Kategorie: Mathras von Orktrutz

  • Erst war Mathras, den ich am 30.05.2002 das erste Mal gespielt habe, Söldner, dann wurde er Leutnant in der dorlónischen Reichsarmee (September 2002), bevor er dann im Juli 2004 zum Ritter geschlagen wurde. Im September 2008 habe ich ihn das bisher letzte Mal gespielt. Wie er in der Zeit ausgesehen hat und wie sich seine Kleidung entwickelt hat (oder auch nicht) habe ich mal anhand der folgenden Foto-Collage zusammengestellt. Auch als Erinnerung für mich selbst, wobei das „Leutnantwams“ von 2003 auf dem Foto vom Oktober 2007 die Chronologie etwas durcheinander bringt. Ich glaube man kann aber gut erkennen, warum ich mit der Kleidung nicht zufrieden war und etwas grundlegend Neues her muss, oder!?

    Natürlich lässt sich das Bild mit einem Klick darauf vergrößern.

  • Nachdem ich gestern noch drüber nachgedachte habe (Klick!) habe ich jetzt mal ganz kurzentschlossen das Ergebnis meiner Überlegungen zu den Waffen meines dorlónischen Reichsritters Mathras von Orktrutz in zwei Grafiken umgesetzt, die jetzt zur Preisanfrage an das Handelshaus Rabenbanner gegangen sind. Jetzt harre ich der Antwort und hoffe, dass es für mich preislich machbar und für ihn auch zeitlich drin ist. Ob ich direkt beide Waffen bestelle bezweifle ich etwas, denn schließlich muss ich noch in andere Sachen (zum Beispiel die Klamotten) investieren. Wichtig ist natürlich in erster Linie das Ritterschwert, da ich auch in meinen privaten Fundus kein Schwert habe und ein Ritter einfach eine standesgemäße Waffe benötigt. Whatever – einfach mal abwarten und Cola trinken …

  • Ein Ritter braucht nicht nur Kleidung, die seinen Stand ausdrückt, sondern eine Waffe. Im Falle des Ritters natürlich das Schwert, das als ritterliche Waffe gilt. Sie gehört zu ihm und an sich wird es ihm selbst in Gefangenschaft oder zu Gesellschaften gelassen, wo der „Pöbel“ seine Waffen ablegen bzw. abgeben muss – zumindest solange er sein Ehrenwort gibt, dass er sie nicht oder nur zu seiner eigenen Verteidigung oder der Verteidigung seiner Gefährten (oder natürlich einer hohen Dame) nutzt. Das ist natürlich gerade im Larp oft nur schwer durchzusetzen, auch wenn ich zumindest sagen kann, dass ich es mit Mathras zumindest einmal geschafft habe, als ich mit meinem Schwert ins Graue Lager auf dem Drachenfest eingelassen wurde, während meine nicht-ritterlichen Gefährten ihre Waffen ausnahmslos abgeben mussten.

    Wie dem auch sei: Ich habe mich indessen fast endgültig entschieden. Es wird ein schlichtes Ritterschwert werden – zumindest soll es das werden, wenn der Larp-Waffenbauer es umsetzen kann und es preislich im Rahmen liegt. Dann wird es ein Anderthalbhänder werden, das aber stilistischer eher an ein Breitschwert und nicht an ein Langschwert angelehnt ist. Ein Schwert, wie es auf dem nebenstehenden Bild zu sehen ist (das man übrigens mit einem Klick auf das Bild auch größer betrachten kann).

    Das Schwert wird dann eine Gesamtlänge von ca. 110 cm bei einer Klingenlänge von ca. 89 cm aufweisen. Die Klingenbreite beträgt (in der Schaukampfversion zumindest) ca. 5 cm. Das normale Gewicht von ca. 1600 g wird die Polsterwaffe wohl nicht erreichen, aber ich habe – wie auch schon bei der Klinge von Anselm – vor eine Extraportion Bleiband mit einbauen zu lassen, um „etwas in der Hand zu haben“.

