Review: Dämmerland 2

Wie im Bericht über das „Dämmerland 1“ schon angekündigt (hier) war ich auch beim 2. Teil der Conreihe dabei. Auch dieser zweite Teil war ein Ausflug in alte Zeiten und fällt unter das Motto „Oldschool Larp“.

Orga und Spielleitung

Unkompliziert und erfrischend-ungewohnt unbürokratisch. Nur die Information, dass man sich nicht an der Hütte selbst trifft, sondern an einem Parkplatz, hätte etwas früher als am Abend vorher kommen dürfen. Denn gerade wenn man Alles mitschleppen muss ist es schön früher bescheid zu wissen, um sich darauf einzustellen und zu planen. Da man aber dann einige Sachen (also Essen und Trinken) bei Jan ins Auto tun konnte und er sie mit zur Hütte nahm, ist es letztendlich nicht so ins Gewicht gefallen.

Die Location

Zwanzig Minuten von unserer Wohnung entfernt ein Heimspiel. Und eine Location, die wir früher oft genutzt haben – aber wo ich seit Jahren (das letzte Mal als dorlónischer Untoter) nur selten noch spiele. Mein erstes Con auf der Location war tatsächlich auch mein erstes Pahia-Larpi. Dort habe ich damals Jan kennen gelernt. Und auch Kristina (Eniya bzw. die Baronin von Moosgrund aus Yddland). Das dürfte so ungefähr 2001 gewesen sein.

Die Hütte hat sich seitdem nicht verändert. Ein Raum, ein Dixie, ein schönes Waldgebiet, einen bespielbaren Aussichtsturm – auch wenn nicht jede Location von früher auch heute noch funktioniert, so hat die Bloser Hütte nichts von ihrem Flair und ihren Möglichkeiten eingebüßt. Ehrlich gesagt frage ich mich etwas, warum man da nicht öfter spielt (zumal sie ja nix kostet).

Der Plot

Von der Wegstation vom „Dämmerland 1“ ging es zu einem Aussenposten der Siedler, wo auch Hetja und Anselm wieder zusammen arbeiten mussten. Schließlich waren so gut wie alle Bewohner durchgedreht und offensichtlich verrückt. Nachdem man mich als Tannenzapfen titulierte und sich anschickte diesen zu töten waren auch einige Todesopfer unter den Wahnsinnigen zu beklagen. Zumindest kam ich auch bei diesem Con nicht umhin öfter den Todessegen zu sprechen. Wenn man an einem Ort eine Todesvögtin brauche kann, dann hier.

Unter anderem ist ein Schriftstück aufgetaucht, das auf Grund meiner Übersetzung der Zeichen auch übersetzen konnte. Es handelte um ein altes Volk, das hier wohl mal gesiedelt hat. Und sie haben sich diesen Platz ausgesucht, weil hier im Wald wohl eine starke Präsenz einer Gottheit oder so zu spüren war. Anselm nimmt indessen an, dass der ganze Wald davon durchdrungen ist und als totaler Optimist *hüstel* tendiert er dazu, dass das Volk von dem Wald in den Wahnsinn getrieben wurde, bis sie sich selber ausgelöscht haben.

Letztere Annahme ist auch stark davon geprägt, dass auch einige Reisenden (ergo Spieler) langsam begannen dem Wahnsinn zu verfallen. Silas, der dorlónische Arkanist, wollte sich nach dem Wahn, er sei von Dämonen beseelt, (folgerichtig) selbst umbringen. Der Waldläufer meines Ältesten hatte Angst vor spitzen Gegenständen. Die mysteriöse Khari war nur noch am plappern. Der Charakter von Carina (you know: Ich und Namen …) meinte sich aufzulösen und verfiel in Panik. Milan war von allen weißen Dingen (also im Besonderen von Hetja) geblendet. Und Anselm war überempfindlich, was Reden anbelangt – sein eigenes als auch das der Anderen.

Da sich das scheinbar nicht aufhalten ließ und immer mehr Leute dem Wahn verfielen machten wir das einzige Sinnvolle: Wir zogen uns aus dem Wald zurück. Also zumindest die Mehrheit der Spieler, zu denen auch ich gehörte.

Die NSCs

So viele NSCs gab es gar nicht, glaube ich. Die üblichen Verdächtigen, die zum großen Teil Opfer unserer Klingen wurden. Aber dieses Mal war auch Stefan dabei, der für mich untrennbar mit Pahia verbunden ist, und bei dem ich mich immer wieder freue ihn zu sehen.

Die Mitspieler

Einige neue Gesichter, einige Mitspieler, die ich erst auf dem „Dämmerland 1“ kennen gelernt habe – und etliche Leute der „alten Garde“. Also der Larper aus der Region, mit denen man schon seit Jahren immer wieder zusammen spielt und eine gewisse familiäre Atmosphäre reingebracht hat. Dieses Mal war ich auch das erste Mal seit Jahren wieder mit meinem Ältesten auf Larp. Unterm Strich mit meinen beiden Söhnen. Und selbst Matze aus Aschaffenburg hat die Strecke auf sich genommen, was mich sehr gefreut hat.

Die Zusammenarbeit hat dieses Mal übrigens weitaus besser geklappt als beim ersten Con der Reihe. Und besser, als ich es nach dem letzten Mal gedacht hätte. Vielleicht hat man sich auch erstmal kennen lernen und beschnuppern müssen. Zumindest habe ich das Gefühl, dass die Spieler besser zusammen gearbeitet haben und der Beginn einer Kooperation erkennbar ist. Bin schon freudig gespannt, wie es weitergeht.

Mein Fazit

Es war ein schönes Larpi, aber ganz zufrieden bin ich dieses Mal nicht. Zum einen bin ich nicht so in die Rolle herein gekommen wie noch beim „Dämmerland 1“. Zum Anderen hat mich aber auch mein Wahn auf Dauer genervt, denn ohne lautes Reden und ständig beeinflusst vom „normalen“ Reden der Anderen ist das Spiel doch auf Dauer eingeschränkt.

Vor allem, wenn diese Sensibilität über Stunden immer schlimmer wird. Vashankagefälliges Schreien oder Eskalieren ist da einfach nicht mehr drin und damit ein Teil dessen, was das Spiel von Anselm auch ausmacht. Der Zufall wollte es, dass die Wahnvorstellungen wirklich zu den Charakteren passten (denn es wurden Karten gezogen) – aber gerade deswegen fühlte ich mich im Spiel eher eingeschränkt. Zumal es in der weiteren Folge nur dazu geführt hätte, dass ich alleine im Wald sitze, was auf Dauer auch nicht so der Bringer ist.

Ich werde, wenn ich es zeitlich schaffe, auch wieder auf dem „Dämmerland 3“ dabei sein – und wenn es nicht klappt, dann auf dem „Dämmerland 4“. Aber wegen des Wahns als auch wegen des Endes mit dem Abzug bin ich derzeit noch nicht sicher, ob es wieder Anselm sein wird. Aber bis zu der Entscheidung habe ich ja noch etwas Zeit.

Wer übrigens noch wissen möchte, wie die neue Kleidung von Anselm jetzt in ihrer ganzen Pracht aussieht – hier:

 

 

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