varik: „Ja, der Askir … Er bringt viele gute Eigenschaften mit. Er ist eher für die Taverne zu haben, spielt auch mal, trägt nen Hut und vor allem: Er kommt aus Havena. Allerdings ist es tragisch das ich ihm nicht den Weg zu den Sternen weisen konnte und er dann lieber dem Launenhaften Gott hinaus aufs Meer folgt. Naja, wenn es ihm Spaß macht …

  • Nachdem klar war, dass die „Kraken“ Fahrt aufnimmt und auch einige Crew-Mitglieder schon in den Startlöchern stehen, war es Zeit für das Design einer schönen Flagge. Wie auch schon beim Orktrutzer Keiler ist das bei mir erstmal Handarbeit. Mit Bleistift werden verschiedene Versionen durchgespielt. Dabei gibt es auch Sackgassen, aber der spielerische Umgang ist dabei für die Kreativität wichtig.

    Es muss im Fluss bleiben, bis sich ein Endergebnis heraus kristallisiert. Erst dann übertrage ich es ins Digitale und bearbeite es am Rechner weiter. Aber auch auch hier gibt es dann noch einige Schritte und Veränderungen, für die ich auch nochmal an den Zeichenstift zurück kehre. Aber am Schluß steht ein Krakensymbol bzw. eine Flagge für unser Schiff, mit der ich zufrieden bin. 🙂

  • Dieses Hashtag kommt in den letzten Tagen immer häufiger in meiner Timeline vor und ist eine Aufforderung, sich mit dem Thema sexueller Belästigung auseinander zu setzen. Es aus der verschämten Kammer ins Licht der Öffentlichkeit zu zerren.

    Ein Freund hat das in seinem Beitrag auch aufs Larp bezogen, was mich nachdenklich gemacht hat. Denn Larp unterscheidet sich auch in seiner Körperlichkeit zuweilen stark von dem, was in unserer alltäglichen Gesellschaft als Konsens gilt.

    Es kommt recht häufig vor, dass Larper ohne vorherige Absprache (sondern „im Spiel“) auf dem Schoß eines Anderen/einer Anderen sitzen, anfangen zu kuscheln, sich zu kraulen oder zu massieren. Auch die unter Larpern vorherrschende Begrüßung und Verabschiedung durch Umarmen beider Geschlechter ist ja Nichts, was so in Deutschland üblich ist.

    Vor einigen Jahren setzte sich Jemand hinter mich und begann mich zu kraulen und zu massieren, was mir unangenehm war. Aus falsch verstandener Rücksichtnahme auf das Spiel habe ich es damals geschehen lassen.

    Auch schon etwas her ist, als ich mich mit Umarmung von Jemanden verabschieden wollte und Sie das abblockte und mir „nur“ die Hand gab. Ich war perplex und im ersten Moment fühlte ich mich (dämlicherweise) beleidigt.

    Es ist ein interessantes Phänomen, dass im Larp ein anderer Umgang mit Körperlichkeit vorausgesetzt wird, als im normalen Alltag. Erst wollte ich „als im realen Leben“ schreiben, aber das ist Blödsinn, denn wir haben es immer mit realen Personen zu tun. Mit Menschen, die auf Grund ihrer Erfahrungen und Prägungen unterschiedliche Grenzen haben.

    Gerade weil im Larp scheinbar diese im Vergleich zum außerhalb der Larp-Szene stärkere Körperlichkeit im gegenseitigen Umgang gegeben ist, sind wir als Larper besonders gefordert. Nicht nur mit unserer Empathie, sondern auch mit klaren Worten.

    Einfach Jemanden den Nacken zu kraulen oder ungefragt Jemanden zu massieren ist, wenn man es mal objektiv betrachtet, auch im Larp nicht okay oder akzeptabel. Denn auch im Spiel kann man erst fragen, ob der Andere das möchte, anstatt ihn oder sie in eine unangenehme, sogar als übergriffig empfundene Situation zu zwingen. Eine Situation, die dann der oder die Betroffene zuweilen über sich ergehen lässt, um das Spiel nicht zu stören.

    Etwas, über das wir uns (und da packe ich mir durchaus auch an die eigene Nase) vielleicht öfter bewusst sein sollten …


    Btw.: Wenn ich durch in den Arm nehmen oder so übergriffig geworden sein sollte, dann tut es mir leid. Dass ich es nie in böser Absicht getan habe macht es weder ungeschehen noch besser, aber in dem Fall: Sagt es mir bitte.

  • Der Rückblick auf das „Quellstein 1.5“, ein internes Con für die Spielergruppe des Reiches Dorlónien, ist für mich nicht einfach. In den letzten Tagen – auch über das Wochenende – habe ich wieder mit einer schlechteren Phase meiner Depression zu kämpfen, so dass es schwierig ist auseinander zu halten, welche meiner (natürlich sowieso subjektiven) Eindrücke einfach auf die Krankheit zurück zu führen sind. Ich versuche es trotzdem einmal, bitte aber darum diesen Reisebericht auch im Hinblick auf das Vorgenannte zu betrachten.

    Organisation, Location und Verpflegung

    Die Organisation von Meike, die meines Wissens nach das erste Mal ein Con organisiert hat, und dem alten Larp-Hasen Marco verlief in meinen Augen sowohl im Vorfeld als auch auf dem Con reibungslos. Die Hütte in Vinxt ist bekannt und ja schon mehrfach von uns bespielt worden. Für ein Wochenende mit einer Anzahl von 30-40 Personen machbar, aber auf Grund der Sanitäranlagen und Unterbringungsmöglichkeit im rückwärtigen großen (Schlaf-)Saal in der Hütte nicht für länger bzw. ein größeres Con nutzbar.

    Für die nächsten Mal, wenn wir auf der Hütte sind, empfehle ich in den Sanitärräumen mehr, bessere oder aus Papier bestehende Handtücher, denn das dort vorhandene Küchenhandtuch (logischerweise kann ich nur von der Männertoilette sprechen) war schon am ersten Abend so nass, dass es sich fürs Abtrocknen der Hände an sich nicht mehr eignete. Super war die immer ausreichende Versorgung mit Seifenspendern und auch die bereitgestellten Desinfektionssprays. Top!

    Die Verpflegung – am ersten Abend eine leckere Kartoffelsuppe, ein Frühstücksbuffet, Waffeln am Nachmittag (von denen ich leider keine mehr abbekommen habe) und das Buffet am Abend mit Beiträgen aller Spieler – war absolut ausreichend. Aber aus den Erfahrungen würde ich für die Zukunft vorschlagen, dass man das mitgebrachte Buffet auf zwei Abende strecken könnte, da leider am Sonntag recht viel weg geworfen werden musste.

    Der Plot

    Die Orga hatte sich viel Mühe gemacht, indem sie vor dem Con die Charakterhintergründen abgefragt hat, um mit kleinen persönlichen Sachen darauf einzugehen. Schon im Vorfeld hatte ich für mich gebeten darauf zu verzichten, da ich mir krankheitsbedingt nicht Druck machen lassen wollte. Aber auch so war ich durch meine Rolle in einige der persönlichen Plots involviert – als einziger Kleriker auf dem Con ist man halt öfter Ansprechpartner. Daher bekam ich durchaus mit, dass diese Plots ankamen und auch Spiel generiert haben (nicht nur für die Involvierten selbst).
    Der „größere“ Plot begann mit dem Angriff eines wilden Tieres auf einen Boten (der Spielercharakter Argoss) am Freitag Abend und führte letztendlich zu einer Hatz/Jagd am Samstag. So gab es sowohl für die Heiler als auch Kämpfer etwas zu tun. Sonst war es – wie im Vorfeld angekündigt – ein Ambientecon mit der Einweihung einer neuen Taverne in der Rittermark Quellstein.

    Die Mitspieler

    Die relativ große Anzahl an neuen Gesichtern empfand ich als Bereicherung. Vor allem, da es wohl für die meisten (wenn ich das richtig mitbekommen habe) das erste Con überhaupt war. So gerne ich mit den alten Nasen spiele, so finde ich es immer toll, auch mal neue Menschen kennen zu lernen. Auch, weil das immer noch einen zusätzlichen Moment in die Interaktion hinein bringt. Naturgemäß hat es etwas gedauert, bis sie aufgetaut sind, aber ich bin zuversichtlich, dass das beim nächsten Mal schon ganz anders aussieht. Zu den Alt-Dorlóniern (aber immer daran denken: „Dorlónier werden nicht alt, sondern besser!“) muss ich hier eigentlich nicht viel sagen, nur dass ich Viele viel zu selten sehe.

    Die Orktrutzer

    Neben den Quellsteinern stellten die Orktrutzer das größte Kontingent auf dem Con. Wie zuvor auch geführt vom Knappen Doran von Nebelmoor und mit einigen neuen Orktrutz-Spielern. Eine Truppe, die sich meiner Ansicht nach wieder einmal als Einheit präsentiert hat, wenn auch (meinem subjektiven Empfinden nach) nicht so wie beim letzten Con in Finsterthal. Das hat aber auch sicher am plotbedingt geringeren Bedrohungsszenario gelegen. Ich selber war zudem durch meine Rolle und die daraus erwachsenden anderen Verpflichtungen oft anderweitig unterwegs, so dass das Spiel mit den anderen Orktrutzern von meiner Seite aus zu kurz gekommen ist, was ich sehr bedauere.

    Ich, Anselm und mein Spiel

    Als einziger Kleriker auf einem dorlónischen Con hat man auf jeden Fall genug zu tun, wie ich feststellen durfte und musste. Nicht nur die Andacht mit Predigt, die ich bewusst dem Thema „Handeln“ gewidmet habe (mal weniger Reden und öfter einfach mal machen!), sondern auch zwei Auflösungen des Leylindabundes (sprich: Scheidungen), einige seelsorgerische Gespräche und die Feuerbestattungen. Klar, dass ich auch bei der Hatz nach dem Eislaurer als Erster auf das Vieh losgestürmt bin. Anders gesagt: Ich konnte meinen Charakter spielen und das sogar in Situationen, die neu für ihn (und mich) waren. Das war toll und hat mich öfters auch gefordert.

    Mein eigenes Spiel sehe ich jedoch etwas kritisch. Ich bin bis auf wenige kleine Phasen nicht in den Charakter rein gekommen und habe das Gefühl, ich habe ihn meist nur (gezwungen) gespielt und nicht „gelebt“. Selbst in den meisten seiner Spielszenen habe ich mich gefühlt, als würde ich außerhalb stehen und aus der Distanz auch mich und mein Spiel betrachten bzw. bewerten. Oft habe ich mich dabei erwischt, dass ich mich nach der „ungezwungenen“ Art von Askir gesehnt habe (was sogar noch verstärkt wurde, als die Barden abends Shanties bzw. Blaue-Lager-Songs anstimmten). Darum hadere ich etwas, was die Bewertung des Cons aus meiner subjektiven Sicht angeht. Denn ich hadere mit mir und dem daraus resultierenden Spiel.

    Dafür habe ich aber die Zeit mit tollen und lieben Menschen genossen, die ich schätze und mag – wenngleich diese nicht immer IT war. Mein Highlight war daher die Freitag-Nacht-Runde mit Thorsten, Andreas, Sebastian, Tristan und Verena – bis zum Nach-Mitternachts-Snack aus Hackbällchen, die der Lord aus dem dunklen Kühlraum geholt hat, obwohl sie sich unter den Tomaten als Rosenkohl getarnt hatten (Nein, das muss man nicht verstehen 😉 ). Also grundsätzlich Nichts, was in Verbindung mit meinem IT-Spiel bzw. meiner Performance gestanden hätte und eher OT-Momente waren.

    Fazit

    Aus den vorher genannten Gründen, die ich selber zu vertreten habe, hatte ich nicht so viel Freude am Larp(-Spiel), wie ich unter anderen Umständen wahrscheinlich gehabt hätte. Ich vermute zudem, dass ich derzeit und ergo auch letztes Wochenende aus gesundheitlichen (oder eher „krankheitlichen“) Gründen derzeit etwas empfindlich und dünnhäutig bin – auch was den folgenden Punkt betrifft:

    Für mich habe ich wieder einmal festgestellt, dass es innerhalb Dorlónien unterschiedliche Spielstile und Ansätze in der Art des Spiels gibt. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und alle haben grundsätzlich die gleiche Berechtigung. Dies gilt in der großen Larp-Welt genauso wie in einem Reich Dorlónien mit unterschiedlichen Rittermarken mit ihren Eigenarten und ihren Spielern, welche die jeweiligen Marken und damit das Reich Dorlónien zum Leben erwecken. Nur werde ich für mich zukünftig stärker überlegen, ob ich auf jeden Spielstil Lust und auch die dafür erforderliche Kraft habe.

    Bei aller Liebe zum Reich Dorlónien, seinem Hintergrund (von dem ja Etliches aus meiner Feder stammt) und vielen Dorlóniern (vor allem und in erster Linie OT), werde ich jetzt erstmal wieder die geplante zusätzliche Ausstattung von Askir sowie seine Conplanung in Angriff nehmen.

    PS. Das hört sich in vielen Strecken wahrscheinlich negativer an, als es gewesen ist. Ich hatte ein schönes Wochenende mit vielen netten Leuten, die mir über die ganzen Jahre ans Herz gewachsen sind. Aber ein flaues Gefühl war einfach dabei, auch wenn ich nur schwer genau benennen kann, woran es liegt. Ach, es ist einfach schwierig …

    Fotos von Marco Becker

  • Während ich wieder viel mit der Kamera unterwegs bin sitze ich natürlich auch an Sachen fürs mein Hobby Larp. Erstmal habe ich mit der 2. Auflage des „Kompendiums der Seemannschaft“ begonnen. Es wird mehr Zeichnungen haben, mehr Infos bei den Schiffstypen (dafür fallen die Kapitel mit der Fremdautoren aus dem 18. Jahrhundert raus), mindestens ein weiteres Kapitel über Enterwaffen, Schwarzpulverwaffen und Geschützen. Und – wenn ich entsprechende Zusendungen erhalten – auch noch mehr Flaggen.

    Dafür hat Askir jetzt in Port Whine, einer Stadt auf Liberty Island, der Insel des blauen Drachen des Drachenfestes, eine Druckerei aufgebaut – Askirs Freie Presse (AFP). Nebenbei hat er sich natürlich auch dort niedergelassen. Und wenn schon mal eine Druckerei da ist, kann man auch direkt mal eine Inselzeitung raus bringen. In Absprache mit den „Hütern“ der Insel Nadine und Sascha und deren Rücksprache mit dem Drachenfest-Veranstalter Wyvern ist „Die Flaschenpost“ entstanden.

    Zum „Blauen Nachcon 2017“ (Fotos hier) ist die zweite Ausgabe heraus gekommen, die natürlich IT durch die Schiffe und Reisenden und Händler, die Liberty Island ansteuern, auch „weltweit“ Verbreitung finden kann. Diese Ausgabe findest Du jetzt hier: Klick!

    Um die Bewohner der Blauen Insel dazu aufzufordern am Inhalt der Zeitung mitzuwirken, habe ich übrigens auch einen IT-Brief geschrieben, denn Du hier findest: Klick!

  • 21.09.2017

    Nach dem Drachenfest war erstmal in der Realität ankommen angesagt – was dieses Mal auf Grund der vielen Erlebnisse (das OT-Schlammageddon wie auch das IT-Spiel) mir wirklich schwer gefallen ist. Dann war ich viel fotografisch unterwegs und noch eine Woche in Lissabon. Aber morgen beginnt das Blaue Nachcon, die Sachen sind fast fertig gepackt und ich freue mich schon enorm darauf die ganzen Verrückten wieder zu sehen. Der perfekte Zeitpunkt, um mit Motivation mal an den Ausstattungsplänen für Askir zu feilen.

    Da ich mich nicht stressen möchte, aber natürlich ein Fertigstellungstermin Sinn macht, habe ich mich entschieden, dass ich die aktuellen Pläne bis zum Silvestercon des Chaos-Larp e.V. (mit nur 30 Spielern, die meisten nette Leute, mit denen ich gerne gemütlich und mit etwas Plot meinen Geburtstag und Silvester feiern werde) umsetzen möchte. Daher die Bezeichnung als „Askirs Silvester-Projekt 2017“.

    • A Frock Coat aus dunkelblauem Baumwollstoff und Futter aus hellblauem Leinenstoff sowie silberfarbenen Knöpfen.
    • B Auf der rechten Schultern und Brust erhält der Frock Coat einen Lederaufsatz und rechts einer Lederschulter aus blauem Leder mit Punzierung („Das blaue Herz“), auf dem linken Ärmel ein Leinen-Aufnäher mit aufgestickten Symbol bzw. Flagge der „Kraken“
    • C Es wird Zeit, dass ich meine indessen nicht mehr ansehnlichen und in einem Fall mit Tape reparierten Säbel durch einen Freibeutersäbel vom Handelshaus Rabenbanner (Link) ersetze. Der kann dann sowohl im Crossbelt als auch in der vom langen Messer stammenden Lederscheide (die auch für den Säbel nutzbar ist) getragen werden.
    • D Wenn man schon einen Seefahrercharakter hat, dann gehören (für mich) auch irgendwie Schwarzpulverwaffen* dazu. Weil ich sie schon immer irgendwie cool fand und weil es Armin (hier seine tolle und inspirierende Larp-Seite „Mimins Bastelblog„) auf Facebook nochmal zur Sprache brachte wird auch eine Tromblone (Plunderbüchse, Donnerbüchse) dazu gehören. Ich habe mich für dieses Modell hier entschieden, wobei der Piratenschädel entfernt wird und ich einen Ledergurt anbringen werde, um sie über- bzw. umhängen zu können.
    • E Formschön und schlicht präsentiert sich die Perkussionspistole hier, die ich – wie die Tromblone auch – noch so umbauen muss, dass sie mit Zündhütchen funktionieren. Mal sehen, wen ich im Bekanntenkreis habe, der das nötige Werkzeug hat. Zudem bekommt die dann noch ein Holster aus Leder, um sie bequem am Gürtel transportieren zu können.

    Nicht auf der Grafik zu sehen ist die Ausrüstung, die ich für das richtige und schöne Ausspielen von Schwarzpulverwaffen benötige: ein Ladestock, Aposteln und/oder ein Pulverhorn für das Pulver, eine Tasche für die Kugeln, etc. Wie genau das aussehen soll und auch aus praktischen Gesichtspunkten gestaltet wird muss ich mir noch überlegen. Auch zwei Ringe werde ich mir noch anschaffen, in die ich mich beim Drachenfest verliebt habe – diese hier und einem Krakenring (den ich aber gerade nicht mehr in Luzys Sortiment finde). Auf Dauer werde ich auch noch mal über ein eigenes Siegel nachdenken, da ich vorhabe mehr IT-Briefe zu schreiben.

    *Bevor die Frage kommt, wie ich Schwarzpulverwaffen im Larp ausspiele bzw. regeltechnisch handhabe: Logischerweise habe ich vor das Laden richtig und möglichst historisch richtig auszuspielen (was als Nebeneffekt diese Waffe gegenüber Bögen, etc. absolut ineffektiv macht) und  entsprechend der Opferregel zu handhaben. Ergo: Der Gegenüber entscheidet ob ihn eine Kugel getroffen hat und wo. Natürlich verbietet es sich auf den Kopf zu zielen, da das – vor allem aus geringer Entfernung – wenig Interpretationsmöglichkeiten bietet und ich ja generell kein Freund davon bin Spielercharaktere zu töten.


    25.09.2017

    Der Blaue Nachcon ist vorbei und ich konnte einige Dinge klären und anstoßen für Askirs neue Pläne. Besonders gefreut habe ich mich, dass ich auch angespielt wurde, wobei sich neue Möglichkeiten für die Zukunft ergeben (können). Aber über Zweiteres wird erstmal stillschweigen bewahrt.

    Whatever: Askir wird den Topsegelschooner „Kraken“ übernehmen. Eine Seitenansicht (F) und die aktuelle Version der Flagge (G) sieht man oben auf der Grafik. Ergo wird Askir die „Gorgon“ verlassen, aber natürlich bei der Flotte bleiben. Einige Larper, die Mannschaftsmitglieder spielen wollen, gibt es auch schon. 🙂

  • Schon Anfang Juni – nach diesem Beitrag hier – habe ich das Projekt „Frock Coat“ erstmal in den Herbst verschoben. Denn es wäre ja ein total unsinniger Verbrauch von Ressourcen geworden, wenn ich versucht hätte diesen Mantel noch zum Drachenfest fertig zu bekommen. Denn bekanntlich braucht man bei der Lasersonne auf dem Drachenfest keinen Mantel …

    Dazu nur ein Wort: Schlammageddon!

    Nach der Erfahrung bin ich natürlich am überlegen, ob ich den Mantel weiterhin, wie geplant, aus dem Baumwollstoff mache, den ich hier schon rumliegen habe, oder doch aus Wolle oder sogar Walkloden. Letzteres würde bei Extremwetter natürlich wirklich warm und trocken halten, aber bei normalem und warmen Wetter könnte man es in dem Mantel nicht aushalten. Der Baumwollmantel wäre bei den normalen Wettersituationen tragbar – und ein schönes Kleidungsstück will man ja auch tragen. Meinen Kassackähnlichen Mantel aus Wolle zumindest liegt meist nur in der Kiste.

    Da ja seit der letzten Skizze schon einige Wochen vergangen sind und ich mir natürlich ein paar neue Gedanken gemacht sowie Inspirationspartikel gesammelt habe, gibt es eine neue Skizze:

    Frock Coat mit einer Länge bis knapp unter das Knie. Er bekommt auf jeden Fall zwei Taschen – eine neue Herausforderung, aber ich möchte ja auch langsam mal die Taschenuhr, die mir meine Frau für Askir vor ein paar Jahren geschenkt hat, irgendwo unterbringen. Weiterhin getreu dem Motto „Askir goes Fantasy“ habe ich mich zudem von der Kleidung der Serie „The Musketeers“ inspieren lassen – hier besonders von der Lederschulter über eine Schulter (Foto links unten Athos aus besagter Serie).

