Kategorie: Blog

  • Fast zwei Jahre ist es her, dass ich mir das letzte Mal Gedanken über die Kleidung und Ausstattung von Askir gemacht habe. Seitdem war ich nur auf fünf Larpveranstaltungen – zwei davon in diesem Jahr. Diese beiden letzten Cons haben mir aber so viel Spaß gemacht, dass ich gerade voll motiviert bin mich wieder Askir zu widmen.

    1. Mit meinem transparenten Brillengestell, das ich auch OT trage, habe ich mich jetzt erstmal beholfen, da es nicht sehr auffällt. Dachte ich, dann sah ich das Foto, das Oliver Goldmann von mir auf dem ZdL gemacht hat. Es muss echt eine IT Brille her, sobald ich es mir leisten kann. Am Besten zwei – eine davon als Sonnenbrille.
    2. Nach einiger Zeit sind Leinenwesten einfach durch und so langsam braucht es eine zweite Leinenweste mit dem liegenden Kragen. Und da die letzten Cons Abends doch recht kühl waren wird es bald auch eine Version aus Wolle geben.
    3. Der Wollmantel ist immer noch auf der Liste, aber vermutlich erst zum Ende des Jahres. Denn Wollstoff dafür habe ich aber schon hier liegen.
    4. Epauletten für den Mantel. Die im Internet gefallen mir aber nicht oder kosten über 100 €, was ich nicht bereit bin dafür auszugeben. Ergo überlege ich noch, ob man diese selber machen kann.
    5. Ein Entermesser als kurzer Säbel habe ich als Larpwaffe immer noch nicht gefunden. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
    6. Indessen habe ich mich dafür entschieden mit Entermesser und Enterbeil zu kämpfen, was beim Zeit der Legenden schon ganz gut funktioniert hat. Ein passendes Enterbeil (also das auf der Grafik) habe ich beim Grenzwacht im Wyvern-Store gefunden und gekauft, die Halterung dafür hat mir Luzy auf dem ZdL an mein Crossbelt gemacht (das Foto wurde davor aufgenommen und zeigt noch eine andere Halterung).
    7. Dieses lange Messer hatte ich mir letztes Jahr auf dem Drachenfest zugelegt und ersetzt das Entermesser, bis ich da eins gefunden habe. Das klappt auch ganz gut, denn nicht die Länge macht es, sondern die Technik.
    8. Nachdem ich beim Grenzwacht in der Taverne stand und kein Getränk bekam, da ich keinen Becher dabei hatte, werde ich wohl wieder einen Becher am Gürtel brauchen. Einen entsprechenden Halter habe ich letztes Wochenende auf dem ZdL bei Luzy’s Pirate Leather gekauft, jetzt fehlt nur noch ein schöner Becher wie dieser hier.
    9. Das Pistolenholster am Crossbelt hat sich nicht bewährt, da das Gewicht das ganze Lederzeug ständig nach unten zieht. Also habe ich eine Pistole links am Gürtel, aber für die zweite Pistole bräuchte ich für rechts noch ein weiteres Pistolenholster. Das werde ich mir wohl auch bei Luzy holen.
    10. Ein neuer, breiter Gürtel – gesehen habe ich ihn schon im Laden von Luzy, aber jetzt braucht es erstmal etwas Geld. Und die Klärung, ob ich das Pistolenholster auch da dran bekomme.

    Nachdem ich heute mal im Keller im Stofffundus gewühlt habe musste ich erfreut feststellen, dass ich sowohl den Wollstoff für den Mantel als auch genug blauen Leinenstoff für eine Weste und ebenso den Futterstoff für mindestens eine Weste schon habe. In den nächsten Tagen werde ich dann wohl nur noch den restlichen Stoff bestellen, um die zwei geplanten Westen in Angriff zu nehmen – die stehen nämlich ganz oben auf meiner Liste.

    Was mir aber durch das Foto auch aufgefallen ist: Ich muss dringend abnehmen. Was mit depressiven Episoden und der erlernten Assoziation von Essen mit Belohnung nicht so einfach ist, aber es beeinflusst die optische Wirkung von Askir – und das nicht in die Richtung, die ich gerne hätte.

    Aber auch für das Lager der Krakencrew habe ich einige neue Ideen, die primär auf Impressionen auf den Epochentagen in Jülich zurück zu führen sind:

    Primär geht es um die Flagge der Kraken, denn das bisherige Banner ist so ausgeblichen, dass das Blau indessen eher wie ein Violett wirkt. Dann habe ich diese große Flagge an einem Flaggenstock gesehen und hätte jetzt gerne genau sowas für die Kraken.

    Ein schönes System für unsere Waffen – nicht nur Faustfeuerwaffen – steht weiterhin auf der Liste, aber ich habe einige Versatzstücke als Ideen, aber noch kein System, das für alle Arten von Waffen passt. Also weiter Ideen sammeln …

    Toll fand ich das System für die Feuerlöscher. Sie sind abgedeckt, aber immer noch klar sichtbar gekennzeichnet. Ich denke das werden wir für unser Lager übernehmen.

  • Location

    Die Storyline mit dem Hexer wurde letztes Jahr abgeschlossen, so dass es dieses Mal eine neue IT-Location war, an dem das Con stattfand – eine neu erschaffene Welt. Dabei hat dieser Ort dann aber genau so ausgesehen wie Elitawana – selbst die Einteilung der Viertel auf der Zeltplatzwiese war identisch mit der bisher bespielten IT-Location. So konnte zumindest bei mir kein Eindruck einer neuen Welt bzw. eines neuen Ortes entstehen.

    Ich verstehe generell nicht, warum die Veranstaltenden an Schloss Walbeck festhalten. Das Schloss ist sicherlich schön, aber ein Spiel in Stadtvierteln kann zusammen gepfercht auf einer Wiese einfach nicht entstehen und es gibt leider kein ausreichend großes umliegendes Gelände, um dieses in den Plot einzubinden und zu bespielen. Würde mir wünschen, dass man nach Westernohe zurück kehrt, das hier mehr Möglichkeiten bietet.

    Die Sanitäranlagen waren besser als noch bei meinem letzten Besuch 2019, doch leider stand nicht immer genug warmes Wasser zur Verfügung. Doch die Sauberkeit war gut und es war immer Toilettenpapier und Seife vorhanden.

    Dass die Taverne neben kalten Getränken auch Kleinigkeiten zum Essen im Angebot hatte war toll und ermöglicht es Spielenden, die keine Lust oder Möglichkeit zum Kochen haben, sich vor Ort zu versorgen. Nur die immer mal wieder digital abgespielten Lieder durch den Betreiber (Schloss Walbeck) haben gestört – auch wenn diese von „Mittelaltergruppen“ waren. Lieber keine Musik als solche vom Band.

    Plot

    Dass die komplette Plotcrew zwei Wochen vor dem Con abspringt und der Plot meines Wissens nach neu- bzw. umgeschrieben werden musste, war die Schwierigkeit, der sich die Orga dieses Jahr ausgesetzt sah.

    Daraus resultierend fiel auch die Anwesenheit der Fraktion der neuen Welt, welche dem Blauen Drachen folgt, weg. Besonders für die Blaulager-Spielenden ein herber Schlag, der sich leider in die Erfahrungen der letzten ZdLs einreiht, bei denen die Blaugläubigen der ersten Welt fast nie vor Ort waren.

    Mich hat der dann präsentierte Plot in keinster Weise abgeholt und bis zum Schluss hat mein Charakter keine Antwort darauf gefunden, warum er überhaupt dort ist. Emotional hat mich die Geschichte nicht berührt, so dass ich einige Tage als wirklich zäh wahrgenommen habe und mich oftmals einfach habe treiben lassen.

    Entsprechend war das Ende auch nicht dazu geeignet, dass ich danach eine Art Triumph- bzw. Erfolgsgefühl gehabt hätte. Der Sieg wirkte schal …

    Kämpfe und NSCs

    Eine Bedrohungssituation gab es nicht durchgängig, auch wenn einige Kämpfe im gefühlten Ergebnis eng waren. Doch die Kämpfe, die ich mitbekommen habe, waren sicher und es standen bei ihnen schönes Rollenspiel im Vordergrund. Das war primär den motivierten NSCs geschuldet, die etliche schöne theatralische Szenen präsentierten. Besonders die Einzelduelle waren episch und machten Freude beim Zuschauen.

    Auch außerhalb der Kämpfe war das Spiel mit den NSCs in ihren Rollen immer eine Bereicherung und spricht für das Engagement und die Motivation der NSCs, das nicht genug gelobt werden kann. Ein besonderer Gruß geht an dieser Stelle an Eibe und Esche, denen wir am letzten Abend noch versucht haben die Freiheit näher zu bringen.

    Erlebnisse, die bei mir zu „Facepalms“ führten:

    • „Meint Ihr nicht, dass es um 3 Uhr langsam mal reicht mit dem IT?“ ist vielleicht nicht die beste Formulierung, um ein Gespräch anzufangen, bei dem man die gesellige Zusammenkunft in einem Lager kritisieren möchte. Bei einem Ü18- und 24-Stunden-IT-Con muss man meines Erachtens nach zudem damit rechnen, dass es Abends und Nachts zuweilen etwas länger und lauter wird und entsprechend selber vorsorgen.
    • „Ich glaube nicht an die Drachen“ ist bei dem Hintergrund des Cons eher … schwierig. Dass man sie nicht verehrt ist vollkommen in Ordnung, aber ihre Existenz zu leugnen ist auf Grund des Hintergrundes meiner Ansicht nach in diesem Setting unpassend.
    • Mit Gier kennen wir Blaue uns aus, aber in einer auf Situation wie sie beim ZdL immer herrscht für die zur Plotlösung erforderlichen Steine 20 Silber pro Stein zu fordern macht meines Erachtens IT wenig Sinn, wenn man ja von den Drachen gesandt wurde. Manchmal hat man das Gefühl, dass sich einige Leute nicht auf das Setting und den Hintergrund einlassen wollen …

    Erlebnisse, die ich gerne in Erinnerung behalte:

    • Meine Entscheidung das Angebot von Sandra angenommen und bei ihr, der „Cuharenta“ und der „Freedom Alone“ bei den Entdeckern zu lagern hat zu vielen schönen Momenten mit tollen Menschen geführt. Hervorzuheben ist dabei unter anderem das Essen, das Christian (aka Nanashi) gemacht hat.
    • Die Zeit mit Mary, Arktos, Shorty, Wulfgrimm, Khemri und Konrad in der Taverne, während der wir den Entwurf für das Manifest des Sturmpaktes durchgegangen sind.
    • Das Kennenlernen von Kapitän Diego von der „Cuharenta“ und vom anderen Kapitän Diego („Viva la revolution!“) – vielen Dank für das schöne Spiel und die netten Gespräche.
    • Die Torwache der Blauen, die nach schon fünf Minuten durch einen Angriff der verfemten Drachenanhänger endete. Ich hatte mich auf zwei Stunden langweilige Wachschicht eingestellt, aber es war Alles außer das. Gute Grundlage für eine legendäre Geschichte …
    • Der grandiose letzte Abend in unserem Lager. Es gibt Bilder, die ich nie mehr aus meinem Kopf bekommen werde …

    Mein Fazit

    Ich hatte eine schöne Zeit und tolle Momente, die aber bis auf eine Ausnahme nichts mit dem Con und seinem Plot an sich zu tun hatte.

    Ob ich 2025 auf das nächste „Zeit der Legenden“ fahre kann ich noch nicht sagen. Was auch damit zusammenhängt, dass dieses Anfang Oktober und damit außerhalb meiner Zelt-Zeit-Komfortzone liegt …

  • Wieder ein Drachenfest rum. Dieses Mal mit bei mir sehr gemischten Gefühlen.

    Organisation und Lagerplatz

    Das beherrschende Thema, vor allem für das Blaue Lager, war dieses Jahr der Wechsel des Lagerplatzes. Nach über zehn Jahren am gleichen Platz, der auch auf der Webseite nahe der Stadt lokalisiert wurde, war das eine Umstellung. Sowohl für die Blaulageristen, primär die mit körperlichen Einschränkungen oder dem Bedarf von Kühlung der Medikamente, als auch für das LBK. Wäre die Ankündigung des Lagerplatzes erst auf dem Quast bekannt geworden, hätte das zu viel Unmut geführt und Blau wäre dieses Jahr nicht ins Spiel gekommen.

    Wyvern und Kommunikation ist leider ein Widerspruch in sich. Gut, dass der Plan mit den Lagerplätzen zumindest etwa zwei Wochen vor der Veranstaltung raus kam, so dass man etwas Zeit zur Organisation hatte. Generell fände ich es aber zu Vermeidung von Stress wünschenswert, wenn der Plan generell frühzeitig veröffentlicht wird. Die Gefahr von OT Absprachen für Bündnisse halte ich persönlich für gering.

    Nach dem ersten Schock über den Lagerplatzwechsel, der auch durch meine Probleme mit spontanen Veränderungen verursacht wurde, habe ich mich – wie viele Blaulageristen – auf den neuen Lagerplatz gefreut. Weil es manchmal gut ist, wenn man seine Komfortzone verlässt und sich so neue Möglichkeiten und Chancen eröffnet. Das Fest hat diese Annahme bestätigt: die Barrikade kommt auf dem Hügel wunderschön zur Geltung, das Lager ist kompakter und hat nicht mehr den langen Schlauch und beim Regen haben wir festgestellt, dass das Wasser hier schön versickert bzw. abfließt.

    Die Trennung vom Dolch hat dazu geführt, dass der Dolch viel stärker Blau bespielt wurde als die letzten Jahre. Ich glaube manchmal muss man etwas verlieren, um es zu vermissen – weil man es nicht mehr als von den Göttern gegeben ansieht. Viele Aktionen, die sowohl vom Dolch als auch vom Blauen Lager ausgingen, haben die Verbundenheit gezeigt. Auch wenn dadurch oftmals Blaulageristen außerhalb des eigentlichen Lagers gebunden waren. Ich selber habe sechs Stunden als Hüter des Blauen Tisches im Dolch gesessen und möchte mich an dieser Stelle beim Dolch und seiner Crew für die Gastfreundschaft bedanken.

    Der Wechsel des Lagerplatzes mit Grün hat nicht nur für uns eine neue Sicht und eine neue Herangehensweise an das Fest der Drachen ergeben, sondern auch alte, offenbar zementierte Machtblöcke, welche durch die Lage entstanden waren, aufgebrochen. Für uns war von Anfang an (auch am Captains Table) klar, dass wir nicht denselben Machtblock mit den großen benachbarten Lagern machen wollten, was auch gut funktioniert hat.

    Der Weg in die Stadt ist gar nicht so weit, wie ich befürchtet hatte, wenngleich sich der Weg über die Wiese echt ziehen kann. Auf Grund des doch eher regnerischen und kühlen Wetters hat mich die Entfernung zu den Duschen jetzt auch weniger tangiert, als es das bei heißen Temperaturen getan hätte. Die sanitären Anlagen bei uns habe ich als gut und ausreichend empfunden, aber die Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln (in Ermangelung von Seife und fließendem Wasser) an den Toiletten ist ebenso zu verbessern wie die Anzahl der Wasserstellen.

    Was ich aber mal wieder feststellen musste ist, dass die Länge des Drachenfestes nicht ausreicht, um die vielen tollen Menschen und interessanten Angebote zu sehen, die man oft nur einmal im Jahr dort sieht. Wie letztes Jahr votiere ich dafür, dass das Drachenfest gerne einen Tag länger dauern dürfte.

    Bis auf den doch vor allem Morgens demotivierenden Regen und die vorgenannten Kleinigkeiten war Alles gut.

    Die Barrikade des Blauen Lagers auf dem Hügel und eine Teilansicht, unter anderem mit der Flagge der „Kraken“

    Das Blaue Lager

    Anders als letztes Jahr hatte ich nicht das Gefühl, dass ich nach Hause gekommen bin. Erschrocken habe ich festgestellt, dass ich mich zuweilen gefragt habe, ob ich im Blauen Lager noch richtig bin. Es hat sich einfach falsch angefühlt und über mehrere Tage habe ich nicht genau greifen können, wieso. Doch in etlichen Gesprächen habe ich gemerkt, dass es nicht nur mir so ging. Es lief nicht rund, wir als Lager haben nicht harmonisiert, aber primär habe ich das Gefühl, dass das Blaue Lager seinen Ursprung vergessen und seine Seele verloren hat.

    Am letzten Abend habe ich darüber (IT) noch einige Gespräche geführt mit anderen Käptn’s, die offenbar ähnlich denken wie ich (bzw. Askir). Was daraus erwächst wird sich noch zeigen, aber es ist etwas in Bewegung. An verschiedenen Stellen.

    Aber auch eine Entfremdung zwischen Avatar und Libertania sowie dem Lager habe ich in einem Ausmaß festgestellt, wie nie zuvor. Zum Einen war meines Erachtens die Lage des Avatarthrones ungünstig, denn er war vom Tor aus nicht zu sehen und auch nicht an der Lonja (die ich für eine gute Idee erachte, die wir aber noch mehr mit Leben füllen sollten). An sich gehören Lonja, Hafenmeisterei und Avatar zusammen, dahinter anschließend der Kraftplatz. Das nur manchmal genutzt CT-Zelt kann durchaus etwas abseits stehen.

    Askir hat sich auch gefragt, warum er noch dem Ruf des Blauen folgt, wenn dieser dann verlangt, dass acht Captains ihre Hintern entblößen, damit ein Octopus Oktoprologe werden kann. Indessen weiß ich, dass das wohl auf einer Witzidee basiert, aber so kam es via CT bei mir IT an. Warum soll ich für einen Drachen streiten, der mich nicht respektiert, mich sogar lächerlich macht? Leider bin ich nicht mehr dazu gekommen den Avatar oder Libertania direkt darauf anzusprechen.

    Es ist, wie es auch unser Heerführer es in seiner letzten Ansprache formulierte, Zeit für eine Veränderung.

    Der Blaue Avatar und Libertania bei der Ansprache ans Lager vor der großen Schlacht. Photo by me: https://hagenhoppe.com/

    Die Kraken-Crew und unser Lager

    Dieses Mal waren wir nur ein kleiner Besetzung vertreten, was schade war. Für nächstes Jahr hoffe ich, dass die KrakenCrew mit größerer Crewstärke auf dem Drachenfest und im Blauen Lager vertreten sein wird. Durch den Regen war das gemeinsame Kochen auch eingeschränkt, wobei wir generell an der Verteilung der Arbeiten im Lager untereinander noch arbeiten müssen.

    Die „Muräne“, eine von der KrakenCrew 2019 erschaffene Initiative, kam gefühlt gar nicht ans Laufen, obwohl die Voraussetzungen durch die Lage an der großen Wiese optimal gewesen wären. Etliche erfragten täglich das Passwort, aber die Wiese gehörte in der Nacht nicht den Blauen, obwohl es sinnvoll gewesen wäre den Weg zwischen Dolch und Lager zu sichern. Auch hierüber muss ich mir noch mal Gedanken machen.

    Auch bei uns innerhalb lief nicht immer Alles rund, aber es war meine Crew, die mir – gemeinsam mit Spielenden Crews – wenigstens etwas Heimatgefühl gegeben haben. Vielen Dank für die vielen schönen Momente, die wir gemeinsam hatten, und auch für den Support an dem einen Abend, an dem bei mir die Depression zugeschlagen hat.

    Das Kraken-Lager vor dem Regen (danach sah es etwas unordentlicher aus, da wir Sachen unters Segel räumen mussten) und das Symbol der „Muräne“.

    Meine Highlights und besonderen Erlebnisse

    • Die Gesangsrunde während meiner Schicht im Durstigen Dolch mit wundervollen und traditionellen Shanties.
    • Mein Gespräch mit Ava Oddmir – übrigens das erste Mal, das wir miteinander gesprochen haben.

    Zugegeben: eine echt kurze Liste. Auch wenn ich einige schöne Momente hatte mit der Caida-Crew, dem Kapitän der Rotdornen, der Kumpanja, der La Vierge-Crew und Anderen, so blieben die großen Momente doch rar. Was sicher auch an mir und meiner Verfassung und Gefühlslage lag. Whatever: Dieses Jahr haben wir viel vom Sturm gesungen, aber waren nur ein laues Lüftchen.

    Fazit

    Auch wenn ich hinsichtlich meiner Gefühle gegenüber dem Drachenfest und im Besonderen des Blauen Lagers noch immer etwas gedrückt und unbestimmt bin: Ich habe Pläne. Zum einen den Plan zum Drachenfest zurück zu kehren (das Ticket habe ich schon vor Ort gekauft) und auch wieder in das Blaue Lager. Aber auch Pläne im und für das Blaue Lager. Noch unausgereift, aber bis zum nächsten DF haben wir ja noch ein paar Tage Zeit. Ich freue mich aber jetzt schon darauf, dann hoffentlich auch mit einer stärker vertretenen Kraken-Crew.

    Foto von Phil : https://www.philippresch.de/

    Fotos

    Zwischendurch, im speziellen am Samstag zur Endschlacht, habe ich wie üblich meine Kamera heraus geholt und einige Fotos gemacht. Diese Bilder findet man hier.

  • Das Drachenfest 2022 ist vorbei und davor konnte ich nur einen Teil meiner Ideen fertig stellen, was auch finanzielle Gründe hat. Was ich auf Grund der zu erwartenden Temperaturen aber geschafft habe ist eine neue Weste zu nähen – dieses mal ohne Stehkragen. Diese neue Form hat sich bewährt, so dass ich vor allem für die Sommermonate wohl vom Stehkragen, hinter dem sich die Hitze ballt, Abschied nehmen werde.

    Aber wer wäre ich, wenn ich nicht schon weitere Pläne für den weiteren Lauf des Jahres hätte?

    • 01 Das ist die besagte Weste, die ich mir vor dem Drachenfest noch genäht habe. Der große Kragen war einfacher als gedacht, gibt ihr aber eine besondere Form. Davon wird wohl im Laufe der Zeit noch eine zweite Weste entstehen.
    • 02 Auf dem Drachenfest habe ich diese Lederschulter gefunden. Blaues Leder, Krakenmotiv. Da konnte ich natürlich nicht vorbei gehen und habe sie gekauft. Geplant ist, dass ich diese Lederschulter an die Weste(n) anbringen kann. Damit komme ich irgendwie auf meine entsprechenden Überlegungen für eine Lederschulter aus 2018 zurück.
    • 03 Die Brillenfrage habe ich bis zum DF nicht geklärt bekommen und habe dort meine OT-Brille genutzt. Einmal weil ich immer noch kein schönes, preisgünstiges Gestell gefunden habe, zum Anderen weil es finanziell nicht gepasst hat. Aber aufgegeben habe ich den Plan für zwei IT-Brillen, eine davon als Sonnenbrille, nicht.
    • 04 Epauletten für den Frock Coat (07). Die kommen dann aber fest an den Mantel dran. Don Arktos hatte dieses Jahr auf dem DF auch Epauletten und ich finde das steht einem Kapitän schon gut zu Gesicht. Aber ich bin noch immer unschlüssig, wie ich diese basteln kann, da die käuflichen Exemplare eher für Karneval sind und mir nicht gefallen.
    • 05 Beim Drachenfest bin ich in Aldradach durch jeden Laden gelaufen, aber einen schönen Säbel und ein schönes Enterbeil habe ich leider nicht gesehen. Ergo bleibt es wohl dabei, dass ich mir diese zwei Waffen beizeiten mal individuell herstellen lassen muss. Und wenn sie da sind, dann kann ich auch an die Schwertscheide und den Axthalter aus Leder gehen.
    • 06 Ich habe jetzt zwei Pistolen und war tatsächlich auf dem Drachenfest teilweise mit beiden Pistolen unterwegs. Das ging in mein Taillentuch geklemmt, aber da ich fast die ganze Zeit auch einen Gürtel getragen habe, ist wirklich die Zeit für Lederholster für die beiden Pistolen gekommen.
    • 07 Der Frock Coat. Der Stoff liegt hier. Ergo werde ich im Laufe des Jahres noch damit anfangen. Nur wäre es schön, wenn ich für einige Teile eine naturfarbene Wolle finde, die farblich zum Innenfutter passen. Da bin ich noch dran.

    Über die Ausstattung von Askir hinaus ist bis zur Lager-Con-Session 2023 auch noch Einiges, was wir an unserem Lager ergänzen und erweitern möchten – das gibt es dann aber in einem separaten Beitrag.

  • Drei Jahre gab es seuchenbedingt kein Drachenfest. Dafür war es dieses Mal eine Woche lang. Samstags Anreise, Sonntags IT bis zum darauffolgenden Samstag und dann Sonntags wieder Abreise. Also eine Dauer Larp, wie ich sie bisher noch nie hatte.

    Und das nach drei Jahren, in denen ich irgendwann konstatierte, dass ich an sich das Larpen nicht vermisse – nur die vielen tollen Menschen in diesem Hobby. Ich war mir unsicher, ob ich nicht wirklich so langsam zu alt für den Scheiß bin. Für die Organisation und das Basteln im Vorfeld, das Beladen des Autos, der Aufbau, mehrere Tage mit Toiletten- und Duschwagen sowie dem Wetter ausgesetzt Zelten, danach der Abbau, das Ausladen und dann noch das Reinigen und Räumen der Ausrüstung. Uff.

    Auch wenn ich Donnerstags auf dem Drachenfest einen kleinen Hänger hatte und mich nach Hause gewünscht habe, so kann ich nach dieser Woche voller Überzeugung sagen: Ich bin nicht zu alt für den Scheiß! Das Ticket für das Drachenfest 2023 habe ich noch vor Ort gekauft und freue mich schon drauf.

    Das sagt vermutlich schon eine Menge darüber aus, wie ich das Drachenfest 2022 gefunden habe. Aber natürlich geht es auch noch etwas ausführlicher.


    Organisation + Spielleitung, Corona + Sicherheit, Toiletten + Duschen

    Als ich am Samstag gegen 11 Uhr auf dem Quast ankam war ich positiv überraschend, wie schnell der CheckIn ablief. Dafür ein großes Lob, denn ich war schnell am Lagerplatz, konnte Ausladen und das Auto zum Parkplatz fahren, wo engagierte Einweisende darauf achteten, dass kein Platz verschwendet wurde. Der Kontakt, den ich mit der SL, vor allem Lila und Daniel, hatte, war immer nett und freundlich.

    Allen Teilnehmenden war klar, dass in der aktuellen Seuchenlage auch auf dem Drachenfest Infektionen auftreten werden. Selbst mit einer Testung vor dem Con, den Viele eigenverantwortlich gemacht haben, lässt sich das nicht verhindern. Den Umgang durch die SL mit solchen positiven Fällen fand ich der Situation angemessen. Nach einem Fall im Captain’s Table (CT) ist Lila mit mir durchs Lager und wir haben alle Captains informiert, garniert mit Sicherheitshinweisen. Am Freitag gab es dann auch noch für alle einen kostenlosen Test am Orgaplex. Ich fühlte mich in der Sache immer gut betreut und informiert.

    Auf dem Quast im Sommer bedeutet fast immer auch eine Brandgefahr. Dieses Jahr ist es wirklich zu einem Brand gekommen, der aber glücklicherweise „nur“ Sachschäden nach sich zog. Ich hoffe die betroffenen Sturmbrecher haben es gut überstanden. Toll war aber zu sehen, wie nach dem Alarmruf alle Blaulageristen los liefen – entweder Feuerlöscher oder mit Wasser gefüllte Eimer in der Hand -, um zu helfen. In den anderen Lagern war es wohl ebenso. In dem Moment zeigte sich gut, wie Zusammenhalt in Notsituationen funktioniert.

    Als Blaulagerist hat man ja durch die Lage des Lagers den Vorteil nicht nur auf Dixies angewiesen zu sein, sondern Toilettenkabinen zu haben. Leider sind bei der Normung der Kabinengröße offenbar keine Larper mit Geraffel gefragt worden, aber sie waren die meiste Zeit sauber und mit Toilettenpapier bestückt. Und wenn nicht, dann lag das meist daran, dass wohl über Nacht menschliche Schweine in die Toiletten eingefallen sind. Etwas, was man leider wohl nie ändern wird.

    Die Duschen mit ihren Einzelkabinen waren dieses Mal nicht in einem Zelt untergebracht, was ich total begrüßt habe. Denn in dem Zelt war letztes Mal ein drückendes tropisches Klima, das ich nach dem Duschen nicht haben muss. Aber einen Kritikpunkt gibt es: Die Bauzäune zwischen den Duschbereichen waren nicht hoch genug, denn wenn man in der Duschkabine stand konnte man über diese Hinweg sehen in die Kabinen des benachbarten Bereiches. Sonst war ich mit den Duschen trotz der üblichen Abstriche (wenig Druck bei hoher Auslastung) zufrieden.

    Blick von dem Toiletten- und Duschbereich über Aldrach in die Landschaft

    Larp ist bunt!

    Schon vor einigen Jahren hat McOnis dieses Motto ausgegeben und ich finde es toll, dass dieser inklusive Ansatz auch beim Drachenfest immer stärker gelebt wird.

    Schon 2019 gab es einen Duschbereich für Menschen, die nicht dem binären Spektrum angehören. Leider war dieser Duschbereich dieses Jahr mit „Unisex“ ausgezeichnet, was zu Irritationen führte. Bei den OT-Ansprachen wurde zwar darauf hingewiesen, wie das zu verstehen ist, aber ich frage mich, warum es nicht einfach möglich war den Begriff zu überschreiben, um hier für Alle Klarheit zu verschaffen.

    Bei der OT-Ansprache wurde (zumindest im Blauen Lager) auch ganz klar darauf hingewiesen, dass Wyvern eine Null-Toleranz-Politik betreibt, was Rassismus, Sexismus, sexuelle Übergriffe, Homo- und Transfeindlichkeit angeht. Wer sich diesbezüglich daneben benimmt fährt ohne weitere Diskussion heim. Vielen Dank für diese klare Ansage.

    Darüber hinaus gab es im Blauen Lager noch die SafeSpace-Initiative (siehe Foto). Wenn dafür nächstes Jahr noch Hilfe benötigt wird bin ich aus Gründen gerne mit dabei und ich bin sicher auch andere Crewmitglieder der Kraken-Crew. Für diese Initiative habe ich verdammt viel Liebe.

    Auszug aus dem OT-Informationsblatt des Blauen Lagers, das man beim Lager-CheckIn erhielt

    Die neuen Regeln des Wettkampfes

    Dieses Jahr gab es auch neue Wettkampfregeln: kein Eierschieben mehr, je nach Lagergröße bekam man für die Eroberung von Bannern eine unterschiedliche Anzahl von Eiern, jeden Morgen um 9 Uhr erschienen die Banner wieder in ihrem Lager, (zumindest gefühlt) mehr Wettbewerbe, bei denen man zudem mehr Eier gewinnen konnte als bisher – und noch ein paar Kleinigkeiten.

    Als die neuen Regeln eine Woche vor dem DF bekannt gegeben wurden habe ich sie begrüßt, vor allem das Ende des Eierschiebens. So werden über Jahre abgesprochene Großbündnisse vermieden. Auch die Kritik über den Tod der Diplomatie habe ich nicht gesehen und hat sich meiner Einschätzung nach nicht bewahrheitet. Die Diplomatie ist jetzt nur anders. Generell vesprachen für mich die neuen Regeln neue Herausforderungen und Chancen. Eine neue Dynamik, die sich auch daraus ergibt, dass man aus dem Komfortbereich, den man sich mit den alten Regeln und daraus abgeleiteten Abläufen und Strukturen selbst geschaffen hatte.

    Es gibt jedoch zwei Kritikpunkte, die sich auch während des Spiels bewahrheitet haben:

    • Es gab drei kleine Lager (Weiß, Kupfer und Wandel), deren Banner zwar nur je ein Ei wert war, die aber einfach zu erobern waren. Wir Blauen hatten nach dem traditionellen Angriff auf Kupfer schnell entschieden, dass wir die kleinen Lager nur noch bei Provokation (z.B. Diebstahl unserer Belagerungskanone oder Entführung unseres Heerführers) angreifen. IT weil das Drauftreten auf kleine Lager eine Form der Tyrannei ist, OT weil das einfach Niemandem Spaß macht. Stattdessen haben wir eher Feldschlachten mit begrenzter Teilnehmerzahl ausgemacht. Doch grundsätzlich provoziert das Regelwerk etwas das „Farmen“ der kleinen Lager – aber man muss sich vom Regelwerk nicht zwingend dazu provozieren lassen.
    • Die Lagergröße bestimmte, wie viele Eier die Eroberung eines Banners brachte. Von kleinen Lagern ein Ei, von mittleren Lagern zwei Eier und für die Eroberung von Bannern, die in einem großen Lager (Blau und Grün) standen, jeweils drei Eier. Damit soll abgebildet werden, wie schwer oder einfach es ist ein Banner zu erobern. Jedoch ist das weniger von der Lagergröße als von der Anzahl der Kämpfenden und ihrer Ausrüstung abhängig. So war das mittlere Rote Lager diesbezüglich besser aufgestellt als das große Blaue Lager, erst recht aber als das mittlere Graue Lager. An sich sollten sich daher gerechterweise die Belohungseier für Eroberungen eher an die Kampfkraft eines Lagers orientieren, auch wenn mir bewusst ist, dass das im Vorfeld schwierig festzustellen ist.

    Durch viele Wettbewerbe, die zu Eiern führen, und dass bei diesen nun mehr Eier als bisher zu gewinnen sind, ist ein Sieg aber nicht nur vom Schlachtenglück abhängig. Letztendlich ist die Motivation eines Lagers und seiner Spieler:innen viel entscheidender für einen Sieg geworden, über Jahre anhaltende Großbündnisse werden weitgehend verhindert und in der Diplomatie erfordert es auch mal neue Wege zu gehen – ich finde im Großen und Ganzen haben die neuen Regeln das erreicht. Ich begrüße das.

    Die Korallen im Blauen Lager, welche die verdienten Dracheneier aufnehmen (Foto während des Aufbaus)

    Die Kraken-Crew und unser Lager

    Beim DF 2019 hat das Crewspiel aus verschiedenen Gründen, zu dem auch mein Arbeitspensum als CT-Sprecher und das Wetter zählten, nicht funktioniert. Im Vorfeld hatte ich daher entschieden keinen Posten mehr zu übernehmen, um mehr Zeit für die Crew zu haben – aber bekanntermaßen kommt es erstens anders und zweiten als man denkt. Und Beides zusammen hat dieses Jahr überraschend gut funktioniert.

    Meine Crew auf dem Drachenfest 2022 bestand aus der Zahlmeisterin Azinah und der Matrosin Nihal sowie – nur für das DF angeheuert – die Smutje Nia und der Efferd-Geweihte Adario. Gemeinsam haben wir uns am Samstagabend zusammen gesetzt und OT besprochen, wer was vorhat, was man alleine und was wir gemeinsam umsetzen möchten. Vor allem waren wir uns einig, dass alle Vorhaben nur Möglichkeiten und keine Muss-Termine sein werden. Ein gutes und sinnvolles Gespräch, dass wir in der Form auch zukünftig beibehalten werden.

    Nach diesem Gespräch habe ich mich entschieden als Sprecher des CT zu kandidieren und wurde auch zu diesem gewählt. Da ich aber mit Nessa eine gute Stellvertreterin hatte und mich nicht für Aufgaben, die über die eigentlichen Aufgaben hinaus gingen, einspannen ließ, hatte ich daneben noch genug Zeit für Aktionen mit der Crew und entspannte Stunden im Lager unserer Crew.

    Ein Lager, was wir so ausgelegt haben, dass es ein offenes Lager wird, in dem wir gerne Gäste empfangen. Wir hatten Gästebecher dabei und alle Besuchenden haben von uns direkt ungefragt einen Becher Wasser bekommen. Zumindest waren wir bemüht das so zu halten. Schließlich wollen wir mit möglichst vielen Charakteren interagieren, eine schöne Zeit mit alten Freunden haben und neue Freunde kennen lernen.

    Dabei hat uns sehr unsere tolle Lage im Blauen Lager geholfen. An der Hafenmeile mittig zwischen dem Kampfplatz und dem Durstigen Dolch kamen viele Spielende ganz automatisch bei uns vorbei und Viele blieben bei uns, teilweise über Stunden, hängen. Dazu zählten u.a. Konrad Traggut (sowohl mit als auch ohne Sarg), Callisira (die Priesterin des Wandels mit der umwerfenden Singstimme), die Crew der „Aurora“ aus dem Grauen Lager, Kapitänin Viola (unsere stellvertretende Heerführung), Leandra (seit dem Sieg der Orks das erste Mal wieder auf dem DF), Herr Springer von der Presse (Chefredakteur des „Herold“), Briga (auch wenn sie nur einen Tag da war), Brego (mit seinen tollen Geschichten) und viele Andere. Aber Memo an mich: nächstes Jahr mehr von meinem guten weißen Portwein mitnehmen.