    Heute bin ich eigentlich mehr aus Zufall über eine weitere Waffe gestolpert, die ich mir für Mathras gut vorstellen könnte: Die Mordaxt. Um 1400 wurde mit „Le Jeu de la Hache“ sogar ein Buch über den Kampf mit dieser Waffe, die vor allem gegen geharnischte Gegner eingesetzt wurde, geschrieben. Sie ist etwa Mannshoch (ca. 150-180 cm) und hat in der Realität ein Gewicht von ca. 4 kg. Hier ein Bild aus besagtem Buch über die Technik des Kampfes mit der Mordaxt:

    Unten noch ein Bild der Mordaxt im Detail des oberen (und gefährlichen) Bereiches. Auch wenn sie im Larp nicht weit verbreitet ist, so habe ich sie doch schon auf einigen Fotos gesehen. Ergo ist sie als Polsterwaffe realisierbar. Jetzt muss ich nur noch nachfragen, was die kosten soll und übe jetzt schon die Atemtechnik für die zu vermutende Antwort. Ist aber auf jeden Fall in der engeren Wahl, wenn es im Laufe des Jahres zur weiteren Ausstattung von Mathras für das Schlachtfeld kommen wird.

  • Nachdem ich in einem anderen Beitrag schon die geplante Kleidung des Ritters beschrieben habe (und zwar genau hier) folgen jetzt die Skizzen, damit man sich auch in etwa vorstellen kann, was vor meinem geistigen Auge schon Gestalt angenommen hat.

    Die Kriegs-Kleidung

    Die erste Skizze, die am Heiligen Abend entstand, basiert – irgendwie passend – auf Vorlagen aus der Zeit der Kreuzzüge und zeigt die Rüstung und Kleidung, die der Ritter von Orktrutz tragen soll, wenn er in den Kampf bzw. in die Schlacht zieht. Das wird natürlich nicht überall sein, wo er hinreist, sondern an den Orten, an denen schon vorher bekannt ist, dass dort Unheil droht – und/oder er IT genug Leute hat, die sein Zeug durch die Gegend schleppen. …

    Die Reise-Kleidung

    Wie beschrieben wird Mathras vornehmlich in Reisekleidung unterwegs sein, daher hat sie auch Priorität. Anhand der folgenden Skizzen kann man schon sehr gut sehen, wie es letztendlich aussehen soll:

    Diese Mantelform ist übrigens der besagte Gardecorps.

    Was die Farbe des Mantels angeht bin ich wirklich noch mehr als unschlüssig. Vielleicht ist es etwas zuviel Grau und ich machen den Mantel lieber Schwarz? Aber passt das zum Farbschema (siehe unten)? Auf jeden Fall soll auf den Mantel noch ein kleines Wappen von Orktrutz drauf.

    Das Farbschema

    Jeder meiner Charaktere hat ein Farbschema, damit meine Persönlichkeiten im Larp nicht nur durch den Kleidungsstil, sondern auch durch die Farben differenzierbar sind. Askir ist zum Beispiel Braun-Rot, Myron Blau-Weiß und Anselm Schwarz-Rot. Durch die dorlónischen Landesfarben Grau und Gelb sind zwei Farben schon festgelegt, die sich zumindest auf dem Wappenrock wiederfinden müssten. Und da ich einfach keine Farbe gefunden habe, die sich zu diesen schön kombinieren lässt, werden diese auch die Hauptfarben.

    Aufgelockert werden die zwei Farben dann noch durch das Weiß, das damit die Verbindung zu Taphanor schafft – dem Gott, dem Mathras in erster Linie anhängt. Die Ledersachen werden natürlich in möglichst natürlichem, aber schönem Braun gehalten sein.

    Soweit die aktuellen Überlegungen mal visualisiert. Jetzt bin ich immer noch oder wieder auf Eure Meinungen, Vorschläge und Tipps gespannt. Würde mich daher freuen, wenn Du hier unter dem Beitrag ein Kommentar hinterlassen würdest 🙂

  • Nachdem der Charakter im Land Tamar ein Ohr verloren hat, das ihm durch Anhänger des Bösen abgeschnitten wurde, habe ich mich dazu entschieden, dass er sich das Ohr nicht, wie im Larp möglich und üblich, nachwachsen lässt. Auch aus dem Grund, weil dieses Ereignis in der Entwicklung des Charakters eine Zäsur darstellte, da er erst durch diese Ereignisse ein wahrhafter Streiter für die Götter und das Licht wurde. An Stelle des Ohres trat ergo IT eine Metall- bzw. Silberprothese.