    Da ich keine Lederkleidung trage wird ein Teil des Mantels im Brustbereich mit weichem Leder versehen, das mit dem Mantel vernäht wird. Daran wird dann die Lederschulter aus festem Leder befestigt. Die Lederschulter sollte entsprechend geformt sein. Zudem würde ich sie gerne punzieren: Mit dem neuen Symbol des blauen Herzen mit den zwei Cutlass. Und natürlich einigen Mustern drumherum, die aber auf jeden Fall immer Seebezug haben werden. Wenn möglich in blauem Leder, wobei ich mir für die Lederarbeiten auf jeden Fall Hilfe suchen muss.

    Am unteren Abschluss des Mantels werde ich vielleicht mit Handnähten noch einige Muster aufnähen, wenn ich dazu Zeit und Muße habe. Wobei ich trotz noch anstehender Cons jetzt keinen Stress machen werde. Geplant ist den neuen Mantel bis zum Silvestercon fertig zu stellen.

    Und jetzt freue ich mich über Deine Meinung zu diesem Projekt. 🙂

  • Kapitel I : Schlammageddon

    Kapitel II : Drachenfest

  • Einige Wochen vor dem Drachenfest habe ich einen Intime-Brief an die „Blaufüchse“, an die die Diplomaten des Blauen Lagers auf dem Drachenfest geschrieben, in dem ich die Gedanken und Überlegungen von Askir über den Blauen Weg, das Blaue Lager und die Diplomatie fixiert habe. Im Spiel haben natürlich nur die besagten „Blaufüchse“ von dem Schreiben Kenntnis  (und einige andere ausgewählte Blaulageristen), aber hier auch OT für Alle, die an den Gedanken teilhaben wollen:

    Brabak, 3. Ingerimm 1039 BF

    Liebe Freunde,

    seit dem letzten Fest der Drachen sind jetzt einige Monde vergangen und es ist zu vermuten, dass wir in nicht allzu ferner Zeit wieder vom blauen Drachen gerufen werden. Ich hoffe, dass viele von Euch seinem Ruf folgen werden und wir uns auf dem Fest der Drachen wieder sehen.

    Ich für meinen Teil habe entschieden, dass ich seinem Ruf, wenn er mich ereilen sollte, wieder folgen werde. Und ich werde meine Fähigkeiten, welche ich immer noch in erster Linie in der Diplomatie sehe, für ihn, das Lager und damit die Freiheit einsetzen.

    Eine Freiheit, die absolut ist. Wie der Wind, der seine Kraft und seine Richtung selbst bestimmt. Eine Art der Freiheit, die für uns Sterblichen nicht begreifbar ist. Wie die untergründliche Tiefe der See, von der wir nur ein vages Gefühl haben.

    Wir Sterblichen benötigen Strukturen, die nur scheinbar unsere Freiheit einschränken, denn nur mit ihnen sind wir in der Lage die Freiheit des Einzelnen zu schützen. Denn allzu schnell wird unter dem Deckmantel der Freiheit nur die Durchsetzung persönlicher Wünsche und Vorteile mit dem Recht des Stärkeren forciert. Letztendlich führt dies zur Freiheit Einzelner auf Kosten der Freiheit Vieler.

    Auf dem Kurs des Blauen Drachen zu segeln bedeutet aber gerade dies nicht. Es bedeutet auch Verantwortung für die Freiheit anderer zu übernehmen. Die Verantwortung für die Freiheit selbst zu tragen. Und genau aus diesem Grund hat er uns gerufen. Genau aus diesem Grund folgen wir seinem Ruf.

    Aus diesem Grund sammeln sich unter dem Blauen Banner unterschiedliche Mannschaften, Gruppen und einzelne Glücksritter. Sie opfern einen Teil ihrer eigenen Freiheit und fügen sich in die Strukturen des Lagers ein, weil sie wissen, dass sie alleine gegen die Tyrannei nicht bestehen können. Weil sie alleine ihren freiheitlichen Lebensstil nicht bewahren können.

    Die Gier nach Freiheit ist unser Antrieb. Für uns die Freiheit bewahren, für Andere die Freiheit erstreiten. Eine für uns nicht begreifbare absolute Freiheit, die wir Sterbliche im Rahmen unserer Möglichkeiten im Blauen Lager und seinen Institutionen leben.

    Aufbauend auf diesen Überlegungen und Grundsätzen habe ich mir über einen möglichen Kurs der Blauen Diplomatie Gedanken gemacht. Daraus ergeben sich die Ziele, die wir uns in unserer Arbeit (als auch das Lager) meiner Ansicht nach setzen sollten:

    1. Der Sieg des Blauen

    Der Sieg und damit der Anspruch auf die Herrschaft ist die Prise, die wir auf dem Fest der Drachen für den Blauen Drachen erringen wollen. Es ist nicht nur unsere Gier nach Freiheit, nach dem Sieg und der besten Prise allein, die uns dieses Ziel vorgibt, sondern unsere Aufgabe, der wir uns verschrieben haben, als wir dem Ruf des Blauen gefolgt sind. Daher hat sich Alles diesem Ziel unterzuordnen, sofern es den blauen Tugenden entspricht.

    Auch ich habe in den letzten Götterläufen an der Diskussion teilgenommen, ob der Blaue herrschen sollte und kann, wenn doch Freiheit nicht herrscht. Ob er die Herrschaft nach einem Siege nicht besser abgeben sollte und mir den Kopf zerbrochen, wie zu verhindern ist, dass bei einer nicht ausgeübten Herrschaft Chaos die heimliche Herrschaft übernimmt. Doch wer sind wir, dass wir darüber eine Entscheidung treffen oder dem Blauen Drachen gar Befehle geben könnten?

    Der Blaue Drache hat uns gerufen, um ihm die Herrschaft zu ermöglichen. Das ist unsere Aufgabe, weil wir wissen, dass wir nur, wenn wir uns dieser Aufgabe verschreiben, unsere Freiheit und unseren Lebensstil mit aller darin enthaltenen Lebensfreude bewahren können. Wie der Blaue Drache die Zeit seiner Herrschaft nutzen wird, wird er entscheiden und ich habe keinen Zweifel, dass es – selbst wenn wir sein Handeln nicht verstehen sollten – die richtige Entscheidung ist.

    Wir müssen uns und dem Lager aber bewusst machen, dass wir auf dem Weg zu einem Sieg auch zuweilen auf den Sieg verzichten müssen. Bei aller verständlichen Gier und jedweder Unbeugsamkeit muss klar sein, dass man auf dem Fest der Drachen nur einen Sieg erringt, wenn man Freunde und Verbündete an seiner Seite weiß. Wie ein einzelnes Schiff keinen ganzen Konvoi von bewaffneten Schatzschiffen bezwingen kann, so benötigt man auch für einen Sieg beim Fest der Drachen eine Flotte.

    Es gilt daher Freundschaften zu schließen und sich der Schuld anderer Drachenlager zu versichern, um eine solche Flotte zu bilden, die einen zum Sieg trägt. Wenn wir eine realistische Chance auf den Sieg haben wollen, dann brauchen wir Freunde in den anderen Lagern. Auch wenn es einige Jahre dauert diese Freundschaften aufzubauen und eine Flotte zusammen zu stellen, so ist es ein Weg, der sich lohnt und zum Erringen des Sieges unverzichtbar ist.

    Launisch wie die See hat sich das Blaue Lager in den letzten Jahren öfters gezeigt und wir alle wissen, dass ein plötzlicher Sturm jedes Vorhaben durcheinander wirbeln kann. Daher darf diese Flotte nie auf Verträge und Abkommen basieren, welche über das jeweilige Fest der Drachen hinaus geht. So wie Du, wenn ein Kamerad Dich in der Takelage im Sturm mit einem beherzten Griff vor dem nassen Seemannsgrab bewahrt, auch ohne feste Absprachen in dessen Schuld stehst, so muss auch die Flotte auf solchen Verpflichtungen basieren.

    Wir wollen den Sieg. Dafür bauen wir uns eine Flotte von Freunden und Verbündeten auf, die ebenso auf unsere Unterstützung bauen kann. Doch wir schließen keine festen Verträge oder treffen bindende Absprachen über das jeweilige Fest der Drachen hinaus.

    2. Kein Sieg für Kupfer

    Ich erinnere mich noch daran, wie das Blaue Lager trotz einer lächerlichen, einstelligen Anzahl von Dracheneiern mehrere Tage forderte und sich auf kein Bündnis einließ,  bis wir erschrocken feststellen mussten, dass sich immer mehr Lager für Kupfer aussprachen. Erst dann konnte sich das Blaue Lager durchringen nicht weiter zu fordern und wir Diplomaten des Blauen haben aus den noch verbleibenden Lagern in langen Verhandlungen eine Allianz gegen Kupfer geformt.

    Eine Situation, die nicht hätte eintreten müssen, wenn man nicht gierig am eigenen Sieg festgehalten hätte, der zu dem Zeitpunkt schon lange fern jeder Möglichkeit war. Eine Situation, die uns leicht unsere Freiheit hätte kosten können.

    Daher muss immer auch unser Ziel sein einen Sieg von Kupfer, die damit einhergehende Tyrannei und der Verlust unserer Freiheit, unter allen Umständen zu verhindern. Dies bedeutet im Rahmen der diplomatischen Tätigkeit soweit möglich zu verhindern, dass sich andere Lager mit Kupfer verbünden und sie stattdessen an uns zu binden.

    Wir stemmen uns gegen jede Form der Tyrannei, für die in den Drachenlanden der Kupferne Drache steht. Daher werden wir seinen Sieg unter allen Umständen verhindern. 

    3. Der Sieg eines Freundes

    Ausgehend von oben ausgeführten Gedanken zur Bildung einer Flotte werden wir andere Lager beim Erreichen des Sieges unterstützen müssen. Das haben wir früher schon getan, da es auch unseren Interessen dient: Es verhindert einen Sieg von Kupfer und zeitgleich schaffen wir uns Freunde, die verpflichtet sind. Und mit dieser Verpflichtung einher geht uns bei einem Blauen Sieg zu unterstützen.

    Die Maxime dabei muss aber immer sein, dass wir weiterhin dem Kurs des Blauen folgen und damit unter dem Wind der Freiheit segeln. Daher werden wir – sowohl direkt als auch indirekt – nur jene Lager und damit Drachen  unterstützen, unter deren Herrschaft wir sicher sein können unsere Freiheit und unseren Lebensstil zu bewahren.

    Durch die enge Bindung in der Flotte haben wir auch die Möglichkeit durch unser Vorbild im Leben und Handeln anderen Lagern die Freiheit näher zu bringen. Wenn wir ihnen die Freiheit mit Verantwortung und Lebensfreude vorleben werden wir mehr Leute von unserem Weg überzeugen können, als durch jeden eingeschlagenen Sturkopf.

    Wir bilden eine Flotte mit Freunden und Verbündeten, denen wir die Freiheit mit all ihren Facetten vorleben. Wir übernehmen Verantwortung für sie und unterstützen sie bei ihrem Sieg, wie sie uns bei unserem Sieg unterstützen werden.

    Im letzten Jahr hat uns der diplomatische Kurs in kabbelige See geführt und wir haben in einigen Lagern Vertrauen verloren. Doch ich bin zuversichtlich, dass wir die Wellen wieder glätten können. Das sollte zumindest eine der kommenden Aufgaben sein.

    Auf Grund meiner Überlegungen und Erfahrungen würde ich gerne zukünftig in der Diplomatie und damit bei den „Blaufüchsen“ einige Dinge umsetzen. Wir wissen alle, dass das auch immer von dem Kurs abhängt, welchen der Captain Table vorgibt, aber ohne einen vorher überlegten Kurs sollten auch wir Blaufüchse nicht in See stechen.

    1. Schnellere Entscheidungen durch den CT

    Gerade in der Diplomatie wird man oft mit Anfragen konfrontiert, die nicht einen halben Tag warten können, bis ein CT zusammen tritt und eine Entscheidung fällt. Das war in den letzten Jahren oft ein Problem, das sich durch die Einrichtung des „Not-CTs“ im letzten Jahr verbessert hat. Für eine effektive und sinnvolle Diplomatie werden wir diese Einrichtung öfter nutzen müssen, weshalb es wichtig ist, dass wir zu einigen Entscheidungsträgern ständigen Kontakt halten sollten.

    2. Die Zusammenarbeit mit der Hafenmeisterei

    Ich habe das Gefühl, das wir viele Entscheidungen und Empfehlungen nur auf Basis unserer Diplomatie, den geführten Gespräche und unseren persönlichen Einschätzungen getroffen haben. Eine gute Basis, aber meiner Ansicht nach nicht ausreichend. Wir benötigen mehr Informationen. Informationen, die nicht nur über die offiziellen diplomatischen Kanäle zu beschaffen sind, sondern auf aufgeschnappten Gerüchten, mitgehörten Gesprächen und ähnlich beschaffte Berichte gründen. Die Anlaufstelle für Informationen im Lager ist die Hafenmeisterei, mit der ich daher zukünftig enger zusammen arbeiten möchte. Meiner Ansicht nach brauchen wir eine Verbindungsperson zur Hafenmeisterei, die sich um die Beschaffung solcher Informationen für uns kümmert und die Informationsweitergabe in beide Richtungen verbessert.

    3. Enge Abstimmung mit der Heerführung

    Meiner Ansicht nach hat das im letzten Jahr schon gut funktioniert, was auch damit zusammen hing, dass wir jetzt einen eigenen Bereich in unmittelbarer Tornähe haben. Diese enge Abstimmung sollten wir fortführen und weiter ausbauen. Besonders Nichtangriffspakte und Unterstützungsabsprachen sind nur mit vorheriger Absprache mit der Heeresleitung zu schließen.

    4. Forderung nach dem Sieg

    Meiner Erinnerung nach haben wir letztes Jahr nicht von Beginn an den Sieg gefordert. Jeder, der schon mal etwas verkauft hat, weiß, dass man immer mit dem Maximalgebot in Verhandlungen geht. Daher sollten wir das auch machen und erst mal den Sieg fordern. Und wenn wir diese Forderung für ein anderes Lager zurück ziehen, dann müssen wir entsprechend durchblicken lassen, dass sie dadurch in unserer Schuld stehen.

    5. Bündnisse

    Schon nach einem Tag ein festes Bündnis zu schließen habe auch  ich letztes Jahr für eine gute Idee gehalten – nach den Erfahrungen sehe ich das heute anders, da man sich damit viele andere Optionen zu früh verbaut. Daher würde ich die feste Absprache eher zu einem späteren (aber nicht zu späten) Zeitpunkt schließen wollen. Bis dahin sind aber zeitliche begrenzte Bündnisse und Absprachen möglich und sollten auch, vor allem mit benachbarten Lagern, geschlossen werden.

    6. Die Organisation der Blaufüchse

    In den vergangenen Jahren ist das diplomatische Korps immer weiter gewachsen. Vor allem, was engagierte Diplomaten angeht, die sich auf ihre Aufgabe konzentrieren und indessen teilweise schon über mehrere Jahre Beziehungen zu anderen Lagern pflegen und hier Fortschritte für das Blaue Lager erzielt haben.

    Diese Kompetenzen, die auch mit persönlichen Beziehungen zu Diplomaten und weiteren Ansprechpartnern in anderen Lagern einher gehen, müssen wir nutzen und weiter ausbauen. Darüber hinaus bin ich dafür, dass wir die Blaufüchse weiter vergrößern, bis wir für jedes Lager zwei Diplomaten sowie weitere Blaufüchse als Kontaktleute zu den blauen Institutionen einsetzen können.

    Zum Einen sind zwei Diplomaten pro Lager von Vorteil, wenn man vor Ort im anderen Lager bleiben muss, aber es zeitgliche sinnvoll wäre, dass wichtige Informationen ins Blaue Lager gebracht werden müssen. Zum Anderen sehe ich auch den Vorteil, dass wir so neue Diplomaten in die Aufgaben einführen. Aus diesem Grund würde ich einen erfahrenen Diplomaten oder erfahrene Blaulageristen, denen man diese Aufgabe zutraut, mit einem neuen Diplomaten zusammen einsetzen.

    Der Ausbau der Blaufüchse hätte aber auch den Vorteil, dass man der Größe des Lagers Rechnung trägt, in dem sich sicher noch viele Talente finden lassen dürften, die bisher nicht bei uns aktiv sind. Hier sollten wir durch direkte Ansprachen versuchen weitere Diplomaten zu rekrutieren, um unsere Reihen auszubauen. Auch, um die altgedienten Diplomaten etwas zu entlasten.

    Beibehalten sollten wir die gute Kommunikation untereinander mit häufigen Treffen und Zusammenkünften im Diplomatenhaus in der Barrikade. Jeden Morgen sollten wir uns hier austauschen, bevor die Diplomaten der Lager aufbrechen. Ebenso ist das Diplomatenhaus ständig besetzt, damit hier alle Informationen zusammen laufen. Der Hochdiplomat sollte hier häufig anzutreffen sein und wenn nicht, dann sollte dort Jemand wissen, wo er oder sie erreichbar ist.

    Niemand hat gesagt, dass die Freiheit zu leben einfach ist. Das merken wir im Blauen Lager jedes Jahr aufs Neue. Während wir Sterblichen die absolute Freiheit des Blauen nicht begreifen können ist doch die Definition von Freiheit so unterschiedlich wie die Formen der Wellen. Trotzdem habe ich vor mich wieder in die stürmische See zu werfen, um die Wogen zu einem Sieg des Blauen – in diesem oder in einem der nächsten Jahre – zu glätten und den Kurs abzustecken. Ich hoffe Ihr seid mit dabei.

    Für die Freiheit! Für den Blauen!


    Anmerkung

    Das hat ja besonders in Punkt 2 und 3 nicht so gut geklappt, aber wie immer: Der beste Schlachtplan überlebt nicht den ersten Kontakt mit dem Gegner. 😉

  • Nachdem ich heute eine Grafik mit Zitat auf meiner Facebookseite (hier) veröffentlicht habe, haben sich der Büttner und Anthonius Bosvari zu Wort gemeldet, die der Meinung waren, dass man diese Grafik doch auch im Blauen Lager aushängen bzw. jedem Blaulageristen an die Stirn tackern sollte. Davon inspiriert habe ich jetzt sechs Grafiken mit Zitaten vorbereitet.

    Ich werde diese morgen noch im DINA5-Format ausdrucken und mittels Einlegen in schwarzem Tee auf alt trimmen, um sie dann zum Drachenfest mit zu bringen. Da wir im Blauen Lager ja auch unter anderem viele Spanier haben natürlich in englischer Sprache.

    Wie gefallen sie Dir?

  • Nicht nur, dass ich gestern einige mögliche Hutkarten grafisch gestaltet habe (siehe Beitrag hier) – gestern kam auch das Paket von Marfworks bei mir an. In dem befanden sich die tollen Stickereien auf dem von mir auch für die Kleidung (sprich: Weste mit Stehkragen) verwendeten Leinenstoff. Links das Symbol der Galeasse Gorgon, auf der ich auch dieses Jahr wieder zum Drachenfest fahre. Rechts das Symbol der „Blaufüchse“, der Diplomaten des Blauen Lagers.

    Diese sollen ja auch Askirs Hut drauf. Jetzt gibt es dafür zwei Varianten: Einmal als Stoffstreifen (links) und einmal als runde Aufnäher (rechts). Was meinst Du?

    Was die hochgeklappte Seite angeht habe ich mal eine Grafik gemacht mit nur zwei Karten und dem Symbol des blauen Lagers. Bei den Karten handelt es sich um den Blauen Drachen und das Logo der Gischtgeborenen. Einmal mit fabrigen, einmal mit Karten in Schwarz-Weiß. Auch dazu interessiert mich Deine Meinung: Hier in den Kommentaren oder auf meiner Facebookseite hier. 😉

  • Als Architektensohn, der selber etliche Jahre in der Branche gearbeitet und ein paar Semester studiert hat, begleitet mich das Zeichnen schon mein ganzes Leben. Eigentlich verrückt, dass ich – von den Kleidungsskizzen – bisher so wenig fürs Larp gezeichnet habe. So richtig habe ich das erst mit meinen Skizzen für das Blutbrevier von Anselm angefangen (hier). Aber das ist ja was, was man ändern kann. Erst mit den Zeichnungen für das „Kompendium der Seemannschaft“ (Beitrag hier) und jetzt sitze ich an Zeichnungen für Hutkarten. Also an Karten, die an Askirs Hut dran sollen (so in etwa wie hier gezeigt).

    Beim Zeichnen ist es übrigens wie bei den meisten kreativen Sachen: Es gibt Tage, da sitze einfach kein Strich und nach Stunden hat man dann etliche Skizzen, aber keine davon flasht einen. Dann gibt es aber auch Tage, an dem es einfach fluppt. So ein Tag war vorgestern. An sich toll, aber die meisten Ergebnisse waren vom Format dann doch irgendwie nicht für eine Hutkarte geeignet. Daher kommen zum Beispiel die folgenden zwei Zeichnungen auch erstmal ins Archiv und werden sicher irgendwann dann für ein anderen Projekt genutzt.

    Aber auch heute hat es sowohl analog mit Bleistift und Tuschestift als auch digital mit Photoshop gut funktioniert und diese drei Karten sind – sowohl in Schwarz-Weiß, als auch farbiger Variante – entstanden. Die Karte mit der Meerjungfrau bzw. Nixe wird es wohl nicht auf Askirs Hut schaffen. Da haben der blaue Drache und das Symbol der Gischtgeborenen schon bessere Chancen … 😉

  • Eigentlich war Askir IT ja auf der „Knurrhahn“ unterwegs zu einem Rendevouz mit der „Gorgon“, um als Rudergänger der Galeasse zum Fest der Drachen zu segeln. Aber während die Galeone durch eine Nebelbank segelte ging Askir vom Bug zum Heck – und irgendwo auf dem Weg stellte er sich die Frage, wieso auf den Planken Laub liegt und der Mast eine Rinde und Äste hat … Rausgekommen ist er natürlich in Dargaras, dem Land hinter dem Nebel. Seine ersten Tavernen hat Askir vor vielen Jahren hier eröffnet, doch landete er in der Nähe der Taverne „BarLou“ und stolperte dabei noch über Alanis, die eigentlich auch woanders hin wollte.