    Dass ich eine so schöne Zeit hatte lag natürlich auch an den wundervollen, kommunikativen und empathischen Menschen, die bei diesem DF die KrakenCrew bespielt haben. Vielen Dank für Alles. Mit Euch jedes Mal wieder gerne. <3

    Das Lager der „Kraken“ Crew
    Das Lager der „Kraken“ Crew bei Nacht

    Das Blaue Lager

    Der Hauptgrund trotz all meiner vorherigen Zweifel zum Drachenfest zu fahren waren die vielen tollen Menschen, die ich nur dort sehe. Vor Ort hat es sich auch nach der Rückkehr in eine Art Heimat angefühlt. Erst da habe ich gemerkt, wie sehr mit der Blaue Lager und die wundervollen Mitspielenden gefehlt haben. Euch verdanke ich die wundervolle Zeit, besonders wie ihr mich als Sprecher des CT getragen und zur Verzweiflung getrieben habt.

    Aye, Verzweiflung. Askir war irgendwann zornig und hat dann begonnen im CT auch klare Ansagen zu machen. Auch da ich die Vargberg-Ottajasko wegen des Heerführerpostens angesprochen haben und damit eine Mitschuld hatte, dass Khemri Heerführer wurde, und mich für seinen Frust verantwortlich fühlte.

    Wir hätten gute Chancen auf einen Sieg gehabt. Wir haben unter anderem nicht gesiegt, weil unsere Nachtaktionen gut, aber bannertechnisch nicht erfolgreich waren. Aber vor allem, weil wir insgesamt den Arsch nicht hochbekommen haben. Es sind 250 Kämpfende im Lager, aber Khemir rückte teilweise nur mit fünfzig Leuten aus. Es werden Teilnehmer für den Bogenschützenwettbewerb in einem Turnier ermittelt und ein Teil von ihnen erscheint dann nicht zum Wettbewerb, bei dem Dracheneier zu gewinnen sind. Da kann ich mir IT und OT nur an den Kopf packen.

    Auch die Erwartungshaltung, dass der CT verantwortlich ist die weiter hinten lagernden Crew zu informieren – in ein einem Lager mit Leuten, die sonst immer darauf bestehen frei denken und handeln zu wollen, etwas inkonsequent. Ich frage mich warum die Captains dieser Crew nicht zum CT kommen oder wenn sie dabei sind die Informationen nicht weitergeben können, aber auch, wieso es nicht möglich ist mal bei der Hafenmeisterei die Infos zu erfragen, wenn sie nicht sowieso auf den Tafeln öffentlich einsehbar waren.

    Da mich dies aber trotz zeitweiligem Unverständnis nur Intime geärgert hat war und ist es ein Spielansatz, aber hat die Freude an meiner Zeit im Blauen Lager nicht getrübt.

    Mein großer Respekt geht aber an das Riff und dort besonders an Wick, der mit viel Engagement das Riff geführt hat – bis zur vollständigen Erschöpfung. Aber auch das Spiel mit Kapitänen, mit denen ich bisher weniger zu tun hatte, von denen ich hier stellvertretend Flynn (Polaris) und Dragotor (Rotdornen) nennen möchte, war toll.

    Die ersten Tage war auch wenig Musik im Lager und meistens ist unser Heer ohne Musik ausgerückt. Das war ungewohnt und schade, aber ich hoffe dass die Gründung des Blauen Musikkorps hier Abhilfe schafft.

    Besonders gefreut hat mich, dass die beim letzten DF von der Kraken-Crew gegründete „Muräne“ weiterhin lebt und so viele Crews und einzelne Spielende diese weiterhin mit Leben füllen. Jeden Abend wurde bei uns das Passwort für die nächste Nacht erfragt – und für nächstes Jahr werden wir für die „Muräne“ da etwas mehr organisatorisch vorbereitet haben.

    Es war wieder eine tolle Zeit im Blauen Lager, das mit seinen Menschen zu einer Art Heimat geworden ist. Entsprechend freue ich mich schon auf nächstes Jahr.

    Der Thron des Avatars und Liberatania des Blauen Lager (während des Aufbaus)

    Das Fest der Drachen

    Auch wenn ich mich während der Pandemie über die schlechte Kommunikation von Wyvern geärgert habe und zweifelte, ob ich noch mal aufs Drachenfest fahre, habe ich es nicht bereut. Auch wenn ich mich wiederhole: Die tollen Menschen und die von ihnen geschaffene Atmosphäre machen so viel wett und den Besuch auch dieses Mal zu einem neuen, wundervollen Erlebnis.


    Meine Highlights, besonderen Erlebnisse und einige Erwähnungen

    • Der Überfall auf zwei Crewmitglieder, die daraus resultierende Entführung eines Crewmitglieds, was mich dann auch endlich mal in den wunderschön gestalteten Phextempel geführt hat.
    • Das Ritual der Aventurier, bei dem man mal wieder gesehen hat, wie viele es von uns gibt und dass wir in der Lage sind in zwölfgöttlichen Belangen lagerübergreifend zusammen zu arbeiten.
    • Das Spiel mit den Blutwulfen (im Besonderen Wulfgrimm und Thorgar), das mit einer grundlegenden Bedrohung einherging, ohne aber in einen offenen Konflikt auszuarten, mit dem ich aus psychisch OT-Gründen derzeit schwierig hätte umgehen können. Auch wenn wir vermutlich nie dicke Freunde werden war es schön, wie man trotz Differenzen zum gegenseitigen Nutzen zusammen arbeiten kann.
    • Der Besuch der Wandelpriesterin Callisira, die mir die Aspekte des Wandels erklärt hat, bevor sie an unserem Tisch gesungen und dann mit auf die Suche nach unserem entführten Crewmitglied gegangen ist. Innerhalb weniger Stunden hat sie es auf die Liste der „Geschwister der Kraken“ geschafft.
    • Konrad Traggut, ein blaues Original. „Keine Särge, keine Probleme“ und „Lasst uns einfach mal machen, was auf dem Sarg steht“. Vielen Dank für die vielen schönen Geschichten, den gemeinsamen, traditionellen „Einbruch“ in die Hafenmeisterei (wenn es auch enttäuschend einfach war), die Informationen aus dem „Buchclub“, besonders aber das viele gemeinsam Lachen. Du bist an unserem Tisch jederzeit willkommen.
    • Dass ich als Blauer zur Teestunde der schwarzen Avatarin eingeladen war, war mir eine Ehre. Hatte dort unter anderem ein nettes Gespräch mit einem Barden aus dem schwarzen Lager. Weiß gar nicht, ob er sein Lied noch mal im Durstigen Dolch wiedergegeben hat, denn ich glaube da hätte es für Begeisterung gesorgt.
    • Libertanias Besuch in unserem Lager und ihre interessanten Anmerkungen hinsichtlich der Bündnisse. Ich würde mir wünschen, dass sie öfter zum Reden und Trinken in unserem Lager zu Gast ist. Sie redet, ich höre zu und trinke.
    • Das Spiel mit Leandra und ihre Lieder, die ich so lange vermisst habe. Eine sehr alte Weggefährtin und liebe Freundin von Askir – und von mir OT.
    • Die Vargberg-Ottajasko – mit Euch immer gerne. OT wie IT. Und Aye, ich habe wirklich seltsame Gäste, die am letzten Abend selbst den widerlichen „Weltenbeender“ leer getrunken haben.
    • Ach, es war so viel, dass ich gar nicht Alles aufzählen kann …
    Das Blaue Archiv und die Hafenmeisterei des Blauen Lagers

    Fazit

    Es hat sich gelohnt zum Drachenfest gefahren – trotz vorheriger Bedenken und der Länge. Tatsächlich hat die Dauer sogar zu einer Entschleunigung geführt und zu Zeit, um mal andere Dinge zu erledigen. Daher schließe ich mich den schon vielfach geäußerten Wunsch an, dass das Drachenfest in Zukunft zumindest einen Tag länger dauern möge als bisher.

    Ich freue mich schon auf jeden Fall schon auf das nächste Jahr in meiner blauen Heimat mit meiner Crew und vielen großartigen Menschen.


    Fotos

    Am Sonntag habe ich zur Ansprache des Avatars, des Blauen Aufmarsches und während der Endschlacht einige Fotos gemacht. Diese findest Du hier: Klick!

  • Gestern waren meine Tochter und ihr Freund bei uns und wir haben begonnen die Westen für ihre neuen Charaktere zuzuschneiden und zu nähen. Dabei habe ich gemerkt, dass mir das Nähen und vor allem die Handarbeit vor dem Fernseher beim Setzen der Handnähte fehlt. Schlagartig ist es mir klar geworden, dass ich das als Ausgleich lange nicht mehr gemacht habe und entsprechend habe ich mir überlegt, dass ich heute nähe – und dann habe ich begonnen über meine Konzepte nachzudenken.

    Seit heute morgen ist klar, dass ich zumindest keinen Zeitdruck habe, denn auf Grund der Bestimmungen und Auflagen von behördlicher Seite war das Silvestercon trotz von Anfang an geplantem 2G+ nicht mehr durchführbar und musste abgesagt werden. Ich bin traurig und enttäuscht, dass dieser verfickte Virus (und das Gesocks, dass die Pandemie leugnet, Verschwörungsmythen hinterherläuft und sich nicht impfen lässt) schon wieder einen Lichtblick in dieser trostlosen und gerade auch grauen Zeit zerstört. Es tut mir leid, weil ich mich auf tolle Menschen gefreut habe und im Spiel Dinge vorhatte, die jetzt vermutlich wieder lange dauern, bis sich eine Gelegenheit ergibt. Und es tut mir leid für die Orga, die schon so viel Arbeit in das Con gesteckt hat.

    Ergo wird meine Planung für „Askir 2022“ wirklich eine Planung für 2022. Aber vielleicht kann ich es ja in den nächsten Wochen, vielleicht sogar in den nun sogar freieren Tagen zwischen den Tagen, forcieren.

    • 01 Ein neuer Wollmantel. Als Grundlage habe ich mir das Schnittmuster eines Frock Coat der 1760er bestellt, der dann den in der Skizze gezeigten Kragen erhalten wird. Ich werde mich dann wohl auch mal daran versuchen die Knopflöcher farbig einzufassen. Dabei habe ich mich für eine goldgelbe Einfassung sowie goldene Knöpfe entschieden, auch damit es zu den Epauletten passt.
    • 02 Die Epauletten. Sie sollen austauschbar sein, also sowohl am Mantel als auch an der Weste getragen werden können. Die Form orientiert sich an die Epauletten um 1760, was auch ungefähr die Zeit ist, in der sie im Militär europäischer Staaten eingeführt wurden. Ich muss mir nur noch überlegen, wie ich sie anfertige.
    • 03 Das leidige Thema Brille. Wir sind immer noch nicht dazu gekommen zum Optiker zu gehen – auch weil wir ja neue OT-Brillen brauchen. Sobald wir das geschafft haben, werde ich auch die Frage der IT-Brille angehen.
    • 04 Schon mehrfach angesprochen: ein Lederholster für die Pistole(n) und eine Lederscheide für den Säbel. Wenn noch ein Enterbeil dazu kommt, muss ich mir natürlich auch überlegen, wie ich das unterbringe.
    • 05 Da ein Siegel etwa 80 € kostet habe ich mich dazu entschieden erstmal nur ein Siegel zu bestellen und habe mich für das persönliche Siegel entschieden.
    • 06 + 07 Entermesser und Enterbeil: In den nächsten Tagen werde ich mal eine Anfrage starten und dann schauen wir mal, was das kostet.

    Die Wollweste werde ich wohl doch nicht nähen, da ich ja den Mantel jetzt früher angehen werde. Aber ich überlege mir eine neue Leinenweste zu nähen in einem dunklen Blau, mit goldenen Knöpfen, der Option zur Anbringung von Epauletten und einem etwas kleineren Stehkragen als die letzten Westen.

    Ergo warte ich jetzt auf die Lieferung des Schnittmusters und widme mich der Bestellung von weiterem Stoff und der Auswahl von Knöpfen. Vor allem aber schaue ich mal, wie ich die Epauletten herstelle.

  • Die Pandemie ist noch immer nicht vorbei und gerade kämpfen wir uns durch die vierte Welle. Entsprechend wenig Larpveranstaltungen habe ich dieses Jahr besucht, wenngleich in den letzten Wochen noch einige möglich waren. Auch, weil ich erfreulicherweise verantwortungsvolle Larp-Orgas in meinem Freundeskreis habe, die die Teilnahme auf 3G bis 2G+ begrenzen. So war ich auf der Taverne „Zur Ruine Reichenstein“, als Spieler auf dem „Hexenpfade“, als NSC und Fotograf auf dem „Yddland 16“ und als Spieler und Fotograf auf dem „Yddland 17“.

    Da man zwar durch die Pandemie an sich eine Menge Zeit hätte, um Dinge zu nähen und Sachen zu basteln, aber auf Grund der schlechten Auftragslage die finanziellen MIttel begrenzt waren und mir irgendwie die Motivation fehlt aktiv zu werden, wenn nicht ein Larp zumindest in greifbarer Nähe ist, hat sich dieses Jahr hinsichtlich meiner Pläne für Askir recht wenig getan. Daher wechselt die Planung direkt zur Version „Askir 2022“, auch wenn ich über den Jahreswechsel noch ein Con mit dem Kapitän habe.

    Hier also der derzeitige Planungsstand, den ich teilweise schon bis zum Silvestercon umsetzen möchte:

    • 01 Entermesser: Dieses Entermesser habe ich mir für Fotoshoots gekauft und genau ein solches Gebrauchswerkzeugs möchte ich mir als Larpwaffe bauen lassen. Ergänzend dazu noch eine passende kürzere Klinge für die linke Hand.
    • 02-04 Schwarzpulverwaffen: diese drei Schwarzpulverwaffen habe ich neu – jetzt muss ich nur noch eine Möglichkeit finden, um sie so umzubauen, dass die Knallhütchen drauf passen und beim Auslösen auch ein Knall ausgelöst wird.
    • 05 Da ich in Zukunft auch wieder verstärkt im Handelsbereich unterwegs sein werde und auch schon einige diesbezügliche Gespräche anstehen ist es an der Zeit, dass Askir für sich und die Kraken als auch für die Handels-Compagnie Haven jeweils ein eigenes Siegel erhält. Das sind die aktuellen Entwürfe dafür. Jetzt muss ich nur noch einen Anbieter finden, der das preiswert graviert.
    • 06 Brille: Wie schon mehrfach erwähnt brauche ich dringend eine neue IT-Brille, denn das alte Gestell gibt seinen Geist auf und die Glasstärke ist auch nicht mehr aktuell. Nach langer Suche hat meine Frau tatsächlich hier ein Brillengestell gefunden, dass optisch und preislich gut aussieht. Jetzt nur noch klären, was für eine Brillenstärke ich aktuell habe.
    • 07+08 Mantel: Für die erste Hälfte des nächsten Jahres steht dann ein neuer Mantel an. Als Wollmantel (Gaby Dunkelmarine) mit Leinenfutter (Faro Natur), wie ich ihn schon länger plane. Er wird aber keinen Stehkragen erhalten, sondern eine Kragenform wie in Skizze 08 zu sehen ist – also mit (fast) übertrieben weitem Kragen.
    • 09 Epauletten: Ich weiß zwar noch nicht genau wie, aber irgendwie sollte man ja wohl hinbekommen die „Schwabber“ selber zu machen, die dann auf den Mantel kommen. Vielleicht kann man die sogar so konstruieren, dass man die auch auf die Westen machen kann – sie also abnehmbar sind. Damit die Kleidung noch mehr „Kapitän“ schreit.
    • 10 Weste: Nachdem ich mir auf dem „Yddland 17“ gefühlt alle wichtigen Körperteile abgefroren habe (es war kalt und nass) ist mir klar geworden, dass Leinenwesten für den Winter nicht die optimalste Form der Bekleidung ist. Daher braucht es, möglichst noch bis Silvester, eine Wollweste. Diese in der Form meiner bisherigen Westen aus dem selben Stoff wie der geplante Mantel und auch mit Stehkragen, wobei dieser bei den zukünftigen Westen kleiner ausfallen soll, als bei den bisherigen Leinenwesten. Apropos Leinenwesten: da sich die Hitze hinter dem Stehkragen staut wird es zum Sommer auch noch neue Leinenwesten mit niedrigerem Stehkragen geben, wobei dort der Oberstoff aus blauem Leinen (Holmar Marine) sein wird.
    • 11 Lederzeug: Ein Lederholster für Pistole 02 möchte ich weiterhin haben, ebenso braucht es (wenn das neue Entermesser dann mal da ist) eine Lederscheide für das Cutlass in Verbindung mit dem existenten Crossbelt.

    Wenn Du Vorschläge, Komplimente, weitere Ideen (was noch fehlt) und so hast, dann freue ich mich über Dein Kommentar hier unter dem Beitrag.

  • Das klingt jetzt sicher erstmal seltsam, aber nachdem ich jetzt einige Jahre auch immer wieder als Confotograf unterwegs bin unterscheide ich zwischen zwei Arten, wie ich als Confotograf auf einem Larp-Event unterwegs bin. Grundsätzlich ist es aber in beiden Fällen so, dass auf der großen Mehrzahl der Cons die Kamera ein OT-Gegenstand ist und demnach wie viele andere OT-Gegenstände auch einfach zu ignorieren ist. Sätze wie „Oh, ein Seelenfänger“ nerven mich und reißen andere Leute aus dem Spiel. Wenn ich Fotos mache, dann möchte ich die Szenerie und die Spieler:innen einfangen, wie sie in dem Moment sind – entsprechend agiert einfach so, als wäre die Kamera nicht da.

    Aus diesem Grund bin ich bei den meisten Cons auch in unauffälliger OT-Kleidung unterwegs. Denn ich als Fotograf bin (genauso wie die Spielleitung) im Spiel nicht existent und kann und sollte entsprechend ignoriert werden. Eine normale Kleidung mit ausreichend Taschen und Bewegungsfreiheit ist zudem auch für mich als Fotograf weitaus praktikabler als Larp-Kleidung. Grundsätzlich bin ich auf Cons erstmal in solcher Kleidung und vollkommen Outtime unterwegs.

    Jedoch gibt es auch Larpveranstaltungen, in denen ich nur zeitweise als Fotograf unterwegs bin und in den anderen Zeiten meinen Charakter Askir spiele. Und für genau diese Art von Cons habe ich schon länger über einen Fotografen-Charakter nachgedacht.

    Gleichzeitig Askir als bekannten und oft auch involvierten Charakter zu spielen und gleichzeitig zu fotografieren habe ich am Anfang mal gemacht, aber ganz schnell gemerkt, dass das einfach nicht funktioniert. Entweder interagiere ich mit anderen Charakteren und widme meine Aufmerksamkeit dem Spiel oder ich schaue ständig nach schönen Spielszenen und Motiven, auf die ich dann schnell und spontan reagieren muss. Wenn man aber ein tolles Motiv sieht und gleichzeitig in einem IT-Gespräch steckt, dann wird man letztendlich Beidem nicht gerecht.

    Also muss ein eigener Charakter her, der relativ unbekannt und so unbedeutend ist, dass er faktisch nicht angespielt ist. Natürlich könnte ich auch hier während der Fotografie-Zeit einfach meine OT-Kleidung tragen, aber wenn das rum ist möchte ich recht schnell und einfach in meinen Spielercharakter wechseln können – und dafür ist es von Vorteil, wenn ich einen Teil seiner Kleidung schon anhabe und mich nicht komplett umziehen muss. Und diese Vorgaben und Überlegungen führten zu einem Fotografie-Charakter, der als Matrose Teil der „Kraken“-Crew ist.

    01 Ich war dann mal im Keller und diese Kombination ist dabei herausgekommen: eine blaue Weste (die noch Knöpfe braucht), ein rotes Taillentuch und eine graue Matrosenjacke, die ich mal auf einem Privatverkauf auf einem Barschenfest erstanden und bisher nicht eingesetzt habe. Darauf noch einen Gürtel und fertig.

    02 Eine Bonnet de Police (Lagermütze), wie sie in napoleonischer Zeit genutzt wurde.

    03 Eine Farbalternative der Lagermütze, die mir sogar besser gefällt als 02. Letztendlich wird aber die Farbkombination der Mütze primär davon abhängen, was für Stoff wir noch hier haben.

    04 Ein rotes Halstuch, was bestellt ist.

    Wie man merkt wird der Charakter die Farbkombination Blau-Rot als Primärfarben erhalten, während Askir Blau-Weiß hat. Hemd, Hose und Stiefel von Askir werde ich auch für den Charakter nutzen, damit das Umziehen später weniger Zeit in Anspruch nimmt. Da wir leider noch keine neuen Kraken-Patches haben, wird das Schiff durch ein aufgenähtes Abzeichen (wie hier) symbolisiert. Dann bekommt er noch einen Anhänger und eine Bootsmannspfeife, um das Bild abzurunden.

    Da es sich ja hier auch um einen Charakter handelt brauche ich jetzt noch einen Namen und eine grobe Hintergrundgeschichte. Auf Twitter wurde als Name „Fiete“ vorgeschlagen (hier), aber damit kann ich mich noch nicht anfreunden. Aber nächstes Wochenende soll er schon mit der Kamera im Anschlag in Yddland unterwegs sein, ergo sollte ich mich mal ranhalten …

  • Mein erste richtige Larp-Veranstaltung über ein ganzes Wochenende als Spieler seit dem Winterfeuer zu Silvester 2019/2020.

    Organisation + Spielleitung

    Organisiert von Jessi, Markus und Andreas vom Chaos-Larp e.V., dem ich ja auch als Mitglied angehöre, handelte es sich bei der Orga um ein Team, das sowohl als SL als auch als Spieler:in langjährige Erfahrung vorweisen kann. Entsprechend routiniert lief auch das Anmeldeverfahren und die Vorabinformationen sowie der Check-In.

    Der Coronasituation geschuldet hat sich die Orga für einen sicheren Kurs entschieden: Alle Teilnehmer:innen musste nicht nur genesen oder geimpft sein, sondern zusätzlich noch einen aktuellen negativen Test vorweisen, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Eine meines Erachtens nach gute Maßnahme, die dazu führte, dass es im Spiel keine Auflagen oder Einschränkungen gab und man sich dennoch sicher fühlen konnte.

    Als Spielleitung routiniert war sie schnell zu finden, wenn es erforderlich war und immer entspannt und schnell mit Antworten. Nur bei der Abreise wäre es gut gewesen, wenn auch eine SL bei der Gruppe der Nicht-Hexen dabei gewesen wäre, denn so entwickelte sich hier eine Entscheidung hinsichtlich des nächsten Zieles, die dann zurück an der Location zu Irritationen und einer Störung im Spielfluss führte. Was aber keinen besonderen Einfluss auf den weiteren Abend hatte.

    Location + Verpflegung

    Nach zwanzig Jahren Larp war ich jetzt das erste Mal auf Schloss Veldenz. Eine wunderschöne historische Anlage in traumhafter Lage.

    Dieser Historizität und Lage sind natürlich auch einige Einschränkungen geschuldet. Wie ein Anfahrtsweg, der noch mal sehr deutlich macht, warum man als Larper auf ein tiefergelegtes Auto verzichten sollte. Lange Wege und verdammt viele Treppen (ich habe tatsächlich Muskelkater in den Waden), wobei keine Treppenstufe identisch ist mit der Vorherigen oder Nächsten. Besonders der Weg zwischen den Unterkünften und den Toiletten ist verdammt lang – besonders wenn man Nachts mal dringend ein gewisses Bedürfnis verspürt. Der Untergrund aus und auf dem alten Fels ist besonders bei Regen zuweilen tückisch und die alte Rinne vor dem Tisch in der Nische hat der Teufel angelegt.

    Die Anlage bot die perfekte Kulisse für eine alte, aufgegebene Magierakademie und einem vom Wald und seinen Kreaturen umzingelten und letztendlich belagerten Stützpunkt. Dabei wurde sie mit ihren vielen Möglichkeiten von der Orga perfekt genutzt – inklusive eines Ganges mit etlichen Fallen und Rätseln, der zu den hinteren Räumen führte.

    Ein besonderer Dank geht an Sascha und Steffi, die die Aufgabe übernommen haben die hungrigen Mäuler zu stopfen. Sowohl die Suppe am ersten Abend als auch das großartige Chilli con Carne am Samstag haben das hervorragend erfüllt. Dabei haben sie auch sowohl vegetarische Optionen geboten als auch auf Allergien und Unverträglichkeiten Rücksicht genommen. Erschwert wurde ihre Arbeit auch sicher dadurch, dass sich durch die Örtlichkeit die Küche in einem anderen Geschoss als der Rittersaal befindet und es auch keine direkte Verbindung gibt.

    Plot + Story

    Auf einer alten, verlassenen Magierakademie westlich von Donnerbach in Aventurien soll es etwas geben, das ein Hexenzirkel sucht. Da man einige dieser Hexen kennt und erst recht, weil einige Freunde diese Hexen kennen hat sich auch Askir dieser Unternehmung angeschlossen. Kann man machen, hätte er aber auch sein lassen können. Denn die Ausbeute in Form von erhofften Akademie-Schätzen war extremst übersichtlich.

    Die Anreise durch den Wald war schon etwas unheimlich mit warnenden Stimmen aus dem Wald. Aber was wahre Helden sind, die lassen sich von warnenden Geister-Stimmen aus der Dunkelheit nicht beirren, obwohl es Alle durch ihre Reiseerfahrungen besser wissen sollten. Ein Geist vor dem Tor musste durch die Ritterin bezwungen werden, was letztendlich einfacher war als die ganzen Geister, die uns in der weiteren Zeit bedrängten und auch Askir mit einem Pfeil in den Bauch beglückten.

    Ein Labor, das mal wieder zeigte, dass man nicht jedes Glas anfassen und nicht jeden Stirnreif ohne Neben- und Nachwirkungen aufsetzen kann. Einige Schriften zum Übersetzen (etwas, was ich ja total gerne mache und endlich mal wieder machen konnte) und Rätsel zu lösen. Ein besessener Tisch (Aye, genau das!) wurde zerstört und verbrannt. Einige Fallen, die u.a. Askir entschärfen durfte. Ein Gang mit etlichen Fallen musste überwunden werden (hier ein Lob an Hora für seinen auf Phexens Glück vertrauenden Einsatz). Eine Kiste musst geöffnet und der Inhalt (das von den Hexen gesuchte Objekt) geborgen werden. Geister mussten erlöst und die Waldbewohner besänftigt werden. Und dann gab es noch einige Nebenkriegsschauplätze.

    Es war nach langer Zeit (und das meine ich auch in Hinblick auf die Zeit vor der Pandemie) endlich mal wieder ein klassischer Abenteuerer-Plot, der für alle Charakterklassen genug zu tun bot. Die Kämpfer:innen kämpften, die Hexen hexten, die Magier:innen woben Magie, die Heiler:innen heilten, die Glücksritter hatten Glück (oft mehr als Verstand) – also Alles, wie es sich gehört. Ein klassisches Con, möchte ich sagen, das es meinem Empfinden nach gerade als „offenes Con“ heute nur noch selten gibt. Danke, liebe Orga, dafür.

    Mitspieler:innen + NSCs

    Es hatte was von einem Familientreffen, denn mit vielen Mitspieler:innen und NSCs spiele ich schon seit vielen Jahren, mit Einigen schon seit meinen Larp-Anfängen vor zwanzig Jahren. Menschen, die ich unheimlich mag und nun seit vielen Monaten nicht mehr gesehen habe. Auch hatte ich dieses Mal mit Charakteren Spiel, die ich zwar schon auf Con gesehen hatte, mit denen ich jedoch bisher wenig zu tun hatte. Aber es waren auch einige neue Bekanntschaften dabei, die ich an diesem Wochenende machen durfte. Bekanntschaften, die ich hoffentlich bald mal wieder sehen werde. Also eine tolle Mischung als alten Haudegen und Abenteurern:innen und neue Gefährten:innen.

    Askir auf dem Hexenpfade 3

    Ich war mit Askir aktiver, als bei vielen anderen Cons der letzten Jahre (das Drachenfest mal ausgenommen). Er hat nicht nur irgendwo mit einem Port rumgesessen, sondern mit gerätselt, seine Expertise und seine Talente einbringen können und hat sich mit der Waffe in der Hand dem Feind entgegen gestellt (oder eher: ist dem von Sinnen gegen den Feind vorstürmenden Enrico hinterher gelaufen, damit der nicht alleine eine Dummheit macht).

    Nachdem ich in den letzten Jahren vermehrt das Gefühl hatte, dass Askir im Kreis der Gefährten aus seinen ersten Jahren nur als der feierfreudige Tavernencharakter wahrgenommen und entsprechend wenig in den Plot integriert wird, habe ich dieses Gefühl auf dem Hexenpfade 3 nicht einen Moment gehabt. Was mich sehr freut, denn mit diesem alten Bild Anderer von Askir (was in seinen ersten Jahren sicher durchaus berechtigt war) habe ich vor der Pandemie schon länger gehadert.

    Mein Plan auch außerhalb der Drachenfest-Bubble aktiver zu werden – sowohl sichtbar als auch auf eher verborgenen Pfaden – habe ich umsetzen können, was auch ein Grund dafür ist, dass es für mich ein so gelungenes Wochenende war. Wobei diese stärkere Aktivität nicht ausschließt, dass er auch weiterhin gerne auf ein Gläschen und ein gutes Lied sowie interessanten Geschichten mit Freunden zusammen sitzt und feiert.

    Fazit

    Nach der langen Zeit, in der ich auf Larp verzichtet habe und mir in der ganzen Zeit weniger das Spiel selbst als die vielen großartigen Menschen vermisst habe, war dieses Wochenende ein perfekter Neustart. Sowohl was meine Freude am Larp-Spiel als auch das Wiedersehen mit liebgewonnenen Menschen angeht. Vielen Dank an Jessi, Markus und Andreas, dass ihr das mit diesem gelungenen Con möglich gemacht habt, und an alle Mitspieler:innen auf SC- und NSC-Seite, die an diesem so schönen Start in die Larp-Zeit nach der Pandemie beteiligt waren. Bei dem nächsten Hexenpfade-Con bin ich auf jeden Fall gerne wieder mit dabei.

    Fotos von Jessi Jüngel + mir

  • Lange geplant, indessen Wirklichkeit: Es gibt einen Shop für swashbuckling Merch-Kram, den Du mit vielen Produkten hier findest: KLICK ZUM SHOP

    Und das ist eine keine Auswahl, was man dort finden und kaufen kann:

  • Nach den Fotos vor dem schwarzen Hintergrund (hier) wollte ich noch ein paar Fotos vor weißem Hintergrund. Auch, weil man diese einfacher für IT-Dokumente wie die Musterrolle der „Kraken“ oder Steckbriefen nutzen kann. Also wurde das mobile Fotostudio, das derzeit in meinem Wohnzimmer aufgebaut ist, entsprechend umgerüstet, die Beleuchtung aufgebaut und meine Frau rekrutiert, um den Auslöser der Kamera zu drücken. Das sind einige Fotos, die dabei entstanden sind:

  • An Bord der Brigg „Kraken“, 14. Tag im dritten Monat, Jahr 21 n.d.B.

    Die Kabine des Kapitäns an Bord der Brigg ist nicht nur größer als auf dem Toppsegelschoner – er hat zudem einen Vorraum und eine separate Schlafkajüte, in der seine Schwingkoje hängt. Einzig was fehlt sind die schwarzen, alptraumhaften Tentakel, die seine vormalige Kajüte geziert haben und vom dargaresischen Künstler Kyell stammen. Die an der Decke verlaufende Pinne, welche die Bewegungen des Steuerrades auf dem Oberdeck aufnimmt, stört es etwas – doch das kann man nicht ändern.

    Vor einer Woche sind die Umbauarbeiten an dem Schiff, der neuen „Kraken“ beendet worden und nun liegt sie, umgeben von einigen anderen Schiffen, am Kai von Port Libertania in der Hideaway Bay. Askir hatte die letzten Stunden die nach den Winterstürmen durch die ankommenden Schiffe übermittelten Nachrichten gesichtet, wobei vor allem die neuen Entwicklungen in Yddland seine Aufmerksamkeit banden. Es wird Zeit, dass er für die Fragen, die sich ihm dabei stellen, Antworten erhält. Ebenso über die aktuelle Situation in Dargaras, dem Land hinter dem immer löchrig werdenden Nebel, zu dem die „Knurrhahn“ vor einem Tag ausgelaufen ist.

    Ebenso hat sich die Annahme verdichtet, dass im letzten Jahr Niemand vom Blauen Drachen gerufen wurde. Zumindest Niemand, der bisher im Blauen Lager aktiv gewesen wäre. Offenbar hatten auch die anderen Drachen ihre üblichen Streiter nicht gerufen. Ein Umstand, der mehr Fragen aufwirft, als er Antwort geben würde. So bleibt nur die Spekulation, warum dies geschehen ist. Die schlimmste Befürchtung ist, dass es dem Täuscher in der ersten Drachenwelt gelungen ist die Drachen zu stürzen und seine Kreaturen ins Pantheon zu erheben. Doch es ist nicht Askirs Art sich in düsteren Gedanken zu verlieren. So blickt er hoffnungsvoll planend nach Vorne.

    „Vielleicht kommt irgendwann wieder der Zeitpunkt, an dem der Blaue Drachen wieder ruft. Alle Diejenigen, die den Wind der Freiheit atmen und das Glück hinter dem Horizont suchen. Eine Zeit, in der auch die „Kraken“-Crew mit alten und neuen Freunden streitet, feiert, kämpft, diskutiert und mit der Gier in den Augen und für die Freiheit dem Weg des Blauen folgt; das Lagerbanner voran schreitet, Shantys gesungen werden und man im „Durstigen Dolch“ mit einem Tortuga Libre anstößt. Aye, ich bin sicher, dass auch wieder solche Tage kommen werden.

    Seitdem ich das letzte Mal beim Fest der Drachen war, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie der Blaue Weg zukünftig gelebt werden kann. Sowohl was er für mich selber bedeutet, nach den Jahren, in denen auch ich mich verändert und einen neuen Kurs eingeschlagen habe. Aber natürlich auch, welchen Kurs das Blaue Lager und damit die Blaulageristen im Gefüge des Drachenfestes einschlagen könnten und meiner Meinung nach sollten. Denn gerade jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um einen neuen Kurs zu bestimmen und die Segel entsprechend zu setzen.

    Es war eher Zufall, dass ich im Jahr 14 n.d.B. ein Diplomat des Blauen Lagers wurde. Zwei Jahre nach dem ersten Sieg des Blauen Drachen habe ich den damaligen Hochdiplomaten, den Chevalier, kennen und schätzen gelernt. Wenngleich er im Lager umstritten war und etliche Kapitäne ihn negativ bewerten, so war er ein Diplomat mit Visionen, an denen er mich teilhaben ließ. Seine Art ist vielen Blaulageristen aufgestoßen, doch er hat in seiner Zeit als Hochdiplomat klug und umsichtig agiert und viel für das Lager erreicht.

    Als ich Diplomat wurde hatte das Blaue Lager zwei Jahre zuvor den Sieg errungen. Es hatte sich mit dem Sieg als Lager, das auch im Wettkampf ernst zu nehmen ist und nicht auf eine Meute ständig betrunkener Piraten reduziert werden kann, bewiesen. Doch danach hatte das Lager versagt: es ist seiner Verantwortung im anschließenden Jahr die Herrschaft zu übernehmen nicht nachgekommen und hat auch seine Zusagen gegenüber anderen Lagern, im Besonderen dem Grauen Lager, gebrochen. Die versprochene Unterstützung für das Graue Lager als damals wichtigsten Bündnispartner im Jahr nach dem Sieg ist nicht erfolgt.

    Ein großer Vertrauensverlust, sowohl bei den Bündnispartnern als auch bei den anderen Lagern, war die Folge. Das war die Situation, in der ich Diplomat wurde. Sowohl die Bemühungen des Chevaliers als auch in den folgenden Jahren von mir war, dieses Vertrauen in das Blaue Lager wieder herzustellen. Es galt den anderen Lagern durch Worte und Taten zu zeigen, dass wir in der Lage und bereit sind aus begangenen Fehlern zu lernen. Dass wir zugesagte Versprechen einhalten und die Regeln des Wettkampfes beim Fest der Drachen in ihrem vollen Ausmaß anerkennen. Gleichzeitig war es aber immer oberstes Ziel, dass der Kupferne Drachen nicht als Sieger aus dem Wettkampf hervor geht.

    Die Einhaltung von Bündniszusagen gestaltete sich relativ einfach, wenngleich mit viel Zähneknirschen. Denn es gab aus dem ersten Siegerjahr noch eine Zusage an das Grüne Lager, welches in meinem ersten Jahr als Diplomat von der grünen Hochdiplomatin Juna Tunichtgut vehement eingefordert wurde. So vehement, dass ich sie gerne aus dem Lager geprügelt hätte, wenn der Chevalier ein entsprechendes Zeichen gegeben hätte. Doch wir haben uns an diese selbst auferlegten Ketten des Versprechens gehalten und den Grünen Drachen unterstützt. Zwei Jahre lang, wenn ich mich recht entsinne.

    Es war in den darauffolgenden Jahren vornehmlich unseren Diplomaten, die im Laufe der Zeit als „Blaufüchse“ zu einer Institution im Lager heranwuchsen, zu verdanken, dass wir wieder Vertrauen aufbauen konnten. Doch für den größten Beweis, dass wir den Regeln des Wettkampfs entsprechend im Jahr nach dem Sieg herrschen werden, brauchten wir einen zweiten Blauen Sieg. Das war es, worauf ich in den ganzen Jahren als Diplomat, davon ein Jahr als Hochdiplomat, hingearbeitet habe.