    Im Laufe der Zeit hat sich das dann zu einer Art „Markenzeichen“ entwickelt. Es wurde vom „Silberohrritter“ gesprochen und gemunkelt, dass im Falle eines Werwolfsangriffs das silberne Ohr eben diesem Probleme bereiten würde. Man hörte vom Einohrritter und es wurde gefrotzelt, dass die Mark Orktrutz in Ohrtrutz oder Einohrtrutz umbenannt würde. Ein sicher weiterer Grund, warum Mathras auch zukünftig ein Nachwachsen des Ohres auf magischem Wege verweigern sollte und weiterhin mit der Prothese rumläuft.

    Dann schaue ich die alten Fotos an, wo Mathras mit diesem Silberohr rumlief. Wie die beiden Fotos, die mich als den Reichsritter auf dem Con „Dargaras 3“ aus dem Jahr 2006 zeigen. Ich weiß ja nicht, wie Ihr das beurteilt, aber ich sehe von meinem heutigen Standpunkt und meinem heutigen Anspruch aus einen Mann mit einem silber geschminkten Ohr. Nein, für mich reicht das heute nicht mehr aus, um eine Metallprothese darzustellen.

    Ich möchte natürlich auch nicht verhehlen, dass es noch etwas an diesem Ohr gab, das mich unheimlich genervt hat: Man muss sich morgens schminken und abends abschminken und bei einem nächtlichen Alarm wird man schnell hektisch. Das abendliche Abschminken nicht zu machen oder nicht gründlich genug hat zudem einen silbrigen Schleier auf dem Kopfkissen zur Folge. Auch nicht schön. Ebenfalls nicht schön, sondern ärgerlich war es, wenn man das Schminken des Ohres vergessen hatte und irgendwann von Irgendjemand drauf hingewiesen wurde, weil man so selten im Spiel in einen Spiegel schaut. Einfach ist anders.

    Fazit: So wie bisher kann es nicht bleiben!

    Lösungsansatz 1: Die Ohrprothese aus Latex
    Ich könnte hingehen und einen Abdruck von meinem Ohr machen und dann eine Ohrprothese aus Latex gieße, silbrig färbe und dann über mein echtes Ohr stülpe. Diese Prothese würde etwas über das Ohr hinaus ragen auf die angrenzenden Bereiche, wie eine Metallplatte, wo sie mit sichtbaren Bolzenköpfen befestigt wird. Natürlich OT mit Kleber und nicht mit Bolzen. Dabei wäre die Prothese äußerlich nur grob dem Ohr nachgeformt, damit sie wie ein Schmiedestück aussieht. Der Ritter von Orktrutz bliebe damit der „Einohrritter“, aber das nervige Schminken wird natürlich durch etwas nicht weniger Nerviges ersetzt.

    Lösungsansatz 2: Das Nachwachsen des Ohres
    Wenn es im Larp IT möglich ist auf arkanem und/oder klerikalem Wege ein beliebiges Körperteil nachwachsen zu lassen, dürfte ein Ohr kein großes Problem werden. Zumal Mathras das Angebot für diesen „Eingriff“ schon mehrfach erhalten hat, unter anderem von Julian Vincent Daros und von Dijarion Patharis. Also sollte es auch kein Problem sein, wenn Mathras in den vergangenen Jahren, in denen er nicht live gespielt wurde, bei der Magierakademie in Amhas oder einem Leylindatempel vorbei und rein geritten ist, um das Ohr nachwachsen zu lassen. Vielleicht, weil ihm das ständige Putzen auf den Keks ging oder das Teil doch anfing zu rosten. Damit würde er nicht jetzt wieder mit seinem neuen alten Ohr reisen und ich hätte das Darstellungsproblem nicht – aber eben auch nicht mehr eines seiner „Markenzeichen“.