    Soweit zur Vorgeschichte zum Geburtstagscon von Alex und Torsten, die selber mit ihrem dargaresischen bzw. dorlónischen Charakter anwesend waren, während sich die Gebrüder Darko um die Taverne und Gäste kümmerten (schließlich gehört sie ihnen IT auch). Auch wenn für mich überraschend wenig Leute da waren, habe ich mich über jede Einzelne und jeden Einzelnen gefreut, den ich dort wieder gesehen habe. Auf Grund eines Depressionslochs in den letzten Tagen habe ich mit mir gerungen überhaupt hin zu gehen, aber es hat sich gelohnt – eben besonders wegen den Freunden, mit denen ich zu einem großen Teil schon seit vielen Jahren larpe.

    Dazu gehört zum Beispiel Nina, die mich mit ihren netten Worten ganz am Anfang schon eingefangen hat. Basti, der in zwei Rollen wieder gezeigt hat, was für ein toller Rollenspieler er ist. Charly, der ich immer gerne zuhöre und hoffe sie als Missi nicht das letzte Mal gesehen zu haben. Uli, der man so als auch mit Khai-Thee einfach zu selten sieht. Jutta, bei der ich mich immer freue wenn sie mit dabei ist und mit der ich 2001 meine ersten Larp-Schritte gewagt habe. Sonja, bei der ich hoffe dass man sich in Zukunft nicht nur in der BarLou über den Weg läuft. Aileen, bei der ich nie erwartet habe jemals zu sehen, wie sie auf dem Tisch tanzt.

    Mit vielen hatte ich interessante Gespräche. Nachmittags waren auch viele Kinder mit dabei, für die Charly einen schönen, kleinen Kinderplot mit Schatzsuche organisiert hatte, in dem ich mit Askir auch eine kleine Rolle übernehmen und mir die Geschichte der Meerjungfrau Lilli Becher anhören durfte. Wobei ich übrigens festgestellt habe, dass die Tochter von Patrick (der leider nicht mit dabei war) echt aufgeweckt ist. Abends kam dann eine (bisher unbekannte) Familie Spielleute aus Dargaras, die dann mit Musik und ihrer Performance für gute Stimmung sorgten.

    Aber wie es auf einer guten Rollenspiel-Taverne der Fall ist wurde nicht nur gefeiert, getrunken, gegessen, gesungen und getanzt. Es gab auch Einiges an Landeshintergrund, der für Askir in der Form doch relativ neu war und mir sogar für die Zukunft neue Spielansätze und Möglichkeiten bieten wird. Es fing damit an, dass ich bei einem Gespräch zuhörte, bei dem es um Pamphlete ging, die im Land die Bevölkerung gegen die Fahrenden aufhetzen. Was schon dazu führt, dass Fahrende aus Tavernen raus geprügelt wurden, obwohl sie in Dargaras seit Äonen die Herrscher stellen. Nach Meinungen einiger ist das Propaganda, das nur zu einem Bürgerkrieg führen kann.

    Die Ansätze reichten von „Ignorieren“ über den ominösen angeblichen Verfasser Umag Söyze zu finden und unschädlich machen bis zu den Verfasser zu einer Diskussion einzuladen und die Bevölkerung mit Argumenten zu überzeugen (was wohl der Ansatz des Herrschers Rimas Jargo ist). Askir jedoch ist in der Gosse aufgewachsen, ist lange genug vor dem Mast gefahren und hat sich eine Nähe zu den unteren Schichten bewahrt, so dass er einen anderen Ansatz für sinnvoller hält …

    Ein wirklich gelungener Tag. Danke an Torsten und Alex, dass ich dabei sein durfte. 🙂

  • Nachdem mein Großprojekt, das Kompendium, jetzt fertig ist, habe ich wieder die Zeit die letzten Änderungen an Askirs Kleidung vorzunehmen. Dazu zählt bekanntlich auch sein Hut. Heute hat mir Maike von Marfworks mitgeteilt, dass die Stickereien unterwegs sind.

    Zeitgleich mache ich mir Gedanken über die Karten an der hochgeklappten Krempe und habe schon mit ein paar Skizzen angefangen, wobei zwei davon schon beim Zeichnen der Flaggen für das Kompendium entstanden sind. Das ist der aktuelle Stand der Skizzen:

    Und so könnte das dann am Hut aussehen, wobei die Stoffstreifen mit den aufgestickten Logos der „Blaufüchse“ und der „Gorgon“ schon feststehen, um mich als Diplomat des Blauen Lagers und als Mitglied der Schiffsgemeinschaft der „Gorgon“ auszuweisen:

    Wenn ich es mir jetzt so betrachte glaube ich jedoch, dass drei Karten too much sind und es zwei Karten auch machen würden. Dabei tendiere ich derzeit zu dem Symbol „Delphin & Wal“ und zur barbusigen Meerjungfrau.

    Auch zu sehen ist auf den Fotos übrigens das neue Kopftuch. Davon habe ich mir mehrere gekauft, um sie als Kopf-, aber auch als Halstuch zu nutzen. Nach dem „Zeit der Legenden“ habe ich mich dazu entschieden, um bei so heißem Wetter die Tücher nass machen zu können. Das habe ich früher beim CoM gemacht und das tut auf der Haut richtig gut.

  • [English Text below]

    Das erste Mal, dass ich mich an ein Kompendium ran gesetzt habe, war 2011 – damals noch mit meinem Charakter Kapitän Myron d’Auras als Autor. Ich hatte immer wieder vor weiter zu machen und es endlich mal als richtiges Buch fertig zu stellen. Als ich vor ein paar Wochen einen Beitrag über Seemannschaftswissen im Drachenfest-Forumsbereich des Blauen Lagers las, hat es mich dann gepackt. Meine Frau hat in den letzten Tagen und Wochen fast nur meinen Rücken gesehen, aber wenn ich jetzt das Buch in den Händen halte, dann finde ich, dass es die Arbeit wert war.

    Die Arbeit hat mir auch Spaß gemacht und ich freue mich auch darauf, wenn das Kompendium von möglichst Vielen im Spiel genutzt wird. Wer jedoch seine Anerkennung auch durch eine kleine Spende ausdrücken möchte, der kann das über mein Paypalkonto hagen@exploregraphy.com gerne machen.

    Den Druck des Kompendiums habe ich – wie auch schon zuvor das Blutbrevier und das Veni Mecum – bei Sedruck machen lassen. Die Qualität und die Geschwindigkeit (gestern bestellt, heute schon da) haben mich auch dieses Mal wieder überzeugt. Es ist ein Buch in DINA4-Hardcoverbindung, Bindeseite an der langen Seite, Buchdeckel aus blauem Leinen, zwei weißen Lesebändern und einem leeren Vor- und Nachsatzblatt. Zudem verfügt es über ein Kapitalband und ist mit seinen 231 SW- und 20 Farbseiten doppelseitig bedruckt auf weißem 120 g/m² Papier. In der Ausfertigung kostet es inkl. Versand und Mehrwertsteuer ca. 48 €.

    Der Druck und die Nutzung des Kompendiums der Seemannschaft fällt unter Creative Commons CC BY-NC-ND 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung). Mehr Infos darüber findest Du hier. Keine Bearbeitung bedeutet auch, dass das Kompendium nur im Gesamten und nicht in einzelnen Teilen verwandt werden darf, was natürlich auch für die Grafiken gilt.

    Ich freue mich, wenn Du das Kompendium nutzt, Spaß daran hat und es Dir gefällt. Das Kompendium findet sich als PDF-Datei hier: Klick! Und hier schon mal ein paar Eindrücke:


    The first time I started to write a LARP naval compendium was in 2011 – my character Captain Myron d’Auras was the author then. Until that time, I’ve been planning to go on with this project and aim for finishing my first proper book. Some weeks ago, I read a post about naval knowledge at the Blue camp’s subforum at the Drachenfest forum. And then the motivation finally kicked in. I think my wife got used to communicate with my backside in the last days and weeks, but know, as I hold the book in my hands, I think it was totally worth every effort.

    Working on this was fun, too, and I am looking forward to see the compendium become part on the play of many other players. But if you want to express your undying appreciation for my work, there is a paypal account that might need some feeding: hagen@exploregraphy.com

    The print job has been done – as it has been done with my Blutbrevier and my Veni Mecum – by Sedruck. Quality and speed (I ordered the book yesterday, it arrived this afternoon) convinced me once again. The facts about the printed book: DINA4 size (21×29,7 cm), Hardcover, long side binding, book cover with blue lining, two white sorting belts, the 231 bw-sites and twenty coloured sites as two-sided print on 120 g/m² paper. The costs are 48 € with transport in germany.

    Printing and using the LARP naval compendium is permitted at Creative Commons CC BY-NC-ND 4.0 (Attribution, NonCommercial, NoDerivatives). For more Information see here.

    I am very happy if you like my work and use it in your game. The compendium as a .pdf file can be found here: Klich. And here are some first expressions …


  • Schon am Tag der Gründung der Handels-Kompagnie Havena vor einigen Jahren haben die Hauptgesellschafter Enrico und Askir Handelskontrakte mit Yddland geschlossen, unter anderem natürlich für den guten Portwein aus Yddland. Daher hat Askir auch immer wieder Portwein dabei, wobei es natürlich sehr gut passt, dass ich selber sehr gerne Portwein trinke. Nachdem ich die ganzen Jahre die gekauften Flaschen so dabei hatte, wird es endlich Zeit diese Flaschen auch – wie schon die von Brasov hier – mit einem eigenen Etikett zu versehen. Diese hier:

  • Ergänzend zum gestrigen ersten Beitrag über das Update von Askirs Hut hier habe ich die Konzeptzeichnung für die Wimpel der „Blaufüchse“ und der „Gorgon“ nochmal überarbeitet. Die Wimpel werden nämlich noch mit Handnähten versehen, damit sie nicht zu sehr ausfransen. Vielleicht lasse ich sie aber unten „offen“, damit sie dort gerade eben ausfransen und etwas „used-look“ erhalten. Im Laufe der Woche noch gehen die Stoffe raus an Marfworks, die mir freundlicherweise die Stickereien macht, damit ich den Hut dann hoffentlich zum Drachenfest neu gestaltet habe.

    Natürlich konnte ich es nicht lassen mir weiter Gedanken über die neue Gestaltung der hochgeklappten Seite des Hutes zu machen. Bei einem längeren Spaziergang heute morgen durch den noch kühlen Wald kam mir dann der Gedanken zu einer Art „Spielkarte“ am Hut, der mit unterschiedlichen Zinnsymbolen kombiniert wird. Dabei ist das Symbol des blauen Lagers auf jeden Fall gesetzt.

    Die Karte (es muss nicht zwingend eine Spielkarte sein) wird von mir selbst gestaltet. Das Motiv (ein gezeichnetes Gesicht von Askir) auf den folgenden Fotos ist natürlich nur ein Platzhalter und wird noch ersetzt. Eine vage Idee für ein neues Motiv habe ich schon, aber dafür muss ich mich erstmal ans Zeichenbrett setzen. Und dann muss ich noch klären, wie man die auf dickerem Papier gedruckte Karte in einen „used-look“ und dann noch möglichst gut gegen Feuchtigkeit geschützt bekommt.

    Im Folgenden ein paar Fotos mit Gestaltungsoptionen mit verschiedenen Zinnabzeichen, die ich bei Godon, dem Zinngießer, IT erworben habe. Dabei handelt es sich um eine Scheibe mit Delphinmotiven aus dem Horasreich, dem Symbol des Blauen Lagers, einen Delphin und einem Wal sowie den Symbolen von Aves (C) und Efferd (D). Ich bin noch am grübeln, aber welche Kombination (oder Alternative) würdest Du nehmen?

  • Askir hat einen tollen Hut – aber irgendwie ist er mir zu schlicht. Am Anfang hatte er außer die tollen Federn nur das Symbol des Blauen Lagers und von Aves drauf. Zum Zeit der Legenden habe ich jetzt einen blauen Stoffstreifen auf die hochgeklappte Seite gepappt und auf ihm das Symbol Efferds, daneben das Symbol des Blauen Lagers. Zufrieden bin ich aber immer noch nicht und zerbreche mir ergo weiterhin den Kopf, wie man die Seite noch aufmotzen kann.

    Auf der anderen Seite hatte ich lange nix, aber dann während des letzten Drachenfestes das neue Symbol der „Blaufüchse“, der Diplomaten des Blauen Lagers, drauf. Ich finde das hat schon gut ausgesehen und hat die Leere gefüllt, auch wenn es in der Art etwas überdimensioniert war.

    Ergo habe ich überlegt, was auf diese Hutseite festgenäht werden kann und habe ich mich letztendlich für zwei kleine „Banner“ entschieden. Grundlage soll jeweils der Leinenstoff sein, den ich als Ober- udn Leinenstoff für meine Westen benutze. Auf dem naturfarbenen Leinenstoff möchte ich in Blau das Symbol der „Blaufüchse“, der Diplomaten des Blauen Lagers (denen ich meiner Planung nach auch 2017 angehören werde), aufsticken lassen. Auf dem blauen Leinenstoff soll das Symbol der „Gorgon“, der Galeasse von Don Arktos, gestickt werden. Von dem Schiff, auf dem ich fürs Drachenfest gerne immer wieder anheuere.

    Ich bin immer noch total happy, dass man mich nach dem Drachenfest 2014 gefragt hat, ob ich nicht bei den vereinigten Crews mehrerer Schiffe, zu denen auch die „Gorgon“ zählt, lagern möchte. Ergo habe ich 2015 das erste Mal für die Fahrt zum Drachenfest bei Don Arktos angeheurt, was durch seine Herkunft aus Aventurien ja auch gut zu Askir passte. Ich bin viel unterwegs, aber es ist immer schön ins Lager zurück zu kommen – es hat (wie Millas Gasthaus auf dem ZdL) etwas von „in den Heimathafen einlaufen“. Die Zusammengehörigkeit mit der Gruppe möchte ich zukünftig auch stärker betonen und zeigen – eben mit dem Symbol der Gorgon am Hut.

    So in etwa könnten dann die beiden Wimpel am Hut aussehen (wahrscheinlich sind sie aber etwas größer und seitlicher angebracht):

  • Aus den Heckscheiben blickt Askir auf die See hinaus. Die Sonne war schon unter der Kimm verschwunden und der Himmel ist in die unterschiedlichsten Blautönen getaucht. Askirs Körper folgt wie selbstverständlich dem Rollen und Stampfen des Schiffes, das mit geblähten Segeln durch die See schneidet. An seine Ohren dringt das Knarzen des Holzes, das Knirschen der Taue, die Rufe der Seefahrer und die Geräusche von Füßen auf dem Deck über seinen Kopf.

    Endlich wieder auf See. Endlich wieder unterwegs auf der Weite des Ozeans. Endlich wieder auf Fahrt mit seiner „Knurrhahn“. Ohne Angst auf das nächste Schiffsunglück, denn Efferd bestimmt über unser aller Schicksal und er entscheidet über Wohl und Wehe auf See.

    Erst wenige Tage war Askir aus Elitawana zurück in seine Zeit und seine Welt zurück geworfen worden, als seine Schivone „Knurrhahn“ in den Hafen von Brabak einlief. Unmissverständlich ein Zeichen.  Eigentlich für die Handels-Compagnie auf Handelsfahrt unterwegs hatte Askir das Schiff kurzentschlossen für sich mit neuer Order versehen.

    Nun segelt die Galeone mit Kurs über die Zyklopeninsel zu den Drachenlanden.  In der Hoffnung, dass sich auf dem Kurs die Silhouette der Galeasse „Gorgon“ über der Kimm zeigt. Dem Schiff von Kapitän Don Arktos, auf dem sich Askir auf der Fahrt in die Drachenlande schon öfter als Rudergänger anheuern ließ. Am Ruder eines Schiffes voller alter Kameraden und Freunden in die Drachenlande zu segeln klang immer noch gut.

    Der Mann, der das Gefühl hat, das sein ohnehin schon bewegtes Leben abermals mit zielstrebigem Kurs auf den nächsten Sturm zusteuert, starrt weiter in die einsetzende Dunkelheit. Einer Metapher, wenn er an die Ereignisse in Elitawana zurück denkt: Die Erschaffung der pervertierten Avatare der Drachen. Möglicherweise hätte es schlimmer kommen können, aber nur wenig war jemals so weit von einem Sieg entfernt.

    Sie hatten verloren. Der Hexer hatte sein Ziel erreicht. Es waren Avatare in den Kreis gerufen worden, welche die dunklen Seiten der Drachen in sich vereinten. Doch das erste Mal war Askir froh, dass der Blaue Drachen in der ersten Drachenwelt noch nicht erwacht war. Die Gier wurde bei der Erschaffung des schwarzen Avatars verortet, doch es gibt keinen Gegenavatar zum Blauen.

    Und nicht zum Wandel. Wenn dem Steinmetz von Elitawana, der schon mehr als ein Menschenalter zu leben scheint, zu trauen ist, dann ist der Drache des Wandels dabei zu erwachen. Das Chaos, das immer seine Eigenständigkeit ohne Drachen betont hat, würde damit als Lager des ewigen Wandels mit einem Drachen am Wettkampf teilnehmen.

    Ein leichtes Lächeln kann sich Askir nicht verkneifen: Das könnte einige Chaospriester in Deutungsschwierigkeiten bringen und interessant werden. Doch letztendlich spielt der Name oder das Wesen eines Avatars nur eine untergeordnete Rolle, wenn sich dort weiter Dämonenpaktierer herumtreiben.  Er reibt sich die Augen. Und dann ist da noch die Sache mit Harold …

    Doch aus den Nebelschwaden schlechter Nachrichten gleitet ein Schiff hervor, dass sich Hoffnung nennt. Am Masttop des Schiffes weht die Fahne der Freiheit. Eine Hoffnung, die ebenfalls in Elitawana neue Nahrung erhielt.

    Er war in einer Vision dabei, als die Freiheit in der ersten Drachenwelt aus einem hohlen Wort zu einem Aufruf zur Tat wurde. Als sich die ersten Frauen und Männer im Geheimen zusammen fanden, um die Freiheit für sich und Andere zu erkämpfen. Sie übernahmen die Verantwortung und handelten. Sie überfielen Ortschaften nicht zum Plündern und Töten – nur der Freiheit der dort festgehaltenen Sklaven galt ihr Streben.

    Dieser Freiheit hatte sich Askir auch verschrieben, als er sich vor einigen Jahren von Tiberius Graufuchs mit dem Wasser aus dem Kraftplatz des Blauen Avatars taufen ließ. Er erinnert sich auch daran zurück, als viele Blaulageristen vor dem Avatar Zeugnis ablegten über den Grund ihres Kommens:  nicht wegen der Gier, wegen der sie sich im Lager fortlaufend gegenseitig bekämpfen müssten, sondern wegen dem unbändigen Willen zur Freiheit.

    Das war auch zentrales Thema, als Askir in Elitawana dem grauen Helden den blauen Weg erklärte. Dass selbst die Halsabschneider, die dem Weg des Blauen folgen, um den Wert der Freiheit wissen und auch die Verantwortung kennen, die dieser inne wohnt. Als Ausgleich zur Tyrannei des Kupfernen sind wir es, die den Einzelnen, seine Träume und Wünsche, vor dem Zwang bewahren.

    „Wir haben natürlich Handelsfahrer und Piraten“, sprach daraufhin sinngemäß der graue Held. „Aber auf der weiten See gibt es noch viel Platz und vor allem hinter den Inseln ist der Ozean noch unerforscht. Vielleicht wäre das ein Ort, an dem ihr die Freien hinführen könnt und sie frei sein können.“

    Die Weite des Meeres, die wilden Wogen und sanften Wellen, der stürmische und laue Wind, die launische See, der unbeugsame Ozean als neue Heimat der Freien in der ersten Drachenwelt. Ein Gedanke des grauen Helden, den Askir auch an Lydia, der wohl ersten Blauen aus den Einwohnern der ersten Drachenwelt, weitertrug. Und er sah das Leuchten in ihren Augen.

    Ein Lächeln umspielt seine Lippen. Bei allen schlimmen Ereignissen in Elitawana gibt es auch allen Grund für Freude und Hoffnung. Der Blaue Drache erwacht und der Ruf nach Freiheit wird immer stärker. Der Blaue Weg, die eigene Freiheit und die Freiheit Anderer zu erkämpfen und zu verteidigen und mit Verantwortung gemeinsam dafür einzustehen, gewinnt an Bedeutung.

    Jetzt gilt es noch diesen Gedanken auch beim Fest der Drachen festzuhalten, weiter zu tragen und mit Leben zu füllen.

  • Nach einigen Rückfragen nach dem Schnittmuster für meine Weste mit Stehkragen (das schöne Stück hier) habe ich mich mal an eine Anleitung gewagt:

    Grundlage der Weste (wie auch alle meiner Westen) ist das Schnittmuster RH704 „1700s-1730s Waistcoats“ von Reconstructing History (Link), den ich aber etwas verändert habe. Dazu zählt die Länge, die ich auf mich angepasst habe, und der vordere Abschluss. Dieser ist im Schnittmuster gerundet, während ich ihn gerade gemacht habe.

    Generell teste ich bei Schnittmustern, die ich freie ändere oder selbst erstelle, die Passform erst mit einem günstigen Stoff, bevor ich teuren Stoff falsch zerschneide. Dafür nehme ich Bomull vom Ikea, aber jeder andere günstige, leichte Stoff ist dafür natürlich auch geeignet. Damit mache ich dann das komplette Kleidungsstück (natürlich ohne Futter), stecke die Teile zusammen und ziehe sie (wegen den Nadeln natürlich recht vorsichtig) an. Dabei kann man gut sehen, ob das Ergebnis mit dem gewünschten Ziel überein stimmt, und ob es von der Größe her passt. Wenn nicht, dann fängt man neu an, wenn es passt, hat man sein Schnittmuster.

