Schlagwort: Einzum

  • Dass ich das alte Charakterkonzept nun wieder hervor krame, hat etwas von Nekromantie. Schließlich ist die erste Idee für den Charakter aus dem November 2011 und der letzten Blogbeitrag über ihn aus dem Juni 2014. Also schon eine Weile her.

    Doch auf Grund der Erfahrungen der letzten Monate des vergangenen Jahres habe ich mich gefragt, wie es wäre mit einem neuen Charakter* nochmal neu zu starten und dieses Mal vielleicht ein paar Dinge anders zu machen. Besonders prägend war das EulenpostLarp (Harry Potter) und das Wiedersehen mit einigen Freunden auf dem Silvesterlarp.

    • Sei neugieriger auf die Charaktere Deiner Mitspieler. Sie sind mindestens genauso wichtig wie jeder Plot.
    • Baue zu anderen Charakteren emotionale Bindungen auf. Drama gehört zum Leben dazu. Natürlich nicht zu allen Charakteren und auch das Drama soll sich auf einem angenehmen Level bewegen.
    • Erlebe Abenteuer und entdecke eine fantastische Welt neu. Du hast mit anderen Charakteren viel erlebt und (fast) Alles gesehen – aber versuche doch einfach mal (wieder) mit den Augen eines neugierig-wissbegierigen Charakters zu sehen, der das erste Mal seine Heimat verlässt.

    Das möchte ich dann versuchen mit Ruben umzusetzen.


    Um ein Gefühl zu bekommen, was Ruben für ein Charakter werden soll, arbeite ich gerne mit Vorbildern. Charakteren aus Literatur, Geschichte und/oder Film, an denen sich mein neuer Charakter anlehnen bzw. einige Eigenschaften oder Ziele übernehmen könnte. In diesem Fall sind das diese hier:


    Für den oder die Unwissende*n: das sind …

    • Professor Abraham van Helsing, der im Film „Bram Stoker’s Dracula“ vortrefflich von Anthony Hopkins verkörpert wird.
    • der Naturwissenschaftler Grègoire de Fronsac, der dem Geheimnis um die Bestie des Gévaudan im Film „Der Pakt der Wölfe“ auf den Grund geht.
    • Ichabod Crane, ein moderner Ermittler der Polizei, der im Film „Sleepy Hollow“ im gleichnamigen Ort den kopflosen Reiter bekämpft.
    • Professor Abronsius, der im Film „Tanz der Vampire“ in die Karpaten reist, um seine Theorien zum Vampirismus zu beweisen.

    Schwer tue ich mich dieses Mal noch damit, die richtige Musik mit der zum Charakter passenden Stimmung zu finden. Aber ich arbeite hier daran – und währenddessen habe ich schon mal ein paar Skizzen gemacht:

    Grün-Gold sind die Landesfarben von Einzum im Kaiserreich Lupien. Das Weiße auf der anthrazitfarbenen Seite sind Stickereien (später dann natürlich etwas filigraner) von Schutzzeichen und so etwas. Zumindest vom Farbkonzept ist es ja sehr ähnlich meiner ersten Skizzen hier.


    Daraus folgt, was ich für den Charakter schon habe:

    • Ein schwarzer Schlapphut (ursprünglich von Brasov), den ich noch etwas aufpimpen werde.
    • Die Hemden von Askir kann ich auch für Ruben nutzen.
    • Die Stiefel, die auch Askir trägt.
    • Das lange Messer mit Lederscheide, das ich mal für Bernulf angeschafft habe.
    • Eine Pistole als weitere Bewaffnung ist vorhanden, ebenso ein Karabiner.

    … und was ich für den Charakter noch brauche:

    • Eine IT-Brille (die ich ja auch für Askir brauche und nutzen würde), wie z.B. eine Eisenschläfenbrille
    • Genäht werden muss: Weste, Mantel, Taillentuch und Pellerine.
    • Ein Hose (naturfarben), die ich dann Dunkelgrün färben werde.
    • Für die Pistole brauche ich noch ein Holster aus braunem Leder, das ich aber auch für Askir nutzen werde.
    • Pulverflasche o.ä. sowie zwei Beutel für Kugeln (normal und aus Silber)
    • Lupe, Skalpel, Schreibzeug (schöner Griffel mit Tinte, etc.), ein Skizzenbuch und weiteres „Forschungszeug“ sowie eine Ledertasche (ggf. auch als Rucksack nutzbar), um das Zeug zu verstauen und auch im Feld mit mir zu führen.