    Für mich eine echt schwierige Entscheidung und ich daher würde mich Eure Meinung brennend interessieren. Vor allem von den Leuten, die Mathras schon kennen und daher vielleicht einschätzen können, wie wichtig dieses verfluchte Ohr überhaupt ist … Vielen Dank schonmal.

  • Der Kleidungsstandard hat sich im Larp in den vergangenen Jahren erhöht und meiner Ansicht nach auch verbessert. Natürlich gibt es immer einige Larper, die es übertreiben, aber zu einer schönen Charakterdarstellung zählt einfach nicht nur schönes Spiel, sondern auch eine Kleidung, die dieses unterstreicht. Ein guter Rollenspieler wird durch schöne Gewandung aufgewertet, während ein schlechter Rollenspieler durch gute Kleidung zumindest zum Ambiente beiträgt. Gerade, wenn man einen Adligen spielt, gehört für mich eine Kleidung dazu, die diese Rolle unterstreicht und auch für andere Spieler sichtbar macht, welchem Stand man angehört. Auch ein Grund, warum ich vor einigen Jahren entschieden habe Reichsritter Mathras von Orktrutz nicht mehr zu spielen, denn meine Kleidung hat diesen Anforderungen und damit meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr genügt.

    Das bedeutet, dass Mathras komplett neu ausgestattet werden muss, wenn ich ihn wieder spielen möchte (wie gestern hier erwähnt). Sehr höfische Gewandung mit Brokat und Seide fällt dabei raus, da es weder zum Hintergrund und Werdegang des Charakters noch zur dorlónischen Mentalität passen würde. Es bleibt eine Reisekleidung, die man aber auch in diplomatischer Mission tragen kann, sowie eine Kleidung für den Krieg übrig. Da aber selbst ein Dorlónier nicht überall mit der Intention hinreist einen Krieg anzufangen (sofern kein gefährliches Wirken böser Mächte gemeldet sind) und ich es auch irgendwie unlogisch (und unbequem) finde überall gerüstet hinzureisen lege ich meine Priorität bei der Erstausstattung auf die Reisekleidung.

    Die Kriegskleidung soll dann bis August/September 2012 folgen, wobei ich mich dabei an die Kleidung und Rüstung um 1300 und damit der ersten Kreuzzüge orientieren werde. Das bedeutet Kettenhemd mit Kettenhaube, Topfhelm (in der Form wie dieser hier, der dann noch bemalt wird) und Wappenrock über dem Plattenrock (so in der Art – nicht identisch – wie hier). Natürlich mit Gambeson, aber halt keine Plattenteile bzw. Plattenrüstung.

    Nach diesem kurzen Exkurs hier die geplante Reisekleidung des Reichsritters:

    1. Beinkleider
    Anfänglich habe ich über Bruche und Beinlinge nachgedacht, aber das fürs Erste wieder verworfen. Vielleicht kommt das in einem späteren Schritt noch, aber vorerst wird bzw. muss eine Hose reichen, wobei ich die Hose hier (mit der ich mit Askir schon gute Erfahrungen gemacht habe) im Auge habe, jedoch in Weiß bzw. Natur. Wo die alten Knobelbecher für Askir noch angehen, sind sie für Mathras einfach zu klobig, so dass ich mich dazu entschieden habe in vernünftige Stiefel, nämlich diese hier, zu investieren. Natürlich werden sie, wie es einem Ritter gebührt, um Sporen ergänzt (bei denen ich aber die Spitzen irgendwie rund schleifen muss).

    2. Oberkörperkleidung
    Sowas wie in Unterhemd oder T-Shirt wird die Funktion der untersten Ebene der Kleidung, die ich am Oberkörper tragen werde. Es handelt sich dabei um eine bis auf die Mitte des Oberschenkels reichende schlichte Cotte in Weiß und ungefüttert, die auch nur kurze Ärmel aufweist und oben am Halsausschnitt wohl mit Nestelbändern geschlossen wird. Bin mir übrigens bewusst, dass das nicht zum Zeitraum um 1300 passt, wo die Cotte knöchellang getragen wurde (klick), aber das ignoriere ich schlicht und ergreifend. Daher wird auch die darüber getragene Tunika aus weißem Leinenstoff „nur“ bis knapp oberhalb der Knie reichen. Damit diese etwas edler wirkt, soll der Halsausschnitt mit Knöpfen geschlossen werden, sie wird gefüttert und mit Borten verziert sein. Eine gute Anleitung zum Selbermachen findet man übrigens hier auf dem Larp-Wiki.