    Diese Bomull-Schnittmuster nutze ich dann auch als Vorlage zum Ausschneiden der Stoffe. In meinem Fall habe ich sowohl für den Oberstoff als auch für den Futterstoff Leinen genommen, aber das ist natürlich auch mit anderem Stoff (für den Winter z.B. Oberstoff aus Wolle) machbar. Ich lege den Oberstoff doppelt, lege die Schnittmuster auf und stecke ab, bevor ich dann ausschneide.

    Dann nehme ich die Schnittmuster (bei dünnen Stoffen noch immer mit dem Oberstoff drunter) und lege es auf den ebenfalls doppelt gelegten Futterstoff. Auch hier wird abgesteckt und dann ausgeschnitten.

    Der Kragen wird aus dem Oberstoff gemacht – auch gefüttert. Daher brauchen wir für ihn doppelt gelegten Oberstoff. Wenn man die Weste aus Wolle macht, würde ich aber wohl einen Futterstoff aus Leinen wählen, der aber die selbe Farbe wie die Wolle hat. Bei meinem Kragen-Schnittmuster aus Bomull kommt noch die Nahtzugabe hinzu, weshalb ich außen rum mit Schneiderkreide die Linie gezeichnet habe. Auch das wird natürlich abgesteckt und ausgeschnitten.

    Den Kragen legen wir erstmal beseite und stecken die vier Teile des Oberstoffes zusammen, dann die vier Teile des Futterstoffes. Die werden dann vernäht. Dabei empfiehlt es sich eine Garnfarbe zu nehmen, die optisch möglichst mit dem Stoff identisch ist.

    Jetzt wird an den Oberstoff und an den Unterstoff jeweils ein Stück des Kragens angesteckt. Dabei setzt man die Mitte des Kragens einfach an die Rückennaht an und steckt in beide Richtungen ab. Danach den Kragen annähen, womit wir sowohl den Oberstoff als auch das Futter fertig haben. Im nächsten Schritt schnappen wir uns den Futterstoff und ein Stück Vlieseline. Die Letztgenannte ist eine Art fester Stoff, womit man dem Kragen seine Steifigkeit verleiht, so dass er nicht umklappt und am Hals anliegt, sondern möglichst gerade stehen bleibt. Die Vlieseline schneidet man so aus, dass sie etwas kleiner als der untere Teil des Kragens ist, und bügelt es dann auf den Kragen des Oberstoffes (der sich ja später Richtung Hals befindet) auf.

    Jetzt ist es an der Zeit den Oberstoff und den Futterstoff komplett am Rand zusammen zu stecken (darauf achten, dass die Nähte auf der „richtigen“ Seite liegen) und dann zusammen zu nähen. Im Bereich des Kragens sieht dieses Zusammensteckens übrigens so aus:

    Wenn der Ober- und Futterstoff dann zusammen genäht sind, sieht das Ergebnis so aus (oder sollte es zumindest):

    Natürlich müssen jetzt noch an den Armöffnungen der Weste die Stoffe jeweils nach innen geklappt und vernäht werden. Wie man im obigen mittleren Bild sieht, habe ich eine Handnaht über diese sichtbaren Maschinennähte gesetzt, was das Kleidungsstück schon etwas aufwertet. Man erkennt an den Fotos aber auch, dass die Stoffe im gestülpten Nahtbereich etwas komisch fallen. Hier kann man einmal drüber bügeln, um scharfe Kanten zu erreichen, aber mittel- und langfristig ist es zur Fixierung sinnvoller Handnähte zu machen. Abgesehen davon, dass sie (meiner Ansicht nach) besser aussehen. Damit die auch gut ins Auge fallen habe ich mich für ein Garn in der Farbe des Futterstoffes entschieden.

    Zu guter Letzt kommen jetzt noch Applikationen, die Knöpfe und die Knopflöcher dazu. Wobei ich zugebe, dass ich die Knopflöcher nicht selber mache, sondern machen lasse. Mit den Teilen stehe ich nämlich gewaltig auf Kriegsfuß. 😉 Aber letztendlich sieht das Ergebnis dann so aus:

    Wenn Du noch Anmerkungen, Ergänzungen und weitere gute Ideen hast, dann freue ich mich darüber in den Kommentaren zu lesen – denn auch ich freue mich immer etwas dazu zu lernen. Fühle Dich außerdem frei diesen Beitrag zu teilen, wenn Du ihn hilfreich findest. Auch freue ich mich über ein Like und einen Kommentar von Dir auf meiner Facebookseite hier. Und viel Spaß sowie Mast- und Schotbruch beim selber nähen. 😉

  • Drei Cons nach dem „Memente Mortis 2“ besuchte ich das Con „Moriat“, das mein weiteres Larpleben stark verändert hat. Denn dort am Lagerfeuer gesellten sich zu meiner Gruppe Lord Nurbicon ika Rastan, Ritter Wotan von Herrnhein und der Kundschafter Martog Eldos – und nach netten Gesprächen und epischen Abenteuern (wie die legendäre Schlacht um das Lagerfeuer) habe ich mich mit Mathras ihnen und damit dem Reich Dorlónien angeschlossen. Der Rest ist Legende.

    Ursprünglich war ich mit Lihannon (Jutta), Gregor und einem Gnom (Jan von der Pahia-Orga) dorthin gereist. Wir waren es auch, welche die Gruft geschändet und damit wohl auch die ganzen Untotenangriffe zu verantworten hatten. Was bis heute aber IT Niemand herausgefunden hat und auch die Dorlónier nur irgendwann OT mitbekommen haben. Ich glaube sie waren etwas überrascht, waren wir doch gemeinssam den ganzen Tag zuvor durch den Wald gelaufen, um die gestohlenen Sachen aus der Gruft zu suchen, während Wotan die ganze Zeit beteuerte er wäre der Erste in der Gruft gewesen und da hätte es keine Grabbeigaben gegeben. 😀

    Ich war übrigens nicht die einzige dorlónische Eroberung auf diesem Con. Während Lihannon erst einige Jahre später im Amte der Kanzlerin von Orktrutz Dorlónierin wurde, musste in Moriat auch Sevana (Claudia) daran glauben. Die Schmiedin wurde direkt mitgenommen und bekleidet heute das Amt der Junkerin von Dunkelforst.

    Für mich wird das Con aus diesen Gründen immer einen besonderen Stellenwert einnehmen. Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass ich den Eintritt zu den Dorlóniern, bei denen ich jetzt auch schon viele Jahre zur LandesOrga zählen darf, jemals bereut habe. Seitdem ist die Spielergruppe stark gewachsen und immer wieder kommen neue, tolle Leute und Charaktere dazu. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste interne Con im Oktober.

    Bis dahin viel Spaß bei den Fotos und bei Einigen auch verbunden mit den Erinnerungen an ein legendäres Con:

    Leider lässt sich für mich heute nicht mehr der Urheber aller Fotos nachverfolgen. Wenn diese oder dieser seine Fotos wiedererkennt würde ich mich gerne – auch zwecks Urhebernennung – um eine Nachricht freuen. 😉

  • Nicht mein erstes Con, aber der erste Auftritt meines ersten langjährigen Hauptcharakters Mathras. Damals noch unter dem Namen Mathras Curak ap Trythar ein Söldner, der auch schon in der ersten Stunde eine Anstellung gefunden hat – bei einer Dämonenpaktiererin. Damals war er moralisch nicht nur flexibel, sondern ohne jeglichen Skrupel. Etwas, was sich erst nach dem Zusammentreffen mit den Dorlóniern im September 2002 langsam änderte.

    Am Freitag, den 30. Mai 2002 wurde er auf der Florianshütte Ramersbach, IT im Land Lyros, das erste Mal bespielt. So gesehen hat er vor 5 Tagen seinen 15-jährigen Geburtstag gefeiert. Am gleichen Tag wie meine Frau übrigens, die ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht kannte. Und zufällig auf den Tag genau 6 Jahr bevor ich das erste Mal Askir gespielt habe. Das Datum scheint mir Glück zu bringen.

    Auf meinen alten Datenträgern von damals(TM) habe ich noch einige Fotos gefunden und stelle lächelnd fest, wer damals schon mit dabei war und mich auch heute noch mehr oder weniger in meinem (Larp-)Leben begleiten, wie zum Beispiel Dave (Cornelius), Jan (Pahia-Orga), Jutta (Lihannon), Dieter (Dijarion), Alex (Kyell), Bob (Nepomuk/Os’car), Andreas (Valten), Kathrin (Daria), Jan (Gedron Halbelf) und Jonny (Julian).

  • Zurück vom „Zeit der Legenden“. Es war ein schönes Con mit vielen netten Leuten, aber dort hatten wir zeitweise Temperaturen um die 30°C. Wer mich kennt weiß, dass alle Temperaturen über 25°C für mich eine Qual sind. Anfang 20°C, etwas Wind und trocken, gerne leicht bewölkt, ist mein bevorzugtes Larp-Wetter. Aber das hatten wir leider nicht.

    Diese Erfahrung hat aber bei mir dazu geführt, dass ich die Weste nicht, wie geplant, mit einem Stehkragen ausführen werde. Ein Stehkragen sieht zwar toll aus, aber bei der Hitze ist er einfach unangenehm zu tragen. Daher wird es bei der neuen Weste ein üblicher runder Halsausschnitt werden.

    Beim Frock Coat bin ich auch etwas weiter. Entweder wird es ein (ebenso wie bei der Weste) runder Halsausschnitt wie bei Beispiel A oder ein Kragen wie in Beispiel B. Tendenz geht aber derzeit in Richtung B, wobei ich dann noch überlegen muss, ob er wie bei der Zeichnung mit dem Futterstoff nach Außen ist. Diese Frage stellt sich auch für die Aufschläge an den Ärmeln.

    Die Länge des Frockcoats wird etwa bis unter das Knie gehen, denn ein langer Mantel ist trotz des Coolheitsfaktors unpraktisch (besonders beim Treppen hochgehen, ähnlich wie bei einer Robe) und staucht mich, was bei meiner Körpergröße ungünstig ist. Auch werde ich die seitlichen Schlitze weg lassen und ihn nur hinten schlitzen.

    Und jetzt begebe ich mich erstmal auf die Suche nach einem Schnittmuster für den Kragen und werde ich den nächsten Tagen angehen ein Schnittmuster für den Mantel zu entwickeln. Denn der neue Futterstoff ist schon eingetroffen und hängt zum Trocknen auf der Leine.

  • Nachdem ich vom Blutbrevier (hier) schon so begeistert war, habe ich auch Askirs Buch nochmal grundlegend überarbeitet und drucken lassen. Letztes Jahr war es noch eine Blattsammlung, die von Kordel durch gelochte Löcher zusammen gehalten und in ein einem Stofffuteral untergebracht war. Doch hier mit der blauen Leinenoberfläche und der richtigen Bindung macht das Buch natürlich viel mehr her.

    Wie auch beim Blutbrevier ist die Schrift gestochen scharf und sowohl die farbigen als auch die monogromen Zeichnungen kommen gut raus. Ich habe mir das Buch mit zwei Bändern bestellt, die ich mir farblich passend aussuchen konnte. Auch kann ich empfehlen nicht bei der Blattstärke zu sparen, denn dickeres Papier ist nicht nur robuster, sondern fühlt sich einfach viel besser an. Wie gewohnt war die Kommunikation mit Sedruck reibungslos und die Lieferung erfolgte postalisch innerhalb weniger Tage.

    Das Buch enthält Gebete und Hintergründe seines Glaubens, fast hundert Seiten über Seemannschaft, einige Seemannslieder und ähnliches. Einige Illustrationen habe ich selber gemacht, aber die meisten sind aus dem Netz, weshalb das Buch auch nicht für die Öffentlichkeit gedacht ist. Es ist wirklich „nur“ ein Reisebegleiter für Askir – aber selbst wenn man das Buch nur selber nutzt kann man seine Freude an etwas Schönem haben.

    Den Teil über die Seemannschaft werde ich in den nächsten Wochen übrigens mit ausschließlich eigenen Illustrationen versehen, noch etwas ausbauen und aufbereiten, um es als dann als richtiges IT-Buch zum Drachenfest fertig zu haben. Sowohl zum Download als auch in gedruckter Form für das Blaue Archiv.

    Hier aber erstmal einige Fotos, damit Du einen Eindruck von dem Buch erhältst:

  • Für Anselm habe ich ein Brevier erstellt, dass ich mit dem Charakter im Spiel nutzen kann. In ihm finden sich unter anderem die Gebote der Götter, die Gebete, die Geschichte vom Werden der Welt, Schriften des Klerus, Aufbau der Kirche und was man sonst noch als Gedankenstütze brauchen kann.

    Das erste Buch in der Art habe ich ausgedruckt und dann in ein Skizzenbuch geklebt. Kann man machen, sieht aber irgendwie improvisiert aus. Dieses Mal habe ich mich daher dafür entschieden das Buch drucken zu lassen. Bestellt habe ich das Buch übrigens bei Sedruck. Die Datei habe ich via Mail hingeschickt und innerhalb weniger Tage – passend vor dem Ostercon – habe ich das Buch in den Händen gehalten.

    Und ich bin immer noch jedes Mal begeistert, wenn ich das Buch in den Händen halten. Hier ein paar Fotos, wobei die meisten Texte als auch die Skizzen von mir sind:

  • Wie ich in meinem Rückblick auf das „Dämmerland 1“ hier schon geschrieben habe, ist es auf Grund der dortigen Geschehnisse fraglich, ob es Intime Sinn macht mit meinem Charakter Anselm wieder dorthin zurück zu kehren. Da ich aber nicht das Gefühl habe, dass ein anderer Charakter von mir dorthin passt bzw. ich vom Bauchgefühl her keine Lust verspüre ihn dort zu spielen, kam ich auf den Gedanken auf dem nächsten Dämmerland einen neuen Charakter zu spielen.

    Da ich jedoch kein großes Geld investieren wollte habe ich überlegt, was ich noch im Keller habe und neu kombinieren könnte. Und das ist das Ergebnis von diesen Überlegungen und einem kurzen Ausflug in den Fundus:

    • Der Hut von Brasov, den ich natürlich noch mit einem schönen Hutband pimpen werde.
    • Ein altes Hemd von Askir, bei dem ich überlege es noch rot zu färben.
    • Die weiße Weste von Myron.
    • Ein rotes Taillentuch, das schon Brasov von Askir geerbt hatte.
    • Die schwarze Reiterhose, die schon viele Charaktere von mir (zumindest am Anfang) getragen haben.
    • Hohe, schwarze Stulpenstiefel, die schon Myron und Brasov an hatten.
    • Eine weiße Umhängetasche mit rotem Innenfutter, die mal als Heilertasche für Askir entstanden ist.
    • Der Crossbelt, den ich mal für Askir gekauft hatte.
    • Das Lange Messer von Bernulf oder ein Säbel von Askir als Seitenwaffe.

    Wenn es kalt ist (was beim nächsten Dämmerland nicht zu erwarten ist) kann er noch den dunklen Mantel von Askir tragen. Bis auf Kleinzeug fertig. So einfach kann es sein. Und mit seinen Farben Weiß-Rot und etwas Schwarz würde er auch ein Farbkonzept haben, das bisher mit keinem anderen Charakter überein stimmt, wie man in der Aufstellung sieht:

    Jetzt gilt es mal zu überlegen, was er überhaupt ist, woher er kommt und wie er heißt – denn davon habe ich noch gar keine Ahnung … 😉

  • Im Mai 2015 habe ich Askirs Farbkonzept auf Blau-Weiß geändert (Blogbeitrag). Letztes Jahr habe ich mir zum Drachenfest endlich den Traum einer Weste mit einem Stehkragen erfüllt (hier) und dieses Jahr soll – auch passend zu Askirs Entwicklung – endlich ein schöner Frock Coat her. Hier meine aktuellen Überlegungen dazu:

    • A – Eine Skizze für einen Frock Coat, die ich im September 2013 gemacht habe. Sie wurde dann aber im Kleidungsupdate 2013/2014 nicht umgesetzt, sondern nur der an einen Kassack angelehnte Manteltyp. Die Idee eines Frock Coats ist aber zumindest ergo nicht neu. 😉
    • B – Die aktuelle Weste mit dem Stehkragen, von der ich noch ein zweites Modell bis zum Drachenfest nähen möchte, damit ich bei Bedarf eine Weste zum Wechseln habe. Auch um noch mal vor Augen zu führen, wie die Weste unter dem Mantel aussieht.
    • C – Die ungefähre Form des Frock Coats, wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob ich ihn nur knielang mache oder knöchellang … Hmmm … Da mich aber scheinbar ein langer Mantel noch zusätzlich staucht (hier zu sehen) wird es wohl eher knielang werden. :/
    • D – Die drei möglichen Kragenformen für den Frock Coat: A der klassische und historisch richtige Typ, B ein Stehkragen wie bei der Weste (eher von der napoleonischen Epoche beeinflusst) oder ohne Knöpfe wie auf dem Foto hier zu sehen, C ist eine eher moderne Kragenform, die an dem Mantel etwa so wie auf dem Foto hier aussehen würde.
    • E – Die Stoffe, die ich noch in unserem Stofffundus gefunden habe: das rauchblaue und das naturfarbene Leinen für die Weste, während die dunkelblaue leichte Anzugswolle für den Mantel gedacht ist. Der Stoff wird dann mit noch zu bestellendem Leinen in „Schwedenblau“ (hier) kombiniert.

    Beim Schnittmuster würde ich mich daran orientieren: hier und hier. Wobei der Mantel an beiden Seiten geschlitzt sein wird, um einen schnellen Zugriff auf die Seitenwaffe zu ermöglichen. Diese seitlichen Schlitze sollen aber mit Knöpfen schließbar sein. Ob ich den Mantel auch hinten mit einem Schlitz versehe weiß ich noch nicht.

    Darüber hinaus soll der Mantel mit Stickereien, Perlmutt und Muscheln verziert werden und natürlich auch einige Handnähte aufweisen. Auf dem Rücken soll ein Bild aufgestickt oder mit Perlen, Muscheln, etc. dargestellt werden – wahrscheinlich von einem Wal im Kampf mit einem Kraken oder einer Schildkröte mit einem krakenähnlichen Wesen oder einem Wal und einem Delphin.

    Morgen wird zumindest mal der Futterstoff bestellt und nach dem „Zeit der Legenden“ fange ich an zu nähen, denn die neuen Sachen sollen ja möglichst bis zum Drachenfest Ende Juli fertig sein – und das ist ja nicht mehr lange hin.

  • Wie im Bericht über das „Dämmerland 1“ schon angekündigt (hier) war ich auch beim 2. Teil der Conreihe dabei. Auch dieser zweite Teil war ein Ausflug in alte Zeiten und fällt unter das Motto „Oldschool Larp“.

    Orga und Spielleitung

    Unkompliziert und erfrischend-ungewohnt unbürokratisch. Nur die Information, dass man sich nicht an der Hütte selbst trifft, sondern an einem Parkplatz, hätte etwas früher als am Abend vorher kommen dürfen. Denn gerade wenn man Alles mitschleppen muss ist es schön früher bescheid zu wissen, um sich darauf einzustellen und zu planen. Da man aber dann einige Sachen (also Essen und Trinken) bei Jan ins Auto tun konnte und er sie mit zur Hütte nahm, ist es letztendlich nicht so ins Gewicht gefallen.

    Die Location

    Zwanzig Minuten von unserer Wohnung entfernt ein Heimspiel. Und eine Location, die wir früher oft genutzt haben – aber wo ich seit Jahren (das letzte Mal als dorlónischer Untoter) nur selten noch spiele. Mein erstes Con auf der Location war tatsächlich auch mein erstes Pahia-Larpi. Dort habe ich damals Jan kennen gelernt. Und auch Kristina (Eniya bzw. die Baronin von Moosgrund aus Yddland). Das dürfte so ungefähr 2001 gewesen sein.

    Die Hütte hat sich seitdem nicht verändert. Ein Raum, ein Dixie, ein schönes Waldgebiet, einen bespielbaren Aussichtsturm – auch wenn nicht jede Location von früher auch heute noch funktioniert, so hat die Bloser Hütte nichts von ihrem Flair und ihren Möglichkeiten eingebüßt. Ehrlich gesagt frage ich mich etwas, warum man da nicht öfter spielt (zumal sie ja nix kostet).

    Der Plot

    Von der Wegstation vom „Dämmerland 1“ ging es zu einem Aussenposten der Siedler, wo auch Hetja und Anselm wieder zusammen arbeiten mussten. Schließlich waren so gut wie alle Bewohner durchgedreht und offensichtlich verrückt. Nachdem man mich als Tannenzapfen titulierte und sich anschickte diesen zu töten waren auch einige Todesopfer unter den Wahnsinnigen zu beklagen. Zumindest kam ich auch bei diesem Con nicht umhin öfter den Todessegen zu sprechen. Wenn man an einem Ort eine Todesvögtin brauche kann, dann hier.

    Unter anderem ist ein Schriftstück aufgetaucht, das auf Grund meiner Übersetzung der Zeichen auch übersetzen konnte. Es handelte um ein altes Volk, das hier wohl mal gesiedelt hat. Und sie haben sich diesen Platz ausgesucht, weil hier im Wald wohl eine starke Präsenz einer Gottheit oder so zu spüren war. Anselm nimmt indessen an, dass der ganze Wald davon durchdrungen ist und als totaler Optimist *hüstel* tendiert er dazu, dass das Volk von dem Wald in den Wahnsinn getrieben wurde, bis sie sich selber ausgelöscht haben.