    Natürlich gab es auf diesem Weg Rückschläge, die uns vom eingeschlagenen Kurs abbrachten. So dass Kupfer im Jahr 14 oder 15 n.d.B. kurz vor einem Sieg stand, der vor allem durch das beherzte diplomatisch Eingreifen des Chevaliers als unseren Hochdiplomaten buchstäblich in letzter Sekunde verhindert werden konnte. Wir haben auch seltsame und unbequeme Entscheidungen treffen müssen, wobei der Vertrag mit dem Kupfernen Lager im Jahr 17 n.d.B., im Jahr vor unserem zweiten Sieg, sicher das diesbezüglich denkwürdigste Ereignis war. Von einem Geheimabkommen mit dem Silbernen Lager flankiert, um einen Kupfernen Sieg zu verhindern, hat es doch gezeigt, dass wir Blaulageristen bereit selbst undenkbare Abkommen einzuhalten.

    Der siegreiche Blaue Avatar und Libertania auf dem Weg zum Ritualkreis, Drachenfest 2018.

    Man kann dem Goldenen Lager nicht hoch genug anrechnen, dass sie im Jahr 18 n.d.B. nicht auf ihren Sieganspruch beharrten, sondern direkt von Beginn des Wettkampfes an uns unterstützen. Dass auch das Silberne Lager sich an unsere Seite stellte war ein Erfolg, der durch die beharrliche Diplomatie der vorhergehenden Jahre möglich war. Wir und damit der Blaue Drache haben gesiegt. Unter dem Ruf „Er ist der Kapitän, wir sind die Crew“ hat der Blaue Drache seine eigene Form der Herrschaft etabliert und damit den letzten Beweis erbracht, dass wir aus unseren Fehlern lernen und entsprechend verantwortungsvoll handeln können.

    Wir haben gesiegt. Wir haben uns bewiesen. Wir haben uns durch unser Handeln Respekt verschafft. Und Respekt ist die Grundlage von Allem.

    Im Kreis der Drachen hat man das Blaue Lager früher nicht respektiert: ständig betrunkene Piraten, die ihr Banner verkaufen und sich nicht dem Wettkampf stellen. Man mag anführen, dass es uns doch egal sein kann, was Andere über uns denken – aber letztendlich ist das nicht egal. Ich will nicht bemitleidet und ausgelacht werden. Ich will respektiert werden – und aus diesem Respekt, den andere Lager und ihre Streiter mir, den man dem Blauen Lager und Allen, die dort lagern und für den Blauen Drachen einstehen sowie dem Blauen Drachen selbst, gegenüber empfindet, kann mehr erwachsen.

    Indessen werden wir – wieder – respektiert. Wir sind nicht nur als Kameraden und Kameradinnen beim Feiern gern gesehen, sondern werden auch als Bündnispartner umworben. Man könnte sagen: Viele haben uns offenbar lieb. Wir sind die lieben Blaulageristen. Geliebt oder zumindest gemocht zu werden ist jedoch nicht ganz die Art von Respekt, die für mich zum Blauen Weg und zum Blauen Lager passt. Nicht die Art von Respekt, die ich mir für meine Person wünsche. Doch das ist die Art Respekt, die wir meiner Wahrnehmung nach derzeit genießen.

    Für mich war das Blaue Lager trotz unserer von Erfolg gekrönten Bemühungen der letzten Jahre immer der Ort, in dem sich gierige opportunistische Händler und freiheitsliebende pragmatische Glücksritterinnen treffen – der überwiegende Teil von ihnen mit nautischem Hintergrund. Vor allem spießbürgerliche Biedermeier, ehrbare Pfeffersäcke und tyrannische Adlige sollten uns nicht „lieb“ haben – sie sollen uns respektieren, weil sie uns und unsere verwegene und unabhängige Art zu leben in ihrem Innersten etwas bewundern. Aber besonders sollten sie uns respektieren, weil sie uns fürchten und wissen, zu was wir fähig sind.

    Jetzt, nachdem wir bewiesen haben, dass mit uns zu rechnen ist, und uns keine Fesseln von Zusagen und Absprachen und Verträgen mehr binden, ist es an der Zeit diese Art von Respekt einzufordern. Diese Art von Respekt zu erkämpfen, zu erlangen und zu gewinnen. Wir sind das Lager der Freiheit und der Gier. Das sollten wir wieder mehr leben und diesen Teil der Blauen Seele, die in Teilen verloren zu sein scheint, wiederfinden.

    Auf Initiative der „Kraken“-Crew ist auf dem letzten Fest der Drachen die „Muräne“ erwacht, der sich viele Crews und Blaulageristen angeschlossen haben. Getragen von dem Gedanken, dass die große Wiese in der Nacht kein Ort sein sollte, an dem die Orks auf Jagd gehen können, was sie wollen, während sich alle Anderen ängstlich in ihren Lagern verschanzen, wurde die Losung ausgegeben: „Die Nacht ist Blau!“. Das ist die Zeit, in der wir unsere Gier ausleben und außer unseren Verbündeten kann und soll Nachts Niemand mehr auf der Wiese sicher sein.

    Natürlich sollten wir weiterhin am Wettkampf teilnehmen – alleine weil wir nur so einen Sieg von Kupfer, unserem Erzfeind unter den Drachen und Lagern, verhindern können. Wir werden Bündnisse eingehen und derzeit schlägt mein Herz – das will ich nicht verhehlen-, der letzten Feste und ihrer dortigen Worte und Taten gedenkend, für das Goldene Lager. Aber diese Bündnisse sollten wir nicht schließen, weil wir so „lieb“ und „nett“ sind, sondern aus drei pragmatischen und opportunistischen Beweggründen:

    Wer unsere Unterstützung für einen Sieg haben möchte, darf nicht mit dem Kupfernen Drachen paktieren und muss so wie wir Alles tun, um einen Kupfernen Sieg zu verhindern. Auch ist es unabdingbar, dass wir nur die Drachen unterstützen können und werden, unter deren Herrschaft wir sicher sein können, dass wir unsere Freiheit und unseren Lebensstil ohne Einschränkungen weiter leben können. Denn es ist undenkbar einen Sieg zu unterstützen, der uns in Ketten legt.

    Der dritte Beweggrund jedoch sollte die Gier sein. Was haben wir davon? Und mit „wir“ meine ich sowohl die Blaulageristen als auch den Blauen Drachen selbst. Nicht nur die Blaulageristen, bestenfalls bis zum letzten Halsabschneider und zur letzten Matrosin, sollten überzeugt sein sich für einen anderen Drachen zu engagieren – auch der Blaue Drache selbst sollte wissen, warum sich die Seinen für einen anderen Drachenweg die Sohlen durchlaufen, die Köpfe zermartern und töten lassen.

    Uns in klingender Münze zu bezahlen, von denen dann die einzelne Person im Lager froh sein kann, wenn ein halbes Kupfer im eigenen Geldbeutel landet, befriedigt weder unsere Gier noch erschafft sie Begeisterung sich für ein anderes Lager einzusetzen. Denn unsere Gier ist nicht auf Gold und Geschmeide beschränkt und es gibt viele Wege Blaulageristen zu motivieren und für sich zu gewinnen. Eine Feier im Blauen Lager, ausgerichtet von einem anderen Lager, das unter anderem unsere Barden bezahlt, Tänzer und Tänzerinnen engagiert sowie für andere Kurzweil sorgt, wäre meiner Ansicht nach eine solche Möglichkeit.

    Eine Entwicklung der letzten Jahre, die wir ganz bewusst getroffen haben und ich auch weiterhin befürworte ist, dass wir weder uns noch anderen mit irgendwelchen Zusagen, Verträgen und Abkommen, die das Jahr überdauern und in die Zukunft gerichtet sind, Ketten und Fesseln anlegen. Daher würden solche Angebote unsere Gier nicht befriedigen, eher sogar unser freiheitliches Wesen beleidigen.

    Auch dem Blauen Drachen dürfte der Sinn weniger nach Gold, Münzen und Juwelen stehen, wenngleich ich das natürlich nicht mit Gewissheit sagen kann. Doch wenn ich ihm ein Angebot machen sollte, dann würde ich überlegen, ob man ihm bei einem Sieg nicht die Herrschaft über einen Teil der Stadt übergibt, wie zum Beispiel den Händlern und Tavernen. Eine Möglichkeit wäre auch, dass ein Drache für sich und sein Lager die Sklaverei ächtet sowie diese Ächtung in seinem Herrscherjahr für die gesamten Drachenlande inklusive aller Inseln gilt.

    Generell ist die Ächtung der Sklaverei in anderen Lagern ein Thema, auf das wir als Lager der Freiheit in den kommenden Jahren einen stärkeren Fokus legen könnten. Sowohl was die Wahl unserer Verbündeten angeht als auch der Inhalt und das Ziel unserer diplomatischen Bemühungen. Letztendlich kann man sagen, dass es für die nächsten Jahre genug zu tun gibt – auch ohne sich für einen weiteren Sieg des Blauen Drachen anderen Lagern anzubiedern. Diese Zeit sollte nun zu Ende sein, wenn es nach mir geht.

    So bleibt mir nur zu hoffen, dass – wenn der Blaue Drache uns noch einmal rufen sollte – das Lager bereit ist einen neuen Kurs zu setzen, um auf der Welle der Gier und mit dem stürmischen Wind der Freiheit in den Segeln unserer verloren geglaubten rauen Seele als Leitstern am Firmament folgend die Art von Respekt zu erlangen, die wir verdienen.“

    Nach diesen Worten, die er in sein persönliches Logbuch geschrieben hat, legt Askir die Feder zur Seite und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Er nimmt das Glas in die Hand und trinkt von dem weißen Portwein, den er aus Yddland exportiert und auch unter seinen Freunden und Bekannten schon viele Liebhaber gewonnen hat. Über Haven Island beginnt die Dämmerung, während der Kapitän der „Kraken“ seinen Erinnerungen nachhängt …

    Vor dem Tor des Blauen Lagers (mit der Flagge der „Kraken“) vor dem Marsch zur großen Schlacht, Drachenfest 2019

  • Meine Überlegungen zum Lager der „Kraken“ Crew und von Askir (wenn ich mit dem Charakter alleine oder in kleiner Besetzung unterwegs bin) werden konkreter:

    01 Der Waffenständer für Schwarzpulverwaffen : Eine Weiterentwicklung der sehr groben Skizze vom letzten Lager-Beitrag (hier). Ein einfaches System, das man einfach zusammen klappen kann. Auf jeder Seite finden sich zwei Halterungen für lange Schwarzpulverwaffen (wie Askirs Karabiner und Askirs Plunderbuss) sowie jeweils vier Haken für Pistolen, damit das Zeug nicht irgendwo im Lager (meist auf den Tischen) rum liegt und schnell greifbar ist. In der Skizze fehlen die Ketten unten, damit der Ständer nicht unkontrolliert zu weit aufklappt. Für die Haken der Langwaffen muss ich mir noch überlegen, ob man die abnehmbar gestalten kann, da zu vermuten ist, dass sonst beim Laden im Auto ständig Zeug darin hängen bleibt.

    02 Askirs Kapitänsstuhl : Als Kapitän möchte ich schon einen etwas dekadenteren Stuhl haben. Die meisten Vorlagen, die man im Netz findet, sind jedoch im Stil des Mittelalters oder der Wikingerzeit gestaltet, was zu Askir und zur „Kraken“-Crew nicht passt. In späteren Zeiten scheint man weniger Bedarf an aufwendigeren, zerlegbaren Möbeln gehabt zu haben (die Auswahl ist sehr dürftig) oder man hatte – wenn man es sich leisten konnte – genug Kutschen, um dekadente Stühle zu transportieren. Bei meinem Entwurf habe ich daher das Bausystem der mittelalterlichen Steckstühle übernommen, aber besonders mit der Ausgestaltung der Lehne versucht mich etwas an die Optik späterer Jahrhunderte zu orientieren. Die beiden seitlichen Holme oben an der Lehne haben dabei auch praktische Gründe: da kann ich meinen Hut und meinen Crossbelt aufhängen. Da mir das Design so gefällt ist der nächste Schritt das mal in einem Bauplan richtig zu zeichnen (als gelernter Bauzeichner sollte das auch klappen) und dann zu überlegen, wie ich das realisieren kann.

    04 Lagerkiste : Das Design kann man meiner Ansicht nach nicht verbessern und da sie aus alten Paletten gebaut wird ist es auch relativ günstig umzusetzen. Davon möchte ich zwei Stück bauen. Zum Einen, um darin Kleinzeug zu lagern, das nicht ins Zelt muss und öfter am Tisch oder draußen benötigt wird; zum Anderen aber auch als Sitzplatz. Daher soll die Kiste die Maße von 45 x 45 x 45 cm haben und ein Kissen erhalten, das man über die Grifföffnungen fixieren kann. Vielleicht werde ich eine Kiste davon sogar so ausbauen, dass man darin einige Flaschen Portwein transport – also auch als Transportkiste dienen kann.

    04 Kleinzeug und Deko : Das Foto ist ein Beispielbild für diesen Punkt, denn auch über die Deko habe ich mir weiter Gedanken gemacht, während ich bei Pinterest hier weiter Inspirationen sammle. So schön ein Steuerrad ist, werden wir das wohl nicht im Lager haben, denn ich verstehe noch nicht, wieso man bei jedem Landgang das Steuerrad demontieren sollte (außer man sieht es als eine Art Diebstahlsicherung, wobei die Erklärung nicht besser wird, wenn man bedenkt, dass ein Teil der Besatzung als Wache auf dem Schiff bleibt). Auch auf Fischernetze, die man sonst gerne und oft in den Lagern von Seeleuten sieht, werden wir vermutlich verzichten, denn wir sind halt keine Fischer. Einen Klappkloben werde ich mir aber sicher via Ebay an Land ziehen und ein paar Taue gehen auch immer. Ebenso: Steckbriefe, Schrumpfköpfe, ein Skelett am Strick, gepimpte Flaschen und Buddelschiffe, der Babykraken in der Kiste, „Voodoo“ Dolls und …

    05 „I angered …“ : In der Serie „Black Sails“, die ich mit Begeisterung indessen zum zweiten Mal schaue, ist Captain Vane auf den Captain Low nicht sonderlich gut zu sprechen. Er tötet ihn und schneidet ihm den Kopf ab, der sich dann am Ufer auf einem Stab wiederfindet, da drunter ein Pergament mit dem Schriftzug „I angered Charles Vane“. Sofort, als ich das gesehen habe, wusste ich: Das brauche ich fürs Lager – mit dem Satz „I angered Captain Askir“ natürlich. Indessen ist klar, dass wir (mindestens) zwei Köpfe brauchen, denn in der WhatsApp-Gruppe der „Kraken“-Crew kam irgendwann der Pergamenttext „I tickled the Kraken“ auf. Er ist irgendwie so schräg, dass man nur schlecht an einem Kopf mit Tentakel-Saugnapf-Spuren herum kommt, oder!?

    Ergänzend ist zu sagen, dass ein Tisch vorhanden ist (sofern meine Frau ihn nicht benötigt) und nur eine Tischdecke braucht, um die Bemalung abzudecken. Mit diesem und den obigen Möbeln wäre ein Lager schon mal möglich. Ein Sonnensegel 4×4 m ist auch vorhanden, nur müssen wir uns noch etwas für die Stützen überlegen, denn die vorhandenen Holzstützen sind etwas lang für einen vernünftigen Transport. Aber das lösen wir sicher auch noch …

  • Seit meinem letzten Beitrag über Veränderungen des Blogs und des Designs ist es jetzt schon einige Jahre her (Beitrag hier). Damals war ich noch in der heißen Depressionsphase, aber hatte mich schon auf den Kurs zu neuen Ufern begeben. Indessen habe ich meinen alten Beruf aufgegeben, eine Ausbildung zum PhotoDesigner gemacht (und nebenher auch etwas MedienDesign gelernt) und mich als Fotograf selbständig gemacht. Und seit etwas über einem Jahr hat Covid19 die Welt im Griff und hindert mich daran so richtig auszulaufen. Beruflich, wie auch beim Larp.

    Diese lange Zeit habe ich genutzt, um das Bloglayout zu verändern. Es bleibt klar und übersichtlich, denn eine Webseite ist für mich immer noch eine OT-Informationsquelle und muss optisch nicht so aussehen, wie eine IT-Bibliothek.

    In den letzten Tagen habe ich mich dann auch mal dran gesetzt und die Logos etwas verändert und angepasst. Das „Blaue Herz“ von „Swashbuckler Style“ hatte schon 2019 ein neues Layout bekommen (Grafik links oben), habe ich aber jetzt hinsichtlich der Farben und der Säbel überarbeitet (links unten).

    Die bisherigen Säbel in den Grafiken basierten auf dem schönen Entermesser der United States Navy, das aber historisch mit dem Jahr 1917 als Einführung in den Dienst etwas weit weg von der Zeit liegt, an der ich mich mit der „Kraken“-Crew historisch anlehne und auf die mein Hauptaugenmerk liegt. Da ich mir für Fotoshootings indessen einen passenderen Säbel angeschafft habe, hat dieser nun auch seinen Eingang in die Logos gefunden.

    Dementsprechend wurde auch das Layout der „Kraken“ angepasst. Eben mit den vorgenannten neuen Säbeln, aber auch indem ich die Kraken jetzt im Adobe Illustrator umgesetzt habe, so dass sie nun als Vektorgrafik vorliegt und ich sie einfacher in jeder beliebigen Größe verlustfrei nutzen kann. Sowohl für die Stickerei auf unserer Kleidung, als auch für eine Flagge, die ich im Rahmen der Lagerausstattung drucken lassen möchte. In der Grafik sieht man oben rechts das bisherige Logo der Kraken mit den Säbeln, unten rechts das neue Logo.

  • So lange Askir alleine gereist ist brauchte ich, auch weil der Charakter entweder ständig on Tour oder in der Taverne war, kein Lager. Also bis auf das Zelt, in dem ich schlafe (und was immer noch auf die Umsetzung der Ideen hier wartet). Aber jetzt gibt es eine Crew und damit ist es gut, einen gemeinsamen Anlaufpunkt zu haben. Diese Erfahrungen habe ich beim gemeinsamen Lager mit der „Caida del Sol“ auf dem ZdL gemacht, dann in dem Großlager von „Fortunas Flotte“ auf dem Drachenfest, wo es rückblickend der „Kraken“-Crew an einem eigenen Ort gefehlt hat, als auch auf ebendiesem Drachenfest 2019 durch das schöne Lager der „Caida del Sol“.

    Aus diesem Grund habe ich, gemeinsam mit der „Kraken“-Crew, mit der Lagerplanung begonnen. Also mit dem Sammeln von Inspirationen, der Entwicklung von Ideen und dem Prüfen, was innerhalb der Crew (also bei den Mitgliedern) ggf. schon vorhanden ist. Dabei ist mir wichtig, dass ich das Zeug möglichst im Auto gemeinsam mit dem üblichen Equipment transportieren kann – ohne Dachgepackträger, Dachboxen oder gar einem Anhänger. Das gilt sowohl für die Möbel als auch für entsprechend platzsparend transportierbaren Fluff.

    Begonnen habe ich mit der Ideensammlung über entsprechende Alben mit Inspirationen bei Pinterest – sowohl für die Lagerausstattung als auch für die Lagerdeko (also den vorgenannten Fluff).

    Ideen zur Lagerausstattung

    • Das Lager der Kumpanja (01 + 02) war meine erste Inspiration. Sie lagern auch mit uns beim Drachenfest (Foto) und ich mag ihre bemalten Kisten. Kisten, auf denen man sitzen kann als auch Zeug transportieren und unterbringen kann. Vor allem das Zeug, was man öfter mal braucht, aber was nicht ständig auf dem Tisch stehen muss. Solche Kisten helfen einfach ungemein auf sehr einfache Weise im Lager etwas Ordnung zu halten. Dazu zählt auch die Kiste auf Foto 04, die optisch etwas eher in den nautischen Hintergrund passt. Das trifft natürlich besonders auf Seefahrerkisten (05) zu, von der ich mir auch Eine bauen möchte. Mit einer Höhe von 45 cm wäre sie auch als Sitzgelegenheit am Tisch nutzbar. Wobei es dann auch für die Kisten passende Kissen geben sollte, denn so hart sind selbst wir nicht.
    • Es gibt viele Varianten von Stecktischen, wobei man meist die mittelalterlichen Varianten kennt. Ich würde aber eher zu einer leichteren Variante wie auf Foto 06 tendieren, bei der die Tischbeine einklappbar sind. Tischhöhe wäre dabei ganz normal 75 cm, so dass wir im Lager auch verschiedene Tische kombinieren könnten, denn anders als bei feudalen Lagern darf es bei uns gerne zusammen gestückelt aussehen.
    • Für den Kapitän möchte ich einen Stuhl mit Lehne und Armstützen. Der auf Bild 08 sieht optisch super aus, ist aber die Hölle, wenn er transportiert werden muss. Ergo suche ich hier noch nach einer Lösung für einen Kapitänsstuhl, die gut aussieht (und optisch kein Wikinger- oder Mittelalter-Steckthron ist), aber möglichst einfach zu transportieren und zu montieren ist.
    • Erfahrungsgemäß schleppen Seeleute gerne Schwarzpulverwaffen mit sich rum. Wenn man sich setzt landen sie dann meist auf dem Tisch, der erfahrungemäß immer voller ist, als er sein sollte. Daher denke ich darüber nach einen Waffenständer zu bauen wie auf der Skizze (10) zu sehen. Die beiden seitlichen Haken sind zum Aufhängen der Crossbelts und dem sonstigen Zeug, was man so über der Schulter mit rum schleppt. Die horizontalen Auflager sind für Tromblone und Karabinder gedacht, während die Haken am unteren Querbrett dafür gedacht sind, dass man die Pistolen daran aufhängt (also in den Griffschutz einhängt).
    • Wir haben ein Sonnensegel 4,00 x 4,00 m, was aber vermutlich nicht ausreichen wird, weshalb ich über ein 4,00 x 6,00 m Sonnensegel als Überdachung nachdenke. Dabei sind aber leider die Stangen das Problem, denn die bei uns sind von der Länge nur schwer im Auto transportierbar – da suche ich noch nach einer praktikablen Lösung.
    • Becher und Krüge für Getränke – im Besonderen auch für Gäste – zählen ebenso für mich zur Lagerausstattung. Schließlich wollen wir auch, dass wir Gäste an unserem Tisch empfangen können. Ein Umstand, der natürlich auch dazu führt, dass wir mehr Sitzgelegenheiten haben sollten, als wir Crewmitglieder sind.

    Ideen zur Lagedekoration

    • Maritime Dekoration: Steuerrad und Kloben (Umlenkrolle) (15), Glasen-Sanduhr (09), Glasen-Glocke, Karten und nautisches Gerät zur Navigation (13), Buddelschiff, …
    • Piraten Dekoration und Fantasy Stuff: Da habe ich einfach mal ein paar Ideen gesammelt, wie das Monster in der Muschel (12), der Baby-Kraken in der Kiste (07), gestaltete Flaschen (13+14), das Skelett einer kleinen Nixe/Sirene in einem Schauglas, „Voodoo“-Puppen (03), Schrumpfkopf (11), Steckbriefe, einen Totenschädel mit Krone, ein Skelett am Strick (mit einem Schild, dass das ein Tyrann oder Sklavenhändler war), eine im Wind wehende Flagge der „Kraken“ an einem Fahnenmast, …

    Bei meinen Überlegungen spielt aber nicht nur mit, dass wir ein „Kraken“-Lager hinbekommen, sondern auch wie eine abgespeckte Version aussehen kann, wenn ich mit Askir ohne die Crew unterwegs bin. Denn ich denke tatsächlich darüber nach (wenn es zeitlich und finanziell möglich ist) nächstes Jahr neben dem Drachenfest auch das Conquest of Mythodea zu besuchen. Ich glaube nicht, dass viele Crewmitglieder diese harte Tour mitmachen werden – zumal ich zudem noch mit dem Epic Empires liebäugele. Also braucht es auch eine „Kleinversion“ des Lagers für Reisen allein bzw. in kleiner Crewbesetzung.

    Zumindest ist jetzt ein guter Zeitpunkt damit zu beginnen, denn wir werden bis zum nächsten Con, auf dem wir ein Lager aufbauen werden, sicher noch etliche Monate Zeit haben. Während ich optimistisch vermute, dass ab Oktober wieder kleinere Larp-Veranstaltungen möglich sind, so werden wir voraussichtlich erst ab Frühjahr 2022 ein Lager benötigen, denn über den Winter werde ich sicher nicht zelten gehen.

    Was denkst Du über die bisherigen Überlegungen, das Konzept und meine Vorstellungen? Und vor Allem: Hast Du noch Ideen und Vorschläge?

  • Irgendwie dachte ich mir heute, dass es von Askir eigentlich zu wenig Steckbriefe gibt. An sich gibt es meines Wissens bisher nur den, mit dem mich auf dem Zeit der Legenden, also in Elitawana, die falschen Silbernen gesucht haben. Und wenn ich in ganz dunklen Erinnerungen krame meine ich mich an Steckbriefe zu erinnern, die beim „Donnerholm“, einem von mir organisierten Con vor vielen Jahren, auslagen – mit verschiedenen Namen, die Askir im Laufe seines unsteten Lebens möglicherweise angenommen hat. Whatever – hier mal eine neue Variante eines Steckbriefes einer fiktiven Regierung mit Kopfgeld für Askir:

  • Mit jeder Woche wächst meine Lust wieder zu Larpen. Ergo bin ich derzeit nicht nur dabei zu planen, sondern erwische mich auch immer wieder beim Shoppen …

    Über den Schaumstoffschädel bin ich über Instagram gestolpert und er sieht auch in echt so gut aus wie auf den Bildern im Shop. Für den werde ich wohl noch eine Art Krone basteln, damit hier der Spruch „King of nothing“ passt. Bestellt habe ich ihn hier: https://www.best-in-slot.de/

    Schon als ich mit dem Seefahrerspiel angefangen habe, habe ich von einer Blunderbuss geträumt – und jetzt habe ich mir den Wunsch erfüllt. Und da ich gerade am Bestellen war, habe ich mir auch die geplante zweite Pistole für Askir gegönnt. Wobei die auf den Fotos irgendwie kleiner aussah, als sie sich nach Lieferung herausgestellt hat. Aber sie gefällt mir trotzdem. Jetzt muss ich sie nur noch fürs Larp schussfähig machen – also einen Aufsatz für die Patrone auf die Pfanne schrauben.

    Hier ein paar Fotos meiner Neuerwerbungen:

  • So nennt man kleine Puppen, die optisch an das Klischee von „Voodoo Puppen“ erinnern. Ich bin ja mit der Nutzung des Wortes „Voodoo“ im Larp etwas zwiegespalten, da es sich bei Voodoo um eine real existierende Religion handelt und ich kein Freund von Real-Religionen im Larp (was auch das Christentum als auch Asatru miteinschließt) bin. Aber die Puppen heißen halt (leider) so.

    In der letzten Woche habe ich festgestellt, dass mich die ganze Zeit vor dem Rechner, das ständige Klicken in den sozialen Medien und etliche dortige Flachpfeifen nerven. Gemeinsam mit dem „Lockdown“ schlägt mir das gerade auf die Psyche. Ergo musste ich mir eine Betätigung suchen, die nicht vor dem Rechner stattfindet und die mich entspannt. Und dazu zählt halt das Arbeiten mit der Hand, primär das kreative Nähen.

    Da ich mich schon länger mal an solchen Puppen versuchen wollte, habe ich diese Tage damit angefangen. In dieser Galerie werde ich die Ergebnisse festhalten und präsentieren:

  • Da ich ja derzeit weder auf Larp kann noch viele Möglichkeiten da sind als Fotograf beruflich unterwegs zu sein habe ich gestern mal das mobile Fotostudio im Wohnzimmer aufgebaut und ein neues Light-setup ausprobiert – in Askirs Kleidung. Das sind einige Ergebnisse des Shootings mit Selbstportraits:

  • Über Wochen habe ich mich mit der Idee getragen, dass ich Askir mehr Rot hinzufüge und damit auch den Mantel in der Blau-Roten Variante ausführe. Gestern Abend jedoch habe ich nach über zwölf Monaten wieder Askirs Kleidung angezogen und die Fotos haben mich davon überzeugt, dass es keine neue Farbkombination benötigt. Das (schmuddelige, gebrochene Natur-) Weiß ist als Zweitfarbe zum Blau einfach passend, wie man auf den ersten beiden Foto der Collage sehen kann.

    Auf dem dritten Foto (also rechts oben) kann man aber vermutlich erkennen, warum ich einen neuen Mantel haben möchte: dem Blau in Blau fehlt einfach eine Kontrastfarbe, damit Einzelheiten (wie die Ärmelaufschläge) besser wahrnehmbar sind. Abgesehen davon, dass der Mantel recht weit ist und nicht so gut sitzt. Da kann ich sicher noch etwas nacharbeiten und für den Sommer ist der Mantel aus leichtem Stoff sicher weiterhin einsetzbar, aber als Hauptmantel wird es dann doch ein Wollmantel werden, der einfach auch besser sitzt und der Stoff eine andere optische Wirkung hat.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird ein Mantel mit dunkelblauer Wolle als Außenstoff und weißem Leinenstoff als Futter werden. Anders als in der Skizze wird der Mantel aber einen Stehkragen erhalten, denn wenn der Wollmantel getragen wird, dann ist es vermutlich nicht so heiß, dass ich durch die stehende, warme Luft zwischen Kragen und Nacken eingehe. Vermutlich wird dann auch der Stehkragen weiß, wobei ich noch nicht weiß, ob die Aufschläge und der Stehkragen dann aus weißer Wolle oder weißem Leinen hergestellt werden sollten – aber die Aufschläge wohl vermutlich aus Wolle. Beim Stehkragen muss ich länger darüber nachdenken, denn Wolle, die an der Haut schubbert ist unangenehmer als Leinen.

    Ein brachial aussehendes Cutlass (Entermesser) wie auf dem Bild rechts unten zu sehen, passt zu Askir meines Erachtens am Besten. Ein Gebrauchswerkzeug, mit dem man kraftvoll zuhauen kann. Als Ergänzung braucht es dazu noch ein optisch passender Dolch bzw. eine Linkhand und/oder ein Enterbeil.

    Auf dem mittleren Bild unten – ein Detailfoto vom gestrigen Charaktershooting – sieht man mal recht gut die Brille, die ich bisher mit Askir verwende. Und wenn ich mir die alten Fotos so anschaue, dann ist die schon seit 2008, also seit seinem ersten Con, für den Charakter in Nutzung (nachdem sie schon als OT-Alltagsbrille ihren Dienst verrichtet hat). Nach der Zeit darf sie verdient langsam ihren Geist aufgeben. Aber optisch zeigt es recht gut, was für eine Art Gestell ich gerne hätte: Metall, schlicht, kleine runde oder ovale Gläser. Bezahlbar muss es auch sein, da ich ja noch Gläser mit meiner Sehstärke einbauen lassen muss. Leider scheinen solche Brillengestelle im Moment nicht in Mode zu sein, was es nicht einfacher macht.

    Daraus ergibt sich dann die obligatorische Liste (damit ich selber Nichts vergesse):

    • Wollmantel mit Stehkragen
    • Weste (ohne Stehkragen), Oberstoff dunkelblaues Leinen, Futterstoff naturweißes Leinen
    • Ein weiteres Taillentuch aus naturweißem Leinen
    • Entersäbel
    • Passende Linkhand/Dolch
    • ggf. ein Enterbeil
    • Lederholster für die Pistole o.ä.
    • Lederscheiden für Entersäbel und Linkhand/Dolch (in Verbindung mit dem vorhandenen Crossbelt)
    • IT-Brille und eine IT-Sonnenbrille
    • Kleinzeug wie Siegel mit dem Symbol der “Kraken”, Siegelset (Kiste) und blaues Siegelwachs, Schreibzeug sowie Nachthemd und Schlafmütze

    Anfangen zu nähen werde ich aber wohl erst Mitte des Jahres, denn seit drei Wochen bin ich jetzt dabei abzunehmen. Und wenn ich mir schon was Neues nähe, dann möchte ich auch, dass es richtig passt. Und derzeit ist es ja auch nicht so, als ob ich Zeitdruck hätte – ich gehe nicht davon aus, dass es vor September/Oktober wird Larp-Veranstaltungen gibt und auch dann erst kleinere Cons. Insgesamt sollen übrigens 25 Kilo runter (die ersten Kilos sind schon geschafft). Mal sehen, was ich bis zum Sommer schaffe. Drück‘ mir die Daumen.

  • Freedom Keep, 12. Tag im ersten Monat, Jahr 21 n.B.

    Nur kurz hat Askir das Fenster geöffnet, um etwas frische Luft in sein Quartier im Turm von Freedom Keep zu lassen. Doch der Wintersturm, der Eis und Schnee in sich trägt, hat schon bald frostige Kälte in den Raum getragen. Im großen, jedoch einzige Kamin in dem Raum lodern die Flammen, doch vermögen sie die Kälte nicht zur Gänze zu vertreiben, welche selbst bei geschlossenen Fenstern durch die Wände kriecht. Schon seit Tagen umtost ein Sturm Haven Island, umweht die Gebäude von Port Libertania und zerrt an den Tauen der in der Hideaway Bay liegenden Schiffe.

    Ein neues Jahr hat begonnen und Askir denkt an das vergangene Jahr. Die Gemeinde auf der Insel ist durch die angeworbenen Siedler angewachsen. Viele der Siedler ehemalige Sklaven, welche durch die Crew der “Kraken” mittels Überfälle auf Küsten und die Schiffe von Sklavenhändlern befreit wurden. Aber auch Menschen, die dem Joch der Tyrannei entfliehen und auf einer Insel mit vielen Freiheiten neu anfangen wollten. Auch die Verlegung des Hauptkontors der “HandelsCompagnie Haven” in die Siedlung und dem Handel, auch mit Gütern zweifelhafter Herkunft, hat seinen Teil dazu beigetragen.

    Entsprechend hat das Leben in den Straßen und Gassen von Port Libertania, der in die Bucht hinein gebauten Siedlung, zugenommen. Durch Handwerker und Händler, Hafenarbeiter und Gastwirte, Huren und Beischläfer, Seeleute und Landlubber, Doktoren und Barbiere, Büttel und Diebe, Guanosammler und Bergleute, Fischer und Werftarbeiter und Einiges mehr. Auch wenn bei diesem Wetter keine Schiffe durch die Passage in die Bucht einfahren konnten war in der Stadt auch bei einem solchen Sturm, wie er in den vergangenen Tagen über die Insel fegt, für ausreichend Kurzweil gesorgt.

    Nach der Fahrt zu Beginn des letzten Jahres, die auf Grund von Johanns Dummheit erforderlich war und auf welcher die Crew von Gedron, Shaemus und Nanaschi begleitet wurde, war das vergangene Jahr ebenso seltsam weiter gegangen. Ein Jahr ohne den Ruf des Blauen zum Fest der Drachen oder nach Elitawana, ohne Jemanden von der Flotte Fortunas zu sehen – ohne überhaupt besondere Fahrten an neue und ferne Gestaden durchgeführt zu haben. Auch wenn die Zeit, in der man sich dem Aufbau von Haven Island und der Anwerbung neuer Siedler gewidmet hat, sinnvoll genutzt wurde, merkt Askir immer stärker wie seine innere Unruhe wächst.

    Askir nimmt sich eine Flasche Port, setzt sich in den Sessel vor dem Kamin und gießt sich ein. Während er trinkt blickt er in die Flammen, die im zugigen Kamin tanzen. Das Pfeifen der Windes um das Gemäuer von Freedom Keep erinnert ihn an eine schicksalhafte Fahrt mit der „Kraken“ im Herbst des vergangenen Jahres. An den wilden Herbststurm, der als graue Wand un aufhaltsam auf sie zurollte. An die Kreuzsee, welche sich durch die Winde bildete. An die Wellen, die stetig in die Höhe wuchsen. An die Strecktaue über Deck und die fest gelaschte Ladung.

    An Rahat, der mit ihm am Ruder stand, um die „Kraken“ auf Kurs zu halten – auf einen Kurs vor den Wellen. Wie Getriebene, in Angst vor einer quer herein kommenden Woge, welche das Schiff hätte umschlagen lassen. Der Bugspriet splitterte mit einem lauten Knall, der selbst auf dem Achterdeck zu hören war. Der Bug tauchte zu tief in die Wellen, die Segelfläche musste verringert werden. Schon erschall der Pfiff der Bootsfrau und ohne Zögern enterten die unerschrockenen Topgasten auf. An ein Reffen des Toppsegels war nicht zu denken, so hakten die Matrosen in der Rah das Segel einfach ab. Es löste sich reißend und flog befreit in die Dunkelheit des nächtlichen Sturms. Doch ein Schrei hallte zum Deck hinunter. Gero hatte sich mit einem Fuß in einem Tau verfangen. Gemeinsam mit dem Segel entschwand seine Gestalt in Wind und Wogen.