    3. Mantel und Umhang
    Schon vor Jahren habe ich von einem Gardecorps geschwärmt und jetzt werde ich es endlich in die Realität umsetzen. Miparti in Grau und Gelb (den dorlónischen Reichsfarben) gehalten, mit Wolle als Oberstoff und weißem Leinen als Innenfutter sowie Kapuze und Knöpfen. Im Endeffekt soll er so aussehen, wie auf diesem Foto hier und bis knapp unterhalb der Knie reichen. Darüber braucht es dann, für ganz kalte Tage oder Nächte, noch einen Mantel, wobei ich derzeit noch zwischen Halbkreis-, Dreiviertelkreis- und Vollkreismantel schwanke. Auch dieser Mantel soll gefüttert werden (weil es einfach etwas edler aussieht) und über einen Pelzkragen sowie das Wappen von Orktrutz verfügen. Über die Farben für den Mantel und dem Verschluss bin ich mir auch noch unschlüssig. Eine tolle Anleitung für die geplanten und andere Manteltypen findet man übrigens hier auf dem Larp-Wiki. Weitere Schnittmuster für den Gardecorps finden sich hier und hier.

    4. Kopfbedeckung
    Fest steht bisher nur, dass der Ritter eine Bundhaube tragen wird, vielleicht sogar mit Stickerei, wie diese hier. Im Hochmittelalter ist interessanterweise gar nicht viel Hut getragen worden, so dass viele Kopfbedeckungen, die von Adligen im Larp getragen werden (wie z.B. die Chaperon), einfach nicht passen. Ich denke aber ergänzend auch über einen „Jagdhut“ nach, der dann mit einem Zinnabzeichen und Federn aufgepimpt werden könnte.

    5. Ausstattung
    Dann braucht es natürlich einen schönen Langgürtel, wie diesen hier, an dem sich eine Nierentasche für das Zeug befindet, was man halt ständig mit rum schleppt. Außerdem gehört ein Paar brauner Stulpenhandschuhe zur Ausstattung. Da die Kleinteile und Details wichtig sind, soll noch ein Messer mit Pfriem an den Gürtel – sowas kann man ja immer gebrauchen. Außerdem braucht es noch einen Geld- bzw. Almosenbeutel, der am Gürtel hängt, sowie eine etwas aufwendiger verzierte Pilgertasche (Schnittmuster), wenn man mal mehr Zeug mitschleppen muss.

    6. Waffen
    Ein Ritter braucht ein Schwert. Da führt kein Weg dran vorbei, weshalb ich bald zu meinem bevorzugten Larp-Waffenbauer Kontakt aufnehmen werde. Gerade für einen Ritter ist es schön, wenn er das Schwert in einer schönen Scheide hat, die man auch mit eigenem Gürtel befestigt. Daher werde ich mir in der Art des Naumburger Typs eine Schwertscheide machen lassen. Ein Dolch ist ebenfalls schön, steht aber weiter unten auf der Liste unter „Nice to have“. Auch ein Schild in Tropfen- bzw. Dreiecksform (klick) soll spätestens mit der Kriegskleidung zu seiner Ausrüstung gehören – aber das werde ich wohl mit einem Teil einer Regentonne als Konstruktionsgrundlage selber bauen.

    Vermutlich merkt man, dass ich Einiges vor habe und mich auch damit abgefunden habe gewisse finanzielle Aufwendungen auf mich zu nehmen, um meinen Reichsritter endlich so auszustatten, dass er meinen Anforderungen entspricht. Jetzt geht es erst mal an weiteren Skizzen und die Ermittlung des Stoffbedarf, bevor ich dann die richtigen Stoffe aussuche und bestelle, um spätestens Mitte Januar mit dem Nähen zu beginnen.

