Der Burnout fordert seinen Tribut

Heute sind meine Frau und ich aus einem einwöchigen Urlaub in Mallorca zurück gekommen. Oft habe ich dabei auf Felsen über einsamen Küsten gestanden und mich gefragt, warum eigentlich weder die „Knurrhahn“ noch die „Morgenstern“ dort vor Anker liegen. Davon abgesehen habe ich den Urlaub aber auch genutzt, um fern von den alltäglichen Problemen daheim, über meine Situation und meine Zukunft nachzudenken. Auch wenn man nicht von sich selber Urlaub machen kann und – in meinem Fall – Burnout und Depression mit an den Urlaubsort nimmt, habe ich doch ein paar Entscheidungen getroffen, die mich weiter führen. Dazu zählt auch, dass ich in meiner jetzigen Situation nur das machen sollte, was mir gut tut, womit ich mich wohl fühle und was mich weiter bringt.

Darauf basierend habe ich mich der Tatsache stellen müssen, dass das „Zeit der Legenden“ Ende dieses Monats nicht dazu gehört. Schon der Gedanke an den Aufwand für die mehreren Tage zu packen und zu laden bereitet mir Magengrimmen. Ein Magengrimmen, dass ein Anzeichen meiner Überforderung ist. Überforderung angesichts eines unbekannten Geländes, eines für mich neuen Spielkonzeptes mit einer Kolonie, eine ungeklärte Sanitärsituation, der Aufwand mit einem eigenen Zelt und der Selbstverpflegung – und die derzeitige Organisation der Platzverteilung für die Zelte auf der neuen Location macht diese Unsicherheit nicht besser. Es tut mir einzig leid wegen Balu, Milla und ihrem Mann – lieben Menschen, die ich aber auch gerne OT mal wieder sehen würde (was ich mal in Angriff nehmen sollte).

Auf Grund meiner derzeitigen „Belastungsstörung“ muss ich mich aber nicht in für mich ungeklärte Situationen begeben, aus denen ich nicht so einfach aussteigen kann. Situationen, die mich schon im Vorfeld über Wochen belasten. Da hat Niemand was von – am wenigsten ich. Daher habe ich mich – mitten in den Bergen von Mallorca, umhüllt von Nebelschwaden – entschieden meine ZdL-Karte zu verkaufen und das Wochenende anders zu nutzen. Voraussichtlich werde ich mir (wenn es mir gut geht) am Samstag die Kamera schnappen und die RPC (Role Play Convention) besuchen.

Aus demselben Grund steht auch das Chaoslarp-Con im Juni zur Disposition. Es hört sich toll an und wäre endlich mal wieder ein Abenteurercon, wie ich es mir schon lange gewünscht hatte. Aber es ist ebenfalls ein Zeltcon mit Selbstverpflegung, was den Aufwand entsprechend erhöht. Auch wenn ich die Orga kenne und schätze, ebenso wie voraussichtlich die meisten NSCs, weiß ich nicht genau, ob das für mich aktuell nicht zuviel ist. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber die Tendenz läuft gerade in Richtung einer Absage.

Nicht absagen werde ich Anfang Juni ein Einladungscon in Norddeutschland. Abgesehen davon, dass es ein Geburtstagscon einer lieben Bekannten ist, die ich schon viel zu langen nicht mehr gesehen habe (abgesehen von einigen der dortigen Spielern), ist es ein Ambientecon mit Unterkunft und Vollverpflegung – ergo stressfrei. Auch das Drachenfest steht für mich nicht zur Disposition – weil ich dort weiß, was mich erwartet. Weil ich mich auf viele nette Leute freue, wie den Gorgonen (bei denen ich wieder lagern darf), Keiv, den Chevalier, Frieda Fluchbrecher, … Es ist zwar auch mit Übernachtung im eigenen Zelt, aber verpflegen werde ich mich wie immer in der Stadt. Gefühlt ist es einfach etwas Anderes.

Derzeit wird mein Leben etwas durcheinander gewirbelt. Prioriäten verschieben sich, der Burnout fordert seinen Tribut. Es bleibt ergo spannend. Ich lebe in interessanten Zeiten 😉


Mehr Texte über meinen Burnout finden sich übrigens in meinem OT-Blog hier: http://www.eifelrabe.de/category/mylife/adventureoflife/

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