    Letztendlich hatten sie den Sturm überstanden. Leicht hätten sie alle dort im Sturm ihr feuchtes Grab finden können. Der Verlust eines Crewmitglieds war dagegen ein geringer Preis, den die unberechenbare See gefordert hatte – doch es schmerzt, dass es gerade Gero sein musste. Er war das erste Crewmitglied gewesen, das mit seinem Kapitän zum Fest der Drachen gesegelt war. Dort hatte sich der mutige Kämpfer in der Sturmflut und bei vielen nächtlichen Missionen ausgezeichnet, bevor er beim letzten Besuch dort an der Gründung der „Muräne“ beteiligt war und diese mit angeführt hatte.

    Überdies war Gero auch in der Mannschaft sehr beliebt gewesen und hat eine nur schwer zu füllende Lücke in der Crew hinterlassen. Entsprechend gedrückt war die Stimmung – trotz jeder berechtigten Erleichterung nicht selber von der See verschlungen worden zu sein – nach der Fahrt. Trotz aller Vergnügungen, die Port Libertania bereithält, ein weiterer Grund, dass die „Kraken“ baldigst wieder in See sticht, auf dass die Frauen und Männer der Crew auf andere Gedanken kommen.

    Doch noch hält das Wetter alle Schiffe in der Hideaway Bay fest und es scheint nicht so, als würde das Wetter bald aufklaren. Ärgerlich ist, dass bei diesem Sturm auch die Arbeiten in der Werft nicht fortgesetzt werden können. Dies betrifft vor allem das Schiff, dass von der „Kraken“-Crew im Spätherbst des letzten Jahres erbeutet wurde.

    Nihal hatte das andere Schiff von der Saling aus als Erste ausgemacht, als es mit dem Rumpf noch unter dem Horizont stand. Die „Kraken“ wechselte, erstmal zum Sondieren, auf einen neuen Kurs. Je schneller die „Kraken“ aufschloss, desto klarer zeichnete sich die Schnau-Brigg vor dem klaren Himmel ab. Dort war man nicht so aufmerksam, denn der Rumpf stand schon über der Kimm, als man auf der Brigg den Toppsegelschoner wahr nahm. Hektik brach auf Deck und in der Takelage aus, als man eiligst an Bord der Brigg mehr Tuch setzte und sich zur Flucht wandte.

    Damit wurde die Vermutung zur Gewissheit: es handelte sich um ein Handelsschiff und es war klar, wer hier Jäger und wer Beute war. Eine Handels-Brigg war erfahrungsgemäß nicht stark bewaffnet und besaß nur eine Mannschaft, die gerade groß genug war die Segel zu bedienen. Und wie sie bedient wurden ließ den Schluss zu, dass die Crew dort an Bord eher aus Händlern als aus gestandenen Seeleuten bestand. Die „Kraken“ holte immer weiter auf.

    Um seine Haut zu retten entschied der Kapitän der Brigg seine Fracht über Bord zu werfen. Zum Einen, um sein Schiff so leichter zu machen. Zum Anderen, weil er wohl die Hoffnung hatte, dass die „Kraken“ die Jagd beenden würde, um die Fracht zu retten. Askir hatte beobachtet, wie die erste Fracht von Bord geworfen wurde und sein Gesicht verdüsterte sich. „Setzt die Boote aus – und zwar schnell!“, tönte seine Stimme über das Schiff. In voller Fahrt wurden so die Beiboote ausgesetzt und nacheinander ihrem Schicksal überlassen.

    Im Kielwasser der Brigg und des Toppsegelschooners treibende Rettungsinseln für die Sklaven, von denen immer mehr in der See schwammen. Dies war die Fracht, die von der Mannschaft der Brigg über Bord geworfen wurde. Von Menschenhändlern, die nur ihre eigene Haut retten wollten. Doch als die Brigg versuchte durch eine Wende ihren Verfolgern zu entkommen und sich in dieser festfuhr, war die Jagd beendet, denn plötzlich war die „Kraken“ heran. Die Karronaden brüllten auf und Kartätschen fegten den Bereich an der Reling des Gegners frei. Nur einen schlecht bis gar nicht gezielten Schuss aus einer ihrer Kanonen konnte die Crew der Brigg abfeuern, bevor die Enterhaken flogen und die „Kraken“-Crew das Sklavenschiff enterte.

    Es dauerte nicht lange, bis die Sklavenhändler die Flagge strichen und ihre Waffen auf die Planken des Decks fielen. Sofort eilten einige Crewmitglieder unter Deck, um die Sklaven zu befreien. Die „Kraken“ sammelte achteraus die Boote und die schwimmenden Überlebenden ein. Alsbald war aus dem Deck der Brigg ein Platz geworden, wo die nunmehr befreiten Sklaven von der Dottoressa und Gwen versorgt und vom Smutje verpflegt wurden. Etliche knabberten pflichtschuldig und dankbar an Haferkeksen, während ihre von Hass erfüllten Augen auf ihre Peiniger gerichtet waren.

    Etliche von Ihnen hätten gerne gesehen, wie die Sklavenhändler an der Rah aufgeknüpft worden wären. Doch Askir hatte anders entschieden: Er ließ die kleinste Schaluppe aussetzen, gab Lizzy einige Anweisungen und einige Zeit später wurden die Menschenhändler in das Boot getrieben. Sie fluchten und flehten, protestierten und baten, doch als die zwei Schiffe die Segel setzten blieben sie immer weiter zurück. Währenddessen meldete Lizzy dem Kapitän, dass, wie befohlen, der den Ausgesetzten mitgegebene Verpflegungskorb neben einer kleinen Flasche Wasser nur einen Holzblock (zur Vortäuschung einer ausreichenden Verpflegung) enthält – und ein scharfes Messer. Zudem schien es ihr, als hätte das kleine Boot dringend kalfatert werden müssen.

    Die beiden Schiffe nahmen Kurs auf Haven Island. Dort konnten die Sklaven als freie Menschen ein neues Leben anfangen, sich eine neue Existenz aufbauen, vielleicht sogar auf einem Schiff anheuern. Askir war in die Kapitänskajüte gegangen, um die Karten und das Logbuch der Brigg zu studieren. Sie hatte schon etliche Fahrten mit menschlicher Fracht hinter sich und an viel Leid ihren Anteil gehabt. Eine üble Karriere, die nun ihr Ende gefunden hatte. Und der Kapitän hatte schon eine Idee, wie das Schiff in Zukunft für bessere Taten zu nutzen sei.

    Gemeinsam mit dem Schiffszimmermann begutachtete er das Schiff, stieg in den Rumpf hinab und kletterte zur Saling hinauf. Wie die Sklavenhändler bewiesen hatten war die Brigg mit einer recht kleinen Crew zu segeln, so dass sie Platz für einhundert Sklaven gehabt hatten. Zu viele Seelen für einen Transport auf der „Kraken“, denn schon bei einigen der letzten Befreiungen von Sklaven war es auf der „Kraken“ sehr eng geworden. Vor allem, wenn das Sklavenschiff so schwer beschädigt war, dass es den Weg nach Haven Island nicht mehr antreten konnte. Bei einem Überfall auf eine Küste hatten sie sogar Sklaven am Strand zurück lassen müssen. Dass die Befreiten tagelang neben dem Toppsegelschoner her schwimmen erschien keine sinnvolle Lösung zu sein.

    Auch mussten sich die Matrosen im Bauch der „Kraken“ die Hängematten teilen. Nur die Freiwache hatte ihre persönlichen Schlafgelegenheiten. Es war so eng im Rumpf des Toppsegelschooners, dass daher zwei Wachen gegangen werden mussten. Es muss nicht erwähnt werden, dass dementsprechend wenige Platz für Güter und Ausrüstung verblieb, was sich negativ auf die Handelsmöglichkeiten und die Zeit, in der man auf hoher See bleiben konnte, auswirkt. So war es kein Wunder, dass sich Askir schon länger mit dem Gedanken nach einem größeren Schiff trug.

    Doch bloß keine Schiffstypen wie beispielsweise eine Galeone oder eine Fregatte, wie sie mehrere Crews aus dem Blauen Lager nutzten. Schiffe, die als reguläre Kriegs- und Kaperschiffe über dreihundert Besatzungsmitglieder benötigen. Dreihundert Besatzungsmitglieder, die bezahlt und verpflegt werden müssen. Je größer die Mannschaft, desto lohnender muss auch eine Prise sein, damit jedes Crewmitglied nicht nur ein paar Heller als Prisengeld erhält. Schnell ist man dann gezwungen entsprechend große und meist schwer bewaffnete Schiffe anzugreifen, bei denen das Risiko von Tod und Versenkung höher ist als der Wert der Beute es ratsam erscheinen lässt. Auch die Auffälligkeit auf Grund der Größe des Schiffes und der höhere Tiefgang, durch den man nicht mehr in jede versteckte Bucht einlaufen kann, spricht gegen ein Schiff von der Größe einer Galeone oder Fregatte. Aber diese Brigg schien genau die richtige Größe zu haben.

    Ausreichend für den Transport von Personen und größeren Mengen an Gütern, wobei sie selbst dabei noch mehr Platz für die Crew bietet als der Toppsegelschoner. Doch so klein, dass sie mit wenigen Seeleuten in der Takelage gesegelt werden kann und insgesamt eine Crew von etwa fünfzig Personen ausreichen sollte, um alle ihr zugedachten Aufgaben anzugehen. Der Tiefgang war nur wenig größer als die der „Kraken“. Sie mag nicht so hart an den Wind gehen können wie der Toppsegelschoner, doch fängt die Brigg mit ihrer größeren Segelfläche mehr Wind ein und gerade bei frischem Wind in den oberen Luftschichten ist sie von Vorteil.

    Bald schon nach ihrer Ankunft auf Haven Island wurde daher die Brigg in die Werft von Port Libertania verbracht. Askir hatte etliche Veränderungen und Umbauten vorgesehen, bevor das Schiff wieder in See stechen soll. Als Erstes wurden alle Ketten und Vorrichtungen zum Transport von Sklaven entfernt, denn das wird auf keinen Fall mehr benötigt. Zu den weiteren Umbauten zählten unter anderem die Errichtung eines Raumes für Madame Méduse und ihre Kuriositäten im Unterdeck, einige doppelte Wände für den Schmuggel von Waren oder Personen sowie neue Standorte für Werkzeug, das unter der Aufsicht von Miss Kabumm Schnürstiefel stehen wird. Veränderungen, die auf Grund der Kosten zu einigen Radierungen in den Büchern der HandelsCompagnie Haven geführt haben.

    Derzeit liegt die Brigg an einem Kai von Port Libertania und wartet auf besseres Wetter, denn erst dann kann die die restliche Ausrüstung erfolgen und fertig gestellt werden. Alles steht in den Lagerhäusern der Werft bereit, doch ein Verladen ist bei den Temperaturen, der Feuchtigkeit und dem Wind nicht angeraten. Nach des Kapitäns Schätzung wird es noch einige Wochen dauern, bis der Tag gekommen ist, an dem gleichzeitig die Brigg auf den Namen „Kraken“ getauft wird und die bisherige „Kraken“ einen neuen Namen erhält.

    Was das für ein Namen sein wird, den der Topsegelschooner, der fortan als Begleitschiff und als Schiff für besondere Missionen mit einem Teil der „Kraken“-Crew dienen wird, erhalten soll weiß Askir jedoch noch nicht. Doch er hat sich überlegt Skua zu fragen, denn die Shantyma’am der „Kraken“ schien auf spontane und kreative Einfälle spezialisiert zu sein. Meistens waren diese sogar zu gebrauchen.

    Askir nimmt noch einen weitere Schluck seines Portweins, bevor er sich aus seinem Sessel am Kamin erhebt und an seinen Schreibtisch hinüber geht. Bald schon sitzt er an den Papieren, die sich auf dem Tisch stapeln. Ausrüstungslisten, Bauvorhaben in Port Libertania, Pläne zur Sprengung eines Felsens im Bereich der Graveyard Rocks und Einiges mehr. Ausreichend für etliche Stunden Arbeit. Arbeit, die in Askir die Sehnsucht nach der Weite des Meeres nur noch steigert.

  • Ursprünglich gepostet im LarperNing hier.

    Die Entwicklung eines Charakters ist keine reine Reaktion auf Ereignisse, die im Spiel passieren. Sie ist auch von etlichen OT-Faktoren abhängig. Darauf hat Toji in einem Beitrag hingewiesen und damit den Vorschlag für die Rubrik „Charakter Spotlight“ gemacht (Klick hier!). Einen Vorschlag, den ich mit diesem Beitrag aufgreife, denn auch bei meinem aktuellen Hauptcharakter Askir von der See waren meine OT-Situation, meine Wünsche, finanziellen Mittel und handwerklichen Möglichkeiten sehr oft entscheidend für den Weg, den der Charakter dann auch im Spiel genommen hat – und sicher noch nehmen wird.

    Eigentlich ist der Charakter aus zwei Gründen entstanden. Zum Einen, weil mein bisheriger Hauptcharakter Mathras von Orktrutz sehr unentspannt war. Ein dorlónischer Reichsritter, der für das Gute kämpfte, Truppen kommandierte, immer die Verantwortung übernahm und irgendwann das Pflichtbewusstsein in Person war. Echt anstrengend auf Dauer. Mathras bot einfach nicht mehr die Entspannung, die ich im Larp suchte. Zum Anderen stand das Geburstags-Larp mit Priesterweihe meiner Frau an, wofür ich auch als Wirt agieren wollte – und ein Reichsritter wäre bei der Übernahme des Jobs wohl in gewisse Erklärungsnöte gekommen.

    Also entstand der Streuner Askir. Moralisch flexibel, gesellig und ungebunden, lebenslustig und dem Gold nicht abgeneigt. Eigentlich ein Tavernencharakter, der den Plot weitgehenst ignoriert. Der sich nicht engagiert und keine Verantwortung übernimmt (Aye, jede:r, der:die Askir aus dem Blauen Lager kennt darf jetzt mal Lachen). An sich war Askir als das ausgelegt, was man als „Tavernencharakter“ bezeichnete. Einfach Spaß haben und entspannen. Daher habe ich ihn auch recht flexibel angelegt (Universeller Charakter nach DragonSys 3rd), so dass er alle Möglichkeiten hatte sich zu entwickeln. Also mal sehen, wohin ihn der Wind trägt.

    Da man einen Charakter erstmal ausprobieren sollte und zu der Zeit das Geld knapp war, startete Askir ganz simpel mit einer günstigen Stoffhose, einem Hemd, einem Schlapphut aus dem Karnevalsbedarf und einem günstig bei Ebay geschossenem Ledermantel (01). Das Konzept ist aufgegangen, ich habe gemerkt, dass man auch ohne heldenhaftem Gebahren Spaß haben kann und daher direkt nach dem Con angefangen die Kleidung zu überarbeiten. Da wir zu dem Zeitpunkt angefangen hatten selber zu nähen war das auch finanziell irgendwie machbar, denn wenn man auf HartzIV ist, sind die Möglichkeiten etwas eingeschränkt. Aber Stoff für eine neue Hose, einen neuen Mantel und einen neuen Schlapphut mit Feder war irgendwie drin (02). Dabei hatte ich mit der Stoffwahl des Mantels echt Glück, denn er ist innerhalb kurzer Zeit schön „gealtert“ (03).

    Seit meiner Kindheit ein Fan von Piratengeschichten erhielt Askir übrigens einen Seefahrerhintergrund, auch wenn dieser in den ersten Jahren nur geringe Relevanz im Spiel hatte. Während ich aber für bisherige Charaktere ganze Romane an Hintergründen geschrieben hatte wollte ich es mir bei auch in dieser Hinsicht Askir einfacher machen. Zumal meiner Erfahrung nach eh Niemand Interesse für den Hintergrund eines Charakters hat und man ihn nur an den Mann oder die Frau bringen kann, wenn man Jemanden eine Kassette ins Ohr drückt. Wie das Leben so spielt dauerte es aber nur zwei Cons, bis Jemand Askir nach seiner Herkunft ausfragte. Natürlich: Wenn man einen total ausgearbeiteten Hintergrund hat, fragt kein Aas, aber kaum hast Du Dir darüber kein Gedanken gemacht … Murphy’s Law, befürchte ich. Spontan habe ich dann (als mittelalter DSA-Spieler) „Havena in Aventurien“ geantwortet. An sich ein Glücksfall, denn es gibt viele aventurische Charaktere, die man so auch im allgemeinen Larp trifft, mit denen man direkt eine gemeinsame Basis hat, was im Spiel zu vielen interessanten Begegnungen führt.

    Wer kennt es nicht? Eine liebe Person hat eine tolle Idee für ein Großcon, fragt ob man mitmachen möchte und man bastelt sich dann irgendwas zusammen, wieso der Charakter jetzt dahin kommt und mitmacht. Genau das führte dazu, dass sich Askir nur wenige Monate nach seinem ersten Auftritt in einem neuen Hospital im Freien Lager beim Conquest of Mythodea wiederfand. Das war übrigens 2008 und wir hatten tolles Spiel und viele besondere Momente. Das schienen auch Andere zu meinen, weshalb dieses Hospital, bei dem ich auch beim CoM 2009 arbeitete, sogar ein Lehen im Nördlichen Siegel erhielt. Selfiran, falls Jemand das kennen sollte. Die Mitgliedschaft in der Hospitalsgruppe (auch außerhalb des CoM) führte dazu, dass Askir an sich sein Geld als Heiler verdienen könnte. Wenn mir das Heilerspiel wirklich Spaß machen würde. Nach einem stressigen CoM 2009 (von dem auch das Bild 04 ist) habe ich festgestellt, dass das nicht der Fall ist und ich diese Fähigkeiten nur noch im äußersten Notfall im Spiel einsetzen werde. Also wenn noch nicht mal ein Metzger oder ähnlich rudimentär geeignete Charaktere anwesend sein sollten.

    BÄMM! Kompletter Kleidungsreset. Weg vom Heiler, zurück zum Streuner im Stil eines Straßenräubers (05). Einfach weil ich OT nicht mehr mit meiner Kleidung zufrieden war. Sie sah nicht aus einem Guß aus. Aber dazu kommt auch, dass sich die finanzielle Situation einfach indessen verbessert hatte. Ich hatte wieder einen Job und konnte mir bessere Stoffe leisten. Dass unsere Nähskills inzwischen auch besser geworden sind, hat natürlich auch geholfen. Da die CoMs für mich mit dem Hospital in Stress ausgeartet waren (vor allem wegen dem Aufbau, dem Schichtdienst im Hospital, etc.), habe ich entschieden was Neues zu probieren. So ging es 2010 auch das erste Mal mit Askir zum Drachenfest, 2011 dann nach Weltenwacht und wieder zum Drachenfest. Wobei meine Motivation nach dem DF 2011 nur gering war wieder zu kommen, denn trotz einige epischer Momente (wie dem Spalier für den Blauen Avatar vor dem Tor) hatte ich das Gefühl, dass die großen Crews Alles unter sich aufgeteilt hatten und man keine Chance hatte ins Spiel zu kommen.

    Ich habe mich dennoch wieder angemeldet, aber Leben ist oft das, was passiert, während man andere Pläne macht. 2012 habe ich fast alle Larps abgesagt, denn im Job war (auch auf Grund von nicht existentiem Zeitmanagement) so viel los, dass ich fast jedes Wochenende im Büro verbrachte. Ich war auch kopfologisch gar nicht mehr in der Lage mich aufs Larp einzulassen, was dann auch im November 2012 in einem Burnout gipfelte. Erst während meines Klinikaufenthaltes habe ich langsam wieder begonnen Lust auf Larp zu verspüren, so dass ich 2013 wieder auf einige Cons ging. Aber alles kleine Cons, bei denen ich die Orga und viele Spieler oft schon seit Jahren kannte. Einfach langsam im „Save Space“ wieder anfangen, umgeben von Freunden. Diesen Einschnitt in meinem OT-Leben hat sich auch in Askirs Entwicklung abgebildet, denn im Laufe des Jahres gründete Askir (aufbauend auf seinen in den letzten Jahren erspielten Besitz und Beziehungen) eine HandelsCompagnie und mit einem dafür erforderlichen Schiff kam langsam auch sein Seefahreraspekt wieder zum tragen.

    Askir – zu dem Zeitpunkt übrigens immer noch ohne Nachnamen – wurde ergo ein Händler, was sich auch in der neuen Kleidung (06) niederschlug. In der Phase, mich aus meinem Loch heraus zu arbeiten, bot mir Askir als Händler einfach auch die Möglichkeit eines entspannten Spiels, was ich damals einfach gebraucht habe. Alltagssorgen hatte ich genug, da musste ich mich nicht im Spiel noch damit abmühen, woher der Charakter jetzt Geld bekommt und solche Dinge. 2014 ging es dann auch wieder zum „Zeit der Legenden“, wo ich den Untergang von Weltenwacht miterleben durfte und grandiose Szenen mit „meinen“ Nebelstädtern hatte, und zum Drachenfest, wo ich eher zufällig einen Diplomatenposten übernahm. Das war auf jeden Fall eine der großen IT-Wendungen im Leben meines Charakters.

    Es war wieder Zeit für eine Änderung in der Kleidung. Ein Grund war, dass sich Askir jetzt stärker mit dem Blauen Lager identifizierte und auch der Seefahrer-Aspekt endlich stärker zum tragen kam und damit Blau als Farbe opportun erschien. Aber besonders für neue Westen gab es vor Allem einen anderen Grund: Ich gehöre zu den Menschen, die der Ansicht sind, dass Temperaturen über 24°C totaler Quatsch sind und echt Niemand braucht. Perfektes Larpwetter sind für mich 21°C, leicht bewölkt, trocken und leichter Wind. Dementsprechend schwitze ich auch ungern und schnell. Unter diesen Umständen waren Westen aus Wolle gerade für Sommerveranstaltungen wie dem Drachenfest nicht die beste Wahl – um es verhalten auszudrücken. Da musste ich unbedingt Abhilfe schaffen. Warum ich dann aber für die blaue Kleidung (07) den Schultermantel wieder aus Wolle gemacht habe erschließt sich mir im Rückblick irgendwie nicht. Seit 2015 gibt es ergo Askir in Blau.

    2016 war irgendwie wieder so ein Jahr des Stillstandes. Nur sehr wenige Cons besucht, mit Askir war ich nur auf dem Drachenfest. Geschuldet war das auch hier wieder einem OT-Grund: meinem zweiten Burnout im Februar des Jahres. Danach hatte ich logischerweise erstmal genug im realen Leben zu tun. Doch 2017 ging es wieder bergauf, was sich auch in der Anzahl der besuchten Larp-Veranstaltungen (elf Cons) als auch meiner Aktivitäten für Askir wiederspiegelte. Schon beim DF2011 habe ich im Blauen Lager Jemanden mit einem Stehkragen gesehen und mir gesagt: Sowas will ich auch. Jetzt war die Zeit gekommen und Askir bekam seine Westen mit Stehkragen (08). Wobei einem natürlich Niemand sagt, dass sich gerade bei hohen Temperaturen zwischen Kragen und Nacken eine eigene Klimazone bildet – so stelle ich mir Death Valley vor. Im Sommer veröffentlichte ich das „Kompendium der Seemannschaft“ und auf dem Drachenfest übernahm ich den Posten des Hochdiplomaten des Blauen Lagers.

    Abseits vom Drachenfest und dem Blauen Lager war Askir jedoch auch bisher ein Tavernencharakter geblieben und war an Plots faktisch nicht beteiligt. Auch wenn ich gerne in der Taverne gemütlich meinen Portwein trinke habe ich gemerkt, dass mir das nicht mehr ausreicht. Dass ich auch auf anderen Cons als dem DF wieder aktiv sein möchte. Mehr Action bitte. Aus diesem OT-Wunsch gab es die nächsten Veränderungen. So ist Askir seit Ende 2017 kein Einzelgänger mehr, sondern hat mit seinem Schiff, der „Kraken“ natürlich jetzt auch eine Crew. Damit sitzt er seit 2018, jetzt endlich auch mit einem Seefahrermantel (09), im Blauen Lager am Captains Table, dessen Sprecher er dann 2019 wurde. Doch diese Transformation ist ein Prozess, der aktuell noch andauert. Auch, weil es sich bei Cons abseits des DF-Hintergrundes bzw. der DF-Blase als schwieriger herausstellt, als ich gedacht habe (und vermutlich einen weiteren Blogbeitrag wert ist). Aber ich habe einfach OT Lust auf neue Dinge und die werde ich, wenn es wieder möglich ist, mit Askir umsetzen.

    Ich bin gespannt, wohin mich mein Weg noch führt – und damit auch welchen Kurs Askir in den nächsten Jahren steuern wird*.

    Während ich diesen Text geschrieben habe ist mir, auch weil ich mal die Entwicklung des Charakters (immer wieder sichtbar an der Veränderung seiner Kleidung) in zeitlichem Bezug zu meinem realen Leben gesetzt habe, aufgefallen, wie stark meine eigenen Lebensverhältnisse und mein Seelenleben doch immer wieder Einfluss auf „mein Larp“ und meinen Charakter genommen haben und ganz sicher weiterhin nehmen werden. Dieses Spotllight ist damit nicht nur rein auf den Charakter gerichtet, sondern auch irgendwie eine Reise in die eigene Vergangenheit. Aye, es hat auch was von einem Seelenstriptease. Interessant und erschreckend zugleich.

    Das Bild in größerer Auflösung findest Du hier: http://www.swashbuckler.style/wp-content/uploads/2018/05/2020-12-30_Askir_Zeitenwandel_2008-2019-scaled.jpg

    Mehr Fotos von Askirs Entwicklung findet sich zudem hier: http://www.swashbuckler.style/die-kraken/der-unvergleichliche-askir/

    *Am nächsten Kleidungs-Update konzeptiere ich ja auch schon: hier.

  • Nachdem ich heute mal meine Conliste aktualisiert habe und das Jahr 2020 wirklich kümmerlich aussieht, habe ich auch festgestellt, dass ich eine To-Do-Liste auf der Seite habe. Tja, ich war echt lange nicht mehr hier unterwegs. Was aber auch daran liegt, dass mir die Motivation fehlt, da ja kein Con ansteht. Verrückt – jetzt wäre schon seit Monaten so viel Zeit gewesen neue Sachen zu nähen und zu basteln, aber ich kann mich nicht aufraffen. Denn ich weiß ja gar nicht, wann ich es mal wieder brauchen könnte. Was vermutlich ähnliche Gründe hat wie die jährlichen zwei Wochen hektischer Aktivität unmittelbar vor dem Drachenfest.

    Aber ich habe die Hoffnung, dass ich es dieses Mal besser hinbekomme und plane daher weiter – und versuche es konkreter werden zu lassen. Ergo hier nochmal die Skizzen für den neuen Froak Coat aus Wolle mit den vier Farbvarianten. Interessanterweise hat sich auf Facebook für jede Farbe Jemand ausgesprochen, wenn ich das richtig gelesen habe. Daher würde ich mich freuen, wenn Du mir (in den Kommentaren unter diesem Beitrag) Deine Meinung dazu schreiben würdest: Welche Farbvariante findest Du für Askir am Passensten?

    Zudem habe ich ein weiteres Mal über das Entermesser nachgedacht und zu der Hanger-Variante (01), zu der ich ja ein persönliches nostalgisches Verhältnis habe, kommt als Alternative ein klassisches Entermesser (02) hinzu. Das gefällt mir optisch, einfach auch weil es dem Freibeuter-Klischee entspricht, an sich noch besser als die Variante 01. Mal überlegen, wo ich mir das dann bauen lassen werde …

    Heute habe ich den Film „Tage der Freiheit – Schlacht um Mexico“ gesehen und der General der Mexikaner hatte eine Brille auf, die ich mir genau so auch für Askir vorstellen könnte. Zumal sie mit den Bügeln einen besseren Halt verspricht als das mit den historischen Schläfenbrillen der Fall wäre. Da hätte ich nämlich andauernd Angst, dass die sauteure Brille im Kampf runterfallen und kaputt gehen könnte. Jetzt stellt sich nur die Frage, wo ich eine solche Brille herbekomme. Jemand eine Idee oder Vorschläge?

    Ich freue mich auf Dein Kommentar und damit Deine Meinung.

  • Am 01. Januar 2020 habe ich noch an einem Lagerfeuer gesessen und als Askir Shanties gesungen. Zu dem Zeitpunkt war wohl Niemandem bewusst, was für ein besonderes Jahr 2020 auf uns zukommen wird. Im August 2000 habe ich mit dem Larp angefangen und 2020 war das erste Jahr seitdem, in dem ich (bis auf die besagten wenigen Stunden) keinen meiner Charaktere gespielt habe. Im Februar war ich noch als Confotograf auf dem Harry-Potter-Larp „Rauhnächte 1“ – und das war es.

    Auch wenn ich lange Zeit das Larpen an sich gar nicht vermisst habe, so fehlten mir doch immer stärker die ganzen wunderbaren Menschen, die ich durch das Hobby kennen gelernt habe. Etwas, was sich bisher aus pandemischen Gründen auch nicht geändert hat, nicht ändern konnte. Doch so langsam merke ich, dass das Bedürfnis mal wieder als Askir unterwegs zu sein, in den letzten Wochen stetig wächst. Auch wenn es bis dahin sicher noch einige Zeit dauern wird (Covid19 wird uns wohl noch einige Monate ins nächste Jahr begleiten) kann man ja schon mal Pläne machen.

    Die Zeit bis dahin kann man gut nutzen, um nicht nur Pläne zu machen, sondern auch um einige Dinge umzusetzen. Einige davon existieren als Planung ja jetzt schon seit 2019 und langsam könnte ich mich an die Umsetzung machen. Auch wenn das finanziell nicht so einfach ist, wenn man hauptberuflich indessen als selbständiger Fotograf unterwegs ist und einem das nervige Corona das Geschäft kaputt macht. Aber das hält mich natürlich nicht davon ab für ein erstes Konzept.

    Dem habe ich aber, um mir selber über die Stil-Entwicklung und dem Wandel des Farbkonzeptes von Askir noch mal klar zu werden, einige Fotos aus den zwölf Jahren, in denen Askir jetzt gespielt wird, voran gesetzt – die Entwicklung vom seefahrenden Streuner über den Händler zum Kapitän:

    • 01-04 : Die Anfänge von Mai 2008 bis zum Hospital auf dem Conquest of Mythodea im Sommer 2009
    • 05-06 : Die „braune Phase“ mit den Anleihen an Musketiere und „Straßenräuber“ von 2010 bis Ende 2013
    • 07-08 : Der Händler, denn Askir ist wohlhabend geworden. Dabei ist auch das Rot ist zurück – von Ende 2013 bis Frühjahr 2015
    • 09-10 : Indessen als Diplomat für das Blaue Lager unterwegs wird Askirs Kleidung Blau. Auf dem Drachenfest 2014 für ein paar Tage (09), ab Frühjahr 2015 mit blauer Weste und blauem Cape bis Anfang 2017.
    • 11-12 : Die „blaue Phase“ mit den Westen mit Stehkragen hält vom Drachenfest im Sommer 2017 bis heute an.

    Jetzt aber zu dem, was ich so für Askir in nächster Zeit plane:

    • A : Mein bestehender Frock Coat ist ein gut gelungener erster Selbstnäh-Mantel, jedoch so richtig sitzt er nicht und vor allem ist er aus leichtem Stoff. Das ist sicher auf Grund der Temperaturen in der meisten Zeit des Jahres ganz nett, aber die Optik und Standfestigkeit eines Frock Coats aus Wolle kann dünner Stoff einfach nicht erreichen. Daher soll noch ein Frock Coat aus Wolle her, gefüttert mit Leinen. Im Konzeptbild habe ich etwas mit möglichen Farben des Innenfutters gespielt: Den derzeit Askir-typischen Blautönen; A1 mit stärkerem Kontrast zu Futter in gebrochenem Weiß (mit der Befürchtung, dass das Weiß nicht lange Weiß bleibt); A2 mit Rot, was in Kombination mit dem Blau schon stark aussieht (Komplementärfarbe halt) und auch als Farbe schon längere Zeit in Askirs Kleidung vorhanden war, wobei Blau natürlich die Haupt-Farbe bliebe; A3 mit Gelb wie bei früheren Uniformen der Schweden. Ich hadere aber noch mit mir, ob ich das wirklich selber nähen möchte oder lieber in Auftrag geben soll.
    • B : Leider teuer, aber nicht mehr länger aufschiebbar ist die Anschaffung einer neuen IT-Brille. In einer historisch anmutenden Form (eine Original-Schläfenbrille ist mir etwas zu teuer), die aber bitte keine runden Gläser hat, hinter denen man gefühlt zwei Gesichter unterbringen kann. Bisher habe ich noch nicht das Passende gefunden und bin für Vorschläge offen. Denn es sollen direkt zwei Brillen werden: Eine davon als Sonnenbrille.
    • C : Bei den letzten Cons bin ich mit einem „Langen Messer“ rumgelaufen. Das ist an sich nicht das Passende für Askir. Schön finde ich die hier gezeigte Form eines Entermessers (Hanger) – auch weil sie mit Kindheitserinnerungen verbunden ist, denn genau dieses Model war als Entermesser im alten „Was ist Was! Piraten“ abgebildet. Das müsste ich mir jedoch anfertigen lassen. Alternativ kämen auch der Freibeutersäbel oder dieser eher napoleanische Säbel in Frage. Zu dem Cutlass brauche ich dann natürlich noch die passende Lederscheide an meinem Crossbelt.
    • D : Apropos Lederscheide – da ich zu viel Bauch habe, um die Pistole in meinen Gürtel oder mein Tuch zu klemmen, braucht es ein Holster für meine Pistole.
    • + : Darüber hinaus braucht es noch Kleinzeug, wie eine Patronentasche und Zeug für den Karabiner,

    Das geht eigentlich mit der Liste, oder!? Ich hatte im Laufe der Jahre schon weitaus längere Listen. Okay – ich bin sicher, wenn ich noch etwas darüber nachdenke, dann fällt mir noch mehr ein. Spätestens, wenn wir uns überwunden und endlich mal den Larp-Keller-Fundus aufgeräumt haben. Irgendwann. Bis dahin bleibt es damit erstmal bei dieser Aufstellung und ich bin gespannt auf Deine Meinung (möglichst hier in den Kommentaren).

  • Man sollte meinen, dass durch die Corona-Epoche viel Zeit gewesen wäre, sich übers Larp Gedanken zu machen, zu basteln und vorzubereiten – wenn man schon nicht Larp-Veranstaltungen besuchen kann. Aber durch meine Ausbildung in FotoDesign und meine Arbeit als Fotograf war das gar nicht mal der Fall.

    Wieso ich plötzlich, also letzte Woche, Lust bekommen habe an meinem Konzept für einen neuen Charakter weiter zu basteln, weiß ich gar nicht. Verstärkt wurde das durch einige Filme und Serien, die zum angedachten Hintergrund passen und die ich (auch als Inspiration) geschaut habe. Was das für Filme und Serien waren habe ich weiter unten übrigens aufgelistet.

    Doktor van Tessel soll nach aktuellem Stand weiterhin ein Wissenschaftler über besondere Kreaturen und mystische Wesen aus Einzum (Lupien) sein, der vom Typ her irgendwo zwischen Doktor Ambronsius, Quatermain, Doktor Frankenstein, van Helsing, Constable Ichabod Crane, Captain Kronos und Grégoire de Fronsac rangieren soll. Also in der bisherigen Theorie.

    In der Folge die Skizze und Listen über die aktuellen Überlegungen hinsichtlich der Kleidung und Ausrüstung sowie Inspirationen:


    Näh-Liste

    • Mantel . 01
    • Kniebundhose . 02
    • Gamaschen . 03
    • Weste
    • Tuques (Truppenmütze) . 06

    Einige Ideen für eine Einkaufsliste


    Ideen zum Bauen und Basteln

    • Crossbelt für Säbel, etc.
    • Monsterjägerkiste (Beispiele: 1, 2 und 3)
    • Untersuchungsbrille (Beispiel: 1)
    • Bücher über Kreaturen und mystische Wesen

    Inspirierende Links


    Inspirierende Filme und Serien

  • Dass ich das alte Charakterkonzept nun wieder hervor krame, hat etwas von Nekromantie. Schließlich ist die erste Idee für den Charakter aus dem November 2011 und der letzten Blogbeitrag über ihn aus dem Juni 2014. Also schon eine Weile her.

    Doch auf Grund der Erfahrungen der letzten Monate des vergangenen Jahres habe ich mich gefragt, wie es wäre mit einem neuen Charakter* nochmal neu zu starten und dieses Mal vielleicht ein paar Dinge anders zu machen. Besonders prägend war das EulenpostLarp (Harry Potter) und das Wiedersehen mit einigen Freunden auf dem Silvesterlarp.

    • Sei neugieriger auf die Charaktere Deiner Mitspieler. Sie sind mindestens genauso wichtig wie jeder Plot.
    • Baue zu anderen Charakteren emotionale Bindungen auf. Drama gehört zum Leben dazu. Natürlich nicht zu allen Charakteren und auch das Drama soll sich auf einem angenehmen Level bewegen.
    • Erlebe Abenteuer und entdecke eine fantastische Welt neu. Du hast mit anderen Charakteren viel erlebt und (fast) Alles gesehen – aber versuche doch einfach mal (wieder) mit den Augen eines neugierig-wissbegierigen Charakters zu sehen, der das erste Mal seine Heimat verlässt.