    Letztere Annahme ist auch stark davon geprägt, dass auch einige Reisenden (ergo Spieler) langsam begannen dem Wahnsinn zu verfallen. Silas, der dorlónische Arkanist, wollte sich nach dem Wahn, er sei von Dämonen beseelt, (folgerichtig) selbst umbringen. Der Waldläufer meines Ältesten hatte Angst vor spitzen Gegenständen. Die mysteriöse Khari war nur noch am plappern. Der Charakter von Carina (you know: Ich und Namen …) meinte sich aufzulösen und verfiel in Panik. Milan war von allen weißen Dingen (also im Besonderen von Hetja) geblendet. Und Anselm war überempfindlich, was Reden anbelangt – sein eigenes als auch das der Anderen.

    Da sich das scheinbar nicht aufhalten ließ und immer mehr Leute dem Wahn verfielen machten wir das einzige Sinnvolle: Wir zogen uns aus dem Wald zurück. Also zumindest die Mehrheit der Spieler, zu denen auch ich gehörte.

    Die NSCs

    So viele NSCs gab es gar nicht, glaube ich. Die üblichen Verdächtigen, die zum großen Teil Opfer unserer Klingen wurden. Aber dieses Mal war auch Stefan dabei, der für mich untrennbar mit Pahia verbunden ist, und bei dem ich mich immer wieder freue ihn zu sehen.

    Die Mitspieler

    Einige neue Gesichter, einige Mitspieler, die ich erst auf dem „Dämmerland 1“ kennen gelernt habe – und etliche Leute der „alten Garde“. Also der Larper aus der Region, mit denen man schon seit Jahren immer wieder zusammen spielt und eine gewisse familiäre Atmosphäre reingebracht hat. Dieses Mal war ich auch das erste Mal seit Jahren wieder mit meinem Ältesten auf Larp. Unterm Strich mit meinen beiden Söhnen. Und selbst Matze aus Aschaffenburg hat die Strecke auf sich genommen, was mich sehr gefreut hat.

    Die Zusammenarbeit hat dieses Mal übrigens weitaus besser geklappt als beim ersten Con der Reihe. Und besser, als ich es nach dem letzten Mal gedacht hätte. Vielleicht hat man sich auch erstmal kennen lernen und beschnuppern müssen. Zumindest habe ich das Gefühl, dass die Spieler besser zusammen gearbeitet haben und der Beginn einer Kooperation erkennbar ist. Bin schon freudig gespannt, wie es weitergeht.

    Mein Fazit

    Es war ein schönes Larpi, aber ganz zufrieden bin ich dieses Mal nicht. Zum einen bin ich nicht so in die Rolle herein gekommen wie noch beim „Dämmerland 1“. Zum Anderen hat mich aber auch mein Wahn auf Dauer genervt, denn ohne lautes Reden und ständig beeinflusst vom „normalen“ Reden der Anderen ist das Spiel doch auf Dauer eingeschränkt.

    Vor allem, wenn diese Sensibilität über Stunden immer schlimmer wird. Vashankagefälliges Schreien oder Eskalieren ist da einfach nicht mehr drin und damit ein Teil dessen, was das Spiel von Anselm auch ausmacht. Der Zufall wollte es, dass die Wahnvorstellungen wirklich zu den Charakteren passten (denn es wurden Karten gezogen) – aber gerade deswegen fühlte ich mich im Spiel eher eingeschränkt. Zumal es in der weiteren Folge nur dazu geführt hätte, dass ich alleine im Wald sitze, was auf Dauer auch nicht so der Bringer ist.

    Ich werde, wenn ich es zeitlich schaffe, auch wieder auf dem „Dämmerland 3“ dabei sein – und wenn es nicht klappt, dann auf dem „Dämmerland 4“. Aber wegen des Wahns als auch wegen des Endes mit dem Abzug bin ich derzeit noch nicht sicher, ob es wieder Anselm sein wird. Aber bis zu der Entscheidung habe ich ja noch etwas Zeit.

    Wer übrigens noch wissen möchte, wie die neue Kleidung von Anselm jetzt in ihrer ganzen Pracht aussieht – hier:

     

     

  • Vor gut acht Monden hatte man Askir das letzte Mal im Hauptkontor der Handels-Compagnie gesehen. Er war damals gerade vom Fest der Drachen zurück gekehrt, zu dem er wieder als Rudergänger an Bord der „Gorgon“, einer von den Zyklopeninseln stammenden Galeasse unter dem Kommando von Don Arktos, gesegelt war.

    Der geschäftsführende Hauptgesellschafter der Compagnie hatte im Rondramond im Hauptkontor nach dem Rechten geschaut, die wichtigsten Angelegenheiten geordnet und einige Anweisungen gegeben, bevor er er die laufenden Geschäfte wieder dem Prokuristen Gwern Baernhold anvertraute. Das letzte Mal wurde er gesehen, als er als Passagier ein Schiff gen Süden bestieg – seitdem kein Lebenszeichen von ihm.

    Gwern Baernhold, der schon in die Jahre gekommene Prokurist der Handels-Compagnie, hatte schon Nachrichten an verschiedene Kaufleute geschickt, doch bisher erhielt er keine Nachricht, die etwas über den Verbleib seines Arbeitgebers oder des Schiffes, auf dem dieser als letztes fuhr, hätte berichten können. Dabei hätte es gerade jetzt Askirs Anwesenheit bedurft, hat er doch Unregelmäßigkeiten in den Büchern festgestellt. Unregelmäßigkeiten, über die er noch Stillschweigen bewahrt – selbst gegenüber den anderen Gesellschaftern.

    Doch auf Dauer kam er nicht umhin zumindest die Mitgesellschafter und die engsten Handelspartner darüber zu informieren, dass er derzeit keinen Kontakt zu Askir habe. Auch, dass dieser scheinbar auf See verschollen ist. Wenngleich der geschäftsführende Hauptgesellschafter immer viel auf Reisen war, so war doch niemals eine solch‘ lange Zeit vergangen, ohne dass es eine Nachricht gegeben hätte. Genug Grund für Gwern sich Sorgen zu machen.

    Doch über eine Erbfolgregelung braucht man noch nicht nachenken, denn bevor die Efferd-Kirche Askir für Tod erklärt werden drei mal drei Jahre vergehen. Drei Jahre für die Hinfahrt, drei Jahre für das dort bleiben und drei Jahre für die Rückfahrt – so lange kann eine Seefahrt dauern. Doch da das Schiff, auf dem Askir fuhr, nicht am Zielhafen angekommen ist, sieht Gwern den Tag näher rücken, an dem die verbliebenen Gesellschafter einige Entscheidungen treffen müssen …


    Zurück vom Ostercon und in Vorbereitung auf das anstehende „Zeit der Legenden“ habe ich überrascht festgestellt, dass ich Askir wirklich seit dem letzten Drachenfest nicht mehr gespielt habe. Geschockt war ich von der Erkenntnis, dass das Drachenfest letztes Jahr sogar das einzige Con war, bei dem ich mit Askir unterwegs war. Eine Wechselwirkung mit der Depression, die mich in Form eines Burnouts wieder eingeholt hat, ist nicht ausgeschlossen.

    Gleichzeitig gibt mir die lange Zeitspanne aber auch die Möglichkeit den Charakter weiter zu bringen, neu auszurichten. Einen neuen Kurs zu bestimmen und die Segel neu auszurichten. Denn ich habe mir indessen eingestanden, dass ich mit meinem Hauptcharakter derzeit einem Kurs folge, der mir nicht liegt. Was eine gute Idee dünkt, kann sich im Spiel als eine wenig optimale Lösung gegen die Flaute heraus stellen. Und was einem nicht liegt, kann man meiner Erfahrung nach auf Dauer auch nicht darstellen.

    Es wird sich was ändern. Askir wird sich ändern. Er wird auf einem neuen Kurs segeln. Die Segel sind noch nicht gesetzt, aber die ersten Toppgasten sind schon in den Wanten. Die letzten Entscheidungen fallen derzeit und ich hoffe sie sind besser, als die früheren. Doch alles hat seine Zeit – und jetzt ist die Zeit. Nicht für etwas ganz Neues, aber für was Anderes.

    Ergo: Es gibt Planungen. Ideen. Und in den nächsten Tagen wird auch wieder etwas Stoff bestellt. Ganz ohne geht es ja auch nicht. 😉

  • 12.03.2017


    13.03.2017


    25.03.2017


    26.03.2017


    28.03.2017


    31.03.2017


    01.04.2017

  • Nach einer kleinen, ambulanten Operation am letzten Mittwoch habe ich die Zeit genutzt und die inzwischen angekommenen Stoffe noch mal gewaschen, bevor ich dann heute mit dem Zuschnitt bekommen habe. Da die mittelalterlichen Schnitte meist recht einfach gehalten sind reicht hier im Normalfall sich selber ausmessen und dann aufzeichnen und loslegen. Nur für die Weste, die ja über den Gambeson passen muss, habe ich erstmal mit günstigem Stoff (Bomull von IKEA) ein Schnittmuster gemacht und anprobiert bzw. bei der Anprobe noch was geändert.

    Jetzt muss ich nur noch den Futterstoff für die Weste und die zwei Gugeln zurecht schneiden, dann kann es (außer mit der Stola, die ganz unten auf der Liste steht) losgehen. Ich muss nur daran denken, dass ich die Applikationen aufnähe, bevor ich den Ober- und den Futterstoff zusammen nähe, da ich die Stiche später nicht mehr sehen möchte.

    Wie auf der neuen Skizze zu sehen ist hat sich die Weste doch wieder verlängert, um eine Annäherung an eine priesterliche Robenoptik herzustellen. Außerdem habe ich die Applikationen für die Scheinärmel – der Orktrutzer Keiler und einen Bluthundschädel – heute festgelegt. Auch wenn ich wegen der ganzen Zacken wahrscheinlich öfters fluchen werde.

    Was den neuen Namen für Anselm, also ein Blutname, angeht, bin ich leider noch nicht weiter gekommen und warte noch auf die richtige Eingebung. Aber derweil sitze ich immer mal wieder (wenn die Muse mich küsst) an dem neuen Brevier der Kirche Vashankas. Ergo sowohl an Gebeten als auch an Skizzen, die dann die freien Bereiche im Gebetsbuch schmücken sollen. Hier sind ein paar dieser Skizzen schon mal zu sehen:

  • Heute kamen endlich die restlichen Pakete, auf die ich gewartet habe, an. Zum einen die Stofflieferung von Aktivstoffe, so dass ich Ende der Woche mit dem Nähen beginnen kann. Aber auch das Paket mit dem über eine Mittelalter-Flohmarkt-Gruppe auf Facebook erstandenen gebrauchten Gambeson. Der war auch wichtig, weil die Maße mit Gambeson ja entscheidend sind für den Schnitt der geplanten Weste. Aber ich war auch total heiß drauf mal die Plattenteile mit dem Gambeson richtig anzuprobieren.

    Und was soll ich sagen: Es ist der Hammer! Klar, dass ich direkt noch ein paar Fotos mit Selbstauslöser (das Teil, was sich immer irgendwo in einer Hand befindet) gemacht habe – auch, damit Du sehen kannst, wie es wirkt. Ich für meinen Teil bin immer noch hin und weg und kann mich kaum sattsehen. Nicht nur, weil ich so verdammt gut aussehe (Okay, auch deswegen), sondern weil es einem Vashankakleriker von der Front einfach schon so verdammt nahe kommt. Der Blutvogt wird erwachsen, wenn Du verstehst, was ich meine.

    Ein paar Anmerkungen und Gedanken:

    • Die Brünne (ergo Gildas altes Kettenhemd) fällt weg. Der Gambeson muss reichen, denn die Brünne bekomme ich eh nicht mehr drüber.
    • Auf die linke Brust vom Gambeson kommt noch das Zeichen Vashankas, die Axt-Rune, wenn ich mit der Nadel durch komme.
    • Anders als in den Skizzen werde ich die Weste komplett unter den Plattenteilen tragen, denn den Kragen drunter und die Schultern drüber sehen gezeichnet vielleicht gut aus, sind aber praktisch nicht umsetzbar, wenn es ums An- und Auskleiden geht.
    • Die Orktrutzer Gugel trägt er natürlich erst, wenn er nach Orktrutz versetzt wird (was ggf. Mitte des Jahres erfolgt), aber in der Form wird ja auch die Vashanka-Gugel geschnitten sein. Ergo einfach mal in Dunkel mit der roten Axt-Rune vorstellen.
    • Die Schultern noch mal prüfen, ob ich sie auch richtig befestigt habe. Außerdem brauchen die Lederriemen weitere Löcher und ich werde sie auch ein wenig kürzen.
    • Bei den Fotos hatte ich meine schwarze Leinenrobe drunter, die für den Zweck auch funktioniert, wie ich festgestellt habe. Vielleicht klimatisch sogar besser als eine Leinentunika und eine Canvastunika. Muss ich noch mal drüber nachdenken, ob nicht eine kurze schwarze Leinentunika für unter den Gambeson doch noch drin ist.
    • Wenn noch genug dunkel-anthrazit Wolle und graues Leinen übrig ist, werde ich mir vielleicht auch noch eine neue Bundhaube machen.
    • Ich glaube ich sollte mir mal Gedanken machen, wie man einen Ledergürtel verranzt – oder hat Jemand hat Tipps für mich.
    • Stulpenhandschuhe müssen auf jeden Fall noch sein, aber ich glaube ich werde diese „aufrüsten“ mit den zu Kragen und Schultern passenden Panzerhandschuhen (hier).
    • Es stellt sich immer noch die Frage, ob ich mir nicht auch noch einen brünierten Helm zulegen sollte. Aber bisher habe ich auch noch kein Model gefunden, das mir gefallen hätte.

    Hier der Aktuelle Stand – wenn auch noch in Arbeit – im Vergleich zu den bisherigen Entwickungsschritten von Anselms Kleidung und Ausrüstung. Dabei fällt mir auf, dass es wirklich noch ein paar wichtige Dinge braucht, wie die Zeichen der Gottheit und die Stola, um Anselm 4.0 auch als Kleriker erkennbar zu machen. Und vielleicht verdient er sich (weil das Gesicht irgendwie noch so „leer“ aussieht) bei irgendeinem Con noch eine Narbe von der Stirn bis auf die Wange. Aber ich schweife ab – hier die bisherige Entwicklung:

  • Jipieh, die Plattenteile für Anselm sind da – Dank Thilo, den die Blaulageristen eher als Kerlon Bloom von Bloom’s blauem Banner kennen, der hier mitgelesen hat und genau die von mir gewünschten Plattenteile eh verkaufen wollte. Wie man auf den Fotos sehen kann sind sie nicht neuwertig, sondern gebraucht. Anders gesagt: Sie haben Dellen und Flugrost – ergo Patina. Was einem kampferfahrenen Vashankapriester gut zu Gesicht steht.

    Auf die rechte Schulter soll irgendwann der Bluthundschädel drauf. Derzeit denke ich darüber nach die große Schulterplatte auf der linken Schulter noch mit roten Zeichen, Symbolen oder Segenssprüchen zu bemalen. Dafür werde ich sie etwas reinigen und vielleicht den dortigen Rost entfernen (aber nur vielleicht). Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, was für Farbe ich nehmen und ob ich die Platte davor noch extra behandlen muss. Freue mich diesbezüglich um Tipps.


    Die Sache mit dem Namen

    Als ich Anselm im Jahr 2007 konzipiert habe entschied ich mich ganz bewusst gegen einen Schlachtenwüter und für einen Blutvogt. Weil ich damals eben nicht wild in jede Schlacht rennen, aber trotzdem einen Vashankakleriker spielen wollte. Daher wurde Anselm ein Rechtsgelehrter und war stark am historischen Mönch orientiert. Nur halt mit einem Richtschwert, um auch mal als Scharfrichter tätig zu sein. So war er auch bei dem Con in Solania vor einigen Jahren nur ein- oder zweimal im Kampf, während er die meiste Zeit gebetet oder Schriften übersetzt hat.

    Dieser Ausrichtung des Charakters als gelehrter Mönch, der primär dem Aspekt des Rechts und des Schutzes dient, folgte natürlich auch die Namenswahl: Anselm, was frei übersetzt „unter dem Schutz der Götter“ bedeutet.

    Seitdem habe ich ihn einige Jahre nicht mehr gespielt und wir von der LandesOrga haben entschieden die Vashankakirche zum Ursprung zurück zu führen. Daher gab es Intime vor etwa zwei Jahren den Dunkeltanner Blutkonvent, dem eine Kirchenreform folgte. Im Rahmen dieser Reform wurden die Aspekte Vashankas auf die alten, nicht unbedingt netten Punkte reduziert – dabei fielen die Aspekte Schutz und Recht weg. Mit Anselm, der genau auf diesen beiden („friedlichen“ und weichen) Aspekten aufgebaut war, musste ich mir ergo was Neues überlegen.

    Letztendlich habe ich entschieden den Charakter diesen harten Schritt seiner Kirche mitgehen zu lassen. Dass mir das auch im Spiel, in seiner logischen Umsetzung von mehr Härte, Leidenschaft (durchaus an der Grenze zum Jähzorn) und Kampfeslust (bis zu Ausbrüchen von Berserkertum), Spaß macht habe ich beim Pahia-Larpi (Reisebericht hier) getestet. Erfolgreich. Agieren statt reagieren. Handeln statt Reden. Großartige Sache. Läuft.

    Entsprechend wird er jetzt auch ausgerüstet. Was mich aber jetzt schon seit Wochen stört ist der Name meines Charakters: Anselm. Gegenüber den Namen anderer Spieler-Charakter der Kirche Vashankas wie Valgard, Arlen und Skôrn ist der Name Anselm einfach viel zu weich. Nicht nur in der Relation, sondern auch alleinstehend im Klang. Wenn ich den Namen höre, dann denke ich an einen Mönch in einer Bibliothek. Das mag früher gepasst haben, als der Charakter noch der „weichen Seite“ der Kirche angehört hat. Aber diese gibt es nicht mehr. Und diese weiche Seite gibt es – zumindest in der früheren Form – auch bei ihm nicht mehr.

    Eine Erkenntnis setzt sich immer stärker durch: Ich bin mit dem Namen „Anselm“ total unglücklich und will für den Charakter einen neuen Namen!

    Outtime ist der Name auf dem Charakterbogen grundsätzlich schnell ausgetauscht, aber wie ändert man den Namen Intime? Dass der Charakter jetzt einige Jahre nicht bespielt wurde und auch von den aktiv bespielten Charakteren in Dorlónien nur noch recht wenige den Charakter aus früheren Zeiten kennen, macht es natürlich einfacher – aber einen IT-Grund muss es trotzdem geben. Natürlich wird es Situationen geben, in denen man diese Geschichte auch IT erzählen muss, da man ja immer wieder auf Personen trifft, die den Charakter noch von früher kennen. Daher muss sie stimmig sein.

    Erst meine Frau brachte mich heute auf eine mögliche Lösung: ein Kampfname. Ein Kampfname (frz. Nom de guerre) ist ein Pseudonym, das sich eine Person zulegegt oder ihr zugeschrieben wird, um eine Identifikation mit seiner Person oder den Zielen der Bewegung, für die er kämpft, herzustellen. Ein alternativer Name, den sich jemand sich für seine Auseinandersetzungen zugelegt hat. Passt!

    Jetzt gilt es mir Gedanken zu machen, wie der Kampfname sein soll und wie er an den Kampfnamen gekommen ist. Sinnvollerweise hängt er mit seinem über einjährigen Dienst an der Ostfront des Reiches gegen die Orken zusammen bzw. mit einem Ereignis, das dort stattgefunden hat. Auch die Frage, ob er ihn sich selber gibt oder in der Abtei erhält, muss ich noch klären (auch wenn ich zur zweiteren Lösung tendiere). Es wäre auch möglich das irgendwie mit der Kirchenreform zu verbinden. Mal schauen.

    Bei einem ersten Blick in die Liste alter Vornamen sind zumindest schonmal diese (meiner Ansicht nach härter klingende) Namen hängen geblieben: Berengar, Einar, Arnar, Guntram, Hartgar und Ivar.

    Und jetzt werde ich erstmal etwas darüber nachsinnen …

  • Nachdem ich jetzt noch ein paar Mal drüber geschlafen habe ist die Entscheidung über das neue Outfit von Anselm nun endgültig gefallen. Fast alle Sachen außer dem Stoff sind indessen bestellt und auch diese Bestellung wird noch diese Woche rausgehen. Stichtag zur Fertigstellung und zum Auftritt von Anselm in den neuen Klamotten ist dann am Ostercon. Und so soll es dann aussehen:

    A Die Kopfbedeckung

    Selbst genäht; Wollstoff „Hannah“ Dunkel-Anthrazit, Futter aus Leinenstoff „Holmar“ Schiefergrau, Applikation Axt aus Wollstoff „Gaby“ Rubinrot

    B Die Kleidung

    Die Reisekleidung von Anselm besteht aus:

    • Untertunika, selbst genäht, Leinenstoff „Holmar“ Dunkelrot, Langarm, ggf. schwarze Handnähte
    • Tunika, Mytholon-Tunika Gadaric aus Canvas, schwarz, verziert mit roten Handnähten an den Rändern, aufgenähte rote Axt auf der linken Brust
    • Gambeson, gebraucht gekauft, Mi-Parti Schwarz-Rot, ggf. ohne Ärmel getragen
    • Weste mit Scheinärmeln, Weste aus Wollstoff „Hannah“ Dunkel-Anthrazit, Scheinärmel Dorlónien aus Wollstoffen „Gaby“ Curcuma und „Hannah“ Grau-Melange, Scheinärmel Vashanka aus Wollstoffen „Hannah“ Dunkel-Anthrazit und „Gaby“ Rubinrot, Weste und Scheinärmel gefüttert mit Leinenstoff „Holmar“ Schiefergrau, Applikationen aus Wollstoff „Hannah“ Rubinrot, Säume mit roten Handnähten
    • Schwarze Stoffhose (vorhanden)
    • IT-Stiefel (vorhanden)
    • Brünne (vorhanden)
    • Plattenkragen und Plattenschultern Markward, brünierte Ausführung, gebraucht gekauft (Foto)
    • Stulpenhandschuhe, schwarz – müssen noch ausgesucht und bestellt werden

    C Die Vashanka-Gugel

    Gugel in der Form der „Orktrutzer Gugel“ aus Wollstoff „Hannah“ Dunkel-Anthrazit, gefüttert mit Leinenstoff „Holmar“ Schiefergrau, Applikation Wollstoff „Gaby“ Rubinrot, wahrscheinlich mit roten Handnähten

    D Die Stola

    Stola aus Leinenstoff „Holmar“ Dunkelrot, gefüttert mit Leinenstoff „Holmar“ Schiefergrau – was die Symbole, Verzierungen, Stickereien (?), etc. angeht bin ich aber noch sehr unschlüssig …

    E Die Blutkette

    Die Gebetskette muss ich noch basteln und das Gebet dafür fertig schreiben. Die bleibt aber (nachdem meine Frau die Gebetskette von Hetja im Wald verloren hat) meist in der Umhängetasche. Die Tasche ist übrigens hier nicht aufgeführt, aber es handelt sich um eine schwarze Canvas-Umhängetasche von Mytholon, die ich mit roten Handnähten versehen habe. Die soll aber auch noch Knöpfe zum Verschließen erhalten.