    Was für den Charakter noch schön, aber nicht direkt zum Anfang erforderlich, ist:

    • Ein IT-Buch über viele seltsame Wesen und Kreaturen.
    • Eine Kiste mit Forschungsgerätschaften und „Monster Hunting Kit“ sowie entsprechender Stuff, wie auf meiner Pinterest-Pinnwand hier zu sehen.
    • Den Karabiner von Askir (der ja auf den Schaft mal eine geschnitzte Krake bekommen soll), würde ich bei Ruben gerne durch ein anderes Gewehr mit einem „Zielfernrohr“ ersetzen.

    Da ich anpeile den Charakter ab der zweiten Jahreshälfte 2020 zu spielen (und ich ja noch nicht mal weiß wann und wo genau), habe ich Zeit. Also auch die Sachen Schritt für Schritt zu finanzieren und zu realisieren. Vielleicht schaffe ich es ja vor den Näharbeiten auch noch etwas abzunehmen.

    So, das war es aber dann auch mal für’s Erste. 😉


    *Als Ergänzung zu Askir, denn mein Kapitän wird auf Grund der laufenden Veränderungen und auch wegen der Geschehnisse beim Silvestercon mein Hauptcharakter bleiben.

  • Es gibt Tage, da gehen Skizzen ganz einfach aus der Hand – und es gibt Tage, an denen kann man rumkritzeln ohne Ende, ohne dass einem das Ergebnis gefallen will. Also bin ich gerade mal einen anderen Weg gegangen und habe die Kleidung aus dem vorigen Blogbeitrag, die mir vom Stil her gut gefallen hat, mal mit Photoshop farblich bearbeitet. Das unten sichtbare Foto ist das Ergebnis mit einer möglichen Farbvariante, die mir ehrlich gesagt übrigens wirklich gut gefällt (natürlich rede ich auch hier von dem Herrn im Hintergrund). Auch in gerade diesem Dunkelgrün und gedeckten Gelb (was damit auch wieder die Landesfarben vom Herkunftsland, dem Fürstentum Einzum, aufnimmt).

    Was das wettergegerbte Gesicht angeht werde ich wohl noch ein paar Jahre warten müssen, den Bart werde ich auch nicht versuchen zu züchten und an dem grimmigen Gesichtsausdruck übe ich noch 😉 Grundsätzlich dürfte diese Kleidung aber nicht so schwer zu nähen sein (zumindest nicht so schwer wie der vermaledeite Frock-Coat hier), auch wenn es stark nach winterfester Kleidung aussieht und ich mich frage, wie das im Sommer funktioniert. Wer dazu ein paar Ideen hat kann sich gerne in den Kommentaren äußern.

    Aber natürlich stellen sich dann immer noch drei weitere Fragen: Wo bekomme ich so einen tollen Gürtel her oder wie mache ich sowas selbst? Zumal irgendwie ein schmaler Gürtel noch integriert werden sollte für die Seitenwaffe(n). Und wo gibt es diese tollen und langen Radschlosspistolen (alternativ auch Steinschlosspistolen), die auch soweit funktionsfähig sind, dass man ein Pulverhütchen damit zünden kann? Außerdem beginnt jetzt die Suche nach einer Bezugsquelle für einen solchen Hut, den man (sprich: ich) dann noch aufpimpen kann. Natürlich immer unter der Vorgabe, dass es (für mich) bezahlbar ist. Auch Tipps und Ideen dazu werden jederzeit und ständig freudig aufgenommen.

    Auch wenn eine Luntenschlossmuskete bzw. -arkebuse auch zum Charakter passen würde, werde ich mich wohl erstmal auf eine Armbrust als Distanzwaffe stützen. Dafür brauche ich dann – neben einer Armbrust (ich liebäugle ja mit dieser hier) – noch Bolzen und einen Köcher, den ich am Gürtel trage.  Sowas wie das hier, nur halt nicht für Pfeile, sondern für Bolzen. Dann bekommt er einen Säbel oder einen Rapier oder eine Schiavona, ggf. mit Linkhand, auch wenn das optisch vielleicht nicht ganz passt. Vielleicht sollte ich auch mal über ein Falchion als Klingenwaffe nachdenken. Wer dazu Meinungen und/oder andere Vorschläge hat – immer her damit.