    Das möchte ich dann versuchen mit Ruben umzusetzen.


    Um ein Gefühl zu bekommen, was Ruben für ein Charakter werden soll, arbeite ich gerne mit Vorbildern. Charakteren aus Literatur, Geschichte und/oder Film, an denen sich mein neuer Charakter anlehnen bzw. einige Eigenschaften oder Ziele übernehmen könnte. In diesem Fall sind das diese hier:


    Für den oder die Unwissende*n: das sind …

    • Professor Abraham van Helsing, der im Film „Bram Stoker’s Dracula“ vortrefflich von Anthony Hopkins verkörpert wird.
    • der Naturwissenschaftler Grègoire de Fronsac, der dem Geheimnis um die Bestie des Gévaudan im Film „Der Pakt der Wölfe“ auf den Grund geht.
    • Ichabod Crane, ein moderner Ermittler der Polizei, der im Film „Sleepy Hollow“ im gleichnamigen Ort den kopflosen Reiter bekämpft.
    • Professor Abronsius, der im Film „Tanz der Vampire“ in die Karpaten reist, um seine Theorien zum Vampirismus zu beweisen.

    Schwer tue ich mich dieses Mal noch damit, die richtige Musik mit der zum Charakter passenden Stimmung zu finden. Aber ich arbeite hier daran – und währenddessen habe ich schon mal ein paar Skizzen gemacht:

    Grün-Gold sind die Landesfarben von Einzum im Kaiserreich Lupien. Das Weiße auf der anthrazitfarbenen Seite sind Stickereien (später dann natürlich etwas filigraner) von Schutzzeichen und so etwas. Zumindest vom Farbkonzept ist es ja sehr ähnlich meiner ersten Skizzen hier.


    Daraus folgt, was ich für den Charakter schon habe:

    • Ein schwarzer Schlapphut (ursprünglich von Brasov), den ich noch etwas aufpimpen werde.
    • Die Hemden von Askir kann ich auch für Ruben nutzen.
    • Die Stiefel, die auch Askir trägt.
    • Das lange Messer mit Lederscheide, das ich mal für Bernulf angeschafft habe.
    • Eine Pistole als weitere Bewaffnung ist vorhanden, ebenso ein Karabiner.

    … und was ich für den Charakter noch brauche:

    • Eine IT-Brille (die ich ja auch für Askir brauche und nutzen würde), wie z.B. eine Eisenschläfenbrille
    • Genäht werden muss: Weste, Mantel, Taillentuch und Pellerine.
    • Ein Hose (naturfarben), die ich dann Dunkelgrün färben werde.
    • Für die Pistole brauche ich noch ein Holster aus braunem Leder, das ich aber auch für Askir nutzen werde.
    • Pulverflasche o.ä. sowie zwei Beutel für Kugeln (normal und aus Silber)
    • Lupe, Skalpel, Schreibzeug (schöner Griffel mit Tinte, etc.), ein Skizzenbuch und weiteres „Forschungszeug“ sowie eine Ledertasche (ggf. auch als Rucksack nutzbar), um das Zeug zu verstauen und auch im Feld mit mir zu führen.

    Was für den Charakter noch schön, aber nicht direkt zum Anfang erforderlich, ist:

    • Ein IT-Buch über viele seltsame Wesen und Kreaturen.
    • Eine Kiste mit Forschungsgerätschaften und „Monster Hunting Kit“ sowie entsprechender Stuff, wie auf meiner Pinterest-Pinnwand hier zu sehen.
    • Den Karabiner von Askir (der ja auf den Schaft mal eine geschnitzte Krake bekommen soll), würde ich bei Ruben gerne durch ein anderes Gewehr mit einem „Zielfernrohr“ ersetzen.

    Da ich anpeile den Charakter ab der zweiten Jahreshälfte 2020 zu spielen (und ich ja noch nicht mal weiß wann und wo genau), habe ich Zeit. Also auch die Sachen Schritt für Schritt zu finanzieren und zu realisieren. Vielleicht schaffe ich es ja vor den Näharbeiten auch noch etwas abzunehmen.

    So, das war es aber dann auch mal für’s Erste. 😉


    *Als Ergänzung zu Askir, denn mein Kapitän wird auf Grund der laufenden Veränderungen und auch wegen der Geschehnisse beim Silvestercon mein Hauptcharakter bleiben.

  • Da geht man von Bord und findet sich auf der Dracheninsel wieder, wo die Sonne unbarmherzig vom Himmel brennt. Meines Empfindens nach war die Luftfeuchtigkeit sogar höher als letztes Jahr, was es noch unerträglicher machte. Mittwoch und Donnerstag war mein persönlicher Plot tagsüber nur irgendwie nicht zu sterben.

    Erfreulich, dass die Anreise schnell vonstatten ging. Der Stau, in dem ich stand, war selbstverschuldet: Warum stehe ich auch schon mit Anderen vor Öffnung des Gates vor dem Quast? Noch nie hatte ich so eine schnelle und unkomplizierte Auffahrt aufs Gelände und durch die breiten Strassen in den Lagern war es auch dort entspannter als die Jahre zuvor.

    Dass ich dieses Jahr keine Aufgabe bei den Blaufüchsen, den Diplomaten des Blauen Lagers, übernehme war die richtige Entscheidung. Vor allem, da ich mit meinem neuen Posten als Sprecher und Vorsitzender des Captains‘ Table nicht ständig zu anderen Lagern laufen musste. Und ich hatte mehr Zeit, die jedoch leider durch die Hitzelethargie wieder aufgefressen wurde.

    Ich hatte vor mit meiner Crew Freunde und Bekannte in anderen Lagern zu besuchen. Die Schreine vor den Lagern hätten das auch noch zu einer interessanten Pilgerfahrt werden lassen. Aber bei den Temperaturen war mir (und ich glaube auch den meisten Mitgliedern der Kraken-Crew) zu anstrengend. Somit kommt es für das (hoffentlich kühlere) nächste Jahr wieder auf die Liste.

    Wir (also die Kraken-Crew) haben uns dann eher die Betätigung in der Nacht gesucht und sie auch von Donnerstag auf Freitag gefunden, was in den folgenden vierundzwanzig Stunden zum Erwachen der Muräne führte. Ein Konzept, das wir für nächstes Jahr weiter ausarbeiten und fortsetzen werden. Ich glaube damit haben wir auch einige weitere Blaulageristen motivieren können und Spaß hat es wohl auch vielen gebracht.

    Schade, dass auch wir Ausfälle auf Grund der Hitze hatten. So musste unsere Schiffsärztin frühzeitig aufs Schiff zurück kehren. Auch war die Intensität des IT-Spiels in der heißen Tageszeit, wenn man unfähig für jede Aufgabe und in seinem eigenen Saft bratend, nicht so, wie ich sie sonst in unserem Lager kenne. Sobald ich aber was zu tun hatte und in der Nacht habe ich das jedoch nicht vermisst. Blöde Hitze ist einfach blöd.

    Statt mit meinen schönen (und teilweise neuen) Westen mit schickem Stehkragen rum zu laufen, habe ich ab Freitag nur noch hochgekrempelte Hose und Hemd angehabt. Von letzterem habe ich mir sogar die Ärmel abschneiden lassen. Frei nach dem Motto: Lieber derangiert als tot! Die Sonnenallergie, die mich in meiner Kindheit (also ungefähr gefühlt damals, als ich auf der Golden Hinde fuhr) quälte, ist übrigens seit Samstag auch wieder da. Yay.

    Zwischendurch habe ich mir die Frage gestellt, ob ich bei so einem Wetter nochmal zum Drachenfest fahren würde oder kurzfristig entscheide daheim zu bleiben. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob es mich wirklich hart macht und nicht doch umbringt, sind es die vielen Leute wert, die ich auf dem Drachenfest treffe. Angefangen bei Fortunas Flotte (meiner Familie), der Vargberg Ottajasko, den Freunden von der Caida del Sol, der La Vierge und der Vires, … Selbst wenn ich nur die Gruppen und Leute aus dem Blauen Lager aufzählen würde, dann würde der Text zu lang.

    Die Menschen, die Mitspieler und NSCs sowie die SL machen im Kern das Besondere des Drachenfestes aus. Sie sind es auch, weshalb sich jede Unannehmlichkeit lohnt. Sei es bis zur Nasenspitze in Matsch und Schlamm oder wenn man morgens um 8 Uhr im eigenen Saft aus dem Zelt gespült wird. Und Ihr seid es, weswegen ich auch nächstes Jahr wieder dabei sein werde – das Ticket ist auch schon längst bestellt.

    Ein paar besondere Grüße möchte ich aber an dieser Stelle noch loswerden:

    • Eröffnungsshow-Crew: Wow! Die Idee, die Performance – perfekt. Genauso wünsche ich mir solche Shows. Informativ, nie langweilig und mit einer gehörigen Prise Humor. Vielen Dank für die Arbeit, die Ihr da reingesteckt hat. Es hat sich gelohnt und es war eine Freude der Show beizuwohnen.
    • Die Kraken-Crew: Es tut mir leid, dass das Crewspiel nicht so funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt hatte. Also besonders unsere Unternehmungen und Ausflüge, die meiner Hitzelethargie zum Opfer gefallen sind. Aber trotzdem denke ich, dass Ihr Euch in vielen Herzen – besonders der Flotte – einen Herz erobert habt. Einzelne, wie unser Smutje mit dem Essen, sicher einen ganz besonders wohlwollenden Platz. Das Erwachen der Muräne werden wir weiter begleiten und ich hoffe für nächstes Jahr einfach auf kühleres Wetter.
    • „Fortunas Flotte“: Danke, meine Familie. Für Gespräche, Spiel, Planung, Zusammenhalt, fürs füreinander da sein, das Kielschweinessen, … Danke, Danke, Danke.
    • „Caida de Sol“: Jahrelang haben wir nichts voneinander gewusst – es mag verlorene Zeit sein. Aber das ist jetzt nur ein Grund diese Zeit aufzuholen. Ihr seid großartig und ich freue mich immer Euch zu sehen. Danke für den Spaß in Eurem Lager und auch für das Allerlei. Nur lasst Helena Cutthroat bloß nicht mehr dran.
    • Vargberg Ottajasko: Ich habe ja seit Jahren schon gesagt, dass Ihr ins Blaue kommen solltet. Es freut mich, dass Euer Start auch für Euch toll war. Ihr habt aber auch einen fulminanten Einstieg hingelegt. Engagiert und motiviert. Askir wird Euch IT immer unterstützen und OT freue ich mich immer darauf Euch zu sehen.
    • „La Vierge“: Dass das Teekränzchen, bei dem ich Euch gerne unterstützt hätte, ausgefallen ist, ist mehr als verständlich. Bei der Hitze hätte das wohl Niemand genießen können. Aber vielleicht klappt es ja nächstes Jahr wieder. Und vielleicht dann auch wieder mit mehr Spiel miteinander.
    • Blaufüchse: Meine Familie, die ich dieses Jahr „verlassen habe“. Auch wenn es der richtige Schritt war trage ich Euch immer im Herzen. Doch es hat Spaß gemacht Eure tolle Arbeit auch mal von Außen zu betrachten und wie Ihr dieses Jahr agiert habt war großartig. Danke auch an Rolf, der einen Spitzenjob gemacht hat.
    • Das Blaue Lager: Auch wenn ich es kaum glauben kann, wächst mir das Lager und die ganzen Verrückten, die es bevölkern immer mehr ans Herz. Die Runde am Mittwoch durch den hinteren Teil des Lagers gemeinsam mit Zykkar und Nihal war großartig, um neue Leute kennen zu lernen, und werde ich ganz sicher zu einer Tradition machen. Das gemeinsame Singen der Lieder lässt bei mir immer noch Gänsehaut entstehen. Vielen Dank für eine großartige Zeit in der Blauen Familie.
    • Randolph Springer vom „Herold“: Endlich haben wir es mal geschafft uns auf einen Port zusammen zu setzen – hoffe das wir das in Zukunft öfter wiederholen können. Und vielen Dank für den Piratenkapitänanglerfisch.
    • Juna! Verdammt, wir brauchen mal einen festen Termin!
    • Helena Cutthroat, Regismund, Büttner, Shorty, Kerlon Bloom, Wulfgrim, Thorgal, … Danke für eine tolle Zeit.

    Habe ich übrigens schon gesagt, dass die Hitze blöd war? Von mir aus könnte man Temperaturen über 25°C verbieten. Von mir aus gerne durch einen Zusatz im Blauen Kodex.

    Es gibt sicher noch viel zu schreiben und zu erwähnen, aber ich habe fertig. Und ich komme nächstes Jahr wieder!

  • Huch! Das Drachenfest ist keine vierzehn Tage mehr entfernt. Das kam ja irgendwie unerwartet und plötzlich. Wie das bei Weihnachten auch immer der Fall ist. Jeden Jahr aufs Neue nehme ich mir bis zum nächsten Drachenfest viel vor und plötzlich ist es kurz vor dem DF und ich habe noch nix gemacht.

    Auch dieses Jahr ist es wieder der Fall. Tradition nennt man das, glaube ich. Aber natürlich hat man dann nicht mehr die paar Sachen vor sich, die man schon länger geplant hat. Fast täglich fallen mir Sachen ein, die noch ganz nett wären und die ich noch machen könnte.

    Die Flugblätter und das Abbild des Meeresgottes waren solche Sachen. Ebenso das neue Etikett für den Portwein, für das ich ja erst beim Zeit der Legenden Bedarf an einer Neuerung erkannt habe. Dazu zählt auch ein IT-Flugblatt über die Institutionen des Blauen Lagers in deutscher und englischer Sprache, um diese Infos vor allem an neuen Crews im Lager zu verteilen.

    Letzte Woche habe ich dann auch schon zwei Westen genäht. Wieder mit Stehkragen natürlich, dieses Mal aber auch eine Version in einem dunkleren Blau. Am Montag gehen sie zu einer Schneiderin, die mir die ätzende Arbeit mit den Knopflöchern abnimmt. Bis dahin möchte ich aber schon soweit möglich die Handziernähte fertig haben.

    Da ich ja gerade dabei bin habe ich mich auch entschieden jetzt die Sache mit dem Ausspielen der Schwarzpulverwaffen noch anzugehen. Ergo kommen die Apostel jetzt an meinen Crossbelt sowie ein Beutel für die Kugeln. Von meinem Nachbarn, der das Larpen aufgegeben hat, habe ich zudem sein Perkussions-Karabiner erstanden, ein Gewehrriemen aus Leder ist auch schon bestellt.

    Ich bin gespannt, was mir sonst noch so in den verbleibenden Tage noch einfällt …

    Aber es geht ja nicht nur mir so. Also mit dem plötzlich auftretenden Bastel- und Nähwahnsinn vor dem überraschend vor der Tür stehenden Drachenfest. Zum einen habe ich schon entsprechende Beiträge in den sozialen Medien gesehen. Zum Anderen explodiert auch gerade der Fundus für das Voodoozelt meiner Frau, die ständig neue Sachen bastelt.

    Zu meiner Einstimmung für das Drachenfest zählt aber neben der richtigen Musik (hier meine Playliste „Swashbuckler & Piraten“ bei Spotify) auch inspirierende Filme und Serien. Bei mir zählte in den letzten Tagen die Serie „Sharpe“ mit Sean Bean dazu und gerade eben der grandiose Film „Master & Commander“.

  • Für die „Kraken“ haben wir extra keinen einheitlichen Glauben definiert und so lange man die Grundprinzipien und unsere Einstellungen, wie sie im Spielerleitfaden zu finden sind, lebt kann man bei uns anheuern.

    Trotzdem hat sich im Laufe der letzten Monate doch herausgestellt, dass die meisten Crewmitglieder an eine nicht immer identische, aber ähnliche Gottheit glauben: Einem Gott des Meeres.

    Bei den Aventuriern wird er Efferd genannt, unsere Schiffspriesterin stellt einen „Voodoo“-Geist, der an den Loa Agwe angelehnt* ist, in den Mittelpunkt. Zudem haben alle Meeresgötter, die ich so bisher im Larp erlebt habe, ähnliche Attribute.

    Aus dem Grund habe ich mal eine Art Götterbild erstellt, dass ich in einem Rahmen, der noch gepimpt werden muss, z.B. auf einen Tisch der Flottenmesse auf dem Drachenfest aufstellen möchte. Und für sowas findet sich ja irgendwie immer Platz. Halt ein Dekoteil mehr.

    *an Bord der „Kraken“ werden keine realen Religionen bespielt. Sowohl aus Rücksicht auf Menschen, die einer realen Religion angehören, als auch, weil wir die Meinung vertreten, dass reale Religionen (besonders das Christentum und der Islam als große Religionsgemeinschaften) die Immersion des Einzelnen vermindern. Zumal es keinen Grund gibt reale Religionen zu bespielen, was viele schön ausgearbeitete und kreative Larp-Religionen (auch wenn sie Anleihen bei realen Religionen haben) beweisen. Auch Voodoo ist, wie z.B. das Christentum und Asatru/Vanatru, eine Religion die im realen Leben existiert, so dass aus Respekt vor den Gläubigen nicht mit den real genutzten Namen und Ausdrücken agiert wird.

  • Vor zwei Jahren habe ich zum Drachenfest einige Aushänge bzw. Flugblätter hergestellt, die damals auch am „blauen Brett“ an der Hafenmeisterin hingen (hier). Seitdem habe ich sie immer wieder dabei, um sie auszulegen – zuletzt beim „Zeit der Legenden“ wo einige auch in der Taverne lagen.

    Aber zwei Jahre ist eine lange Zeit und seitdem ist viel passiert. Ergo ist es einfach mal an der Zeit gewesen neue Flugblätter (einige davon aber mit identischem Inhalt) zu machen. Diese hier:

  • Nur das dunkle Blau über der Kimm zeugt noch von der untergegangenen Sonne. Müde reibt sich der Kapitän die Augen und dreht seinen Becher mit Portwein zwischen den Fingern. In seinem Raum in Freedom Keep aus blickt er auf die See. Viele Schritt unter der Feste Freedom Keep liegt die „Kraken“ – bereit in den nächsten Tagen zu den Dracheninseln aus zulaufen. Doch noch ist er in Gedanken bei den Ereignissen der letzten Tage, in denen der blaue Drache ihn wieder einmal nach Elitawana gerufen hat.

    Selten zuvor waren diese Tage so anstrengend gewesen – und selten zuvor war er mit einem so guten Gefühl aus Elitawana zurück gekehrt. Nicht nur, weil immer mehr Blaue dem Ruf ihres Drachen folgen, sondern auch, weil sich dieser Aufenthalt endlich nach einem Sieg angefühlt hat und die Hoffnung, den Hexer niederringen zu können, nicht mehr nur ein spärlicher Funke ist, sondern eine warme Glut. Der Kapitän der „Kraken“ nimmt einen Schluck Portwein, bevor er sich seinem schweren Schreibtisch zuwendet und sich in den Ohrensessel fallen lässt. Er blickt auf sein persönliches Logbuch und seufzt. Dieses Mal wird es wohl wirklich ein langer Beitrag werden, den er niederschreiben muss. Viel ist geschehen und viel wurde erreicht.

    Elitawana und der Tempel sind auch fünfzehn Monate nach unserem letzten Besuch nicht gefallen und nach den letzten Tagen habe ich mehr Hoffnung, dass es auch nicht fallen wird. Weitaus mehr Hoffnung, als ich nach meinem letzten Aufenthalt dort hatte. Sicher war es auch ein Verdienst der Anhänger des Blauen Drachen, denn von Anfang an haben wir uns bemüht alle Reisenden aus der zweiten Drachenwelt zu koordinieren. So fanden fast alle Besprechungen bei uns im Lager der „Kraken“ und unserer Freunde – unter anderem von der „Caida de Sol“ und der „La Vierge“ – statt.

    Bei diesen Besprechungen zeigte sich die immer bessere Zusammenarbeit aller Drachenwege für ein gemeinsames Ziel. Hier führten wir soweit möglich alle Aufgaben zusammen und verteilten die Zuständigkeiten. Gegenüber unserem letzten Aufenthalt eine Verbesserung, wenngleich noch immer einige Reisende nicht bereit zu sein scheinen offen über Aufgaben zu reden.

    Dazu zählte die Heilung einiger Hohepriesters des Tempels von Flüchen, zumeist des Hexers. So hatte die silberne Hohepriesterin einen Schatten in sich, welcher wohl aus der zweiten Drachenwelt hergebracht wurde. Der grüne Hohepriester verwandelte sich zusehends in einen Baum. Der kupferne Hohepriester war lethargisch. Bei der Heilung von Letzterem, bei dem Vertreter aller Drachen zu ihm sprachen und sagten, warum er wieder aktiv werden müsse, habe ich den blauen Weg vertreten. Ich habe ihn daran erinnert, dass auch eine auf Freiwilligkeit begründete Crew an Bord eines Schiffes einen Kapitän und damit eine Ordnung braucht. Elitawana braucht einen Käpt’n. Doch ich glaube, dass die Rede des Vertreters des Wandels den Ausschlag gegeben hat – sinngemäß: „Ihr solltet aktiv werden und etwas machen, wenn ihr nicht wollt, dass Jemand wie ich bald auf Eurem Thron sitzt.“.

    Auch wenn es (noch) keinen Blauen Hohepriester gibt, hatten auch wir Blaue eine besondere Aufgabe. Denn nach der ersten Begegnung mit dem Volk aus Karastja bei unserer letzten Reise waren es Vertreter dieses Volkes, die sich an uns wandten. Ihre Hauptstadt war vom Hexer verflucht: nur noch die Kinder waren in der Stadt und die Erwachsenen konnten nicht hinein. Einzig die Zarin am Schrein des Blauen Drachen harrte noch in der Stadt auf. Eine Aufgabe, die wir mit einem Ritual, in dem wir die Saat der Freiheit in die Herzen und Köpfe der Kinder in der Stadt pflanzten, lösten. An dem Platz, an dem Vincenca erschossen wurde, erzählten die Blauen eine Geschichte und viele Kinder aus den verschiedenen Lagern waren involviert. So vermochten sich die Kinder Karastjas selbst zu befreien. Doch wir haben nicht nur Menschen aus der ersten Drachenwelt die Freiheit geschenkt. Wir haben ihnen auch die Macht und den Weg des Blauen Drachen gezeigt. Fortan wird Karastja wohl das erste Land des Blauen Drachen in der ersten Drachenwelt sein. Ich habe die Hoffnung, dass dadurch der Blaue Drache auch schneller erwachen wird.

    Ebenfalls einen Fluch abbekommen hatten die hochrangigen Magier und damit die Herrscherkaste von Norat. Die Norathi hatten ihren Zugang zur Magie verloren und Vielen schienen nicht zu begreifen, dass damit die Gefahr besteht, dass dieses Land sich dem Hexer anschließt, um seine Magie zurück zu erhalten. Unbegreiflich, dass die Vertreter des schwarzen Weges dieses Problem so lange ignoriert haben oder immer Wichtigeres zu tun hatten. Es sollten doch genug Reisende eines Weges da sein, dass sich nicht nur vier Leute um alle Probleme dieses Weges kümmern müssen. Doch bei Schwarz schien es mir, als wäre genau das der Fall. Oder sie sind so organisiert, dass sie nur eine Aufgabe nacheinander angehen und abarbeiten können. Erst in förmlich letzter Sekunde wurde der Zugang der Magie für die Noratis wiederhergestellt und der Verlust des Landes für die Drachen verhindert.

    Die Verfemten, die sich als die wahren Drachenwege bezeichnen, trieben sich natürlich auch überall herum. Noch immer ist es mir unbegreiflich, warum wir Reisende zulassen, dass sie sich frei unter uns bewegen können und nur bei Schlachten angegriffen werden. So wie die Schwarze, die mit einem Wächter einen Reisenden wie einen Hund hinter sich herzog. Er war gefesselt, hatte eine Leine um und offenbar unter dem Einfluss eines Beeinflussungszaubers. Sie waren schon bis in die Taverne gekommen, bis sie an unserem Tisch vorbei kamen. Die folgende Diskussion beendete ich mit einem Kehlenschnitt beim Wächter und wenig später hatten wir den armen Mann, einem Reisenden aus dem grünen Lager, befreit. Auch Dank Lady Marthiana, die den Zauber brechen konnte.

    Der verfemte Silberne hatte zudem Steckbriefe verteilt und auf einige Reisende waren Kopfgelder ausgesetzt. Unter anderem auf mich, weshalb ich die meiste Zeit nicht mehr alleine unterwegs war. Doch ich wusste mich durch Skua und Rahat immer gut geschützt. Leider erging es Schwester Lucretia, die auf einem Steckbrief wegen Hochverrat gesucht wurde, nicht so gut. Sie fiel den Verfemten in die Hände und wurde auf grausamste Weise ermordet. Wenngleich aus dem weißen Lager und Ceridin ist ihr Tod ein Verlust für alle Streiter des Drachen. Ich trauere um sie. Das Gedenken an Vincenca Verani und Schwester Lucretia muss uns Ansporn sein.

    Doch für den Hexer selbst mögen diese Dinge von geringerem Interesse gewesen sein, denn er hatte vor sich einen Sohn, einen Bruder von Aurora zu erschaffen. Ein Ansinnen, das wir leider nicht verhindern konnten. Von langer Hand geplant hatte der Hexer schon die Frau, welche mit Aurora schwanger war, verflucht und ihr einen dunklen Zwilling erschaffen. Doch Arina, die damalige Stimme der Zeit hat dies entdeckt und einer Hebamme aufgetragen diesen dunklen Zwilling zu entfernen – was dies auch tat. Der Hexer fand es heraus, als er die Mutter aufsuchte und diese ihm nur von einem Kind erzählte. In Karastja, dem Geburtsland von Aurora und nun das Land des Blauen Drachen. Er stahl Auroras die Mutterliebe und irgendwann fand er auch die Hebamme und die Urne mit den Überresten des Bruders, welche sich auf Anweisung von Arina verborgen hielten.

    Im Kehrer des Tempels fand er einen willigen Körper, um seinen Sohn wieder zu erschaffen. Wie er es vollbracht hat weiß ich nicht, jedoch gab es einige Rituale seiner Anhänger in Elitawana. Es mag sein, dass diese damit in Zusammenhang stehen, zumal sich nie schnell genug willige Kämpfer zusammen fanden, um diese Rituale zu stören. Auch hatte ich mit der Hebamme, die in Elitawana auftauchte, keinen Kontakt, um sagen zu können, ob man von ihr hat mehr erfahren können. Wie dem auch sei: Er hat nun nicht nur Aurora, sondern auch ihren Bruder. Licht und Dunkelheit.

    Doch obwohl wir dies nicht verhindern konnten, so habe ich mehr Hoffnung als noch in den Jahren und nach den Reisen zuvor. Denn wir vermochten durch Öffnung eines Eisportals den Schneeläufer zu beschwören, der einen Seelensplitter von Aurora in sich trug und beschützte. Es war vor allem Thorgurd und seinen Nordmännern zu verdanken, dass diese Kreatur so schnell niedergerungen wurde. So konnten wir den zweiten Seelensplitter für uns sicherstellen und nur noch einer ist verschollen.

    Skua und ich begleiteten als Teil der Eskorte die Seelenwächterin aus dem Kreis der Tarquun mit dem Seelensplitter in den Tempel. Ich sollte jedoch solche schnellen Läufe zum Tempel nicht zur Gewohnheit werden lassen – es war ja schon das zweite Mal. Nachdem der Splitter im Tempel deponiert war kam die Seelenwächterin hinaus, griff ihre Waffe und sagte, sinngemäß: „Jetzt kann ich endlich Schädel spalten!“. Gemeinsam mit ihr verließen wir den Tempel und schritten der Schlacht entgegen.

    Weit kamen wir nicht, bevor wir von Anhängern des falschen Drachenglaubens gestellt wurden. Die Seelenwächterin stellte sich einem der Krieger, ich griff von der Seite an. Wenig später lag ich, von einem Kriegshammer mehrfach getroffen am Boden und während ich in Ohnmacht fiel klang mir noch das Gebrüll „Du greifst nicht in ein Ehrenduell ein!“ in den Ohren. Ehrenduell – wie ich das hasse. Wer wegen Ehre kämpfen will, der kann sich gerne beim ersten Morgengrauen an einem alten Gemäuer treffen – aber hier gegen den Hexer kämpfen wir um den Sieg. Nur einen Tag vorher konnte ich beobachten, wie wegen eines solchen Zweikampfes vor der Schlachtreihe selbige zerfiel, da gut zwanzig Kämpfer nicht mehr weiter vorrücken konnten. Wenn Ihr Siegen wollt, Ihr Hunde, dann kämpft gefälligst entsprechend!

    Doch es gibt noch einen weiteren Grund für Hoffnung, den wir den Truppen aus Krakant zu verdanken haben. Mit einem Flammenwerfer haben sie tatsächlich den Hexer in Brand gesteckt und zu Boden gezwungen. Es war sein Sohn, der kommen und ihm Kraft schenken musste, damit er die Flammen an seinem Körper ersticken und ihnen entfliehen konnte. Schien der Hexer bisher immer übermächtig und vor jeder Waffe gefeit ist nun klar: Er ist verletzbar. Und was man verletzten kann, das kann man auch töten!

    Aus diesem Grund sehe ich der Zukunft der ersten Drachenwelt hoffnungsvoller entgegen als noch vor einem Jahr. Und wenn der Blaue Drachen wieder der Meinung sein sollte, dass ich bei der Bekämpfung des Hexers hilfreich sein kann, werde ich seinem Ruf folgen. Nein – mehr noch: Ich hoffe auf diesen Ruf, denn das mit dem Hexer sehe ich nach so vielen Jahren als etwas Persönliches an.

    Doch zuerst steht die Fahrt zur Dracheninsel an und ich freue mich schon darauf wieder gemeinsam mit meinen Freunden von „Fortunas Flotte“ zu segeln.


    Kapitän Askir von der See legt den Federkiel beiseite und lehnt sich in seinem Ohrensessel zurück. Er liest sich den Text nochmal durch, während er sich noch ein Glas weißen Portwein genehmigt. Überlegt, ob alles Wesentliche in der Eintragung in seinem privaten Logbuch enthalten ist, bevor er mit einem zufriedenen Nicken das Buch schließt. Bis zum nächsten Eintrag – dann voraussichtlich aber auf hoher See …


    Fotos von Karsten Zingsheim, dem Fotofänger


    Fotos von Andreas Dude (Webseite)

  • Da sich der weiße Portwein indessen immer größerer Beliebtheit erfreut und ich so langsam das Gefühl habe, dass die Diplomaten anderer Lager beim Drachenfest vor allem wegen des Portweins zu mir kommen, war es nach zwei Jahren Zeit für ein neues Etikett.

    Auch, weil die Handelscompagnie, mit der ich IT diesen Portwein aus dem Fürstentum Yddland exportiere und handle, ja indessen aus Havena umgesiedelt ist auf Haven Island. Das sollte sich natürlich auch auf dem Etikett wiederspiegeln.

    Und hier ist es nun – das neue Etikett für die Portweinflaschen. Das Rechte – das Linke ist (als Vergleich) die alte Version:

  • Freedom Keep, Jahr 1 nach der Entdeckung von Haven Island

    Die Kerzen flackern schwach im Wind, der durch die geöffneten Fenster des Captain’s Quarters im Turm von Freedom Keep hinein weht. Wenn man hinaus schaut auf die See kann man hinter der Kimm das schwache Leuchten des anbrechenden Tages erkennen.

    Der Earl of Freedom Keep sitzt in einem Sessel und dreht gedankenverloren ein Glas mit weißem Port in seiner Hand. Von einem Alptraum geplagt war er schweißgebadet früh aufgewacht. Nur mit einem Hemd und einer Hose bekleidet hängt er nun düsteren Gedanken nach und betrachtet die Schatten, die an den Wänden tanzen.

    Wie Schatten erscheinen Bruchstücke des Traumes vor seinem inneren Auge. Von einer silbernen Priesterin, liegend in ihrem eigenen Blut. Von einer Stimme der Zeit, angekettet in einem finsteren Verlies. Von Elitawana, welches ein Raub von Zerstörung und Flammen wurde. Und über Allem das lachende Gesicht des Täuschers, des Hexers.

    Das zweite Jahr des Blauen ist ein guter Grund, um sich zu freuen und der Lebenslust in vollen Zügen zu frönen. Aber immer wieder legt sich die Erinnerung an die erste Drachenwelt vornehmlich in seinen Träumen über Askirs Stimmung wie ein Leichentuch.

    Die Erinnerung an die Kreaturen der Niederhöllen, welche Inat Laron mit sich nahmen. An die widerwärtigen Götter aus alter Zeit, die zurück kehrten. An den Tod der Kaiserin und den Untergang von Weltenwacht. An das öffentliche Auftreten des Hexers und die Erschaffung der Kreaturen, welche die schlechtesten und lieblosen Aspekte der Drachen vertreten.

    Der Kapitän beugt sich vor, nimmt ein Blatt Papier und einen Stift, um seine Gedanken in seinem persönlichen Logbuch nieder zu schreiben:

    Bald jährt sich meine letzte Reise in die erste Drachenwelt. Immer wieder stelle ich mir die Frage, ob die Drachen uns ein weiteres Mal dorthin rufen werden oder die erste Drachenwelt für die Drachen indessen verloren ist. Ob der Täuscher diese Welt erobert hat und ob dies auch Auswirkungen auf unsere Welt haben wird.

    Gerne würde ich mit Mishra nochmal darüber reden. Sollte mich der Blaue noch einmal nach Elitawana senden wird es sicher einer meiner ersten Vorhaben sein: Mich gemeinsam mit Mishra und Sahar von der goldenen Akademie zusammen setzen. Wir hatten erst begonnen eine Theorie über den Hexer und seine Drachengötzen zu erstellen. Noch lange sind wir nicht zu einem Abschluss gekommen.

    Seine Drachengötzen mögen die Eigenschaften und Aspekte haben, welche auch die uns bekannten Drachen besitzen. Doch was ihnen fehlt ist die Liebe. Alles, was Liebe erfordert, ist in ihren Aspekten nicht anzutreffen. Weil auch der Hexer keine Liebe kennt, so meine Mutmaßung. Wenn er einer der alten Götter ist oder von ihnen abstammt, so ist dies nicht verwunderlich.

    Meiner Ansicht nach ist es erforderlich den Hintergrund und damit seine Schwächen zu kennen, um ihn zu vernichten. Diesen Blender und Tyrannen. Vielleicht ist unsere Liebe zu den Drachen und zu den Dingen einer der Schlüssel. Das gilt es zu ergründen und steht ganz oben auf meiner Agenda.

    Es gilt den Täuscher zu vernichten, damit man sich ohne solche scheinbar übermächtige Bedrohungen anderen Problemen der ersten Drachenwelt widmen kann. Dazu zählt die Stärkung der Freien. Jener Erstdrachenweltler, die vom Geist des Blauen beseelt, begonnen haben für die Freiheit zu streiten.

    Bei meiner vorletzten Reise nach Elitawana bin ich ihnen begegnet und mich lange mit Lydia unterhalten. Zudem war ich in einem Traum bei einer ihrer Besprechungen zugegen, um Sklaven in den Landen des Schwarzen Drachen zu befreien. Ein löbliches Bestreben, das jederzeit meine Unterstützung haben wird.

    Aber eine Webleine nach der Anderen. Zuerst muss der Täuscher vernichtet werden. Wir müssen ihn schwächen. Dafür sehe ich zwei Wege: die Befreiuung von Aurora, der Stimme der Zeit, und die Erweckung der Drachen, die sich derzeit noch im Schlaf befinden.

    Das Erste ist eine Aufgabe, der sich die Blauen schon letztes Mal gewidmet haben. Leider konnten wir den letzten Willen der früheren Stimme der Zeit nicht erfüllen, was aber nicht bedeutet, dass wir aufgeben werden. Zumindest ich denke so und ich hoffe, dass auch die anderen Blauen es so sehen. Aurora die Freiheit zu geben ist auch eine ureigene Aufgabe im Sinne des Blauen.

    Als Gegenpol zu allen Drachen, die in der ersten Drachenwelt schon erwacht sind, hat der Täuscher die Drachengötzen erschaffen. Sie haben offenbar starke Gegner. Doch es gibt, wenn ich mich an das Gespräch mit dem Bildhauer der Drachenstele recht entsinne, noch drei Drachen, die schlafen und erst im Erwachen begriffen sind: der weiße Drache, der blaue Drache und der Drache des Wandels.

    Die Blauen haben es schon geschafft, dass der Blaue im Aufwachen begriffen ist. Ich weiß nicht, wie lange Drachen zum Aufwachen so brauchen, aber gibt es nicht genug Priester und Gläubige, die zumindest versuchen sollten ihn schneller aus der Koje zu bekommen? Die Hilfe dieser drei Drachen könnten wir, besonders wenn der Täuscher ein alter Gott ist, gut gebrauchen.

    Mögen wir hoffen, dass Elitawana noch nicht gefallen ist und wir noch eine Chance haben die Gefahr aus der ersten Drachenwelt zu bannen. Für die Drachen. Und für uns.

    Askir legt den Griffel beiseite und blickt vom Papier auf. Er ist sich bewusst, dass bei der Erweckung der Drachen die erste Hürde die erforderliche Überzeugungsarbeit bei den Anhängern des Wandels sein wird. Viele von ihnen wehren sich noch immer gegen die Vorstellung, dass der Wandel einen Drachen hat.