    F Die Axt

    Diese formschöne Axt vom Handelshaus Rabenbanner steht schon ein paar Monate bei mir und wird auf dem Ostercon wohl das erste Mal zum Einsatz kommen. Die Doppelblattaxt vom Pahia-Con werde ich aber auch vorsichtshalber als Reserve mal mitnehmen. Sicher ist sicher.

    G Das Weiheband

    Als ich vor einigen Jahren das erste Mal mit Anselm Waffen geweiht habe, habe ich jeder geweihten Waffe ein Segens- bzw. Weiheband umgebunden. Weiß natürlich, da ja geweihte Waffen mit einem weißen Band gekennzeichnet werden sollen. Damit habe ich das regeltechnisch Notwendige ins IT-Spiel übertragen. Das würde ich gerne wieder machen, aber die alten Bändern sind nicht nur verschlissen, sondern entsprechen mit ihren rudimentär genähten Bändern und dem mit Stoffmalfarbe aufgemalten Sprüchen und Symbolen nicht mehr ganz meinen Ansprüchen. Wer ergo eine Idee hat für gut aussehende und preiswerte Weihebänder: Her damit!

    H Das Brevier

    Das Brevier muss bis zum Ostercon fertig geschrieben und gedruckt werden. Immer mal wieder bin ich dabei die die Texte zu formatieren und in ein schönes Layout zu bringen, neue Gebete und Geschichten zu schreiben, Zeichnungen anzufertigen, … es bleibt aber auf jeden Fall noch gut zu tun.

    Alle aufgeführten Stoffe bestelle ich übrigens bei aktivstoffe.de – wie eigentlich fast alle von mir verwandten Stoffe. Und jetzt wird in die Hände gespuckt und los gelegt … 😉

  • Ein Ruf schallt durch den Wald: „Sie haben uns betrogen und die Kiste gestohlen!“ Auf einem der oberen Waldwege kann man einige Räuber erkennen, welche die Kiste bergan schleppen. Mit einem lauten, höhnischen Lachen wendet sich der Räuberhauptmann von den Verhandlungen ab und schickt sich an das Weite zu suchen. Aus dem Stand heraus jedoch beschleunigt der Mann im Rot und Schwarz Vashankas, in den Farben von Blut und Tod. Fest schließt sich die Faust um den Griff seiner Axt, als er die Verfolgung aufnimmt. Noch vor wenigen Augenblicken hat er den Herrn des Eises gebeten seine Leidenschaft ob der langen Verhandlungen zurück zu drängen für den Zeitpunkt, wenn er das Feuer in seinen Adern benötigt. Nun war dieser Zeitpunkt gekommen und ohne Rücksicht auf sich selbst und ohne auf Unterstützung zu warten stürmt er in Rage voran, dem Feind hinterher …

    Die an die historische Kleidung von Mönchen angelehnte Kutte mit Skapulier und Gugel (H) sieht ja schick aus und man weiß direkt, dass man einen Kleriker vor sich hat – aber als Reisekleidung, die auch für kleinere Schlachten geeignet sein muss, reicht sie nicht aus. Nur aus Leinenstoff gefertigt ist sie für die kalten, dorlónischen Winter nicht gemacht. Zumindest nicht, wenn man vorhat, diese im Freien zu verbringen. So bleibt diese Mönchstracht eher dem täglichen Leben im Kloster vorbehalten, dem Halten der Messe und den Zeiten des Gebetes, wenn der Kleriker in Klausur geht – oder es im Sommer so warm ist, dass man leichte Stoffe bevorzugt.

    Auch unter dem Motto „Mehr Fantasy wagen!“ habe ich vor fünf Tagen mit neuen Skizzen begonnen. Für Anselm 4.0 – „The next level“. Einige Skizzen und den praktischen Erfahrungen vom Larpi „Dämmerland 1“ und den dortigen Geschehnissen (Eingangstext) später glaube ich, dass ich es jetzt habe:

    A Die Kopfbedeckung

    • Eine Kopfbedeckung in Form einer skythischen Mütze wie diese hier. Oberstoff wird aus Wollstoff „Hannah“ in Dunkel-Anthrazit sein, das Futter aus Leinenstoff „Holmar“ in Schiefergrau.

    B Die Kleidung

    • Eine Tunika als Untergewand mit langen, am Handgelenk engen Ärmeln und bis knapp übers Knie gehend. Aus Leinenstoff „Holmar“ in Bordeaux.
    • Eine Tunika als Obergewand mit Stehkragen und langen Ärmeln, bis knapp unters Knie gehend, aus Wollstoff „Gaby“ in Schwarz und mit Leinenfutter aus „Holmar“, Schiefergrau oder Bordeaux. Alternativ (weil vermutlich preislich ungefähr identisch, aber eindeutig mit weniger Arbeit verbunden) wäre auch eine schwarze Mytholon-Canvas-Tunika und ein schwarzer Gambeson, möglichst mit kurzen Ärmeln und Verschluss vorne, denkbar (dieser hier zum Beispiel). Die Frage ist, was hinsichtlich des Kettenhemdes über diese Schicht und der Temperaturen (Achtung: Ich mag es eigentlich kühl!) das Beste ist …
    • Brünne, vorhanden.
    • Plattenteile: Plattenschultern und Plattenkragen, brüniert.
    • Roter Ledergürtel, vorhanden.
    • Weste, Länge bis Mitte Unterschenkel (länger behindert nur unnötig beim Sprint durch das Unterholz). Weste aus Wollstoff „Hannah“, Dunkel-Anthrazit, mit Futterstoff Leinen „Holmar“ in Schiefergrau, und Applikationen von Vashanka-Symbolen. Scheinärmel: Ein Scheinärmel in den Farben Vashankas, ein Scheinärmel in den dorlónischen Farben mit Wappentier.
    • Schwarze Stoffhose.
    • Vorhandene IT-Stiefel.

    C Der Schädel

    • Ein Bluthundeschädel auf der rechten Schulter. Ein Projekt für später, denn das dürfte mit Herstellung einer Lehm-/Tonform, dann davon ein Negativ aus Gips und dann Erstellung des Schädels aus Worbla etwas länger dauern. Zudem muss ich dann noch lösen, wie ich den Schädel sicher und verrutschsicher auf die Plattenschultern montiere. Natürlich kann man mit dem Schädel dann auch keine Gugel mehr tragen.

    D Die Blutkette

    • Eine Art Rosenkranz, nur in der Ausfertigung der Vashankakirche. Einen entsprechenden Text bin ich derzeit am entwickeln und wird dann auch im Brevier des Vashanka-Klerus stehen.

    E Die Stola

    • Die Stola wird unter dem Plattenzeug, aber über der Brünne getragen. Was für Motive da drauf kommen und ob ich da was drauf nähe oder mich irgendwann der Wahnsinn packt und ich was drauf sticke, wird sich noch zeigen. Geplant ist derzeit eine Stola aus Leinenstoff „Holmar“ in Bordeaux, hinterfüttert mit Leinenstoff „Holmar“ in Schiefergrau.

    F Die Axt sowie Bewaffnung

    • Die von mir beim „Dämmerland 1“ geführte Doppelblattaxt war der Versuch, ob mir eine solche Waffe – auch mit der Länge – liegt. Sowas probiere ich lieber mit einer alten Waffe aus, bevor ich etwas Neues beschädige. Aber es lief überraschen gut, so dass nächstes Mal wohl Anselms Axt, die schon seit Mitte letzten Jahres bei mir rum steht, mit dabei sein wird. Es handelt sich um eines der ersten Exemplare der neuen Nordmannaxt des Handelshauses Rabenbanner, meinem bevorzugten Waffenlieferanten.
    • Derzeit habe ich noch einen Dolch von Edda gemopst, aber auf Dauer wird wohl ein Streunerdolch mit entsprechender Lederscheide Anselms ständiger Begleiter werden.
    • Gut wäre irgendwann (!) noch eine kürzere Waffe, die man am Gürtel tragen kann, die jedoch länger ist als ein Dolch. Also sowas wie ein Langsax oder ein Haumesser.

    G Die Gugel

    • Variante A: Die Vashanka-Gugel aus Wollstoff („Hannah“, Dunkel-Anthrazit) mit Leinenfutter („Holmar“, Bordeaux).
    • Variante B (für den Fall, dass ich entscheide, dass Anselm nach Orktrutz versetzt wird): Die „Orktrutzer Gugel“ aus Wollstoff („Hannah“ in Grau-Melange und „Gaby“ in Curcuma) mit Leinenfutter („Holmar“, Schiefergrau)

    Sonstiges Zeug

    • Die schwarze 08/15-Mytholon-Canvas-Umhängetasche hat schon rote Handnähte erhalten. Aber damit Nichts verloren geht wird sie noch zwei Knöpfe zum Verschließen erhalten.
    • In Furor durch den Wald zu stürmen macht durstig. Aus dem Grund brauche ich entweder eine IT-taugliche Feldflasche oder werde mir selber einen Beutel nähen, in den eine Wasserflasche hinein passt.
    • Da wir gerade beim Thema „Durst“ sind: Ich brauche auch dringen einen Flachmann und eine Idee, welches Getränk ich dort rein fülle. Dabei muss das Getränk zum Charakter passen und mir selber schmecken.
    • Wo wir gerade dabei sind: Holzteller, Holzschüssel und Holzbecher!
    • Das Brevier: WIP
    • Schwarze Gürteltasche für das Brevier, vorhanden.
    • Schwarze Stulpenhandschuhe
    • Schreibzeug!

    Das Ziel ist diese Sachen bis zum 13. März 2017 fertig zu haben, wenn das Ostercon in der Falkenau startet. Ergo heißt es jetzt genauen Stoffbedarf ermitteln und bestellen …


    Ergänzung am 24. Februar 2017

    Klar, kaum hat man bestellt und mitgeteilt bekommen, dass das Produkt nicht vorrätig ist und erst produziert werden muss, wobei Niemand zu wissen scheint, wann das passiert – dann wird man von Jemandem angeschrieben, der gerade den brünierten Plattenkragen, die brünierten Plattenschultern und brünierte Beinschienen der Serie Markward verkaufen will. Natürlich gebraucht, aber die Kratzer geben dem ganzen Rüstungsensemble noch eine gebrauchte Patina. Danke an Kerlon Bloom von Blooms Banner aus dem Blauen Lager auf dem Fest der Drachen – freue mich schon drauf es in den Händen zu halten.

    Ergo wird die Bestellung für die Plattenteile jetzt storniert, aber natürlich denke ich – auch angestoßen auf Grund einer Diskussion auf Facebook – schon wieder über weitere Anschaffungen nach. So wäre es bei größeren Schlachten sicher zu überlegen, dass Anselm einen Helm (über einer gefütterten Polsterhaube) trägt. Dieses Model hier in der brünierten Ausführung zum Beispiel. Ebenso denke ich über die Markward Armschienen nach. Auch Arm- und Beinpolster sind vielleicht sinnvoll.


    Ergänzung am 25. Februar 2017

    Auf dem Foto sieht man die gekauften Plattenschultern am Plattenkragen und die Beinschienen. Mit Kratzern, was einem Kleriker eines Schlachtengottes ja auch gut zu Gesicht steht. Die Beinschienen werden aber erst mal eingelagert, bis ich als Alternative zu den Stiefeln andere IT-Schuhe habe und Beinlinge. Heute hat mich meine Frau dann noch auf ein Angebot in einer Mittelalter-Flohmarktgruppe auf Facebook hingewiesen: Ein gebrauchter Gambeson in Mi-Parti Rot und Schwarz (auf dem mittleren Foto zu sehen). Es kam, wie es kommen musste: Ich habe ihn gekauft.

    Nachdem ich gehört habe, dass das Turnier in der Falkenau über Ostern doch nicht so friedlich wird, wie ich das in meiner jugendlichen Naivität gedacht habe, ist etwas mehr Equipment für Schlachten auch nicht schlecht. Denn wenn ich Anselm spiele werde ich dort sicher genug zu tun haben und mich auch nicht zurück lehnen können. 😉

  • Pahia. Viele Erinnerungen sind mit den Cons in dieser Welt verbunden. Erinnerungen, die mit meinen Larp-Anfängen in Verbindung stehen. An die Conreihe „Eiserne Krone“, bei der unter anderem der dorlónische Unterstützungsruf „Freibier!“ erfunden wurde, wir (nach unfreundlicher Behandlung unseres Reichsherrn) das Richtschwert des Kaisers konfisziert und eine Taverne am Platz des finalen Kampfes um die Krone eröffnet haben. Das letzte Mal in Pahia waren die Dorlónier bei den Spielen von Tarmingen 2005, die wir natürlich gewonnen haben.

    Das „Dämmerland 1“ war nach vielen Jahren, in denen die Pahia-Orga keine öffentlichen Cons mehr veranstaltet hat, somit eine Rückkehr zu meinen Larp-Ursprüngen. Schon im Vorfeld schwangen viele nostalgische Gefühle mit. Mit vielen Kleinigkeiten, auf welche die Beschreibung „oldschool“ passt, hat es meine Erwartungen voll erfüllt. Es war eine Art Zeitreise – in den meisten Aspekten von der positiven Art. Aber Eins nach dem Anderen …

    Orga und Spielleitung

    Der Kern bestand, wie schon früher, aus Jan und Bastian, die in der langen Pausenzeit nicht eingerostet sind.

    Ankommen, Begrüßung, Umziehen, Check-In mit Unterzeichnung der AGBs, bezahlen des Conbeitrags (für die Preisstaffel gilt der Anmeldezeitpunkt und nicht der Zeitpunkt der Zahlung!), OT-Ansprache mit Infos – und dann ging es los. Das Geld, das die Orga übrig hatte, wurde übrigens in Brötchen, Wurst, Käse und Getränke angelegt, obwohl es ein Selbstversorgercon war.

    Die Spielleitung war, obwohl auch oft genug als NSCs involviert, immer ansprechbar, relaxt und freundlich. Gerade durch die unkomplizierte Art schafften sie eine familiäre Veranstaltung, die schon früher die „Pahia-Familie“ geprägt hat. Auch wenn von DAMALS™ noch einige Gesichter gefehlt haben – vielleicht ändert sich das aber noch.

    Die Location

    Nostalgie pur! Auf der Krausberghütte bei Bachem endete 2004 (?) die Conreihe um die Eiserne Krone. Hier trafen sich damals die Helden (unter ihnen der damals gerade erst zum Ritter geschlagene Mathras und die damals noch niedliche Gilda), um ihren Sieg zu feiern.  Einfach eine Wanderhütte, ein Dixie, etwas Wald – fertig ist das Congelände.

    Ja, so einfach kann es sein. Auch wenn ich echt lange zurück denken muss, wann wir es uns das letzte Mal so einfach gemacht haben. Die heutigen Congelände sind (meiner Erfahrung nach) meist selbst für einige Stunden mit fester Toilette versehen, liegen abseits von Wanderwegen und Touristenströmen, haben keinen Parkplatz mitten im Spielgebiet, … Aber das Larpi hat gezeigt, dass es viele Dinge, die heute Standard zu sein scheinen, gar nicht braucht. Einige, nicht alle, wohlgemerkt!

    Dass es eine gut frequentierte Wanderhütte war merkte man auch daran, dass ich schon lange nicht mehr so vielen „Zivilisten“ das Konzept „Larp“ erklärt habe. Wobei die Hunde meist mehr Angst hatten als die Spaziergänger. Aber der Wald war schön und bot genug Platz, um einfach mal vashankagefällig eskalierend durchs Unterholz zu stürmen. Vielleicht ist es nächstes Mal nur etwas trockener, damit ich mich dabei nicht zweimal auf die Fresse lege.

    Zwei Dorlónier: Silas (Arkanisten-Novize) und Hetja Frostros (Taphanor-Klerikerin)

    Der Plot

    Da Pahia eine eigene Welt ist, sind Hetja und Anselm nicht dem Aufruf des Kaisers gefolgt (wieso auch?), sondern am Morgen in einer Garnison in der Reichsmark Düstertann (ergo: an der dorlónischen Front) gestartet und durch einen Schneesturm mit Gewittert gestiefelt, um dann nach dem Sturm plötzlich in Pahia zu stehen. Die Reise von Silas, einem dorlónischer Arkanisten-Novizen (der neue Charakter meines Sohnes Tristan), war die Folge eines missglückten Portal-Experiments in der Akademie. Wie auch immer man nach Pahia kam – man fand sich mit anderen Reisenden auf dem Weg nach Dämmerland wieder.

    Der Kaiser von Pahia (you know: der Typ, dem seit ein paar Götterläufen sein Richtschwert fehlt) hat entschieden neue Landstriche zu besiedeln. Einer dieser Landstriche ist das Tal Dämmertal, aus dem jedoch von seltsamen Vorkommnissen berichtet wird. Diese sollen erkundet werden, weshalb einige Reisende dorthin unterwegs sind. Und da Hetja und Anselm vermuten, dass da etwas ist, weshalb sie Taphanor und Vashanka dorthin gesandt haben, sind sie mit gegangen und erreichten auch eine Versorgungsstation auf dem Weg.

    Rein zufällig fällt die Ankunft der Reisenden mit einigen Vorkommnissen zusammen …

    • Aus der Station wurde eine Kiste geklaut. Durch Seefahrer ohne Heimat im Wald. Klingt komisch, ist aber so. Was aber großartig war: Die Gegner waren Räuber!!! Ich habe so gefeiert: Endlich gab es mal wieder normale Gegner. Räuber. Großartig.
    • Ein Reisender kommt an, der mit seinen Freunden von Wölfen angegriffen wurde – und nur er hat überlebt. Er stellte sich dann als besessen heraus. Sehr zum Leidwesen des NSC-Jägers, der seinen Kehlenschnitt nicht überlebte.
    • Einige Besessene kamen aus dem Wald, um sich selber im Wahn zu töten oder uns anzugreifen, wobei das Endergebnis in beiden Fällen gleich war.
    • Es wurden Schiefertafeln gefunden, deren Schriftzeichen ihrer Übersetzung harren. Ich habe sie abgeschrieben und ich freue mich schon drauf, denn ohne fremde Hilfe (auch ohne SL) sowas zu entschlüsseln macht mir enorm Spaß.

    Wenn ich richtig gezählt habe waren wir (nur) 17 Spieler. Genug zu tun, meine ich. Mir war zumindest nie langweilig.

    Die NSCs

    Einige bekannte Gesichter, davon einige, die für mich fest mit Pahia verbunden sind, wie den Spitz und Björn. Aber auch einige neue Gesichter waren dabei. Mit allen hatte ich schönes Spiel. Und irgendwann bekomme ich den Seeräuberkapitän auch noch …

    Die Mitspieler

    Es war ein Larp außerhalb meiner Komfortzone bzw. Filterblase, was sich auch in den Mitspielern zeigte. Grundsätzlich finde ich es toll, dass es mal nicht nur die üblichen Verdächtigen waren, sondern man auf dem „Dämmerland 1“ uch Spieler dabei waren, die ich noch gar nicht kannte. Und einige mir doch schon bekannte Spieler waren mit neuen bzw. mir unbekannten Charakteren da, was ganz neue Spielmöglichkeiten bot.

    Gleichzeitig war es auch in zuweilen schwierig, denn so gerne ich kooperativ spiele und für ein gemeinsames Spiel bereit bin meinen Charakter etwas zu verbiegen und Dinge zu übersehen bzw. zu überhören, so gibt es doch bei jedem Charakter eine Grenze, über die man sich nicht verbiegen kann. Ich bin bei diesem Con mehrfach aus Gesprächen ausgestiegen und habe mich dringlicheren Sachen gewidmet, weil ich befürchtet habe an diese Grenze zu kommen. Denn ich habe auch so IT genug gehört, um fast Niemandem (die Dorlónier natürlich ausgenommen) aus der Reisegruppe zu trauen.

    Das meiste Vertrauen haben sich die Pilger aus Amonlonde verdient (so sehr ein Dorlónier mit Hintergrundwissen, was Anselm hat, einem Amonlonder trauen kann), dann die beiden sehr kompetent agierenden Waldläuferinnen und – mit einer gesunden Portion Skepsis – Kahri. Das wars aber dann auch schon.

    In meiner „Filterblase“ ist – auch weil Priester Wunder/Kräfte wirken, Götter in das Geschehen eingreifen und Dämonen oft präsent sind – Religion keine Frage des Glaubens, sondern man weiß, dass es wahr ist. Wir orientieren uns auch an der Gläubigkeit des Mittelalters, während ich mich hier auf dem Con mit modernen theologischen Fragestellungen auseinander setzen musste. Dass Jemand nicht glaubt ist dabei IT eine Sache, aber wenn es um die Frage geht, wie man mit Dämonen umgeht, wird es kritisch. Spätestens wenn Jemand dort geäußert hätte, dass er anderer Meinung ist und sogar dämonische Kumpel hat, Untote beschwört oder etwas in der Art, dann würde Anselm nicht ruhen, bis der Charakter Tod ist. Womit wir an der schon angesprochenen Grenze wären.