  • Wenn ich versuche mit russischem Akzent zu sprechen klingt es so, als würde ich holländisch sprechen. Sagt zumindest meine Frau. Ärgerlich, denn ich finde Dialekte und Akzente im Larp eine Bereicherung und es erleichtert mit das Hereinfühlen in die Rolle. Da Ruben slawisch beeinflusste Kleidung tragen wird wäre es natürlich schön, wenn er auch einen entsprechenden Akzent hätte. Aber leider muss ich entweder noch viel üben (im Büro nicht die Beste aller Ideen) oder diese Idee aufgeben. Schade irgendwie …

    Aber da ich ihn frühstens zum Silvestercon spielen werde habe ich bis dahin ja noch viel Zeit. Zumindest etwas Zeit. Also erst mal weiter mit der Kleidung. Hier die 2. und 3. Schicht. Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass ich schon mal einen Entwurf für eine zweite Schicht eingestellt habe (und zwar genau hier), aber die Idee von Steffen mit dem Pelzbesatz wollte ich dann doch noch einarbeiten. Daneben dann die Konzeptskizze für die dritte und oberste Schicht. Mit dem Mantel orientiere ich mich indessen stärker an die Mäntel der Kosacken und Strelizen (wie zum Beispiel hier auf dem Bild zu sehen), wodurch er auch länger geworden ist. Die Ärmel sind etwas länger, als man es gewohnt ist, um im Winter auch die Hand bedecken zu können, und in der warmen Jahreszeit wird es zurück geklappt.

    Hier ist dann auch die dritte Version für die Kopfbedeckung zu sehen. Als erklärter Fan des „Blöder-Hut-Credos“ und im Wissen, dass man sich eher eine Kopfbedeckung als ein Gesicht merkt, muss eine Kopfbedeckung einfach sein. Also mindestens eine. Die erste Variante ist eine Art Ushanka (aber nicht in der modernen Form, sondern eher wie sowas hier oder pelzig wie hier), die zweite Variante ist die Rusmütze (also sowas hier) und die dritte Variante ist eine Kosackenmütze (was in echt so etwa aussehen sollte wie das hier und hier). Sie sieht ja total albern aus, aber irgendwie reizt sie mich gerade deswegen. Ich glaube bei der Mütze würde man sich an mich bzw. an Doktor von Tessel erinnern.

    Wobei ich mich so langsam frage, ob der Charakter überhaupt noch nach einem Doktor aussieht. Ob seine Kleidung seinem Charakterhintergrund (kuckst Du hier!?) entspricht. Andererseits: Wie soll ein Wissenschaftler und Forscher mit einem solchen Fachgebiet und der Leidenschaft zur Jagd wiederrum aussehen? Was denkst Du?

  • Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, dass ich meinen ersten Einzumer Charakter erstellt habe: Dr. Dr. Bram van de Watervallen, Professor im sphärenkundlichen Kolleg des Fürstlichen Instituts der freien magischen Wissenschaften und arkanen Theorien zu Lavagrund im Fürstentum Einzum des Kaiserreiches Lupien. Einen Magietheoretiker, der sich durch seine Spezialisierung im Besonderen mit paranormalen Vorkommnissen und Wesen befasst. Neben Geistern zählen dazu natürlich gerade im Larp die bivitalen Kreaturen, Untote, animierte Leichname, wandelnden Tote und wie man sie sonst noch nennen kann. Eine Form von Gegnern, die den meisten Larpern bzw. deren Charakteren nach wenigen Cons nicht unbekannt sein dürfte.

    Für das lupianische Con auf der Magierakademie zu Muntia vor ein paar Jahren, wo ich den Charakter zum ersten mal spielte, habe ich mich dann mal in das Thema vertieft. Schließlich lebt eine Akademie von Vorlesungen und natürlich hat sich auch mein Professor nicht nehmen lassen eine solche zu halten. Natürlich über ein Thema, das seinen Studien entspricht: Der Nekyomantie. Die Nekyomantie ist eine Unterart der Nekromantie. Während Letztere eher die Weissagung aus Toten bezeichnet steht die Bezeichnung „Nekyomantie“ ausschließlich für die Animation von Leichnamen. Die Vorlesung ist in Muntia so gut angekommen, dass ich sie einige Monate später an der Akademie in Amonlonde noch mal gehalten habe.