    Der Kapitän greift sein Rumglas und nimmt einen Schluck. Aber was soll man sich Gedanken machen, bevor man vor dieser Herausforderung steht? Jetzt gilt es nur zu warten und zu hoffen …

  • Zum Drachenfest 2018 hatte Askir bei Wandervogel aus dem silbernen Lager ein Blaulagershantie in Auftrag gegeben, das möglichst alle Aspekte des Blauen Drachen beinhalten sollte.

    Dieses Shantie wurde erstmals dem Blauen Avatar auf dem Drachenfest von Wandervogel, Askir und einigen weiteren Blaulageristen vorgetragen.

    • Die Grafiken findest Du als PDF zum Druck hier: Klick
    • Wenn Du es Dir mal anhören möchtest findest Du eine MP3 hier: Klick
  • Wie neulich schon in einem Blogbeitrag angemerkt braucht Askir an sich nicht mehr sehr viel an Zeug. Gerade bei der Kleidung gefällt mir das, was ich sehe. Ergo ist das, was dieses Jahr (komplett bis zum Drachenfest, möglichst natürlich bis zum Zeit der Legenden) noch ansteht, eher als Ersatz oder als Ergänzung der Ausstattung zu sehen.

    Brillen

    Die Brille, die ich seit Askirs Start vor über zehn Jahren nutze (und davor schon mal meine OT-Brille gewesen ist), ist indessen sehr abgenutzt. Auch wenn ich in der Zeit mal neue Gläser habe rein machen lassen, stimmen diese indessen auch nicht mehr mit meiner aktuellen Brillenstärke überein.

    Ergo muss bis zum Zeit der Legenden eine neue Brille her, wobei eine Fernsichtbrille ausreichen muss, da Gleitsicht (was ich normalerweise indessen trage) einfach zu teuer ist und ich auf Larp nicht zwingend benötige.

    Als Brillengestelle (runde, relativ kleine Gläser) sind diese Modelle hier für mich denkbar: Cary, Torello, Retro Round Resin, … über weitere Vorschläge freue ich mich aber. Das Gestell sollte aber nicht über 50,00 € kosten, denn die Gläser kosten ja auch noch Geld.

    Geplant ist direkt zwei Brillengestelle zu kaufen, um auch eine Sonnenbrille mit graublauen Gläsern machen zu lassen. Da schon am Ende des 15. Jahrhundertes Brillengläser mit Sonnenschutz genutzt wurden, halte ich eine Sonnenbrille für Askir für vertretbar. Sinnvoll ist es (vor allem, wenn ich an das Drachenfest 2018 denke) auf jeden Fall.

    Kleidung

    Meine beiden Westen mit dem Stehkragen sind jetzt auch fast drei bzw. zwei Jahre alt. Gerade am oberen Kragenrand ist die Abnutzung schon recht stark, so dass im Laufe des Jahres wohl eine neue Weste nähen werde. Dieses Mal aber mit Taschen.

    Bewaffnung

    Das lange Messer ist als Provisorium zwar okay, aber sobald es die Finanzen zulassen, möchte ich mit Askir wieder einen Säbel. Und zwar den Freibeutersäbel vom Handelshaus Rabenbanner hier.

    Schon lange träume ich ja schon von einer Tromblone wie diese hier. Seitdem ich in den Museen in Sevilla, Ronda und Cadiz nochmal vor diesen Schwarzpulverwaffen gestanden habe, ist klar: so eine Blunderbuss muss einfach her.

    Natürlich immer mit dem Zeug, das ich dafür brauche, um das Laden der Schwarzpulverwaffen auszuspielen.

    Lederzeug

    Am Crossbelt muss ich etwas ändern. Der Säbel braucht endlich eine richtige Lederscheide, denn es sieht einfach nicht so schön aus, wenn man die Klinge einfach nur durch eine Öse steckt. Da habe ich gestern bei Rahat eine schöne Lösung gesehen, die ich ähnlich adaptieren werde.

    Meine Pistole braucht noch ein Holster, damit ich sie auch vernünftig mitführen kann. Wobei ich indessen entschieden habe durchgängig braunes Leder zu verwenden. Blaues Leder wäre in Kombination mit den blauen Stoffen einfach too much.

    In den nächsten Tagen werde ich dann wohl mal anfangen mir einen Zeit- und Finanzplan dafür zu machen. Drückt mir die Daumen, dass das klappt.

  • Dieses Jahr nimmt in Bezug auf Larp stetig Fahrt auf. Gestern war ich auf der Amonlonder Taverne „Zur tanzenden Hexe“ in Adenau und wurde das erste Mal von einer größeren Anzahl von Mitgliedern der „Kraken“-Crew begleitet.

    Erst haben wir uns bei einem OT-Treffen zusammen gesetzt, bei dem Jeder seinen Charakter grob vorgestellt hat und wir organisatorische Dinge besprochen haben. Dann umziehen, Gruppenfoto und rein ins Spiel.

    Als ich im Herbst 2017 die „Kraken“ aus der Taufe hob, habe ich mich ganz bewusst für ein kleines Schiff entschieden. Ein Grund war, dass ich kein Freund vom Wettrüsten im Larp bin und es irgendwie seltsam finde, wenn ein Kapitän mit zehn bespielten Charakteren eine Fregatte (Besatzung über 300 Leute) besitzt.

    Der andere Grund war aber auch, dass ich in den letzten Jahren bemerkt habe, dass die meisten Larper schon in Gruppen gebunden sind und sich für neue Gruppen nur schwerer begeistern lassen. Also lieber ein kleineres Schiff, wenn die Gruppe eh klein sein wird.

    Was ich mir nicht habe träumen lassen ist, dass die Crew indessen aus zwölf Charakteren besteht, wovon jetzt schon gesichert Acht auf dem Drachenfest dabei sein werden. Bei einem Schiff von 25 regulären Besatzungsmitgliedern ist das eine Quote von etwa 50%, die sicher nicht überall anzutreffen ist.

    Darüber hinaus gibt es auch weitere Interessenten, wobei ich mich frage, ob der Name und das Symbol des Schiffes nicht auch ein starker Grund für das Interesse ist. 😉

    Aber für Alle, die Interesse haben, gibt es hier jetzt die aktualisierte Version unsers Spielerleitfadens: Klick.

    Der gestrige Abend war für einige Charaktere eine Premiere und damit eigentlich auch das erste Mal, dass die Crew wirklich miteinander agiert hat. Und es war grandios. Man hat sehen können, wie die Chemie stimmt und ein klein wenig habe ich selber Angst vor diesem verrückten, kreativen Haufen.

    Ich bin sicher, dass wir gemeinsam noch verdammt viel Spaß haben werden.

  • Die erste Spezialausgabe des Sinziger Larp-Stammtische Swashbuckler Schnack. Das erste Mal nicht in Sinzig, sondern in Bonn-Bad Godesberg. Das erste Mal im wunderschönen Ambiente des Leibhauses. Das erste Mal, dass ich meine Kamera zum Swashbuckler Schnack dabei hatte. Und gut fünfzehn Larper waren mit dab

    Es war ein toller Abend mit vielen netten Leuten, anregenden Gesprächen und viel Spaß. Danke an Alle, die dabei waren. Es wird auf jeden Fall eine 2. Spezialausgabe im Leibhaus geben und ich hoffe, dass dann noch mehr Larper ihren Weg dorthin finden werden.

    Hier ein paar Impressionen vom gestrigen Abend:

  • Was zu Fantasy-Larp gehört und wo sich zeitlich und technisch die Grenzen ziehen lassen ist nicht einheitlich geregelt und letztendlich subjektives Empfinden. Die Crew der „Kraken“ nutzt Schwarzpulverwaffen, was für viele, eher am Mittelalterklischee orientierte Spieler und Charaktere schon eine gefühlt zu moderne Technik ist. Mein Faible gilt bekannterweise der (historischen) Seefahrt und ihrem Flair – und dann kommen plötzlich Konzepte angesegelt oder angeflogen, mit denen ich meine Schwierigkeiten habe.

    Dass es leider Seefahrer-Charaktere gibt, die Lee und Luv nicht auseinanderhalten können und glauben, dass ein größeres Schiff jedem kleineren Schiff automatisch an Schnelligkeit und anderen Attributen überlegen ist – geschenkt. Da habe ich mit dem „Kompendium der Seemannschaft“ schon versucht ein IT-Nachschlagewerk zu erschaffen, damit man sich die entsprechenden Grundlagen (orientiert an den historischen Tatsachen) nicht überall zusammen suchen und einfach anlesen kann.

    Aber schon als ich vor fünfzehn Jahren mit meiner ersten Crew, der „Wogentänzerin“ und dann der „Morgenstern“, unterwegs war, erschienen immer wieder Schiffe, die Magier oder Priester an Bord hatten, die Wetter und Wind machen konnten, oder die aus lebendem Holz bestanden und von selber nachwuchsen sowie sich Lecks von selbst schlossen. Das gibt es immer noch, wobei in den letzten Jahren noch Luftschiffe hinzugekommen sind. Uff.

    Erstmal verstehe ich nicht ganz, warum es im Meta-Hintergrund immer das ganz Besondere und Außergewöhnliche sein muss, das mir im Spiel dann zum Beispiel durch Größe, Bewaffnung und besondere Technik einen (vermeintlichen) Vorteil verschafft? Wie die Piratencrew mit dem Linienschiff, die Schaluppe mit 45er-Pfund-Kanonen oder eben fliegende Schiffe. Meta-Hintergründe, besonders wenn sie schön ausgearbeitet sind, stellen eine Grundlage für das Spiel und seine IT-Logik dar – damit das Besondere und Außergewöhnliche dann im Spiel passieren kann.

    Für mein Empfinden entstammen Luftschiffe dem Steampunk-Hintergrund, was aus gutem Grund eine eigenes Larp-Genre ist, und passen nicht ins Fantasy-Larp. Zudem gibt es für mich bei ihnen immer eine gewaltige Lücke in der IT-Logik. Ein klassische Seefahrer wird vielleicht gefragt, warum er an Land unterwegs ist (Landgang, private oder geschäftliche Gründe) – aber er wird aus klar ersichtlichen Gründen nie gefragt, warum er sein Schiff nicht dabei hat. Der Kapitän und die Crew eines Luftschiffes, das ja nicht an Wasser gebunden ist, hat es hinsichtlich IT-Logik und Darstellbarkeit schwerer. Und wenn sie das Schiff in der Nähe haben, dann kann sich sogar die Frage stellen, warum sie in Endschlachten nicht einfach einen Bombenteppich auf die Feinde regnen lassen.

    Wenn wir an Salzbuckler und Piraten, alte Seefahrer in Literatur und Film, an Hornblower und Aubrey denken, dann sind dies in unserer Erinnerung Männer, die ein hartes Leben führen, sich ständig den Elementen des Windes und des Meeres erwehren müssen, schöne Momente unter vollen Segeln und einem klaren Sternenhimmel wechseln sich mit den Härten in einem Sturm oder gar einer Havarie ab. Das ist das Leben, das einen besonderen Menschenschlag erschaffen hat, den wir als Seefahrerspieler ja irgendwie in unserem Spiel darstellen und zum Leben erwecken wollen.

    Aber wenn gerade diese Härte im Kampf gegen die launenhafte See und ihrer Gefahren den Alltag bestimmte – wie passt dazu dann der Bordmagier, der das Wetter bestimmen, die See beruhigen und den Wind rufen kann? Kein Sturm mehr, keine Monsterwellen und keine Flaute – das ist keine Seefahrt, sondern eine Kreuzfahrt.

    Und bei einer Kreuzfahrt kommen keine gestandenen, rauhen Salzbuckler heraus, sondern Schönwettersegler. In der klassischen Seefahrt findet man die Toppgasten, die selbst bei heftigem Wind auf den Fußpferden balancieren und die Sturmsegel anschlagen, während man bei der Kreuzfahrt über das Deck flaniert. Die einen wissen, wie man mit Warpankern und Muskelkraft gegen die Gefahren einer Leeküste ankämpft, während die Kreuzfahrer beim Teekränzchen das schöne Land bewundern.

    Ich weiß nicht, welche Art von Seefahrer ihr bespielen wollt, aber auf der „Kraken“ wird in der Flaute auch mal das Wasser rationiert und die letzte Ratte geschlachtet, die Lenzpumpen werden manchmal Wache um Wache bedient und wenn im Sturm eine Stenge über Bord geht, dann wird sie (auch wenn sich noch Matrosen daran fest klammern) gekappt. Wer den Film „Master & Commander“ gesehen hat weiß, wovon ich rede.

    Für mich gehört zum Spiel eines Salzbucklers, dem damit verbundenen Flair und der Atmosphäre die klassische, großteils historische und damit gefährliche Seefahrt einfach dazu, sind sogar zum Verständnis von Seefahrern und ihrem Lebensstil existentiell.

    Daher habe ich mit den Konzepten von Schönwetterseglern und besonders Luftschiffen im Spiel meine Probleme, weil ich einfach meist nicht weiß, wie ich damit umgehen und IT adäquat darauf reagieren soll. Wie siehst Du das und wie gehst Du damit um?

  • Nachdem Patricia und Stefan, die Macher hinter der Taverne, schon mehrfach beim Sinzig Larp-Stammtisch „Swashbuckler Style“ dabei waren, war es auch mal an der Zeit bei ihnen vorbei zu schauen – und im Februar 2019 hat es dann endlich auch mal terminlich gepasst, so dass Kapitän Askir von der See in der Begleitung der Matrosin Lizzy (aka meine beste Freundin Biggi) bei strahlend blauem Himmel in den Westerwald aufgebrochen sind.

    Lizzy und Askir – kurz bevor wir die Taverne geentert haben.

    Outtime: Organisiation, Location und Verpflegung

    Die Taverne stand schon, als wir um kurz nach 16 Uhr ankamen, es gab ein freundliches Willkommen und dann konnte man eigentlich direkt anfangen zu spielen. Dabei hatte man ein Zelt mit Feuerstelle, einen Tisch unter einer Überdachung (neben der sich auch die Theke in Klinkerbauweise befand) und zwei Räume in den alten Stallungen mit Tischen und Stühlen als bespielten Tavernenbereich zur Verfügung.

    Der Außenbereich bietet mit einigen noch in der Renovierung befindlichen Gebäuden, einer Halle für Fundus und Dungeon und viel Grünfläche (wenn auch teilweise von Wildschweinen verwüstet) viel Platz für Aktionen. Dabei handelt es sich übrigens um das Wohnhaus mit umliegendem Gelände der beiden Macher.

    Als Toiletten diente ein getarnter, umgebauter Toilettenwagen und Seife und Tücher waren auch vorhanden. Stefan erzählte mir aber auch, dass irgendwann noch ein Raum der alten Stallungen zu einer richtigen Toilette umgebaut werden soll. Auch die beiden Schankräume im alten Stall sind erst kürzlich von Stefan hergerichtet worden. Die Beiden sind ergo noch kräftig dabei die Location auszubauen. Davor habe ich echt viel Respekt.

    Da die Taverne keinen Teilnehmerbeitrag erhebt sind sie zur Finanzierung auf den Verkauf von Getränken und Essen angewiesen, so dass das Mitbringen von Essen und Trinken nicht erlaubt ist. Dafür bieten sie eine breite Auswahl zu humanen Preisen. Von der rustikalen Platte mit Wurst, Käse, Trauben und Brot über belegte Brötchen bis zu einem immer wieder wechselnden warmen Tagesgericht und darüber hinaus. Leider waren die Donauwellen Cupcakes als süßes Tagesangebot schneller ausverkauft, als ich sie probieren konnte.

    Auf der Getränkekarte stand auch Rum mit Cola, was ich mir mit Askir natürlich nicht entgehen lassen konnte. Etwas verwundert war ich, als Patricia mir mitteilte, dass ich der erste Spieler bin, der das Getränk ordert – dabei hat die Taverne ja schon öfter stattgefunden. Verdammt, da schauen offensichtlich zu wenig Salzbuckler vorbei. Etwas, das man ändern sollte, aber die verkauften Rum-Cola eins bis sechs waren schonmal mir.

    Intime: Plot, Mitspieler und NSCs

    Es gab einen Plot und vermutlich auch NSCs, denn eine durch stumpfe und scharfe Gewalteinwirkung gestorbene Postbotin wurde gefunden. Auch ihre Tasche – irgendwo im Gebüsch. Mehr weiß ich aber nicht, da die örtlichen Posträuber jetzt nicht unbedingt in meinem Fokus lagen. Aber es gibt offensichtlich etwas zu tun.

    Es war das erste Zusammenspiel zwischen Askir und Lizzy, die ja auf der Taverne das erste Mal gespielt wurde. Und ich finde es jetzt schon einen wunderbaren Charakter und die Interaktion zwischen uns hat einfach gestimmt. Verbal bissig, gegenüber Fremden schnoddrig, auf eine subtile Art böse und mit schwarzem Humor gesegnet, ohne Gesprächen mit subtilen Andeutungen in der Taverne abgeneigt zu sein.

    Lizzy . Photos by Hagen Hoppe . Creator . Photographer . https://hagenhoppe.com/

    Erschreckend war auch, wie oft sie und der Kapitän das Gleiche gedacht oder ausgesprochen haben. Was aber wohl auch daran liegen mag, dass wir uns schon verdammt lange kennen (schließlich war sie 2010 schon meine Trauzeugin). Meinem Empfinden nach sind wir im Rahmen unseres kleinen Spaziergangs am Anfang auch gut gemeinsam Intime gekommen.

    Auf dem Weg hat uns übrigens ein Mädchen angesprochen und uns von einer verschlossenen Tür erzählt, die man für Rätsel öffenen müsste. Lizzy und Askir vertraten ja die Meinung, dass hinter solchen Türen manchmal auch etwas ist, was besser weggeschlossen bleibt. Die Kleine erzählte weiter, dass beim letzten Mal alle Kinder plötzlich eingeschlossen gewesen wären … Lizzy und Askir haben sich angeschaut und es war klar, dass wir das selbe dachten: „Wer hat sie, beim Klabauter, dummerweise wieder rausgelassen?“ Das meine ich mit gehässig-schnoddrig und in meinem Kopf.

    Was mir aber an dem Abend aufgefallen ist, wie schnell ins OT abgeglitten wird. Natürlich trifft man dort auch Leute, die man vielleicht länger nicht gesehen hat, und mit denen man sich vielleicht auch so austauschen möchte – aber erstmal ist es eine Larp-Taverne und damit ein Ort, an dem Intime gespielt wird. Zumindest meinem Verständnis nach. Hey, auch ich bin nicht perfekt und manchmal rutscht da auch ein OT-Kommentar raus, aber ich bin bemüht zu erspüren, ob die Personen in meinem Umfeld gerade IT sind oder zum OT tendieren. Klappt sicher auch nicht immer (Nobody is perfect), aber im Zweifel geht man aber besser vom IT-Fall aus. Geschichten kann man auch IT erzählen (also ohne SL-Entscheidungen und OT-Sachen darin zu thematisieren) und selbst wenn es ins OT gefallen ist, sollte man (besonders in den Tavernenräumen) zusehen, dass man schnell wieder IT geht. Das ist sicher ein Problem, was alle Tavernen haben. Leider.

    Eine zeitlang saßen Lizzy und Askir alleine an einem Tisch und haben bissig kommentiert, bis sich drei Männer zu uns setzen – unter anderem ein Druide und ein Verkäufer dubioser Zähne – und sich eine nette Unterhaltung entspann, wobei der Verkäufer auch Geschichten von sich gab, die man unter Seeleuten als Seemannsgarn bezeichnet. Aber charmant. Irgendwann wurde dann noch die Crew des Nachbartisches einbezogen und sozusagen shanghait. Die Crew des Schiffes „Canossa“, das schon plant 2020 das erste Mal ins Blaue Lager des Drachenfestes zu fahren und Kontakte zu Käpt’n Anderport von der „Irony“ hat. Eine echt nette Truppe, wenn auch ein Fee immer etwas seltsam ist und uns der Smutje Flux mit seiner ihm nicht anzusehenden Jugend überrascht hat. Mit ihnen hatten wir einen wirklich schönen Abend und ich hoffe die Crew mal wieder zu sehen.

    Gemeinsam mit besagter Crew sind wir dann auch gegen 22 Uhr (ergo nach sechs Stunden vor Ort) aufgebrochen, denn so langsam kroch die Kälte doch hoch. Ich werde aber mit Sicherheit (wenn es etwas wärmer ist) gerne wiederkommen und vielleicht sind dann ja auch ein paar mehr Mitglieder der Kraken-Crew dabei. Sicher bringe ich aber dann auch mal meine Kamera vorbei, um ein paar Larp-Fotos zu machen.

    Edit: Mir war es auch eine Freude einige Kapitäne der Blutigen Seegurke auch mal persönlich kennen zu lernen und den Geschützmeister Kabumm wieder zu sehen. Er hatte einen Kuchen gebacken, der durch den Whiskey-Anteil auch „Kabumm“ gemacht hat …

  • Besorgt blickt Askir von der Brücke seines Schiffes nach achtern, von wo die Brigg schon mit bloßem Auge gut erkennbar ist. Unter vollen Segeln hält sie sich schon seit Stunden im Kielwasser der Kraken. Seit gestern schon verfolgt sie den kleinen Topsegelschooner. Gestern Abend lag sie noch ein gute Stück achteraus, doch über Nacht war der Wind eingeschlafen, so dass beide Schiffe hilflos in der Dünung dümpelten. Als der Wind in den frühen Morgenstunden wieder auffrischte waren es die oberen Segel der Brigg, welche den Wind zuerst einfingen. So konnte der Verfolger ein gutes Stück aufholen, bevor die Brise auch die Segel der Kraken füllte.

    Indessen blieb der Abstand zwischen den Schiffen gleich, aber wenn die Verfolgung sich auch über die nächste Nacht zieht, dann würde die größere, stärker bewaffnete und bemannte Brigg den Schooner einholen und wohl auch erobern, wenn nicht gar versenken. Die Kraken könnte dem rahgetakelten Zweimaster bei einem Kurs am Wind problemlos davon laufen, doch derzeit liefen sie am raumen Wind und eine Änderung des Kurses hätte die Kraken direkt vor die Kanonen des Gegners laufen lassen.

    Derzeit befindet sich die Kraken noch außerhalb der Reichweite der 9 Pfund Kanonen, mit denen auf einem Schiff wie der Brigg zu rechnen ist. Selbst wenn sie als Jagdkanonen eingesetzt werden, dürfe ein Treffer auf der Entfernung nicht nur einen guten Kanonier, sondern auch ein großes Quentchen Glück erfordern. Auch eine Breitseite wird die Brigg erst riskieren, wenn sie auf Kernschussreichweite heran gekommen ist, denn dafür muss sie beidrehen, was die Fahrt aus dem Schiff nehmen würde.

    Das gibt der Kraken und ihrer Crew noch einige Stunden Zeit. Wenn nicht einem der Schiffe ein Spiere reißt oder ein Mast bricht, dann sicher bis Einbruch der Dunkelheit. Wenn der Wind jedoch wieder einschläft dürfte die Entscheidung am nächsten Morgen fallen – und wohl nicht so ausgehen, wie Askir es sich wünschen würde.

    Der Kapitän blickt hinunter aufs überfüllte Deck. Er könnte die Kraken leichter und damit schneller machen, wenn er die Fracht über Bord werfen würde. Doch abgesehen davon, dass er generell an Fracht hängt, besteht sie dieses Mal aus etwa fünfzig Sklaven. Männer, Frauen und Kinder, die still und verängstigt versuchen der Crew nicht all zu sehr im Weg zu sein, was ihnen nur leidlich gelingt. Sklavenschiffer hätten in dieser Situation keine Skrupel gehabt die Sklaven über Bord zu werfen und sich möglichst schnell aus dem Staub zu machen.

    Askir presst die Lippen aufeinander und wendet sich wieder dem Verfolger zu. Das Fernrohr am Auge kann er erkennen, dass sie auf der Brigg jetzt auch begonnen haben Wassereimer die Wanten hinauf zu schleppen, um die Segel mit Meerwasser zu begießen. Eine Maßnahme, die auf der Kraken schon seit etwas über ein Glasen ausgeführt wurde. Das Wasser setzt die Poren im Segelstoff zu, so dass weniger Wind durch das Segel bläst und man gut einen Knoten mehr Geschwindigkeit heraus holen kann.

    Hinter dem Heck des Schooners tanzt die kleine Barkasse auf den Wellen. Das Beiboot war schon vor dem Angriff auf das Sklavenschiff aussenbords verbracht worden, wo es nun nachgeschleppt wurde. Seitdem war das Schiff kampfbereit und das Feuer in der Kombüse gelöscht. Nach einem weiteren Blick auf die Brigg befiehlt Askir, dass das Feuer für zwei Glasen entzündet werden soll, damit die Crew nach Stationen backen und banken kann. Es gibt keinen Grund, warum die Frauen und Männer an Bord der Kraken mit leerem Magen kämpfen sollten.

    Wie er jedoch die befreiten Sklaven an Bord verpflegen soll ist ihm ein Rätsel. Der Ort, an dem er sie an Land entlassen wollte, liegt fast genau in die entgegengesetzte Richtung ihres derzeitigen Kurses. Eine Wende, um den ursprünglich geplanten Kurs einzuschlagen und zudem bei raumen Wind der Brigg davon zu segeln, hätte den kleinen Schooner zu nah an den Kanonen der Brigg vorbei geführt. Die Karronaden an Bord der Kraken waren zwar wahre Zerschmetterer,aber bis sie auf Kernschussweite an die Brigg heran gekommen wären, hätte diese sie mit ihren weiter reichenden Kanonen wohl schon in Stücke geschossen.

    Askirs Blick gleitet über das volle Deck seines Schiffes. Ein so volles Deck wäre nicht unüblich, wenn die Kraken ein Piratenschiff wäre. Diese kleinen und wendigen Schiffe werden gerne von Piraten genutzt, operieren aber meist nicht allzuweit von einer schützenden Küste entfernt und sind nur wegen der sinnvollen Übermacht beim Entern überbesetzt. Mit kampfkräftigen und bis an die Zähne bewaffneten, zu allem entschlossenen und Schandtaten bereiten Salzbucklern – und nicht mit verängstigten und teilweise seekranken, unbewaffneten und unterernährten ehemaligen Sklaven. Auf See sind diese keine große Hilfe.

    Doch derzeit ist nicht viel zu tun. Die Segel sind bestmöglichst gesetzt und in regelmäßigen Abständen scheuchen die Bootsmänner Matrosen in die Takelage, um sie zu wässern. Die Pulverladungen und Kugeln liegen neben den Karronaden bereit. Die Säbel sind geschärft und die Schwarzpulverwaffen mit neuen Feuersteinen versehen. Der Schiffszimmermann hat Holzkeile und Werg für etwaige Leckagen vorbereitet und Rauch steigt vom Kombüsenschornstein am Bug auf.

    So kann sich die Verfolgung noch stundenlang hinziehen …

  • Aus den Überlegungen zu einer neuen Heimat für Askir und die Crew der „Kraken“ und meinen ersten Skizzen von vor ein paar Tagen (die man hier nachlesen und anschauen kann), ist nach vielen Arbeitsstunden bis tief in die Nächte eine fertige Insel und Karte geworden: Haven Island.

    Klimatisch ähnlich wie die kapverdischen Inseln wird sie unsere neue (fiktive) Heimat werden. In den nächsten Tagen werde ich mich (wenn mich die Muse ausreichend küsst) auch der Story über die Entdeckung der Insel im Oktober 2018 und deren Anfänge der Besiedlung widmen und diese in mehrere Kapiteln unterteilt veröffentlichen.

    Also bleibt neugierig, mir gewogen und schreib‘ mir doch auch einfach ein Kommentar – ich freue mich.

    Die Karte gibt es – optimiert für DIN A3 – auch als PDF-Datei zum Download hier: Klick.

  • Für einen Seefahrer ist die Frage der Heimat oft schwierig. Selbst wenn man meistens auf der See unterwegs ist, macht es doch Sinn, einen Heimathafen zu haben. Askir hat jetzt mit der Zeit einige Häfen durch, aber irgendwie hat es ihn nie lange genug gehalten – und das hatte oft OT-Gründe.

    Die Handelscompagnie, bei der er einer der Hauptgesellschafter ist, hat ihren Sitz im aventurischen Havena. Zumindest haben wir das damals so gespielt. Eine Handelsgesellschaft, die aber im „offenen“ Larp (ergo: außerhalb von Aventurien) Handel betreibt, ist wohl nicht im Sinne der Rechteinhaber von Aventurien und vom Rollenspiel „Das schwarze Auge“. Auch wenn es im Larp viele aventurische Charaktere gibt und besonders der Glaube an die Zwölfe aktiv bespielt wird, so habe ich das Gefühl, dass diese Art von Larp an sich nicht das ist, was von Ulisses gewollt ist. Dafür gibt es ja dann Larp-Veranstaltungen in geschlossen-aventurischem Setting. Da es ja auch eine weiterführende Geschichte in Aventurien gibt, hat man eine zusätzliche Komponente, die man nicht selber beeinflussen kann bzw. bei der man auch up to date bleiben müsste. Aber wenn zum Beispiel Ulisses im Fortgang der aventurischen Geschichte entscheidet, dass auch der Rest von Havena im Meer versinkt, dann war es das auch mit der Handelscompagnie. Das trifft natürlich auf alle Orte in Aventurien zu, so dass ich zwar den Hintergrund der Herkunft Askirs und auch seinen auf die Zwölfe basierenden Glauben weiter bespiele, aber nicht mehr aktiv und dauerhaft mit dem Charakter in Aventurien unterwegs bin. Ergo: Keine Option als Heimathafen mehr.

    Nach langer Unsicherheit oder nicht erfolgter Festlegung eines wirklichen Heimathafens und einer daraus resultierenden, erzwungenen „rastlosen Phase“ von Askir, hat er nun sein eigenes (nicht auf Handelsfahrten befindliches) Schiff – die „Kraken“. Und da dieses ja in „Fortunas Flotte“ (damals noch „Leviathans Freibeuter“) segelt und diese Freunde in Port Whine auf „Liberty Island“ (der Insel des blauen Drachen) beheimatet waren, habe ich auch dort angelegt. Das ging nur wenige Monate gut, denn dann gab es ein paar organisatorische Unstimmigkeiten rund um die blaue Insel, die natürlich zum Bereich des Drachenfestes und damit zum Einflussgebiet der Orga von Wyvern zählt, und plötzlich wurde der Bereich nicht mehr bespielt und man brach zu neuen Entdeckungen auf. Wieder kein dauerhafter, schöner Heimathafen, aber die Erkenntnis, dass ich mir jetzt lieber einen eigenen Heimathafen und Zufluchtsort für die „Kraken“ ausdenke, bei dem ich nicht mehr von Anderen abhängig bin.

    Nachdem ich jetzt einige Wochen Inspirationen gesammelt (Pinterest ist mein Freund, aber auch eine Zeitfalle) und mir Gedanken gemacht habe, habe ich vor ein paar Tagen eine erste Skizze gezeichnet und in die interne Kraken-Gruppe auf Facebook gepostet:

    Nachdem dort einige Wünsche geäußert wurden (wie nach einem Gasthaus mit kultigem Wirt bzw. Wirtin), gibt es indessen eine zweite Skizze. Es sind neue Komponenten hinzu gekommen, dafür ist zum Beispiel die Höhle, die mit dem Schiff befahrbar war, weggefallen – auch, weil es in der Praxis schwierig sein dürfte das Schiff rein und wieder raus zu bekommen. Die Insel ist größer, bietet aber auch mehr Spielmöglichkeiten im Hintergrund bzw. online.

    Die Insel ist Teil eines Archipels von mehreren Inseln, welche ich aber derzeit nicht näher bzw. nur in der groben Form und Lage ausarbeiten werde. Auch, weil ich mir so die Möglichkeit belasse auf dem Archipel Cons zu veranstalten und die Karten entsprechend des Plotbedarfs anfertigen zu können. Und vielleicht kommen einem ja noch irgendwann Ideen, die man auch noch umsetzen möchte.

    Die Insel basiert auf zwei Vulkane, die sich vor langer Zeit aus dem Meer eroben haben, beide aber indessen erloschen sind. Der Krater des älteren Vulkans ist nur noch durch seine Randreste erkennbar, in dem sich die Bay ausbreitet. Der Rand besteht aus kleineren Felsinseln und Riffen. Der neuere, kleinere Vulkan ist die höchste Erhebung auf der Insel. Sein Magma hat sich in Nord-Ost-Süd-Richtung ins Meer ergossen, bevor es erkaltet ist. Zurück blieb, auch von der See abgeschliffen, eine felsige Steilküste. Mehrere Meter hoch ragt der Fels senkrecht aus dem Wasser und macht ein Anlanden auf dieser Seite unmöglich. Nur durch eine enge Passage entlang von Sandbänken und Riffen kann man die Bay befahren.

    Vorbei am Freedom Keep, die auf einem in die Passage ragenden Felssporn thront und mit ihren Geschützen die Einfahrt bestreichen kann, wenn es erforderlich ist. Auf Freedom Keep, eine kleine Burg, die in Größe und Gestalt der schottischen Turmburg Smailholm Tower nachempfunden ist, wird der Kapitän und die Crew in erster Linie wohnen, wenn sie nicht auf See sind.

    Unterhalb von Freedom Keep befindet sich ein Höhlensystem im Fels, welcher von der Feste bis hinunter zu einer Anlegestelle am Fuße der Steilwand führt. Dort finden sich unter anderem Lagerräume. Von der Burg führt zudem ein Lastenaufzug hinunter zur See, damit man schwere Lasten nicht zwingend von der Stadt den Weg zur Burg hinauf schleppen muss.

    In der Bay befindet sich ein Strand, der mit seiner durch die Dünung geschwungenen Form wie in die Bay greifende Arme aussieht und daher „Tentakel Beach“ genannt wird. In die Bay wurde schon vor Jahrzehnten eine schwimmende Stadt gebaut. Mit Anlegern, Lagerhallen, Gasthäusern, Hurenhäusern, … – was eine Hafenstadt am Ende der Welt halt so hat. Neben Frischwasser vom Fuße des jungen Vulkans. Natürlich wird in der Stadt auch die neue Druckerei von Askir eingerichtet.

    Es gibt natürlich noch Vieles zu bedenken und zu überlegen. Vor allem, was die IT-Logik für etliche Punkte angeht. Das wären unter anderem:

    • Wenn die Insel abgelegen und nicht total überlaufen sein soll – wie hat die schwimmende Stadt überlebt? Oder war sie bei der Ankunft der „Kraken“ gar nicht „belebt“?
    • Wie sind wir an die Burg und damit auch in gewisser Weise an den „Besitz“ der Insel gekommen?
    • Womit verdient man in der Stadt eigentlich das Geld? Nur von uns ist ja eher unwahrscheinlich – dafür sind wir zu Wenige.
    • Wie nennen wir die Insel eigentlich? Auch ein paar weitere Namen braucht es noch …

    Aber ein wenig Zeit habe ich ja noch, denn das Thema können wir ja bei der nächsten Veranstaltung (vermutlich geht es nämlich nächsten Samstag schon auf die Taverne „Zur Ruine Reichenstein“) noch aussparen. Aber danach sollte die Geschichte langsam mal stehen – die ersten Ideen habe ich jedoch schon. Man darf gespannt sein … 😉

  • Das Foto unten hat Moritz Jendral auf dem Epic Empires 2018 von mir gemacht. Abgesehen davon, dass es nicht unbedingt ein Bild im Profil hätte sein müssen, indem meine Leibesfülle so gut zur Geltung kommt, ist es das erste Ganzkörper-Foto in Aktion bzw. im Spiel, das ich seit langem zu sehen bekomme.

    Mit den neuen Stiefeln, der blauen Hose, meiner Weste mit Stehkragen und dem neuen Mantel. Nur mein Hut fehlt, aber ich vermute den hatte ich zu dem Zeitpunkt in der linken Hand.

    Aye – ich muss sagen: Es sieht gut aus und wirkt glaubwürdig. Was will ich mehr?

    Foto von Moritz Jendral Photography, http://moritz-jendral.de/

    In den letzten Monaten habe ich meinen Fokus auf die Fotografie gelegt, mit der ich mich indessen selbstständig gemacht habe (kuckst Du hier: https://hagenhoppe.com/) – daher ist mein Hobby Larp etwas ins Hintertreffen geraten. Aber trotzdem ist in den letzten Monaten die Crew der „Kraken“ weiter gewachsen.

    Ergo ist es an der Zeit darüber nachzudenken, was ich für Askir wirklich noch brauche bzw. haben möchte. Nach dem Foto weiß ich zumindest, dass ich an der Kleidung selbst derzeit nichts verändern oder erweitern muss und werde. So bleibt es bei folgender „Aufrüsten“ hinsichtlich der Bewaffnung:

    • ein Holster für meine Pistole
    • eine Tromblone, die ich mit einem Lederriemen versehe, um sie mir über die Schulter zu hängen
    • einen neuen Säbel, für den ich dann noch eine Scheide an einem Crossbelt brauche
    • eine Linkhand oder einen Dolch (für am rückwärtigen Gürtel)
    • Zubehör zum Ausspielen des Ladens der Schwarzpulverwaffen

    Natürlich auch, weil sich Askir ja auch im Laufe der Zeit verändert. Durch Vorkommnisse, aber auch durch Spielinhalte, die ich gerne umsetzen möchte und auf die ich Spaß habe. Das fängt damit an, dass er sich neben der Diplomatie auf dem Drachenfest und besonders im Blauen Lager noch andere Aufgaben suchen wird.