    Diese Schwierigkeit habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Selbst beim Drachenfest nicht. Ich werde mich diesbezüglich theologisch wohl noch etwas rüsten müssen, aber als Dogmatiker seines Glaubens wird es für Anselm klare Grenzen geben.  Darauf werde ich mich auch stärker einstellen müssen.

    Anders gesagt: Wenn es in dieser Reisegruppenkonstellation weitergeht könnte es interessant werden.

    Schwester Hetja (Taphanor-Klerikerin) und Bruder Anselm (Vashanka-Kleriker)

    Anselm im Spiel

    Nach über sechs Jahren habe ich Anselm das erste Mal wieder gespielt. Keine leichte Aufgabe, denn nicht nur ich habe mich (OT) verändert, auch im Hintergrund der Kirche Vashankas hat sich, vor allem wegen der Kirchenreform nach dem Dunkeltanner Blutkonvent, Einiges geändert. Einst als Rechtsgelehrter der Kirche gestartet gibt es genau diese nicht mehr. Die Kirche ist zu ihren Ursprüngen zurück gekehrt. Zeigt klarere Kante und ist kompromissloser, härter, erbarmungsloser. Das sollte sich auch in Anselms Verhalten wiederspiegeln. Entsprechend gespannt war ich, ob ich das auch im Spiel verkörpern kann.

    Nach den Stunden in Pahia ist meine Antwort: Ja. Und es macht auch noch Spaß.

    Naturgemäß habe ich am Anfang etwas gebraucht in die Rolle hinein zu finden und wie immer habe ich einige Kleinigkeiten, die mir im Rückblick nicht gefallen und ich versuchen werde zu ändern, aber spätestens als sich im Wald die Verhandlungen mit den Räubern hinzogen und ich ungeduldig wurde, wusste ich, dass Anselm die derzeit richtige Wahl ist. Wie auch innerhalb Dorlóniens geht mir das ganze Gerede zusehends auf den Keks – auch Outtime. Einfach mal mehr Handeln. Und um genau das zu tun ist ein Vashankakleriker nicht die schlechteste Wahl.

    Als dann klar war, dass die Räuber uns betrogen haben und einige von ihnen während der Verhandlungen die Truhe zurück gestohlen haben, bin ich einfach eskalierend los gerannt – dem Kapitän hinterher. Danach habe ich in Rage noch einige Spielercharaktere angebrüllt und beleidigt. Was man halt so macht, wenn einem Vashankakleriker die Leidschaft durch die Adern strömt und weiß, dass man Recht hat. Es könnte auch ein klein wenig, aber nur ein ganz klein wenig, damit zu tun haben, dass der Kapitän längere Beine, die bessere Kondition und sich nicht zweimal auf die Fresse gelegt hat.

    Fünf mal habe ich gebetet, zwei mal mit Effekt durch die SL. Verdammt, das habe ich auch lange nicht mehr gemacht. Drei Totensegnungen (Routine sozusagen), eine Prüfung der Gesinnung/Aura sowie eine Klärung, ob die Besessenheit eher körperlich oder geistig wirkt. An dieser Stelle Dank an Misch (der ja sonst einen dorlónischen Soldaten aus Quellstein spielt) für das schöne Spiel des Besessenen. Damit gab es sogar das Salz in der Suppe eines Klerikerspielers.

    Eher skeptisch war ich bei meiner Waffenwahl, die eher spontan auf eine alte Waffe aus dem Fundus gefallen ist. Eine auch zweihändig geführte Doppelaxt habe ich bisher noch nie als Waffe geführt, bisher war ich rein auf Klingenwaffen (Schwerter, Säbel und lange Messer) spezialisiert. Uff. Das mit der Axt geht ja weitaus besser, als ich gedacht hätte. Es war sogar so gut, dass ich mir über Anselms Bewaffnung noch mal intensiv Gedanken machen muss. Da geht nämlich noch was.

    Mehr gutes Teamwork mit Hetja – da geht auch noch was. Aber vor allem geht da noch mehr Anselm-Spiel. Weshalb sich auch einige Investitionen in Anselms neue Kleidung und Ausrüstung lohnt.

    Mein Fazit

    Dämmerland – sieh Dich vor, Anselm kommt wieder!

  • Prolog

    Uff. Statt stürmischer See wäre mal etwas ruhigere Wasser und vielleicht sogar ein paar Tage Flaute in meinem Leben ganz nett. Aber die Wellen sind immer noch hoch und der Wind weht kräftig, so dass ich immer wieder die Segel neu setzen und den Kurs neu bestimmen muss. Das wirkt sich natürlich auch aufs Larp aus – auf drei Ebenen: das sind die Faktoren Zeit, Geld und Laune. Work-Life-Balance braucht man nämlich auch im Larp. Ich zumindest und das ist entscheidend.

    Bis ich mit Mathras wirklich ganz zufrieden bin braucht es sicher eine vierstellige Summe und eine Menge Zeit, um die Ideen umzusetzen. Für einen Charakter, den ich ein- oder zweimal pro Jahr spiele steht das – vor allem in der derzeitigen Situation – in keinem sinnvollen Verhältnis. Daher habe ich mich nach langem Ringen dafür entschieden Mathras wieder auf unbestimmte Zeit einzumotten und auch nicht mit ihm zum Osterncon in die Falkenau zu fahren. Es tut mir zwar wegen meinen Mit-Dorlóniern leid, aber zum einen bringt es Niemanden was, wenn ich mich in der Rolle nicht wohl fühle, und zum anderen werde ich weiterhin als Dorlónier dorthin fahren.

    Das ist einerseits mit meinem Soldaten Bernulf möglich, aber auch Anselm steht ja schon länger in den Startlöchern. Gestern habe ich nur bemerkt, dass ich ihn wirklich im Dezember 2010 das letzte Mal gespielt habe. Das war bei einem dorlónischen Con, dem 2. Eislaurer-Con (Confotos findet man hier). Wow. Das ist echt eine Menge Zeit und seitdem hat sich viel getan.

    Nicht nur bei mir OT, sondern auch IT bei der Kirche Vashankas, denn es hat indessen eine Kirchenreform gegeben. Im Rahmen dieser Reform nach dem Dunkeltanner Blutkonvent ist zum Beispiel der Rechtsaspekt bei Vashanka weg gefallen, weshalb Anselm (bisher eine Art Rechtsgelehrter) komplett anders gespielt werden muss. Es ist noch immer Anselm, aber er wird anders agieren und seine Kirche bzw. seinen Glauben anders, offensiver vertreten. Wie und ob das funktioniert werde ich am Sonntag erstmals ausprobieren.

    Am Sonntag ist bei uns in der Ecke die Auftaktveranstaltung zu einer neuen Conreihe der Pahia-Orga. Die letzte Conreihe dieser Orga, die jetzt viele Jahre pausiert hat, endete im September 2004. Damals war ich mit Mathras von der Partie, der 2002 das erste Mal Pahia bereiste. Auch auf anderen Cons in Pahia waren wir mit Dorlónien vertreten. So haben wir das Richtschwert des gegenüber seiner Lordschaft sehr unfreundlichen Kaisers von Pahia konfisziert (2003) und mit den Orktrutzern ein berühmtes Turnier gewonnen (2005). Mit nostalgischen Gedanken freue ich mich auf Sonntag und bin gespannt, wie Pahia heute ist.

    Am Sonntag wird auch die Ausstattungsversion „Anselm 3.0“ das erste Mal bespielt. Dafür habe ich vorgestern schon die ganzen Klamotten aus Leinen gebügelt und zusammen gesucht. Ich vermisse nur noch mein altes Brevier mit den Gebeten, aber das findet sich sicher bis Sonntag auch wieder.

    Die Version „Anselm 3.0“ ist noch nicht einmal auf Con unterwegs gewesen, aber ich denke schon seit Sonntag über die Version „Anselm 4.0“ nach. Klar. Klingt bescheuert, ist es wohl auch – ist aber trotzdem so. Und diese Überlegungen sind ein klarer Bruch mit dem bisherigen Stil …


    Anselm: the next level

    Mit Askir hat es angefangen. Ausgehend von historischen Schnitten und Vorlagen habe ich im Juni letzten Jahres proklamiert: „Askir goes Fantasy„. Und das Ergebnis überzeugt mich noch immer. Auch mit Mathras habe ich begonnen über eine Ausstattung nachzudenken, die bei einen dorlónischen Ritter stärker auf „fantastische Akzente“ setzt. Diese Änderung meines Stils zu mehr Fantasy möchte ich mit Anselm fortsetzen und – da so ein Priester eines Schlachten- und Blutgottes ja noch stärker Fantasy ist als zum Beispiel ein Ritter – es sogar noch etwas weiter treiben. Das Ergebnis sind diese ersten Skizzen:

    Kleidung 4.0

    • Eine Kopfbedeckung in Form einer skythischen Mütze wie diese hier.
    • Eine lange Weste aus dunkler Wolle mit Kapuze, mit grauem Leinen gefüttert. Unten Applikationen von Vashankasymbolen, eingefasst mit rotem Saumband.
    • Tunika aus dunklem Stoff mit langen Ärmeln, etwa knielang. Variante 1 ist einfach diese Tunika hier zu kaufen und, z.B. durch Handnähte, zu pimpen. Variante 2 ist eine Tunika aus schwarzer Wolle, gefüttert mit rotem Leinen, mit hohem Kragen sowie eng anliegenden Ärmeln und jeweils 5 Knöpfen (ganz plakativ wie diese hier).
    • Eine Tunika aus schwarzem Leinenstoff als unterste Schicht.
    • Ich hatte überlegt Anselm an die Orktrutzer Front versetzen zu lassen, nur weiß ich bisher nicht, wie sich etwas Ähnliches wie die „Orktrutzer Gugel“ und generell die dorlónischen Farben in das Konzept einbinden lassen. Über Vorschläge wäre ich dankbar. Stoff dafür: gelber Wollstoff und grauer Wollstoff.
    • Schwarze Stulpenhandschuhe braucht der Totenpriester von Welt.
    • Schwarze Hose ist ebenso vorhanden wie die Stiefel und ein roter Lederlanggürtel sowie die Gürteltasche mit Platz fürs Brevier.

    Ausstattung 4.0

    • Auch ein Vashanka-Priester ist ein Dorlónier und damit der Kurzweil und dem Feiern nicht abgeneigt. Und dazu gehört ja auch irgendwie das Glücksspiel, wofür ich einen schönen speckigen Würfelbecher und vergilbte Würfel bzw. Knochenwürfel gefunden habe.
    • Generell fehlt mir – auch für Bernulf – ein Set von IT-Holzgeschirr. Ich hatte an diese hier gedacht: Teller, Schüssel, Becher. Edith sagt, dass die erst ab Mai wieder verfügbar sind – wer ergo eine schnellere Bezugsquelle kennt: Her damit!
    • Ein Kelch mit Patina für zeremonielle Handlungen ist vorhanden.
    • Von „Anselm 3.0“ wird die schwarze Umhängetasche mit roten Handnähten übernommen.
    • Die Blutkette muss ich immer noch basteln, kommt aber dann auch an den Gürtel.
    • Da fällt mir ein: Ich sollte vorsorglich noch ein paar Anhänger hier bestellen, denn die scheinen sich gerne zu verstecken.
    • Kunstblut darf in der Tasche auch nicht fehlen. Viel Kunstblut befürchte ich.
    • Das neue Brevier ist in Arbeit (siehe auch weiter unten).

    Rüstzeug + Waffen 4.0

    • Brünne: zufällig bin ich im Keller über das alte Kettenhemd gestolpert, das meine Frau früher mit Gilda getragen hat. Durch seine Machart (siehe Foto) passt das meiner Ansicht nach gut zur rustikalen Optik eines Vashankapriesters. Außerdem steht es mir. Nur muss ich mir noch überlegen, wie ich die Ärmel fixiere, da das keine richtigen Armröhren sind. Aus unerklärlichen Gründen finde ich gerade keine Angebot für Lederriemen mit Schnallen …
    • Plattenkragen und Plattenschultern: ich werde mir diese Plattenschultern hier und den dazugehörigen Kragen hier (alternativ diesen hier) in brünierter Ausführung zulegen. Vielleicht bemale ich dann noch die beiden Schulterelemente mit Vashankasymbolen. Und dann muss ich noch rausfinden, wie man einen „Bluthundschädel“ macht und da drauf bekommt. Tipps sind gerne gesehen. 😉
    • Der Prototyp der Nordmannaxt vom Handelshaus Rabenbanner (Link) erscheint mir als Einhandwaffe zu lange und als Zweihandwaffe zu kurz. Das Endprodukt ist jetzt aber 10 cm länger als meine Axt und ich frage mich, ob ich die Axt nicht doch einhändig führen kann. Zeitgleich denke ich aber über eine Alternativwaffe (Streitkolben wie hier oder eine kurze Streithammer-Version hiervon vielleicht, …) nach. Aber ich glaube ich probiere das mit der Axt einfach erstmal am Sonntag aus.
    • Ich werde erstmal wohl den Rundschild nehmen, den ich schon beim ersten Auftritt von Anselm dabei hatte (siehe Foto „Anselm 1.0“). Später kommt dann wahrscheinlich ein Wappenformschild mit schwarzem Überzug.
    • Einen rustikalen Dolch habe ich. Oder eher gesagt: Den klaue ich Edda.

    Habe ich was vergessen?


    Ergänzung am 16. Februar 2017

    • Die Weste erhält einen Scheinärmel mit den dorlónischen Farben. Aus Wolle mit Fütterung aus dem selben grauen Leinen wie die Weste. Hier mit dem Wappentier von Orktutz, da ich ja darüber nachdenke, Anselm zukünftig auf Orktrutz zu stationieren. Alternativ käme der Reichslöwe drauf, wie er wohl an der Front in der Reichsmark Düstertann getragen wird, wo Anselm jetzt gut ein Jahr gedient hat.
    • Eine Stola, die unter Plattenkragen und Gürtel, aber über der Brünne getragen wird. Sie wird etwas länger sein als die Tunika. Auch hier tendiere ich zu Wolle mit Leinenfütterung, denke aber Alternativ auch über eine rote Baumwolle nach. Der obere Verschluss wird einfach durch ein rotes Lederband ausgeführt. Wenn ich irgendwann zu viel Zeit (oder einige tolle DVDs, die ich noch unbedingt sehen will) habe, dann wird die Stola noch mit Handnähten oder mit Stickereien versehen. Aber dazu bräuchte ich auch noch mindestens eine Motividee.

    Das nebenstehende Bild kann man übrigens mit einen Klick größer betrachten.


    Ergänzung am 18. Februar 2017

    • Den Schädel auf der linken Seite zu tragen bedeutet, dass er stärker den Schlägen gegnerischer Waffen ausgesetzt wäre. Da dieser Schädel ja nicht mal schnell nebenher gemacht ist wandert er wohl eher auf die rechte Seite. Derzeit läuft es auf die Modelierung einer Lehm-/Tonform hinaus, von der dann mit Gips ein Abdruck gemacht wird, auf dessen Basis dann mit Worbla das Endprodukt entsteht, das dann noch ein Finish braucht. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht …
    • Die Tunika wird erst mal die bei Bernulf schon bewährte Canvastunika von Mytholon sein, natürlich für Anselm in Schwarz. Wenn ich morgen nach dem Con entscheide Anselm wieder ganz zu aktivieren, wird die (mit den Plattenteilen und etwas Kleinzeug) direkt bestellt.
    • Da bei besagter Tunika aber die Gefahr besteht, dass der Plattenkragen an der Haut des Halses scheuert, muss ein Kragen her. Dieser kann aus schwarzer Wolle und mit bordeauxfarbenem Leinen – oder ich nutze das dafür, um damit die dorlónischen Farben in die Kleidung mit rein zu bringen. Die letztegenannte Variante ist bei den neuen Skizzen in der Mitte zu sehen.
    • Unter die Canvastunika kommt eine Leinentunika aus bordeauxfarbenem Leinen.

    Derzeit sitze ich schon an der Ermittlung des Stoffbedarfs und versuche die Kosten dafür so gering wie möglich zu halten. Sie werden auf jeden Fall günstiger sein als bei einer Ritterkleidung, aber mehr geht erfahrungsgemäß ja immer. Jetzt gilt es nur noch zu entscheiden, ob es die ganz düstere (vashankagefällige) Variante ganz rechts wird oder der „dorlónische Kragen“ (angelehnt an die „Orktrutzer Gugel“) oder der Scheinärmel wie auf der Skizze links.


    Wie gewohnt freue ich mich über Deine Meinung, Vorschläge und Tipps in den Kommentaren. 😉

  • Nachdem von Seiten der Orga die klare Ansage kam, dass auf Grund des Plots kein Ritter als Spielercharakter zugelassen wird (was ich toll fand und begrüßt habe), blieben nur noch Bernulf und Anselm. Da sich mehrere Orktrutzer fanden und auch der Knappe am Start war, um das Kommando zu übernehmen, war recht schnell klar, dass ich meinen Sohn in seiner Rolle mit Bernulf zur Seite stehen würde …

    Orga, Spielleitung und Küche

    Mit Michel und Andreas waren zwei routinierte Profis der dorlónischen Conorganisation am Werk, was man sowohl im Vorfeld als auch auf dem Con selbst merkte. Auch, dass es ein internes Con war, bei dem man sich kennt und mag und unter- sowie aufeinander (SL, SCs + NSCs) Acht gibt, hat für eine OT entspannte Atmosphäre gesorgt. Die Dekoration mit den Grau-Gelben Wimpelgirlanden und vielen Kleinigkeiten war schön und stimmig. Daumen hoch und vielen Dank, dass Ihr Euch die Arbeit gemacht habt, dass wir wieder in Dorlónien eintauchen konnten.

    Das war zu einem großen Teil auch der Verdienst der Wetter-SL, die für perfektes dorlónisches Wetter gesorgt hat. Auch wenn es beim Wache stehen in der Nacht etwas kalt wurde, so ist gerade der Schnee dafür verantwortlich, dass richtige dorlónische Stimmung und Atmosphäre aufkam. Ich glaube die Fotos zeigen, was ich meine, und ich bin immer noch begeistert und hin und weg.

    Währenddessen hat Eilis ihren Heldenstatus wieder einmal verteidigt und bestätigt. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht wüsste ich keinen Dorlónier, der nicht sagen kann: Ich liebe Eilis! Ich zumindest habe über das Wochenende fast 2 Kilogramm zugenommen und es nicht bereut.

    Die Location 

    Das Hüttendorf in Blankenrath stellt scheinbar das Finsterthaler Standard-Dorf dar, denn schon beim Con „Finsterthal 1“ waren wir dort. Ich bin ein Fan von den Hütten und schlafe dort am liebsten auf den oberen Betten, da man vom dortigen Giebelfenster Nachts und Morgens raus schauen kann. Was vor allem bei dem schönen Winterwetter toll war. Durch die Heizungen ist es auch schön warm, so dass wir nicht frieren mussten. Auch das Hauptgebäude mit der großen Küche, dem gemütlichen „Schankraum“ und den sanitären Anlagen mit Toiletten und Duschen ist von den Finsterthaler Baumeistern wirklich gut durchdacht worden.

    Aber es gibt auch einige Sachen, die störend sind. Die beiden Tischtennisplatten auf dem eigentlich schönen Freigelände mit Feuerstelle (die bei uns trotz oder gerade wegen des Wetters immer an war) kann ich aber noch weg ignorieren. Nächstes Mal sollten wir aber die Fässer mit Jutesäcken oder so abtarnen – besonders auf den Fotos sind sie mir stark ins Auge gestochen. Stärker ins Gewicht fällt aber das direkte Umfeld mit den Sportanlagen, wobei wir das Glück hatten, das auf Grund des Wetters das Fußballturnier am Samstag abgesagt wurde.

    Leider muss man auch über eine recht stark befahrene Landstraße, bevor man das bespielbare Waldgebiet erreicht. Wenn diese „Durststrecke“ überwunden ist bietet sich aber unweit der Anlage ein wirklich schöner Wald, der vor allem durch eine abwechslungsreiche Topographie besticht. Nur einige Minuten querfeldein finden sich starke Gräben, die hervorragend für viele Spielsituationen geeignet sind. Dass Irgendjemand dort aus Hölzern provisorische Unterstände errichtet hat (vermutlich zum Spielen) macht es noch besser. Ergo: Wenn nicht gerade Sportveranstaltungen stattfinden ist die Location toll.

    Der Plot

    Zurück von einer Expedition an die östliche Grenze der Mark, wo wir erfolgreich eine Schlacht gegen hunderte Orks geschlagen haben, gelangen wir nach zwei Tagen Fußmarsch in das Dorf Langweiler, das auch Sitz des dortigen Junkers ist. Dieser und sein Büttel zeigten sich nicht sonderlich kooperativ, obwohl wir die angreifenden Untoten abwehrten. Es wurde politisch, aber damit hatte ich als Bernulf logischerweise wenig zu tun. Ergo hieß es für mich als Soldaten Wache halten, Essen, vor Geistern fliehen, wieder Wache halten und irgendwann schlafen. Bis zum nächsten Morgen hatte die Finsterthaler Knappin den Junker festsetzen lassen, was Ansgar dazu verleitet hat den Junker niederzuschlagen. Es wurde also konfuser.

    Am nächsten Morgen sind die Orktrutzer dann unterstützt durch Ansgar, zwei Finsterthaler und Schwester Anna in den winterlichen Wald aufgebrochen, um ein Vieh zu jagen. Dieses war suizidal veranlagt und hat unsere Gruppe – in erster Linie den schwer gerüsteten Knappen – angegriffen. Es endete wie zu erwarten: Er wurde erschlagen. In der Nähe fand man in einem Graben die Knochen von zwei Frauen. Ich dachte erst, das Vieh würde Menschen anfallen und fressen, da ja immer wieder Dorfbewohner im Wald verschwanden und daher jeder Ausflug in den Wald (in dem wir aber seltsamerweise einen kleinen Leylindaschrein gefunden hatten) verboten war.