    Wie immer bin ich in der aktuellen Phase natürlich an Eurer Meinung und etwaige Tipps und weitere Vorschläge interessiert …

  • Neue Pläne, da im Larpbereich einige Dinge eingetroffen bzw. passiert sind, die eine Änderung meiner Pläne und Prioritäten nach sich ziehen:

    1. Mein aktueller Hauptcharakter ist irgendwie an einem toten Punkt angekommen. Askir war konzipiert als Streuner, der vielleicht einen Anteil an einer Taverne hält, aber weiter versucht sein großes Glück (primär in klingender Münze) zu machen. An sich sollte es lange dauern, bis er das schafft. Jetzt sind nicht mal zwei Jahre vergangen und er hat mit den „Humpen-Baronen“ Anteile an 3 Tavernen, ist mit Enrico als stillen Teilhaber noch Eigentümer weiterer Tavernen, die sich im Jahr 2012 wahrscheinlich noch vermehren werden. Und soeben hat er das Angebot bekommen ein Schiff gestellt zu bekommen, womit er nicht nur Kapitän würde, sondern auch noch einen großen Schritt zu einem wohlhabenden Händler weitergekommen ist. Anders gesagt: Er ist jetzt schon weiter von dem verlotterten Herumtreiber und Glücksritter entfernt, als er jemals sein sollte. Ergo weiß ich gerade gar nicht mehr, warum Askir überhaupt noch rumreisen soll und nicht einfach in einer seiner Tavernen (vorzugsweise in Dargaras) bleibt.

    2. Ich bin nicht mehr so jung, wie früher. Ebenfalls körperlich nicht mehr so fit und agil. Ob ich noch stundenlang im Wald hinter dem Plot herhüpfen und ihn jagen könnte bezweifle ich etwas. Das schöne Ambientespiel mit der Möglichkeit tagesformabhängig entscheiden zu können, ob man den Plot jagt, war auch ein Grund dafür im Mai 2008 den Charakter Askir zu beginnen. Letzendlich führt es aber meist dazu, dass ich den Plot nicht jage, weil ich einfach zu bequem dazu bin. Das Ambientespiel ist zwar schön, aber auf Dauer auch nicht erfüllend, wie ich langsam erkennen muss. Eine Erkenntnis, die ja schon zu den Überlegungen zu Dr. Ruben van Tessel geführt hat, der mehr plot- und actionorientiert ausgerichtet wäre. Aber als Gelehrter noch moderat. Nur: Wenn nicht was ändern, warum dann nicht konsequent?

    3.  Wer mich kennt weiß, dass ich schon seit ein paar Jahren ein Freund von schöner Larp-Kleidung bin und soweit möglich auch alles selber mache. Ein neuer Charakter bedeutet nicht nur ein neuer Hintergrund, sondern auch eine passende Kleidung. Es ist sicher übertrieben, dass mir das Einkleiden eines Charakters mehr Freude macht als ihn zu spielen, aber es gehört für mich indessen mit dazu, denn es hilft auch in den Charakter hinein zu finden. Nachdem ich neulich einige Fotos von einem Con gesehen habe, hat es mich in den Fingern gekribbelt einen Charakter auszustatten. Ich sehe ihn jetzt, nach den ersten (noch nicht digitalisierten) Skizzen schon vor mir. Und es gefällt mir, was ich sehe.

    4. Über Silvester war ich auf Con mit vielen Freunden und Bekannten. Darunter viele Charaktere, mit denen ich schon seit Jahren – lange vor Askir – zusammen spiele. Einige, mit denen ich seit Jahren nur wenig gespielt hatte. Auch, weil mit Askir einfach der Anknüpfpunkt fehlt. Einer dieser Charaktere, Magister Dijarion Patharis, stellt dann schon am Freitag beim Ausladen die entscheidende Frage: „Wann trifft man eigentlich Mathras mal wieder?“ In der Silvesternacht erzählte dann Thalion, Freiritter zu Mittenwald, dass Mathras sein Schwertpate gewesen ist, und bewies damit, dass er sich daran erinnert und es für ihn einen gewissen Wert hat. An beiden Abenden war es Jaridaê Vela, die ihre Gitarre nahm und Lieder spielte, die ich teilweise seit Jahren nicht mehr vernommen hatte. Lieder, die ich mit Mathras das letzte Mal gehört hatte, zu meinen Lieblingsliedern zählen und mich in die Vergangenheit zurückversetzten.