    Abgesehen davon, ist auch die Zeit der zu großen Kompromisse vorbei. Er wird immer Diplomat und Händler bleiben, aber es ist Zeit etwas rauer zu werden. Das Leben kompromissloser zu genießen. Denn ich habe jetzt einen blauen Sieg mit erstritten und wir haben das blaue Jahr. Zeit die Segel etwas neu zu stellen.

    Das erste Larp des Jahres wird entweder die Taverne „Zur Ruine Reichenstein“ im Februar oder die Taverne „Tanzende Hexe“ im März sein. Sollte ich mit Crew unterwegs sein (was im März auf jeden Fall so sein wird) braucht es aber noch etwas, um den Tisch zu markieren. Da suche ich derzeit noch nach Ideen, wie ein schönes Schiff oder einen Flaggenmast. Mal sehen, was ich noch finde.

    Auf jeden Fall steht dieses Jahr aber das Zeit der Legenden und das Drachenfest an. Und ganz oben in der Prioritätenliste rangiert das Barschenfest. Wer darüber hinaus noch nette Abenteurercons über ein Wochenende im Umkreis von 2 Fahrstunden um Sinzig kennt, auf den Askir und seine Crew passen: Immer her damit. 😉

  • Das Epic Empires feiert seinen zehnten Geburtstag und ich bin das erste Mal mit dabei. Als Herold (NSC in meiner SC-Rolle) der feinen und freien Stadt Neu-Ostringen hatte ich auch so viel zu tun und habe in der Stadt so viele Leute getroffen, dass ich (sicher auch bedingt durch das Wetter) nicht raus gekommen bin. Mein Review ist ergo der Rückblick eines EE-Neulings, der fast die ganze Zeit nur in der Stadt war und ergo über die Lager selber wenig bis gar Nix sagen kann.

    Organisation & Spielleitung

    Der Check-In war schnell und unkompliziert. Gut war die Übersichtskarte (vor allem für mich, der das erste Mal auf dem Utopion-Gelände war) und auch die Parkkarte, die man direkt ausfüllen konnte. Die Parkkarte ist auch beim DF üblich, wird aber dort eher von den Spielern selbst organisiert. Der Anhänger mit den Ansteckern war natürlich noch ein schönes Gimmick.

    Kaum in der Stadt angekommen haben wir auch schnell unseren abgeflatterten Lagerplatz zugewiesen bekommen. Einfach, unkompliziert, freundlich. Super. Mit dem Tsa-Tempel habe ich direkt am Markplatz gelagert und damit stand mein Zelt direkt hinter der Bühne. Besonders als Herold eigentlich der optimalste Platz, wenn das Wettkampfoffizium nicht auf Grund des Wetters am Vortag zur Taverne hätte verlegt werden müssen. Aber irgendwas ist ja immer.

    Die Betreuung von mir als NSC mit Informationen im Vorfeld war umfassend, so dass ich grundsätzlich gut informiert auf dem Gelände angekommen bin. Darüber hinaus gab es am Mittwochmittag nochmal eine persönliche Einweisung, bei der ich auch meinen Heroldsbeutel mit Schärpe, Buch und Stift bekommen habe. Die Begrüßung durch die zuständigen SLs waren auch verdammt nett und ich fühlte mich direkt gut aufgehoben.

    Leider gab es während der Veranstaltung einige organisatorische Probleme, die unsere Arbeit als Herold stark behindert haben und sicher auch auf Seiten der Spieler, an die sich unser Spielangebot ja richtet, zu Frust geführt haben. Letztendlich mussten verschiedene Veranstaltungen (Bardenwettstreit, Jahrmarkt am Freitag, etc.) ausfallen oder verschoben werden. Die Details werde ich aber mit der Stadt-Orga direkt klären, denn ich bin sicher, dass man das relativ simpel in den Griff bekommen kann und – wie mir gesagt wurde – diese Probleme in diesem Jahr wohl erstmals so gravierend aufgetreten sind.

    Location & Neu-Ostringen

    Obwohl ich jetzt seit knapp 18 Jahr Larp als Hobby betreibe, war das EE 2018 wie schon erwähnt mein erster Besuch auf dem Utopion-Gelände. Letzendlich habe ich auf Grund meiner „Arbeit“ in der Stadt auch wenig vom Gelände gesehen, bis auf die Autorundfahrt und meinen Spaziergängen zwischen Parkplatz und Stadt. Da ich mich einmal verfahren und einmal fast verlaufen habe kann ich bestätigen: Das Gelände ist ungewohnt groß und für einen Ortsunkundigen am Anfang auch verwirrend. Hier nochmal ein Dank an die Orga für die Übersichtskarte.

    Die Toiletten und Duschen waren meiner Erfahrung nach ausreichend (außer ggf. zu den Stoßzeiten am Morgen, vor allem vor den Männertoiletten, wo man aber auch bei anderen großen Cons in Schlangen organisiert ist). Sie waren auch so sauber, wie man das auf einer solchen Veranstaltung erwarten kann und eher den Nutzern zuschreiben ist. Wieso man Toilettenpapier auf dem Boden verteilen muss wird sich mir nie erschliessen.

    Da kann man schon verstehen, warum die Orga kein Toilettenpapier stellt. Was mich aber stört ist, wenn keine Seife gestellt wird. Denn wenn ich im Spiel irgendwo rumlaufe habe ich halt keine Seife dabei, andererseits bin ich bei den hygienischen Verhältnissen auf Zeltlagern auch immer mal froh mit Seife die Hände zu waschen.

    Da war es sehr erfreulich, dass es Spieler gibt, die scheinbar Seifenspender spenden. Vor allem, dass diese dann noch mit Werbung für die Olivenhändler aus dem Antikenlager (die ich sowohl wegen ihrer Oliven als auch der netten Unterhaltung in der Taverne an dieser Stelle grüßen möchte) oder für die zwölfgöttliche Kirche beklebt waren, war echt nett. Diese Seifen haben auch eine zeitlang gehalten, denn wieder habe ich einige Leute gesehen, die es nach der Toilette so eilig hatten, dass sie nicht die Zeit zum Händewaschen gefunden haben (manche Menschen sind echt eklig).

    Aber zurück zur eigentlichen Conreview: Die feine und freie Stadt Neu-Ostringen hat mit ihren unterschiedlichen Stadtvierteln, die verschiedene Spielangebote bieten, ihrem schönen Marktplatz mit Bühne, den Händlern und vielen Details, wie z.B. den Wegweisern, schöne Ansätze – aber irgendwie wollte bei mir kein wirkliches Stadtfeeling aufkommen. Vor allem wenn ich es mit Aldradach, der Stadt beim Drachenfest vergleiche.

    Ich habe etwas gebraucht, bis ich darauf kam wieso: Während in Aldradach im Laufe der Jahr immer mehr Fachwerkkonstruktionen mit Stoffbespannung die Illusion von festen Gebäuden erschufen und damit auch (enge) Gassen visuell überzeugend dargestellt werden können, ist Neu-Ostringen eine Ansammlung von Zelten. Diese sind zwar an Straßen orientiert und oft sind die Flächen mit Abspannungen abgegrenzt, aber vom optischen Eindruck ist es nicht das Selbe.

    Besonders in der Messergasse empfand ich dies besonders, da hier für mich eine Gasse gar nicht wirklich erkennbar war. Nur der Wegweiser verwies darauf, sonst wirkte es für mich nur nach Zelten mit einem engen Pfad dazwischen. Meiner Ansicht nach hat hier die Stadt noch Potential, das man nutzen könnte, um eine stärkere Immersion zu realisieren.

    Mir ist bewusst, dass sich da schon bald die Frage stellt, was finanziell und organisatorisch leistbar ist, zumal das Zeug ja auch auf- und abgebaut sowie das Jahr über gelagert werden müsste. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die einzige als Fachwerk gebaute Konstruktion des Wettkampfoffiziums am Dienstag Abend auf Grund des Wetters fliegen gelernt hat, ist eine Realisierung mit mehreren dieser Bauten skeptisch zu sehen.

    Die Frage ist daher, ob eine klarere seitliche Begrenzung der Straßen auch durch eine Holzverbretterung von ca. 100 cm Höhe erreicht werden kann, denn anders als in Aldradach müssen in Neu-Ostringen die Häuser ja nicht direkt an der Straße stehen, sondern können erst einen „Vorgarten“ bzw. Hof haben, der aber zur Straße hin abgegrenzt ist – ohne durch eine zu Höhe Bretterwand sich auch optisch vom Spielgeschehen abzugrenzen.

    Schön finde ich das Spielangebot in der Stadt, wenngleich es dieses Jahr aus organisatorischen Gründen nicht so groß war, wie ursprünglich geplant. Das Konzept eines Bardenwettstreits, von täglichen Jahrmärkten mit Wettbewerben und Spielen und (mein Highlight) der Wahl zum Schönsten und zur Schönsten Neu-Ostringens, an dem auch Leute aus anderen Lagern teilnehmen können, bringt Leben und Kurzweil in die Stadt. Zeigt aber auch, dass eine ausreichende Zahl von Herolden erforderlich ist.

    Apropos: Ausreichende Anzahl von NSCs in der Stadt. Dieses Jahr war es wohl so eng, dass ich keine Stadtwache gesehen habe und auch kein Prospektor vor Ort war, so dass das Spielangebot mit dem Abbau von Rohstoffen ganz ausgefallen ist. Sehr schade vor allem für die Spieler (wie den in der Stadt lagernden Zwergen), für die genau das ein wichtiger Spielinhalt ist. Daher an dieser Stelle der Aufruf: Kommt als NSC nach Neu-Ostringen! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es Spaß macht und keine Langeweile aufkommt.

    Sehr engagiert waren die Mitarbeiter der IT-Zeitung, mit der ich nette Gespräche hatte. Auch die Taverne „Zum blutigen Helm“ mit ihren netten Schankmaiden war eine schöne Anlaufstelle und ausreichend Sitzplätzen. Die Getränke waren meinem Empfinden nach günstig, nur über die Öffnungszeiten sollte man meines Erachtens nach nochmal nachdenken. Eine frühere Öffnung wäre sinnvoller, um die Taverne auch als Ort der Kommunkation und des Austausches zu fördern. Zumal schon kurz nach Mittag einige potentielle Gäste vor der Taverne standen.

    Der Plot, die große Schlacht, die Lager, …

    Der Plot ist im Grunde nach im Vergleich zum Drachenfest eigentlich gar nicht so verschieden: Wesen rufen Leute zusammen, um gegeneinander zu streiten und ihr Lager zu einem Sieg zu führen. Nur das wie und warum (was einige Lager dann für sich nochmal ganz individuell begründen) ist anders. Vor allem das „Wie“ ist dabei etwas komplizierter, was sich vor allem bei den Regularien der großen Schlacht zeigt, die ich bis heute nicht ganz verstanden habe.

    Während ich bei der großen Schlacht nur Zuschauer war und daher nicht zwingend die Regeln verstehen muss, habe ich aber auch von einem Lageristen erfahren, dass er es auch nicht verstanden hat, sondern als Soldat einfach dem Adel hinterher gelaufen ist – in der Hoffnung, dass diese wissen, was sie tun.

    Nach der Hälfte der Schlacht bin ich aber auch gegangen, denn eine Schlacht zu beobachten, deren Regeln man nicht versteht und bei dem einen auch egal ist, wer gewinnt, ist nicht sonderlich spannend. Letztendlich geht es hier aber auch darum, dass die Teilnehmer der Schlacht ihren Spaß mit schön ausgespielten Kämpfen haben und nicht ich als Zuschauer. Und wenn sie das hatten ist Alles gut.

    Während beim Drachenfest die Lager auf Grund von Aspekten unterschieden werden sind die Lager beim EE eher kulturell unterschiedlich. Damit erreicht man eine Homogenität, was den Hintergrund und damit auch die Optik der einzelnen Lager bereichert. So verteilen sich zum Beispiel die Elben nicht über mehrere Lager, sondern können durch die starke Präsenz innerhalb eines Lagers und das daraus resultierende gemeinsame Auftreten eine visuell überzeugende (und auf mich überwältigende!) Darstellung präsentieren.

    Der Anspruch

    Seit Anfang an hat das Epic Empires den Ruf hinsichtlich Kleidung und Ausstattung einen besonders hohen Anspruch zu haben. Ein Anspruch, der durchaus auch Spieler abschreckt, die (berechtigt oder auch unberechtigt) Angst haben diesen Ansprüchen nicht zu genügen. Um meine Erfahrung kurz zusammen zu fassen: Auch beim EE kocht man nur mit Wasser.

    Um es etwas länger zu machen: Die Gewandungen auf dem EE findet man in der Qualität durchaus auch auf anderen Cons, wie z.B. dem Drachenfest. Hier kommen sie nur „komprimierter“ und durch die Auslegung der Lager an kulturellen Hintergründen in einem entsprechend wirkenden Kontext vor. Zudem scheint es die großen Ausreißer im Niveau nach unten nicht bzw. in geringerer Zahl zu geben. Auch ist mir die höhere Dichte an IT-Schuhen aufgefallen.

    Dennoch standen bei verschiedenen Wettbewerben – auch von Teilnehmern aus verschiedenen Lagern – Outdoor-Sandalen und Doc Martins bzw. Springerstiefel auf der Bühne. In den Gruppen-Lagern und der Taverne finden sich Biertischgarnituren, die meist nur gering abgetarnt sind. Morgens früh sieht man die eine oder andere PET-Flasche irgendwo hervor blitzen und zwischen einigen Zelten liegen blaue Müllsäcke (wobei mich das auf jedem Con stört, da man das immer vermeiden kann). Die Plastikbecher mit dem Slush-Eis, mit dem einige Leute herum liefen, hat mich in Neu-Ostringen aber mehr gestört, als das in Aldradach der Fall war.

    Das liegt wohl auch an der Erwartungshaltung, die ich auf Grund des Leitfadens für die Stadt gehabt habe. In dem Leitfaden wird ein Anspruch formuliert, der letzendlich doch nicht in dieser Form eingehalten wurde. Obgleich es eigentlich ein Anspruch ist, der meiner Ansicht nach gar nicht mal so schwer zu erfüllen ist, zumal man in der Stadt hinsichtlich der Ausgestaltung freier ist als in den Lagern. Ehrlich gesagt war ich diesbezüglich etwas enttäuscht.

    Abschließend ist aber zu sagen, dass es (auch bei Einhaltung des Leitfadens) kein Diplom in historischem Nähen und Handwerken oder eine authentisch-historische Kleidung braucht, um den Ansprüchen auf dem Epic Empires zu genügen. Ich denke Jeder, der etwas Gedanken und Mühe auf seine Charakterkleidung und -ausstattung verwendet, wird hier seinen Platz finden.

    Die Mitspieler (SCs wie NSCs)

    Letztendlich steht und fällt ein Con immer durch die Mitspieler – unabhängig davon, ob sie Spieler- oder Nichtspielercharaktere darstellen. Die Mehrzahl war wirklich angenehm und mit vielen Leuten hatte ich schönes Spiel, wobei mir die Kontaktaufnahme durch meine Aufgabe als Herold auch erleichtert wurde.

    Ich konnte viele Spieler wiedertreffen, die ich teilweise lange nicht mehr gesehen hatte und woraus sich interessante Gespräche und Momente ergeben haben. Aber ich habe auch neue Leute bzw. Charaktere kennen gelernt, wie die Crew der „Dorothee“ und die symphatischen und engagierten Ungeheurjäger (mit den Typen, die Tiberius Graufuchs und Rochus verdammt ähnlich sehen).

    Ein besonderer Dank geht an den Tsa-Tempel, die mich so freundlich und unkompliziert aufgenommen haben und bei dem ich auch mitessen durfte. Vielen Dank auch für das schöne Spiel als auch die netten OT-Gespräche, die wir geführt haben. Und ich frage mich (und bedauere es), warum wir bisher nie solche viel gemeinsames Spiel hatten und solche Gespräche geführt haben.

    Fazit

    In einem Lager wäre mir, der eher als Diplomat anstatt als Kämpfer unterwegs ist, wahrscheinlich langweilig, da das EE nach meinem Eindruck und auch von den Erzählungen von Freunden in verschiedenen Lagern in erster Linie ein kampf- und schlachtenlastiges Con ist. Die Stadt war hier sicher die absolut richtige Wahl für mich und vielen Dank an Balu, dass er mich zu den Herolden geholt hat, denn so hatte ich direkt eine Aufgabe, bei der ich auch mit vielen anderen Spielern in Kontakt gekommen bin.

    Auch wenn mich das EE jetzt nicht so begeistert hat wie das Drachenfest (wo ich aber jetzt schon mehrere Jahre hin fahre, viele Kontakte, eine Aufgabe und so habe), werde ich – wenn es zeitlich passt – auch 2019 nach Neu-Ostringen reisen. Auch gerne wieder als Herold. Zum Einen, weil ich dort viele Leute wieder getroffen und kennen gelernt habe, mit denen ich gerne (weiter) spielen möchte. Zum Anderen, weil ich hier für mich im Spiel noch viel Potential sehe.

    Ergo: Wenn alles klappt auf ein Wiedersehen in Neu-Ostringen im nächsten Jahr.

  • Ein Glas und eine Karaffe mit Wasser stehen auf dem Tisch. Im Wasser bildet sich das Rollen des Schiffes in der Dünung einer abgelegenen Bucht ab. Im Schein einer Laterne, in der die Flamme hinter einem Glas gut geschützt ist, erfüllt wieder einmal das Kratzen der Feder die Kabine des Kapitäns auf der „Kraken“.

    „Wäre Mattias Jess nicht gewesen, dem ich seit unserer ersten Begegnung in Weltenwacht vor über sieben Götterläufen in tiefer Freundschaft verbunden bin, hätte ich wohl nie meine Füße auf die Erde der Lesath gesetzt. Doch so habe ich mich von den Drachenlanden aus direkt auf den Weg zur feinen und freien Stadt Neu-Ostringen gemacht.

    Auf dem Weg traf ich einige Aventurier, mit denen ich gemeinsam reiste und bei denen ich unterkam. Eine Gruppe von Geweihten und Novizen der Tsa-Kirche, die mir in den folgenden Tagen die Lehren dieser oft verkannten Kirche in der ihr innenliegenden Ernsthaftigkeit nahe brachten. Besonders der Aspekt des Neuanfangs und damit dem setzen eines neuen Kurses hat einen größeren Einfluß gehabt, als ich es auch jetzt noch mehr erahne als begreife.

    Schon seit einigen Jahren ist mein ‚Zwillingsbruder‘ in Neu-Ostringen als Herold tätig, so dass ich nicht zögerte ihn in seinen Aufgaben zu unterstützen. Eine interessante aber auch oft frustrierende Aufgabe, denn eine Einhaltung von Zeiten und angekündigten Veranstaltungen war einfach nicht sicherzustellen. Wenn ich so mein Schiff führen würde, hatten wir ständig eine große Wuhling an Bord.

    Wir Herolde – Mattjess, die bezaubernde Milla, Fathima, Maximilian und ich – versuchten unser Möglichstes, aber die Widerstände waren oft zu groß. Was vor allem daran lag, dass die eigentlich Verantwortlichen die Verantwortung für ihre Aufgaben meist vermissen ließen. Man hatte das Gefühl, dass ein ständiges ‚Daddeldu‘ wie bei der ‚Dorothee‘ herrschte – nur ohne, dass dieses irgendwann endet und trotzdem alle ihre Grogration haben wollen.

    Aber ich habe in ‚Streitland‘ auch unabhängig davon das Gefühl, dass die Meisten ihr Hirn an der Landesgrenze ablegen – wenn nicht schon vorher. Denn der ‚Wettkampf‘ dient nur dem Zweck möglichst viel Blut zu vergießen, damit eine angeblich böse Göttin gefangen bleibt und dort alles so bleibt, wie es ist. Und damit natürlich für die unsterblichen Lesath. Und Alle finden es richtig eine nicht bekannte Magie mit ihrem Blut zu unterstützen.

    Ich habe starke Zweifel, ob die Meisten dieser Leute – und da beziehe ich besonders meine Handelspartner aus Yddland mit ein – das außerhalb von diesen Landen auch so sehen. Aber auf lesathischem Boden scheint Blutmagie plötzlich vollkommen normal und unterstützenswert zu sein. Ganz ehrlich: Wie bescheuert kann man sein?

    Wo man beim Fest der Drachen zumindest nicht nur für die Herrschaft des Drachen, sondern damit auch für die von einem selbst unterstützten Aspekte, die nach einem Sieg auch in die Welt hinaus getragen werden, kämpft, sehe ich in dem Blutvergießen im Lesathland keinen Sinn. Die Lesathen machen ein großes Geheimnis daraus oder erzählen nur ihre Version einer Geschichte und führen sich auf, als hätten sie die Arroganz erfunden, scheinen aber ohne fremde Hilfe aufgeschmissen zu sein.

    Die meisten Reisenden haben einen großen Spaß daran sich gegenseitig abzuschlachten, da man ja wegen eines Zaubers der Lesath nur selten stirbt, während hier irgendwer oder irgendwas durch Blutmagie Kraft sammelt. Gleichzeitig wird vor der bösen Göttin Theki gewarnt. Ich habe die Erzählung gehört, dass einst zwei Götter gegeneinander kämpften und die Welt zu zerstören drohten. Nur mit der Hilfe der mächtigen Theki konnten die Lesat diese Götter verbannen – und haben dabei Theki, die ihnen zu mächtig geworden war – direkt mit eingesperrt. Wenn das wahr ist, dann kann ich zumindest nachvollziehen, warum Theki sauer ist.

    Nachts lauerten uns in der Stadt aber auch in den Lagern Gestalten aus schwarzem Rauch, welche ‚Schatten‘ genannt wurden, auf und bisher konnte mir Niemand erklären, wo die nun herkommen. Auch gibt es einen Kult einer Göttin mit vier Gesichtern, die starke Verwandschaft zu der vielgeschlechtlichen Versucherin zu haben scheint. Aber gut, dass wir sonst keine Probleme haben und weiter Blutmagie unterstützen, ohne wirklich sicher zu wissen warum und wofür.

    Sich selbst Probleme machen kann man aber auch in Neu-Ostringen. Einer Stadt, die von zwei demokratisch gewählten Bürgermeistern und einem Stadtrat regiert wurde. Im Stadtrat waren alle Stadtviertel vertreten, aber normalerweise nur drei anwesend. Einer der Bürgermeister war Janko, ein Magister aus Riva, dem ich schon vor einigen Jahren in Amonlonde begegnet bin, und der Keiv, den Geschützmeister der Gorgon, als Leibwächter unter Sold hatte.

    Der Andere, John Williams, ist überzeugter Demokrat und gibt sich als Mann der kleinen Leute, zugleich hat er jedoch viel Geld in seinen Wahlkampf gesteckt. Geld, das ja wohl irgendwo her kommen muss. Er war es dann auch, der hinter dem Rücken des Stadtrates geheime Verhandlungen mit dem Lager des alten Weges führte, während der Stadtrat beschloss die Miliz gegen dieses Lager ausrücken zu lassen. So warnte Williams mit einem Brief das Lager, das ’seine‘ Miliz angreifen wird.

    Er zog selber mit der in diesem Jahr erstmalig aufgestellten Miliz, die das Lager des alten Weges stürmte, und wurde dabei verwundet. Verwundert zeigte sich indessen der Oberst (übrigens ein Aventurier aus Trallop), dass Geheimverhandlungen liefen und er keinen seiner Leute einer Gefahr hätte aussetzen müssen. Den erzürnten Altweglern übergab er daher den Bürgermeister zur Bestrafung. Eine Bestrafung, bei der viel Blut floß, wie ich anmerken möchte.

    Abend echauffierte sich Williams dann noch in der Taverne und forderte den Oberst wegen Hochverrats anzuklagen, öffentlich vor Gericht zu stellen und aufs Ärgste zu bestrafen. Da das aber nicht in unser Aufgabengebiet als Herolde fiel, machten wir uns weiter an die uns zugewiesene Durchführung der Wahl des neuen Bürgermeisters von Neu-Ostringen, in deren Rahmen auch ich mich als Bürger der Stadt eintrug.

    Gerade als wir Herolde am nächsten Tag alle Stimmzettel für die Bürgermeisterwahl beim Bürgerhaus abgegeben hatten, wurde der von uns abgehaltene Jahrmarkt jäh beendet und Käpt’n La Hire trat mit dem Oberst und dem Hauptmann der Pulvergasse auf die Bühne: Die Bürgermeister und der Stadtrat wurden für abgesetzt erklärt und sie Drei würden die Herrschaft übernehmen.

    Kurze Zeit später wurde die Kesselgasse barrikadiert und erklärte sich als „Alt-Neu-Ostringen“ für selbstständig unter den amtierenden abgesetzten bisherigen Bürgermeistern. Die Ereignisse überschlugen sich, da während der großen Schlacht einige Städter im Bündnis mit dem Lager des grünen Kometen die Stadt besetzten und nun gegen die Putschisten die Miliz das Triumvirat verteidigten. Wir mir erzählt wurde war das Triumvirat aber schon gar nicht mehr vollständig, da der Pulvergraben die Seiten gewechselt hatte.

    Colonel La Hire wurde als Einziger des Triumvirats brutal mißhandelt, bevor man sich einigte, dass fortan zwei Bürgermeister und der Oberst gemeinsam die Stadt regieren sollen. In der ganzen Wuhling sind übrigens die Stimmzettel verschwunden, so dass die Bürgermeister scheinbar erstmal einfach weiter regieren. Bei einem Gespräch zwischen wenigen Leuten wurde in einem Kompromiss das Herrschaftssystem der Stadt geändert und der Frieden bewahrt und alle Demokraten waren zufrieden.

    Apropos Demokraten: Als ich meiner Aufgabe als Herold nachkam und zur Wahl des Bürgermeisters aufrief, wurde ich vom Schiffsarzt der ‚Drunken Bastard‘ tätlich angegriffen. Er bespritze mich mit Wasser aus einer Landlenzpumpe! Dieser alte Bock mit seinem roten Hütchen, der scheinbar allzu gerne selbstherrlichen Herrschern in den Allerwertesten kriecht!

    Dabei habe ich nur meine Aufgabe wahrgenommen, für die ich Heuer erhielt – selber bin ich ja gar kein Demokrat. Eine Erkenntnis, die sich in den Tagen in Neu-Ostringen nochmal bekräftigt hat. So wie, ich Herrscher, welche diese nur auf Gewalt oder angeblich göttliches Recht oder alte Stammbäume begründen, ablehne, so schreckt mich doch der Mob oder widerwärtiges Pack, welches plötzlich regieren darf, fast noch mehr.

    Ein gutes Beispiel, welche mißratenen Subjekte bei der Demokratie einen Anteil an der Macht haben dürfen, zeigte sich gut in der Gerichtsverhandlung gegen einen Wirt aus der Messergasse und seinem Handlanger. In seiner Spelunke hatte er zwei Gäste aus dem Lager des Lichts mit einem Schlafgift betäubt, sie ausgeraubt und – wie ich vernommen habe – den Horden des Chaos ausgeliefert. Bis zum Schluß blieb er uneinsichtig, spuckte auf das Gastrecht und verwies auf ein Schild an der Messergasse, dass es dort gefährlich sei. Als ob ich mit einem entsprechenden Schild am Haus auch jeden Mord entschuldigen könnte.

    In einer öffentlichen Gerichtsverhandlung wurde er zur Zahlung einer Strafe verurteilt und seine Taverne geschlossen. Darüber hinaus wurde er für einen Götterlauf aus der Stadt Neu-Ostringen verbannt. Von mir aus hätten sie ihn aber auch am Zeremonienpodest, dem einzigen Ort, an dem man endgültig stirbt, aufknüpfen können. So bleibt mir nur die Hoffnung, dass dieses verkommene Sujekt in dem Jahr seiner Verbannung den Tod findet und sein Handlanger ebenfalls.“

    Askir legt die Feder beiseite. Das Rollen des Schiffes hat zugenommen, was sich auch in der Schrift in seinem persönlichen Logbuch widerspiegelt. Kurzentschlossen erhebt er sich und verlässt die Kajüte, um einen prüfenden Rundgang an Deck zu machen. Ein Sturm scheint aufzuziehen und die Dünung hat sich verstärkt. Sicherheitshalber lässt er seewärts an Bug und Heck noch jeweils einen Anker ausbringen. Auch wenn die Frauen und Männer in der Schaluppe ihn für diese harte und nasse Arbeit verfluchen mögen – ein Stranden wäre sicherlich nicht besser. So vergeht einige Zeit, bis der Kapitän wieder an seinen Schreibtisch zurück kehrt.

    „Johann von Schattenthal war in Lethe – unsere erste Begegnung seit unseren gemeinsamen Erlebnissen in Magonien vor gut neun Götterläufen. Er hat in dieser Zeit Aventurien und den Zwölfen den Rücken gekehrt und ist offensichtlich zu einem Iren geworden, wenngleich es für mich noch immer schwer ist das nachzuvollziehen. Doch er hat, seinen Worten nach, dort endlich Heimat, Familie und Sinn gefunden. Wie er richtig feststellte haben wir uns beide seit Magonien verändert.

    Ich glaube nicht, dass Johann weiß, wie sehr mich seine Worte und unser Gespräch berührt und nachdenklich gemacht haben. Er hat recht: damals noch ein allein reisender Glücksritter, der auf Phexens Hilfe hoffend auf etwas Wohlstand hoffte, heute ein durchaus wohlhabender Händler, der die Zeit hat mit einem eigenen Schiff unterwegs zu sein. Doch noch lange habe ich in dieser Nacht alleine auf der Treppe zur Bühne gesessen und über ‚Heimat‘, ‚Familie‘ und ‚Sinn‘ nachgedacht.

    Noch immer bin ich unterwegs, auf Reisen und kein Ort kann mich lange halten. Mein Schiff gleitet durch die See auf immer neuem Kurs und mit ständig wechselnden Zielen. Auf der Suche nach Abenteuer und vielleicht auch einem Ort, den ich ‚Heimat‘ nennen kann. Vielleicht aber auch, weil ich mich noch immer schwer damit tue, die See meine ‚Heimat‘ zu nennen – wenngleich sie die erste Antwort auf die Frage nach meiner Heimat ist, die mir in den Kopf kommt.

    Bei dem Begriff ‚Familie‘ sah ich direkt ein großes Zelt mit Theke vor mir. Mehrere Schiffe, die Reling an Reling die Freiheit über die Meere tragen. Die vertrauten Gesicher von Arktos, Rubeus, Morgon, Draussen, … So verrückt es klingen mag, aber vor Allen sind es diese Männer und Frauen aus ‚Fortunas Flotte‘, die ich als meine Familie bezeichnen würde. Die meine Leidenschaft für die See und die Freiheit teilen. Auf die ich vertraue, wie sie sich auf mich verlassen können.“

    Wieder legt Askir die Feder beseite. Er nippt am Glas Wasser, während er – den Blick aus den Heckfenstern hinaus auf die See gerichtet – überlegt, was er über den Sinn in seinem Leben schreiben soll. Was es dazu überhaupt zu schreiben gibt. Er ist ein Verfechter der Freiheit, aber er weiß auch zu gut, dass es in seinem Inneren noch eine Leere gibt, die genau diese Sinnfrage betrifft. Er hat in besagter Nacht nach dem Gespräch mit Johann länger darüber nachgedacht – ohne dass er eine Antwort gefunden hätte. So beschließt er es derzeit darauf beruhen zu lassen und nimmt wieder die Feder zur Hand.

    „Was in ‚Lesathien‘ vor sich geht kann nicht gut sein, wenngleich es ein gutes Beispiel dafür abgibt, wie dumm Menschen sein können, wenn man ihnen nur einen halbwegs schlüssigen Grund für Blutmagie liefert. Von mir aus könnte man dieses Land damit allein lassen, doch zeitgleich gibt es dort gute Menschen, um die ich besorgt bin. Wie meine alten Freunde aus Yddland und meine neuen Freunde vom Tsa-Tempel, meine alten Kameraden von der ‚Drunken Bastard‘, die neuen Bekannten von der ‚Dorothee‘ – und nicht zuletzt die ‚Herolde‘, in erster Linie Mattias Jess. Sie sind der Grund, warum ich darüber nachdenken werde auch zu den nächsten Spielen in ‚Lesathien‘ zu reisen. Irgendwann in einigen Monden.“


    OT-Anmerkung
    Ich weise darauf hin, dass es sich bei dem obigen Text um eine Wiedergabe der Eindrücke meines Charakters Askir von der See handelt. Er beinhaltet das, was ich erlebt und erfahren habe – was nicht zwingend objektiv richtg sein muss.
    Ebenso ist Askirs Meinung über einzelne Charaktere genau das: Askirs Meinung über Spielercharaktere, nicht zwingend über den Spieler hinter dem Charakter.
    Dementsprechend bitte ich den obigen Text als reine IT-Meinung zu betrachten. Das diese Informationen natürlich nicht im Spiel verwendet werden sollten, da das private Logbuch von Askir nicht Jedem zugänglich ist, sollte selberverständlich sein.

  • Mein Zelt ist nicht IT bespielt und dient mir bisher nur als der Platz, an dem ich schlafe und mein Zeug lagere. Grundsätzlich will ich das auch gar nicht ändern, da ich eh ständig draußen unterwegs bin und lieber mit anderen Spielern in der Taverne zusammen treffe, als mich ins Zelt zu hocken.

    Trotzdem habe ich auf dem Epic Empires morgens auf dem Bett gesessen, mich umgeschaut und mich hat kaltes Grausen gepackt. Alles findet Platz, ich finde auch alles (wenn es auch nicht so aussehen mag), aber mich hat die Unordnung einfach angenervt. Ganz ordentlich wird es wohl nie sein, denn wenn man tief in der Nacht zurück kommt muss das Zeug, das man einfach nur noch auszieht, irgendwo hin – aber ob das wirklich so aussehen muss wie auf dem Foto, bezweifle ich dann doch.

    Ich möchte es gemütlicher haben, denn die Zeit im Zelt – so kurz sie auch sein mag bzw. gerade wenn die Nacht kurz ist – soll ja meiner Erholung dienen und ich möchte nicht direkt nach dem Erwachen in eine Sinnkrise stürzen. Ergo muss und soll sich da etwas ändern, wobei das ein Projekt für die Larpsaison 2019 sein wird, da dieses Jahr ja nur noch ein Zeltcon ansteht.

    Ich habe ein Legio-Zelt und bin mit diesem an sich zufrieden. Es hat ein kleines Packmaß, ist schnell auch alleine aufgebaut, ich kann fast gerade den Eingang durchschreiten und mit seinen Abmessungen passt es immer in irgendeine Ecke und in jede Größenbeschränkung. Man kann auch zu Zweit darin schlafen, wobei ich – auch auf Grund dessen, dass ich wegen meiner Depression etwas Rückzugsraum für schwierige Augenblicke begrüße – es lieber alleine nutze.

    Ich habe mir mal Gedanken gemacht, was ich so benötige und wie ich das auf der Fläche unterbringe – so, dass ich auch vernünftig rankomme an das, was ich wirklich benötige. Rausgekommen ist dieser Plan:

    Von dem Bett, das ich bisher habe und auch grundsätzlich bequem ist, möchte ich auf eine Luftmatratze umsteigen. Mit einer Breite von ca. 120 cm bietet sie einfach etwas mehr Platz und ist mit Kissen und Decken gemütlicher herzurichten, da diese nicht ständig runterfallen. Vor die Matratze kommt – wie auch schon bisher – ein Teppich.

    In die hinterste Ecke kommt die Kiste, in der ich die Decken und so zum Larp-Transportiere und in der während des Cons mein OT-Kram (in erster Linie Kleidung) drin liegt. An die muss ich während der Veranstaltung eh nicht ran. Direkt daneben kommt die Reisetasche mit den Sachen, die man zum wechseln braucht und dem Hygienezeug. Da habe ich auch immer schnell Zugriff drauf.

    An der Wand befinden sich auch die beiden Ikea-Kisten, in denen sich die Kleidung und etwas Ausrüstung meines Charakters befindet. Denn beim EE habe ich endgültig festgestellt, dass zwei Kisten locker ausreichen, um das Equipment zu transporieren. Dieses wird nur noch ergänzt durch ein paar Kleidungsstücke, die ich auf Kleiderbügeln an der Firststange aufhänge.

    Gegenüber befindet sich dann eine Kiste, in der ich die Wasserflaschen und anderes Kleinzeug rein stellen bzw. legen möchte. Die wild in der Gegend rum fliegenden Wasserflaschen nerven etwas und sind unbequem zu transportieren. Daher soll es dafür zukünftig eine Kiste geben. Daneben meine IT-Kiste mit Teller, Besteck, etc..