    Das liegt jetzt schon einige Jahre zurück und in der Zeit ist die Datei natürlich verschwunden, aber ich habe in meinen Unterlagen zumindest eine handschriftliche Abschrift finden können. Die habe ich jetzt abgetippt und noch um ein paar Kleinigkeiten ergänzt und erweitert, um die Forschungsergebnisse meines Professors auch einem weiteren Kreis von Interessierten zugänglich zu machen. Unter folgendem Link ist sie als PDF (schon fertig für den IT-Gebrauch) erreichbar:

    Einführung in die theoretischen Grundlagen der Nekyomantie
    Das grundlegende Wissen der Nekyomantie
    als Basis für die Anwendung und Bekämpfung

    Über Kritik, Lob, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge
    via Kommantarfunktion würde ich mich freuen.

    Die tolle Grafik hatte übrigens Manuel Orazi (1860-1934)
    für sein Buch „Calendrier Magique“ angefertigt.

    Hinweis: Diese Einführung basiert zwar soweit möglich, recherchierbar und für das Liverollenspiel (Larp) sinnvoll auf den historisch überlieferten Mythen und Aberglauben, ist aber keine für das reale Leben gedachte Ausarbeitung sondern nur für den Gebrauch in der fiktiven Welt des Larp gedacht. Die Nutzung und Verbreitung der Ausarbeitung zu privaten und nicht-kommerziellen Zwecken ist unter Angabe des Urhebers gestattet.

  • Wenn man seinen Charakter entwickelt hat, baut darauf die Kleidung auf. Klingt logisch, aber so einfach ist es ja dann doch selten. Zumindest bei mir  nicht. Wie ich in einem anderen Beitrag schon erwähnt habe, weise ich die Tendenz auf eine Gewandungsidee zu haben und dann zu überlegen dazu passend einen Charakter zu erstellen. Also geht es theoretisch auch anders herum und ich bin der Ansicht, dass es letztendlich egal ist, ob man eine passende Gewandung zu einem Charakter kreiert oder ob man einen passenden Charakter zu einer Gewandung erstellt. In meinem Fall gab es schon ein paar Grundzüge der Kleidung, die vor dem Charakter feststanden:

    • Mantel im Schnitt eines Frock-Coats und die Weste im Schnitt eines Waistcoats aus dem frühen 18. Jahrhundert
    • Hemd (das in die Hose gesteckt wird) und Cravatte bzw. Halstuch

    Wie es dabei zu dem slawischen Einschlag in der Kleidung kam, weiß ich noch nicht mal genau zu sagen. Da es in der Baronie Finstergrund, aus der Ruben stammt, oft kalt ist, er gerne zur Jagd geht und auch der höheren Gesellschaftsschicht angehört sind Fellbesätze sicher angemessen. Ebenso die Ornamente auf seiner Kleidung (auch wenn ich bei der Herstellung sicher noch mehr als einmal fluchen werde). Für die Beinkleider werde ich mich übrigens mal an einer Hose im Alatriste-Stil versuchen. Die Stiefel werden jedoch aus finanziellen Gründen erst mal durch ein Provisorium ersetzt werden müssen.

    Ich versuche jedem meiner Charaktere ein eigenes Farbkonzept zu geben. Myron trägt Blau/Weiß, Bram Schwarz/Grau/Gold, Anselm Schwarz/Rot und Askir Braun/Rot. Damit war klar, welche Farben bzw. Farbkombinationen für den neuen Charakter nicht in Frage kommen. Nach einigen Versuchen in Photoshop kam dann diese, meiner Meinung nach recht ansprechende Farbkombination heraus (die sich auch an den Farben des Wappens von Einzum orientiert):

    Was denkst Du über das Kleidungskonzept? Hast Du noch Tipps für mich oder Ideen für die Kleidung oder Kleinzeug bzw. Ausstattung?