    5. Es hat seine Vorzüge als Charakter, der ein ungebundener Einzelgänger ist, zu reisen. Es bieten sich viele Möglichkeiten, aber das Gefühl zu einer Gemeinschaft zu gehören, die füreinander einsteht und gemeinsam nach Außen auftritt; einer Gemeinschaft, die trotz aller etwaiger Differenzen im Inneren, die zuweilen auftreten können, für die selben Ziele und Ideale und Tugenden einstehteht fehlt auf Dauer irgendwie. Ein Gemeinschaftsgefühl, dass ich IT wie OT in meinem bisherigen Larp-Leben nur bei einer Gruppe verspürt habe: Dem Reich Dorlónien, bei dem ich auch in der Landes-Orga aktiv bin und viele Hintergrundtexte geschrieben habe und schreibe. Meine Heimat. Und wenn ich bedenke, wie mich andere Spieler immer anschauen, wenn sie von Dorlónien reden, auch wenn mein aktueller Charakter mit dem Land gar nichts zu tun hat (wie Askir), weiß ich, dass man mich immer als Dorlónier sieht und sehen wird. Der dorlónische Wappenrock scheint nichts zu sein, was man einfach ablegen kann – er bleibt, auch wenn man ihn gar nicht trägt.

    Ich glaube ich werde gerade sentimental und bin überzeugt, dass auch alles nicht so rosarot (oder eher grau-gelb) ist, wie ich es hier schreibe. Doch ich vermute man kann klar herauslesen, was seit dem Heiligen Abend 2011 in meinem Kopf vorgeht und in den letzten Tagen nur verstärkt worden ist: Es ist an der Zeit, dass der dorlónische Reichsritter Mathras von Orktrutz wieder in die Welt hinaus zieht, um alte Freunde zu treffen, neue Leute kennen zu lernen, wider das Zwielicht zu kämpfen und zu tun, was man als dorlónischer Ritter halt sonst so macht.

    Um es mit weniger Worten zu sagen: „Dorlóniz da viken viken!“

    Also: Charkaterbogen wurde an den Weihnachtstagen überarbeitet, die ersten Skizzen für die Kleidung und eine Liste mit allem Zeug, was ich auf Dauer so brauche, ist zwischen den Tagen erstellt worden. Ich bin schon auf der Suche nach den richtigen Stoffen (wobei mir der goldgelbe Wollstoff arge Probleme bereitet und ich befürchte, dass ich selber färben muss) und im Januar werde ich wohl schon die ersten Bestellungen für Sachen wie Stiefel, Gürtel und Gürteltasche rausjagen. Dabei werde ich im Endeffekt zwei Ausstattungen für Mathras benötigen: Eine Reise- und eine Kriegskleidung, wobei zweitere natürlich auch aus Rüstungsteilen (keine Platte übrigens, da ich mich an der Zeit der Kreuzzüge im 13. Jhd. orientieren werde) bestehen wird. Aber da ein Ritter ja nicht überall erst mal in Rüstung hinläuft werde ich erstmal nur die Reisekleidung machen, der Rest folgt dann nach Möglichkeit bald darauf.

    Dann gibt es bei Rittern ja noch eine kleine Vorbehaltsklausel: Alleine geht ein Ritter nicht auf Reisen, sofern er ein Lehen und eine Truppe hat. Und das hat Mathras ja bekannterweise. Also mindestens zwei weitere dorlónische Charaktere (egal welcher Einheit, nur halt keine Ritter natürlich) bräuchte es schon, wenn es auf Con geht. Aber damit werde ich mich beschäftigen, wenn es soweit ist oder es ergibt sich einfach oder ich muss mir was einfallen lassen. Denn was bringt es auch in einer Gemeinschaft zu spielen, wenn von der Gemeinschaft niemand da ist, oder!?

    Letztendlich geht es jetzt zur Conwahl. Und da beginne ich darüber nachzudenken einige Cons, die ich mit Askir geplant hatte, jetzt mit Mathras zu besuchen. Eine Entscheidung, die in den nächsten Wochen fallen wird …