    Erst auf dem Rückweg habe ich dann gehört, dass es sich bei dem Vieh um einen verfluchten Gaukler handeln muss und die Knochen von seinen Mitreisenden (ebenfalls Gauklern) stammten. Diese zwei Frauen waren die Geister, die jedes Jahr für eine Woche im Dorf spukten. Erst seit dem Jahr, in dem der Junker drei Gauklern das Gastrecht verwehrte und sie wohl im Wald umgekommen sind. Die Untote wurden wohl auch von ihnen in diesen Tagen aus alten Gräbern im Wald erhoben und gegen das Dorf geschickt. Klar, dass wir zufällig genau am ersten Tag dieser jährlichen Geisterwoche in Langweiler angekommen sind.

    Nachdem sich Kennhold und Anna um die Knochen gekümmert hatten, haben wir sie ins Dorf getragen. Dort sollten sie in einer Begräbniszeremonie bestattet bzw. verbrannt werden. Das war der Plan, bis immer mehr Kleriker kamen und erst mal darüber beraten haben. Ich weiß nicht wieso und warum, aber Stunden später waren die Knochen immer noch nicht verbrannt worden, bis irgendwann Jemand es einfach in die Hand genommen und gemacht hat. Die Geister waren aber immer noch nicht weg. Die Untoten auch nicht.

    Die Seelen der Gaukler wollten Gerechtigkeit. Und diese war hier gleichbedeutend mit dem Tod des Junkers. Also seiner Aburteilung und Hinrichtung. Nach langen Überlegungen über die Tatvorwürfe, Lesen der Lex Dorlóniz, studieren der göttlichen Gebote und noch vielem Mehr (womit ich als Bernulf ja nix zu tun hatte), gab es dann Abends die Gerichtsverhandlung mit schneller Aburteilung, bevor Ritter Bjandur von Finsterthal ankam und wir feiern konnten. Wir bedeutet in erster Linie das Fußvolk, denn die Junker und die Kleriker hatten wohl noch etliche Gespräche zu führen. Da war ich froh, dass ich „nur“ als Soldat da war.

    Die NSCs

    Auch wenn ich durch die Aufgaben eines Soldaten (Wache halten, Essen und weiter Wache halten) wenig Zeit mit den Festrollen-NSCs verbringen konnte, war ich wieder begeistert von gut ausgearbeiteten und gespielten Rollen. Ich liebe es einfach, wenn Siedlungen mit ihren Bewohnern auch in der Tiefe durch Beziehungsgeflechte und persönlichen Geschichten lebendig werden. Das ist hier auch wieder gelungen und ich freue mich, zumindest am Samstagabend noch mit einigen NSCs zusammen sitzen zu können. Zwei davon siedeln ja jetzt auch nach Orktrutz über, worüber ich mich natürlich auch sehr freue.

    Nicht nur in ihren Festrollen, sondern auch als Untote zeigten die NSCs Einsatz. Dabei waren diese Untoten nicht so agil und schnell wie die Dorlónier, was ich lange nicht mehr erlebt habe. Als ich mit Larp anfing – also damals(TM) – kann ich mich auch noch erinnern an die lebendig Herausgeforderten, die langsam und schlurfend öfter die Luft trafen als den Gegner, aber durch ihre Zähigkeit trotzdem gefährlich waren. Die heutigen Untoten sind jedoch meist nekromantisch optimiert und stehen den Lebenden in ihren Bewegungen nicht nach. Es hatte etwas Nostalgisches, dass es hier – soweit ich beobachten konnte – anders war.

    Auch schön fand ich die Durschmischung in den Reihen der NSCs. Unter ihnen fanden sich „alte“ Dorlónier, wie Ju, genauso wie altbekannte Larper, die – zumindest bisher – keine dorlónischen Charaktere haben (Jörg, Ann-Christin, Martin, …) sowie absolute Larp-Neulinge, wie Sebi. Diese Unterscheidung hat man in der Darstellung der Rollen und in den Kämpfen aber nicht bemerkt. Einen großen Applaus für Eure Leistung und Euer Engagement.

    Die Dorlónier

    Dieses Mal war Vieles anders. Gefühlt hatten wir viele neue Charaktere, was durch einige Dorlónier, die man selten sieht, verstärkt wurde. Dann war kein Ritter dabei, der routiniert (was nicht zwingend „gut“ bedeutet) das Kommando übernimmt. Ich glaube das ist noch nie vorgekommen, fand ich aber schon bei der Conankündigung gut, weil ich dadurch die Chance auf eine neue Gruppendynamik gesehen habe und damit auch neue Möglichkeiten sowie Situationen entstanden. Meine diesbezügliche Hoffnung wurde nicht enttäuscht.

    Natürlich hat es an vielen Ecken gehapert und ich hätte in einigen Situationen anders gehandelt. Logisch. Ich hatte viele Jahre Führungspositionen im THW inne und kommandiere seit 2002 eine dorlónische Truppe. Dieses Mal lag das Kommando aber letztendlich in den zwei anwesenden Knappen: in erster Linie der Finsterthalerin Lapislazuli und danach beim Orktrutzer Doran. Dafür, dass sie hier förmlich ins kalte Wasser geworfen wurden haben sie sich respektabel gut geschlagen. Denn sie mussten nicht nur die Lösung des Plots organisieren, sondern auch zeitgleich ihre Untergebenen führen. Für das erste Mal haben die beiden Knappen das wirklich gut gemacht.

    Bei dem zweiten Punkt hat es am Anfang gehapert. Ich als Soldat habe Wache gehalten, aber es gab viele Situationen, in denen man sich klarere Kommandos gewünscht hätte. Es ist auch nicht hilfreich, wenn dann der einzige Offizier auf dem Hof, dem man noch zuruft, dass er gerade draußen der Ranghöchste ist und man seine Befehle erwartet, über den Zaun springt und das Monster in den Wald verfolgt. Da fragt man sich schon kurz, wofür man Soldat spielt, wenn die Herrschaften (also Adel und Offiziere) alles alleine machen. Das hat sich im Laufe des Samstags gebessert, aber hinsichtlich klarer Führung und Hierarchie haben wir noch Potential zur Verbesserung. Zumal es sonst schnell dazu kommt, dass sich die Leute bzw. Einheiten selbst Arbeit suchen, was nicht zwingend zu weniger Chaos führt.

    Es gab aber einige Augenblicke, in denen ich lieber als Anselm dort gewesen wäre. Einfach um mit etwas vashankagefälliger Leidenschaft und Kopf-durch-die-Wand-Mentalität ein paar Popotritte zu verteilen (zumindest verbal). Ich kann mich noch daran erinnern, wie damals(TM) auf den Reisen mit seiner Lordschaft die Dorlónier immer die Krise bekommen haben, wenn Magier anfingen zu diskutieren. Das hat meist dazu geführt, dass wir einfach gemacht haben, was wir meinten – zum Schrecken der Magier und nicht zwingend mit positivem Ergebnis. Aber wir haben gehandelt, während ich seit einigen Jahren in Dorlónien immer mehr den Hang zum Arbeitskreis, in dem alles ausdiskutiert wird, bemerke. Wie Bernulf auch auf dem Con sagte: Oft ist das Offensichtliche die Realität.

    Generell war ich aber innerhalb der Orktrutzer Struktur so eingebunden, dass ich weniger mit anderen Leuten gespielt habe, als zum Beispiel beim Quellstein 1 – was aber auch ganz einfach an der Rolle und dessen Stellung liegt.

    Was mich jedoch schon in den Tagen vor dem Con beim Blick in die Anmeldeliste irritiert hat war die Tatsache, dass bei einem Con „von Dorlónier für Dorlónier“ auch nicht-dorlónische Spielercharaktere dabei waren. Bob war bisher die bekannte Ausnahme, welche die Regel bestätigt, und hatte zudem schon vor dem Con genug mit Dorlóniern zu tun. So wie Thalion und Alena für mich einen Sinn ergeben würden, aber warum Charaktere dabei sind, die mit Dorlónien an sich nichts am Hut haben, erschließt sich mir bis heute nicht. Wobei ich klarstellen will, dass ich die Spieler sehr gerne mag und sich diese Kritik nur auf die Charaktere bezieht.

    Die Orktrutzer

    Ein Knappe, ein Taphanor-Kleriker, eine Schreiberin, ein „Keiler“ und drei „Firnluchse“, davon drei ganz neue Charaktere. Leider war Karin krank, denn sonst hätten wir noch eine Firnluchsin mehr gehabt. Mit einer solchen Stärke waren wir schon seit Jahren nicht mehr unterwegs. Es war mir ein Fest.

    Ein Knappe, der während des Cons immer selbstsicherer und stärker in seinen Kommandoaufgaben wurde. Ein Kleriker, der von Con zu Con besser in seine Rolle findet und seine Rolle als Berater gut ausgefüllt hat. Eine Schreiberin, die mit ihrer Neugierde immer ein Hort der Information war. Ein Waffenknecht, der die „Keiler“ real gemacht und immer für gute Stimmung gesorgt hat. Der „Firnluchs“ Enno, der ein grundsolides, schwarzseherisches, intensives Spiel fördert (die gemeinsame Wache werde ich nie vergessen, Soldatengerede wie ich es mir immer gewünscht habe). Edda, die gute Seele der Truppe, die stoisch mit der Armbrust im Anschlag und unter Schnee begraben das Tor bewacht.

    Danke für unvergessliche Stunden, in denen die Orktrutzer, wie ich sie mir auch bei der Erstellung des Spielerleitfadens vorgestellt habe, zu neuem Leben erweckt wurde. Viele individuelle Charaktere, die als Gruppe funktionieren und sich selber dem Erfolg der Einheit unterordnen können. Ein intensives Spiel auch wenn man nur Wache steht ohne sich zu bierernst zu nehmen. Epische Situationen und fröhliche Feiern. Danke. Orktrutz – zu Blut und Sieg!

    Mein Fazit

    Perfektes Wetter, tolle Truppe, nette Leute, großartiges Essen, epische Waldausflüge, feuchtfröhlicher Abend – einfach perfekt. Danke an Alle, die dazu beigetragen haben. Finsterthal, ich werde wiederkommen.

    Und jetzt würde ich mich freuen, wenn ich hier noch mehr Reviews über das Con lesen könnte.

    Die Fotos

    Eine erste Auswahl an Fotos, die ich Samstags gemacht habe, finden sich hier.

  • Nach den Überlegungen in meinen letzten Blogbeiträgen über meinen Reichsritter Mathras von Orktrutz und meiner Auseinandersetzung über die Alternative zu einer an der Ausstattung am Hochmittelalter orientierten und an dem gängigen Ritterklischee entsprechenden Darstellung habe ich mich – wie gewohnt – nach einigen Überlegungen an erste Skizzen gesetzt. Das ist das Ergebnis:

    20161105_223541

    Skizze vom 05. November 2016

    Auf Grund anderer Projekte hat es dann einige Zeit gedauert, bis ich mich an die nächste Skizze gemacht habe – und trotz vieler Überlegungen ist sie sehr nah an der ersten Skizze. Eigentlich ein gutes Zeichen, denn damit ist klar, auf was es hinaus läuft. Auf das hier:

    20161220_202826

    Skizze vom 20. Dezember 2016

    2016-08-20_mathras_skizze1

    Skizze vom 25. Dezember 2016

    Das bedeutet für die Reisekleidung:

    • Cotte aus Leinen, schwarz oder dunkelgrau, wadenlang mit Reiterschlitz – schwarzer Stoff mit leichtem Fischgrätmuster vorhanden
    • Surcotte aus Wolle, schwarz oder dunkelgrau, mit grauem Leinen gefüttert, mit Pelzbesatz an den Ärmeln und am Saum, mit Stehkragen (wenn ich auch mit der Form noch nicht zufrieden bin) und auf der Brust das gestickte Wappen der Mark Orktrutz, waden-/knöchellang mit Reiterschlitz
    • Mantel aus schwarzer oder anthrazitfarbener Wolle mit Pelzbesatz an den Ärmeln und dem Saum sowie Pelz an Kragen und auf Schultern, ggf. mit dem Reichslöwen auf der Seite
    • Orktrutzer Gugel mit Pelzbesatz
    • Stulpenhandschuhe, schwarz
    • Langgürtel
    • Kopfbedeckung, wenn ich auch noch nicht sicher bin, wie diese im Endeffekt aussehen soll
    • schwarze Stoffhose
    • Lederstiefel

    Für die Reisekampfausstattung ist das hier angedacht:

    • Surcotte aus widerstandsfähigem Stoff (Canvas o.ä.) in Grau
    • Lederbrigantine, wie sie Robb Stark in „Game of Thrones“ trägt
    • Helm – vorhanden, muss noch bemalt werden
    • ggf. Plattenkragen und Plattenschultern
    • Schwert mit Lederscheide und Langgürtel
    • Dolch, später ein Gnadentod mit Lederscheide
    • früher oder später ein neuer Schild
    • Streithammer

    Vor allem zwei Fragen sind derzeit für mich noch offen: Die Kopfbedeckung der Reisekleidung (da habe ich bisher noch keine Lösung, die mich wirklich zufrieden stellt) und wie man eine Lederbrigantine in dieser Art hier anfertigt bzw. wo man sowas her bekommt.

    Und als Nächstes stände dann eine sommertaugliche Version der Reisekleidung auf dem Plan. Aber bis dahin freue ich mich bezüglich der obigen Überlegungen über Deine Vorschläge, Ideen und Meinungen. 😉

  • Wow! Ich freue mich über soviel Feedback auf meinen letzten Blogbeitrag. Sowohl in den Kommentaren auf diesem Blog als auch bei Facebook auf meiner Larp-Seite, (verdammt viele Äußerungen) bei meiner Frau und letztendlich bei mir. Vielen Dank, denn jede Meinung hilft mir weiter. 🙂

    Daher werde ich jetzt schon mal einige Punkte heraus greifen, die mir in der Diskussion aufgefallen sind. Punkte, die ich vielleicht etwas gerade rücken muss, indem ich etwas mehr über den Charakter erläutere – aber auch schon darüber hinaus gehende, weiterführende Gedanken und Ansätze. Schließlich soll für mich ja auch am Ende ein Ergebnis über eine schlüssige und gute Darstellung meines Reichsritters Mathras von Orktrutz bei seinem „Comeback“ außerhalb seines Heimatlandes Dorlónien stehen. Daher freue ich mich auch weiterhin über Deine Meinung, Tipps und Ratschläge.

    Erstmal musste ich feststellen, dass meine Aussage mit dem gemeinsamen Trinken mit den Soldaten schlecht formuliert war und in der Diskussion öfter darauf Bezug genommen wurde, als der Punkt meines Erachtens eigentlich verdient. Gemeint war, dass er sich nicht zu schade ist auch gemeinsam mit den Soldaten am Tisch (bzw. am Lagerfeuer) zu sitzen und zu reden – aber dem Einwand von Gregor, dass er an der besagten Tafel einen besondern Platz haben sollte oder Anderes, was ihn hervor hebt, stimme ich zu. Wobei der Umgang in dieser Runde und damit der Eindruck über die Stellung des Ritters natürlich auch immer ein entsprechendes Zusammenspiel innerhalb der Gruppe bedingt, denn letztendlich macht auch das Gefolge den Ritter.

    Gleichwohl zeigt die Reaktion auf diesen einen, für mich eigentlich eher als nebensächlich bewerteten Satz, dass es ein Bild herauf beschwört, dass offensichtlich nicht so selten ist. Die Larper, die wie gewöhnliche Mietlinge aussehen, sich auch so benehmen und nur kämpfen und saufen – aber einen Ritter darstellen, der als solcher behandelt werden will. Ich kann diesbezüglich Alle beruhigen: So bin ich (und Mathras) nicht, so habe ich den Charakter nie gespielt und habe es auch nicht vor. Da mögen mich die (dorlónischen) Götter vor bewahren.

    Da aber einige Kommentatoren mich nicht mit dem Charakter (und teilweise auch nicht mit anderen Charakteren bzw. OT) kennen und Niemand in meinen Kopf schauen kann ist klar, dass es dann zu Irritationen kommt. Zumal wenn ich nur Dinge aufzähle, was ich an Ritterklischeespiel nicht leisten will, aber Nichts nenne, was mich als Ritter dann auszeichnet. Das ist mir erst beim Kommentar von Nria richtig klar geworden:

    Ich lese im Text nur „Ich möchte diese ritterliche Eigenschaft nicht haben, ich will jene ritterlichen Pflichten nicht erfüllen.“ Begründungen lassen sich für jeden Unfug zusammenzimmern, machen aber ein Charakterkonzept nicht besser. Was genau macht deinen Charakter denn im Spiel (NICHT: Hintergrund!) zum Ritter? Durch welche Spielelemente können deine Mitspieler erkennen, dass du ein Ritter bist und nicht irgendein Soldat?

    Eigentlich habe ich selbst früher – also meine Ausstattung weit unter meinen selbst damaligen Ansprüchen lag – nie Probleme gehabt als Ritter wahrgenommen und behandelt zu werden. Selbst auf Cons wie dem Merseberg 1, auf dem ich extra den Ritter (mit dessen Ausstattung ich nicht zufrieden war) nicht an die große Glocke gehangen habe und trotzdem Kraft Titel innerhalb kürzester Zeit plötzlich Lagerkommandant war. Doch Larp ist in einem ständigen Wandel und einem Prozess der Weiterentwickung und was damals en vogue war muss heute nicht mehr akzeptierter und verbreiteter Standard sein.

    Die im vorherigen Beitrag aufgeführten Beispiele sind dazu gedacht die Differenzen zwischen dem empfundenen Standard und vermeintlichen Konsens auf der einen Seite und dem auf Hintergrund basierenden Verhalten und der Einstellung meines Charakters heraus zu stellen. Es gibt meiner Ansicht nach durchaus einen Unterschied zwischen „diese ritterliche Eigenschaft will ich nicht haben“ und „diese (ritterlichen) Eigenschaften passen nicht zum Hintergrund“. Doch durch die Kommentare ist mir bewusst geworden, dass ich diesen „Mangel“ in der Ritterdarstellung irgendwie anders ausgleichen muss, damit der Ritter weiterhin im Spiel ersichtlich bleibt.

    Oder auch: Warum genau spielst du einen Ritter? Nur, um dich „Ritter“ nennen zu können?

    Eine Frage, die einfach zu beantworten ist: Weil Mathras mein ältester und damit auch ein liebgewonnener Hauptcharakter ist. Und der ist nun mal Ritter (geworden). Nicht von Charaktererstellung an, aber es hat sich Intime so entwickelt und – auch für mich OT überraschend – wurde ich dann zum Ritter geschlagen. Seit damals(TM) – 2004 – hat sich aber viel getan, was den Anspruch an die Darstellung angeht. Sowohl im Larp auch auch bei mir selber. Gleichwohl gibt es aber immer wieder Stimmen (sowohl innerhalb als auch außerhalb von Dorlónien), die sich ein verstärktes Auftauchen von Mathras wünschen würden. Das sind die Gründe, warum ich mir derzeit Gedanken um die Darstellung von Reichsritter Mathras von Orktrutz mache.

    Entsprechend haben doch irgendwie alle einen Schwerpunkt im Idealbild eines Ritters gewählt. So wie ich deinen Beitrag oben lese hast du das mit Mathras gemacht. Das Militärspiel und der Schutz der Schwachen.

    Danke Steffen. So banal die Feststellung war, war es für mich so der erste Fingerzeig um zu definieren, wofür Mathras eigentlich steht. Ein Gedanken, den ich – auch auf Basis von Ulis Worten – weiter verfolgt habt und derzeit weiter verfolge.

    Als früherer Soldat hatte sich Mathras schon vor seiner längeren Pause zu Jemandem entwickelt, der Truppen kommandiert und motiviert sowie in den Kampf führt. Wie auf dem „Zwielicht 1“ im Winter 2014. Der Schutz der Schwachen ist – wie auch der stete Kampf gegen das Zwielicht – eine der Aufgaben, denen er sich verschrieben hat. So trägt er in seiner Mark schließlich auch die Verantwortung für den Schutz seines Volkes bzw. der Siedler in den Wehrdörfern vor den Orken.

    Mathras ist auch schon oft IT als Koordinator tätig gewesen. Schon vor seinem Ritterschlag hat er als Leutnant auf Cons den „Kriegsrat“ einberufen und Aufgaben verteilt. Das liegt sicher auch daran, dass ich ein Fan von kooperativem Spiel bin und die Verantwortung als Ritterspieler für Andere (auch außerhalb der eigenen Gruppe) Spiel zu generieren durchaus anerkenne. Spielergruppen, die sich abschotten und den Plot für sich horten, entsprechen nicht meinem Spielstil. Darüber hinaus kann Mathras auch als Vermittler agieren und als Diplomat Leute zusammen bringen. Er hat als Dorlónier keine große Erfahrung in höfischen Etiketten, aber auf Grund seiner Reisen wird er wohl nicht mehr in jedes Fettnäpfchen rein rennen.

    Ob das reicht, um auch ohne Minnedienst, Tanzbällen, Turnierteilnahmen und formvollendeten höfischen Etiketten einen Ritter darzustellen – das ist die zentrale Frage meiner diesbezüglichen Beiträge. Wobei die Darstellung ja nicht nur das (ritterliche) Benehmen beinhaltet, sondern auch Kleidung und Ausstattung von Charakter und seinem Lager. Was ist ein „Must“, was ein „No-Go“ – und was ist „nice to have“ oder bietet sogar interessante Möglichkeiten mal was außerhalb der gefühlten (!) Norm zu machen? Fragen, die ich gerne weitergebe und mich über Deine Meinung freue …

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