    Das Wichtigste ist aber, dass ich das Zeug abdecke. Also selbst wenn es in den Kisten mal etwas kruscheliger sein sollte, kann ich das damit verdecken. Einfach, weil Ordnung doch etwas meiner Seele gut tut. 😉

  • Nach meinem IT-Rückblick auf das Drachenfest 2018 (hier) jetzt auch der OT-Rückblick auf die Veranstaltung:


    Location & Lager

    Der Quast ist ein schönes Gelände mit viel Platz, wenn man mal die schwierige Zufahrtssituation außer acht lässt.

    Es gibt halt nur einen Rundweg, der nur für ein Auto ausgelegt ist – was letztes Jahr bedingt durch das Wetter und daraus resultierenden Achsbrüchen zum GAU geführt hat. Die neue Lösung mit dem anders herum befahrbaren Rundweg fand ich sehr gut, zumal es so möglich war den Check-In weiter ins Gelände hinein zu verlegen. Auch die Schlängelstrecke vor dem Gelände war grundsätzlich für die Freihaltung der öffentlichen Straßen sinnvoll – da ich jedoch so früh da war, dass ich da nicht durch musste, kann ich da wenig zu sagen.

    Als Blaulagerist jammere ich aber wenn eh auf echt hohem Niveau. Wir haben einige asphaltierte Straßen, was letztes Jahr ein Segen war, und liegen recht nah an dem einzigen Duschenstandort. Dieses Jahr zogen wir durch die Verlegung des Stämmelagers etwas weiter runter auf die Wiese, was bei meiner Gruppe zu einer recht ebenen Zeltfläche führte und durch die Lage am Waldrand war mein Zelt bis auf etwa eine Stunde gegen 17 Uhr im Schatten. Man darf auch mal Glück haben und natürlich hoffe ich jetzt darauf, dass wir nächstes Jahr denselben Lagerplatz haben.

    An dieser Stelle muss ich sagen, dass es sich echt gelohnt hat schon am Montag morgen anzureisen. Man kann ohne Stress gemeinsam das Lager aufbauen und auch mal mit den Leuten, die man ja viel zu selten sieht, etwas OT schnacken. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.

    Wie die letzten Jahre lagerte ich als Teil von „Fortunas Flotte“ und bin immer noch dankbar, dass mich Harold vor einigen Jahren shanghait hat. Letztendlich steht und fällt ein Con auch immer mit den Leuten, die dabei sind – und die Crewmitglieder der Flotte sind einfach tolle Menschen. Unser Lager sieht auch jedes Jahr besser aus und dieses Mal war auch endlich wieder mehr los bei uns. Danke, Flottenfamilie.


    Orga & Spielleitung

    Die E-Tickets finde ich eine tolle Idee, denn es macht auch für mich als Spieler Vieles einfacher und unkomplizierter. Ich hatte sie dennoch ausgedruckt dabei, was die richtige Entscheidung war. Einer aus unserer Gruppe bekam keine Internetverbindung und musste dann nochmal zurück fahren, um sich sein Ticket auf das Handy zu ziehen. Das kann man vermeiden.

    Auch Dank unseres BLOTs (Blaues Lager Organisations Team) und unserer Lagerplatzplaner war alles im Lager schnell gefunden und in Kürze stand mein Zelt und mein Auto war auf dem Parkplatz. Dabei wurde ich drei mal darauf angesprochen, ob ich auch einen Zettel für ins Auto hätte. Hatte ich, aber trotzdem gut.

    Spielleitung habe ich nie gebraucht, aber unsere SLs im Blauen Lager waren immer irgendwo zu finden, kommunikativ, engagiert und auch immer guter Laune. Besser geht es nicht.

    Ein besonderes Lob geht an den Blaumob, der in mehrtätiger Arbeit bei abartigen Temperaturen die Barrikade und die Gebäude sowie die besonderen Orte des Lagers hochgezogen haben. Und sie blieben noch vor Ort, um alles zu demontieren, nachdem die meisten Spieler – mich eingeschlossen – schon die heimische Dusche und das heimische Bett genießen konnten. Ganz großen Respekt und viel Liebe für Eure Arbeit!


    Der Plot

    Die Drachen rufen uns, damit wir ihnen ein Jahr der Herrschaft ermöglichen. Dafür gibt es dann Diplomatiespiel für Bündnisse, die Plothunter erledigen Questen, die Kämpfer erobern Banner, … – eigentlich gibt es für Jeden etwas zu tun. Auch, um Dracheneier zu erhalten. Auch wenn das grundsätzlich banal klingt und jedes Jahr das Selbe ist, ist es doch jedes Jahr anders und aufs Neue spannend.

    Natürlich auch, weil die Spieler auf immer neue, zu einem nicht unerheblichen Teil verrückte und dämliche Ideen kommen. Genau diese Verrücktheiten sind es aber auch, die das Drachenfest und Larp im Allgemeinen ausmachen. 😀

    Der Sieg des Blauen Lagers war bei so vielen schönen Momenten und Erlebnissen natürlich das Sahnehäubchen. Dieses Jahr hatten wir aber auch ein engagiertes Lager – da hat es richtig Spaß gemacht ein Teil davon zu sein.

    Darüber hinaus gibt es aber auch einige Plots durch die Orga. Wie mir zu Ohren gekommen ist, haben 20% der Plots eine Verbindung zu den Ereignissen vom Zeit der Legenden (ZdL). Selbst dieser Anteil ist – wie man in Rückblicken lesen kann – einigen Spielern zu hoch.

    Wenn man nicht auf das ZdL fährt und auch an den dortigen Entwicklungen kein Interesse hat kann ich nachvollziehen, dass man dann auch keine Luste auf die damit in Zusammenhang stehenden Plots hat. Es gibt aber auch genug Spieler (wie mich), die gerade den durch das ZdL möglichen dichteren Hintergrund der Drachenlande mögen und sich über solche Plotangebote freuen. Die sogar insgeheim hoffen ihr Spiel vom ZdL auch auf dem DF weiterführen zu können.

    Letztendlich sind die 20% ZdL-Plot auf dem DF ein Kompromissversuch der Orga zwischen den beiden Positionen. Man kann sich drüber aufregen oder einfach anerkennen, dass es für beide Spielergruppen Möglichkeiten für Plot gibt und jeder ein Recht hat Spaß zu haben. Und wer an einen ZdL-Plot kommt und  keine Ahnung hat wird sicher Jemand finden, der von Elitawana erzählen kann, was auch wieder gemeinsames Spiel generiert.

    Also wo ist das Problem?


    Die NSCs

    Auch bei einem Player vs. Player Con wie dem Drachenfest gibt es NSCs, mit denen ich jedoch nur wenig Kontakt hatte. Ich hatte dafür einfach auch so schon zu viel zu tun, aber habe mir für das nächste Jahr vorgenommen mal länger im Drachentempel zu verweilen.

    Vor den (von dem legendären blauen Avatar und der großartigen Libertania abgesehen) einzigen NSCs, mit denen ich etwas zu tun hatte, bin ich eigentlich ständig schreiend weg gelaufen. Ich war – nach 8 Jahren Drachenfest – das erste Mal im Limbus. Nachts gegen 2 Uhr. Einmal Limbus und direkt vom Seelenfresser gejagt. Wenn schon, denn schon. Verdammt – Panik und Angst richtig hart und dreckig. Ganz viel Liebe für die Kreaturen, die Effekte, … Einer meiner schrecklich-schönsten Momente auf dem DF und generell im Larp.

    Btw.: Von Orks niedergeschnitten und innerhalb von 5 Minuten danach drei Mal ausgeraubt zu werden, hat mich auch etwas überrascht. Der Erste nahm sich Münzen, der Zweite die Knöpfe und der Dritte schaute in die Röhre. Aber auch die Geschichte, dass Blaue von Orks angegriffen werden, blutend am Boden liegen und vorbei kommende Blaue nach der Erklärung der Orks, die Blauen hätten angefangen, einfach weitergehen, lässt mich doch (IT) etwas verzweifeln.


    Die Mitspieler

    Ich hatte – auch außerhalb des blauen Lagers – viele schöne Spielmomente und Begegnungen, wie mit Mishra, Regismund, der Vargberg-Ottajasko, den Leuten aus Hammaburg, Ritter Golodan, … – und nicht immer hatte ich die Zeit und Aufmerksamkeit, die ich gerne aufgebracht hätte.

    Aber neben „Fortunas Flotte“ sind es vor allem meine Freunde von den ‚Blaufüchsen‘, den Diplomaten des Blauen Lagers, denen mein Dank gebührt. Für Zusammenhalt, Freundschaft und schönes Spiel. I love you.


    Mein Fazit

    Ich glaube dieses Jahr war mein bisher schönstes Drachenfest, was nicht (nur) am blauen Sieg lag. Auch wenn die Temperatur gut 15-20°C über meiner Wohlfühlzone lagen, möchte ich dieses DF nicht missen. Das Kombiticket für ZdL und DF 2019 ist auch schon gekauft. Ich komme wieder und freue mich schon auf viele verrückt-sympathische Menschen.

  • Askir sitzt auf der Bank unter den Heckfenstern seiner Kajüte und blickt hinaus auf die See. Über seinem Kopf ertönt die Stimme der Masterin, wie sie einen Matrosen zur Ordnung ruft. Das Leben auf See in der Regelmäßigkeit seiner Tagesstruktur, die von den Glasen bestimmt wird, hat für den Kapitän und seinem Matrosen Gero, der ihn dieses Jahr auf die Festinsel der Drachenlande begleitet hat, wieder begonnen.

    An der Kimm sind nur noch vage die Mastspitzen der „Gorgon“ zu sehen, denn auch „Fortunas Flotte“ hat sich wieder getrennt. Jedes Schiff fährt nun seinen Kurs bis zum nächsten, hoffentlich baldigen Zusammentreffen. Nur mit einer Hose bekleidet schenkt sich Askir den leckeren weißen Portwein nach. Es ist noch immer heiß, wenngleich der Wind auf See wenigstens etwas Abkühlung bringt.

    Sein Blick gleitet hinüber zu seinem kleinen Schreibtisch, auf dem Buch und Feder liegen. Mit einem Seufzen erhebt er sich, setzt sich an den Tisch und greift zur Feder, um in seinem persönlichen Logbuch die wichtigsten Ereignisse des Festes der Drachen niederzuschreiben …

    „Der blaue Drache hatte gerufen und ich war ein weiteres Mal seinem Ruf gefolgt. Es war das sechste Jahr nach dem ersten Sieg des Blauen und alle ‚Blaufüchse‘, mit denen ich schon im Vorfeld eine rege Korrespondenz unterhalten hatte, waren sich einig, dass es nach unserer jahrelangen Vorarbeit an der Zeit ist ein zweites Mal den Blauen Drachen die Herrschaft zu ermöglichen.

    Wir ‚Blaufüchse‘ hatten uns schon im Vorfeld darauf geeinigt dieses Jahr Frieda Fluchbrecher als Hochdiplomatin vorzuschlagen. Zum Einen, weil wir nicht unsere Institution mit nur einem Namen verbunden sehen wollen, zum Anderen weil man als Hochdiplomat stark an das Lager gebunden ist und ich auch mal wieder unterwegs sein wollte. Auf Grund der Hitze im Nachhinein gesehen ein selten dämlicher Grund.

    Im ‚Captains Table‘ war es jedoch erst mein Name, der von vielen Kapitänen genannt wurde, als die Frage nach dem neuen Hochdiplomaten gestellt wurde. Ich kann nicht verhehlen, dass ich es mit Stolz zur Kenntnis genommen habe. Doch wie besprochen habe ich Frieda vorgeschlagen.

    Ich war jedoch nicht darauf gefasst, dass Wulfgrim von den Blutwulfen tatsächlich Brego ebenfalls als Kandidaten zum Hochdiplomaten vorschlug. Gemeinsam mit Frieda war er vorletztes Jahr Hochdiplomat – und nach Wulfgrims Worten waren die Fehler in jenem Jahr allein Friedas Schuld. Ein Jahr, das von vielen ‚Blaufüchsen‘ als verlorenes Jahr angesehen wird und an dessen Ende ich meinen Diplomatenpass zerrissen und Brego vor die Füsse geworfen habe. Und das lag ganz sicher nicht an Frieda.

    Letztendlich gewann – den Göttern sei Dank – Frieda die Abstimmung. Sie ernannte mich zu ihrem Stellvertreter und ich übernahm, wie schon in den Jahren zuvor, das Silberne Lager, wohin mich Nell Zeughauser begleitete. Kerlon übernahm wieder Gold, Nanashi Rot, Aki die Orks, Doc Langhals den Wandel, Rolf Grau und Jareth – begleitet von Mama Lia – Schwarz, Grete das Weiße Lager und die Mademoiselle Kupfer. Neu dabei übernahm Käpt’n Anderport das grüne Lager, während sich Draußen, Jette und Klaas um die anzuwerbenden Lager und Gruppen kümmerten. Als Schreiberin wurden wir von Elizabeth unterstützt.

    Am Morgen dieses Tages war Brego, der einer der ‚Anker‘ des Blauen Lagers ist, schon bei mir gewesen und hatte mir erklärt, wie ich die Diplomatie mit dem Silbernen Lager anpacken sollte. So schlug er vor, dass wir ihnen anbieten, dass wir den Sieg und das Geld einstreichen, aber die Herrschaft an Silber abgeben werden. Wie er sagte hätte der Avatar ja oft genug geäußert, dass es ihm nur um den Sieg geht und er gar nicht herrschen möchte.

    Ich hatte es anders in Erinnerung, so dass – auch zur eigenen Sicherheit – mein erste Gang zum Avatar führte. Auf meine diesbezügliche Frage bezog er ganz klar Stellung: er wollte den Sieg, würde sich dann aber auch der damit einhergehenden Verantwortung stellen und die Zügel das ganze Jahr über in der Hand halten. Eine Abgabe der Herrschaft wäre wie sich aus der Verantwortung stehlen und käme nicht in Frage. Danke, diese Antwort hatte ich mir erhofft.

    Dies war es auch, was ich gegenüber den Verantwortlichen im Silbernen Lager erklärte. Ich appellierte an die silberne Gnade hinsichtlich unseres Fehlers im ersten blauen Jahr, als ohne unsere Führung das Chaos herrschte. Ebenso wies ich darauf hin, dass der Blaue Weg sich weiter entwickelt hat und wir gelernt haben, wir die Chance auf den Beweis eines Neuanfangs erhalten sollten, was nur mit einem Sieg möglich ist.

    Dabei half sicherlich auch, dass die für uns zuständigen Diplomaten aus der Gesandtschaft von Hammaburg und der Vargberg-Ottajasko als auch der silberne Heerführer, Ritter Golodan, langjährige Freunde von mir waren. Manchmal braucht es halt – Phex sei Dank – ein Quentchen Glück.

    Zwei Jahre lang war ich Diplomat für das goldene Lager gewesen, bis mich Kerlon im letzten Jahr ablöste. In dieser Zeit habe ich viel über den Verrat, der dem goldenen Drachen inne wohnt, gehört, jedoch nie ein Anzeichen davon gesehen. Seit Jahren bemühen sie sich um eine Freundschaft mit uns und nun gingen sie, wie mir gegenüber schon in Elitawana angedeutet, noch einen Schritt weiter: Sie verzichteten zu unseren Gunsten auf eine Siegforderung.

    So stand das erste Bündnis schon vor dem ersten Ritual und während der folgenden Tage haben sie sich als engagierte und verlässliche Bündnispartner heraus gestellt. Nach unserem Sieg stehen wir wahrlich in unserer Schuld und es wird beim nächsten Fest der Drachen unsere zuvörderste Aufgabe sein diese Schuld zu begleichen.

    Innerhalb von nicht mal einem Tag schlossen sich auch Schwarz und Silber diesem Bündnis an. Dabei unterstellte Ritter Golodan die silberne Streitmacht dem blauen Oberbefehl. Wir waren auf dem richtigen Weg, wenngleich ich noch skeptisch war: es ist zuweilen einfacher Bündnisspartner zu finden als sie über einen längeren Zeitraum zu halten. Aber das Bündnis hielt!

    Auf der Gegenseite formierte sich derweil ein Bündnis um den fordernden grünen Drachen und seinen Unterstützern Rot und Grau. Kupfer forderte – seiner Natur gemäß – ebenfalls. Doch auch Kupfer, Weiß und Wandel schienen wenig von einem weiteren grünen Sieg zu halten, so dass wir mit ihnen zwar nicht Seite an Seite, aber zuweilen gegen den gleichen Gegner stritten.“

    Der Kapitän setzt die Feder ab und nimmt einen Schluck Port. Auf ein loses Stück Papier kritzelt er einige Stichworte, um bloß keine wichtige Begebenheit zu vergessen. Denn dieser Eintrag soll ja auch dazu dienen sich später nochmal Ereignisse in Erinnerung zu rufen, die einem dann nicht mehr so klar vor Augen stehen. Wie Jenes, was im Grauen Lager geschah.

    Da das graue Lager dieses Jahr direkt neben dem Blauen lag, gab es die Hoffnung nach vielen Jahren wieder gemeinsam zu streiten. Es gibt noch etliche Blaue, die der Zeit der grau-blauen Freundschaft hinterher trauern. Dabei ist diese schon seit Jahren nicht mehr spürbar und vielleicht sollte man sich einfach damit abfinden, dass auch Freundschaften endlich sein können und die Zeiten nicht überdauern.

    Doch wir wagten eine erste Annäherung und schlugen ein Schutz- und Trutzbündnis vor, das auch angenommen wurde. Doch es währte nicht lange, denn tief in der folgenden Nacht teilten uns mehrere graue Diplomaten mit, dass sie sich dafür entschieden hätten dem grünen Drachen auf den Thron zu helfen. Damit stellten sie sich gegen uns und als Gegner (nicht als Feinde!) hob der ‚Captains Table‘ das Verteidigungsbündnis auf.

    Wenig später schon erfolgte der erste Angriff von blauen und schwarzen Truppen auf das graue Lager. Das führte scheinbar im grauen Lager so solcher Verstimmung, das Rolf, der für Grau zuständige ‚Blaufuchs‘, und ich am Tag darauf den grauen Lagerrat aufsuchten. Dieser teilte uns mit, dass erst in Folge unseres Angriffs die Entscheidung zur Unterstützung von Grün gefallen ist.

    Eigentlich seien sie in der Nacht noch dabei gewesen den letztjährigen Vertrag mit Grün auf Schlupflöchern zu untersuchen, um dann uns unterstützen zu können. Doch nun hätte man schon Grün fest zugesagt. Da ich indessen von einigen Grauen erfahren habe, dass schon am Vorabend klar war,  dass Grau auf Grund des fehlerhaften Vertrages nicht an Grün gebunden gewesen wäre, bin ich geneigt zu glauben, dass das Alles eine Finte des grauen Lagerrates war, um ihr Lager auf die Unterstützung von Grün einzuschwören.“

    Der Kapitän fährt sich mit der linken Hand über das wenige, kurze Haar, das noch den Mut hat sich auf seinem Haupt zu zeigen. Noch viele Fragen sind ungeklärt, was den nächtlichen Angriff auf das graue Lager in der Nacht danach angeht. Doch letzendlich sind dabei Taten durch Angehörige des Blauen Lagers verübt worden, die unentschuldbar sind.

    „In der Nacht nach der Entscheidung des grauen Lagers die grüne Forderung zu unterstützen erfolgte ein Angriff auf das graue Lager, das federführend in den Händen der Blutwulfen lag. Über diesen Angriff und besonders seinem Ausmaß waren zumindest die ‚Blaufüchse‘ nicht informiert und ihm schloßen sich wohl weitere Kämpfer, unter anderem Teile der Sturmflut, an.

    Hätte der Angriff nur militärischen Zielen gegolten, wie dem Tor, den Belagerungswaffen und dem Garten mit Heilkräutern, wäre es ein erfolgreicher Angriff mit Sinn gewesen. Doch wurden dabei auch die graue Bibliothek, gewissermaßen das Herz des Grauen Lagers, die auch von uns gerne bei Nachforschungen genutzt wird, zerstört. Die Dokumente haben wie durch ein Wunder überlebt, aber der Schaden war angerichtet.

    Dass die Blutwulfen während des Angriffs auch das Diplomatenzelt gestürmt und alle Diplomaten massakriert haben, war dagegen eine kleine Verfehlung. Möglicherweise war ihnen auch nicht bekannt, dass schon vor einigen Jahren alle Avatare mit Ausnahme des Roten ein Dokument unterzeichnet haben, dass Diplomaten Immunität genießen. Wobei es wieder einmal beweist, dass Feder und Papier letztendlich nicht stärker sind als das Schwert.“

    Askir von der See nimmt noch einen Schluck Port und versucht sich die Dinge, die er über diese Nacht und die Ereignisse, die dazu geführt haben, wieder in Erinnerung zu rufen. Ebenso versucht er sich an das Protokoll von Wulfgrims Vernehmung im grauen Lager, von dem Rolf eine Abschrift organisiert hat, zu erinnern.

    „Leider haben wir nur Wulfgrims Aussage und ihm traue ich nur so weit, wie ich Brishnak werfen kann. Es soll vor seinem Lager eine Kiste aufgetaucht sein, in der er mit dem Angriff auf das graue Lager und die Zerstörung mehrerer Orte, unter anderem der Bibliothek, beauftragt wurde. Die Entlohnung lag in Münzen ebenfalls in der Kiste.

    Man könnte bei einem solchen anonymen Auftrag vorsichtig sein. Man könnte auch meinen, dass Jeder, der im Voraus bezahlt, selber schuld ist – die Kiste wegwerfen und das Geld behalten. Könnte man. Aber scheinbar nicht die Blutwulfen. Wulfgrims Aussage nach wurde die Bibliothek schon zerstört, bevor überhaupt ein Blaulagerist dort gewesen ist.

    Eine durchsichtige Schutzbehauptung eines Überführten? Oder hat Jemand die Leichtgläubigkeit und Gier der Blutwulfen angesichts klingender Münzen ausgenutzt und damit deren Ruf und entsprechend den Ruf des ganzen Blauen Lagers vorsätzlich zerstört? Es gibt wohl Kupferne, die diesbezüglich investigativ tätig sind und angeblich würden Spuren ins grüne Lager führen, doch derzeit gibt es mehr Gerüchte und Theorien als verlässliche Aussagen.

    Dieser Angriff mit der Zerstörung der Bibliothek hat zumindest derzeit einen Keil zwischen Grau und Blau getrieben. Darüber hinaus hat er aber auch den Ruf der Blutwulfen, die schon seit Jahren immer wieder umstritten waren, geschadet. Zum einen teilten mir bisherige Freunde aus dem Grauen mit, sie mich als Feind ansehen müssten, so lange ich gemeinsam mit den Blutwulfen aktiv sein würde.

    Zum anderen mehren sich aber auch im Lager die Stimmen derer, die sich fragen, warum der Blaue Drachen die Blutwulfen überhaupt noch ruft, wenn sie doch nur ihre eigene Sache machen. Meiner Ansicht nach eine müßige Frage, denn auch Blutbart war auf seine Art ein Anhänger des Blauen Weges. Aber im Lager wird indessen immer öfter erörtert, wie man die Blutwulfen aus dem Lager werfen kann. Eine Entwicklung, die noch blutig   im Bürgerkrieg enden   schwierig   interessant werden könnte.

    Während Entsetzen mich ergriff, als ich von der grauen Bibliothek hörte, wurde und werde ich richtig zornig, als ich erfuhr, dass die Blutwulfen eigene Diplomaten haben, die sie durch die Lager schicken. So musste ein ‚Blaufuchs‘ einmal warten, weil die Hochdiplomaten des anderen Lagers erst noch mit den Diplomaten der Blutwulfen reden mussten. Indessen habe ich erfahren, dass das schon seit einigen Jahren der Fall ist.

    Bei Efferd, dem Launenhaften – wenn die Blutwulfen ohne Absprache andere Lager angreifen und eigene Diplomaten losschicken, dann stellen sie ein Lager im Lager dar, wie es in dieser selbstherrlichen Art selbst das noch immer oft mit Hass in der Stimme erwähnte Tiefseeblau nie gewesen ist!“

    Askir greift zum Glas und mit zornesblitzenden Augen leer er es in einem Zug. Er braucht einige Runden durch seine kleine Kajüte, bis er sich wieder beruhigt hat und weiterschreiben kann. Auch wenn er jetzt schon merkt, dass das nächste Thema sein Blut wieder in Wallung bringt, wenngleich nicht so stark, wie auf der Dracheninsel selbst.

    „Als Heerführer hat der ‚Captains Table‘ Heinrich Büttner bestimmt, der zwei Stellvertreter und eine Adjutantin hatte. Ein Stellvertreter war, sozusagen zum ‚Anlernen‘, Juan von der ‚La Vierge‘ und ein mir bis dahin unbekannter, aber im positivsten Sinne engagierter Krieger. Als Adjutantin fungierte die hübsche und fleißige Alexandra van Hummel.“

    Der Kapitän schenkt sich noch etwas des guten yddländischen Portweins nach. Ohne Tinte kann man schließlich auch nicht schreiben.

    „Ich schätze sie alle und war über ihre Wahl erfreut – um so stärker war meine Enttäuschung, dass sie es versäumten mal mit den Heerführern der verbündeten Lager zu sprechen. Mehrfach beschwerte sich der silberne Heerführer bei mir, dass sein Heer jetzt dem fordernden Blauen untersteht, aber Niemand mal mit ihm redet, wann er wo angreifen soll. Jedes mal gab ich es weiter, aber es kam keine Reaktion.

    Das hat mich so in Rage versetzt, dass ich in einer Nacht Juan angeschrien habe, ob die Diplomaten jetzt auch noch die Heerführung übernehmen sollten, damit es mal läuft. Derweil flog mein Hut vom Zornessturm getragen quer durch das Lager der ‚La Vierge‘. Verdammt, manchmal muss man einfach mal laut werden!

    Und ich glaube es hat auch genutzt. Juan und ich haben uns noch länger unterhalten in dieser Nacht und ich hatte das Gefühl, dass es danach besser lief. Zumindest traf er Entscheidungen, die mich dann direkt nochmal mitten in der Nacht zum silbernen Lager führte, und auch für die große Schlacht gab es eine scheinbar vernünftige Absprache.“

    Tief atmet Askir durch. Ja, die Entscheidung, die ihn mitten in der Nacht gemeinsam mit Kerlon Bloom nochmal zum silbernen Lager führte. Ein erster Schritt zu einer sehr ereignisreichen und beunruhigenden Nacht. Er nimmt noch einen tiefen Schluck, bevor er wieder zur Feder greift.

    „Kerlon und ich verließen das blaue Tor, um gemeinsam zum silbernen und danach zum goldenen Lager zu gehen. Doch das Nächste, an das ich mich erinnern konnte, war, dass ich auf dem Friedhof neben einem Grabstein lag und den Sternenhimmel beobachtete. Ich glaube ich wäre gerne noch etwas länger geblieben, aber Kerlon hat so lange gerufen, bis der Moment der Stille gänzlich verdorben war.

    Aus Erzählungen konnten wir uns zusammen reimen, dass wir wohl gestorben sind. Der Zustand meiner Geldbörse und die fehlenden Knöpfe an meiner Weste ließen darauf schließen, dass Räuber daran beteiligt waren. Zumindest schienen sie Geschmack zu haben. Sorgen machte mir eher mein Seelenheil, doch wir hatten noch einen Auftrag zu erledigen.

    Silbernes Lager. Geschlossenes Tor. Nachtwache davor. Mit besonderer Akribie wurden unsere Diplomatenpässe kontrolliert und abgefragt, zu wem wir möchten. Ich nannte fünf Namen, man lief los um eine der genannten Personen zu finden. Derweil mussten wir vor dem Tor warten, ohne dass man uns ein Getränk angeboten hätte. Es dauerte, bis die Wache wiederkam, den zweiten Namen erfragte und abermals verschwand.

    Nach über einer halben Stunde und mehrmaligem Abfragen von Namen, wen ich so kenne, war meine Geduld am Ende. Wir teilten der Wachkommandantin unser Anliegen mit und sie versprach es so weiterzugeben, dass ihr Heerführer es erfährt. Der selbige Heerführer, der am nächsten Tag einen Läufer zu uns schicken sollte, weil er keine Nachricht von uns bekommen hat.

    Also weiter zum goldenen Tor. Als dort genau das Gleiche passierte, wie am silbernen Tor, habe ich entschieden, dass es nur bedingt sinnvoll ist der einzige Depp zu sein, der um die Zeit noch unterwegs ist, während alle anderen Diplomaten und Heerführer sich auf dem Strohsack räckeln. Das war für mich scheinbar die Nacht des gepflegten Eskalierens.

    Doch rechten Schlaf wollte ich in der Nacht nicht mehr finden. Alpträume quälten mich, ich fühlte mich verfolgt von alptraumhaften Monstern mit leuchtenden Augen und manchmal musste ich an die schauerhaft-widerlichen Kreaturen denken, die damals in Weltenwacht Inat Laron in die Niederhöllen gerissen haben.“

    Der Kapitän schließt die Augen, um die Erinnerungen an diese Farce von einer Gerichtsverhandlung und der Strafe, mit der man zugleich den alten Göttern einen Weg nach Weltenwacht geöffnet hat, zu unterdrücken. Damals saß er als Leibwächter der Stimme der Zeit in der ersten Reihe – eine Frau, die in Elitawana schmerzlich vermisst wird. Askir schüttelt den Kopf. Bleib bei der Sache!

    „Die Erklärung, was geschehen war, erhielt ich später. Der Zahlmeister der ‚Gorgon‘ – Tüccar – wurde schon vermisst, als er endlich wieder im Lager erschien. Er sah überhaupt nicht gut aus und wollte Don Arktos sprechen. Später erfuhr ich, dass er das Mal des Seelenfressers trug und dass er es erhielt, als er gemeinsam mit Kerlon und mir unterwegs war, wo wir vom Seelenfresser in eine Sackgasse gejagt wurden und Tüccar sich opferte, damit wir fliehen konnten. Der Mann hat bei mir wahrhaftig etwas gut.“

    Askir nimmt einen Schluck vom Port und einmal mehr ist er über die Wendungen des Schicksals glücklich, die ihn zu „Fortunas Flotte“ führten. Harold war es, der ihn vor einigen Jahren mit den Käpt’ns des damals noch „Freibeuter Leviathans“ genannten Schiffsverbandes bekannt gemacht hatte. Eine Flotte, zu der er seit diesem Jahr auch als Kapitän mit seiner „Kraken“ gehört und die im Laufe der Zeit zu einer Art Familie geworden ist.

    Er hofft, dass im nächsten Jahr mehr Mitglieder seiner eigenen Crew vom Blauen Drachen gerufen werde, um die Flotte noch mehr zu verstärken. Die Flotte, die wohl überall irgendwo vertreten ist – Hafenmeisterei, Diplomaten, Riff, Heilerschutz, Zirkel, … -, auch wenn wohl nur wenige im Blauen Lager wirklich wissen, wer überhaupt alles zur Flotte zählt. Dass von ihnen jedoch so wenige in die erste Drachenwelt versetzt werden, wundert mich immer wieder.

    „Auch die Ereignisse in Elitawana wurden von einigen Reisenden mit in die zweite Drachenwelt. So suchte mich Sahar von der goldenen Akademie auf, um mich über ein aufgetauchtes Pergament zu informieren, das über sieben Bewahrer spricht, die wir wohl bei unserem nächsten Aufenthalt in Elitawana suchen müssten.

    Doch das Bedeutenste und zugleich Schlimmste, was ein Reisender mit in die zweite Drachenwelt mitbringen konnte, war der Hexer selbst. Rowan aus dem Lager des Wandels hatte in Elitawana einen Pakt mit dem Täuscher (ein Name, der meiner Meinung nach besser zum ‚Hexer‘ passt) geschlossen und öffnete für ihn ein Portal direkt neben der Drachenstele. Die Stimme des Hexers war zu hören, der sagte er wäre schon längst hier – bevor dann die Avatare Rowan zerstörten und seine Überreste von der Tochter des Wandels in den Urstrom geworfen wurden.

    Wir müssen wirklich dringend Aurora befreien und dem ‚Täuscher‘ das Handwerk legen, bevor er und die verfemten Drachen ihre Klauen auch in die zweite Drachenwelt ausstrecken und in unserer Gegenwart Anhänger finden. Die blauen Taten der letzten Reise in die Vergangenheit   eine andere Zeit waren ein guter Anfang, jedoch nur ein Anfang.“

    Wie kann man nur – es ist für Askir genauso unverständlich, wie wenn sich ein Aventurier mit dem Namenlosen verbündet. Doch das ist genau das Problem, das das Lager des Wandels hat: Es sitzen noch immer Dämonenpaktierer und solches widerwärtige Gezücht, menschlich oder nicht, in diesem Lager. So lange ist für Askir auch jegliches Bündnis ausgeschlossen.

    Wenn der Wandel gegen den selben Gegner wie Blau streitet und sich daher an unsere Seite stellt – bitte, wer will es ihnen verbieten. Askir kann auch gut damit leben, dass man sie nicht ständig angreift, zumal es auch konstruktive Wandler gibt, wie sich in Elitawana gezeigt hat – aber auf dem Weg zu einem Bündnispartner, den man ernsthaft in Betracht ziehen kann, ist das Lager des ewigen Wandels erst am Anfang.

    „Doch jetzt ist erst einmal die Zeit des Feierns gekommen. Das Blaue Lager hat gesiegt und der Blaue Drache wird für das kommende Jahr die Herrschaft über die Drachenlande ausüben – wenn er sie auch anders nennen mag. Eine Herrschaft, die meinem Eindruck nach auch über die Grenzen der Dracheninseln hinaus auf die ganze Welt abstrahlt. Und sei es, weil wir Freiheitskämpfer einen frischeren, stärkeren Wind in unseren Segeln spüren und die blauen Aspekte in die Welt hinaus tragen.

    Doch er wird nicht herrschen wie ein König, sondern wie ein Kapitän. Wenn er nicht weiß, wie er ‚herrschen‘ soll wird er, so kündigte er an, seine Geschwister fragen. Doch gegenüber dem Lager machte er deutlich, dass nicht nur er sich der Verantwortung stellen muss, sondern auch jeder von uns. Er ist der Käpt’n – wir sind die Crew. Und wir sind es, die unserem Käpt’n sagen, was wir in dem blauen Jahr umgesetzt haben möchten.

    Für mich persönlich steht die Freiheit überall auf den Dracheninseln ganz oben auf der Agenda. Das beinhaltet auch den Verbot jedweder Form von Sklaverei und Leibeigenschaft. Von mir aus kann man auch gerne für Alle, die dagegen verstoßen, einen Galgen am Eingang der Stadt aufstellen, wo ihre Leiber langsam verrotten und damit eine klare, deutliche Botschaft sind an alle Feinde der Freiheit senden.

    Der Blaue Avatar trägt keine Krone, er trägt einen Dreispitz, wie es einem Käpt’n gebührt. Und noch am Abend nach unserem Sieg ging eine Liste im Lager rum, auf dem sich Jeder, der wollte, für die Crew des Blauen eintragen konnte. Schließlich muss auch er mit seiner Crew ordnungsgemäß in der Hafenmeisterei angemeldet sein. Auch ich habe mich natürlich eingetragen.

    Beim nächsten Fest der Drachen werden wir jedoch erst richtig beweisen können, ob wir zu unserer Verantwortung und den durch uns gegebenen Versprechen stehen. Nicht nur ich bin besorgt, dass das Lager im nächsten Jahr in Lethargie verfällt und Gold nicht so unterstützt, wie sie uns. Daher wird es wohl eine Aufgabe der ‚Blaufüchse‘ sein hier motivierend innerhalb des Lagers aktiv zu werden – wenngleich ich hoffe, dass dies nicht erforderlich sein wird.“

    Der Kapitän der „Kraken“ legt die Feder beiseite und nimmt das Glas. Ein Lächeln gleitet über seine Lippen: Morgen ist das, was passiert, nachdem man den heutigen Tag genossen hat. Er hebt sein Glas und prostet durch die Heckscheiben der See zu.

    „Auf den Blauen Kapitän. Er ist der Käpt’n – wir sind die Crew. Auf die Freiheit!“


    OT-Anmerkung
    Ich weise darauf hin, dass es sich bei dem obigen Text um eine Wiedergabe der Eindrücke meines Charakters Askir von der See handelt. Er beinhaltet das, was ich erlebt und erfahren habe – was nicht zwingend objektiv richtg sein muss.
    Ebenso ist Askirs Meinung über einzelne Charaktere genau das: Askirs Meinung über Spielercharaktere. So halte ich (Hagen) außerhalb des Spiels z.B. den Spieler des Charakters von Wulfgrimm für einen echt netten Menschen und tollen Rollenspieler.
    Dementsprechend bitte ich den obigen Text als reine IT-Meinung zu betrachten. Das diese Informationen natürlich nicht im Spiel verwendet werden sollten, da das private Logbuch von Askir nicht Jedem zugänglich ist, sollte selberverständlich sein.

  • Irgendwie habe ich noch nicht mitbekommen, was dieses #LARPOC ist und wo es herkommt, aber sie haben da schöne Aufgaben. Zumindest ist gestern #LARPOC3 in meine Timeline gespült worden mit der Aufgabe die drei fiktionalen Charaktere zu zeigen, welche Deinen Hauptcharakter prägen.

    Nach längerem Nachdenken ist für Kapitän Askir von der See das hier heraus gekommen: