Schlagwort: Orktrutzer

  • Der Rückblick auf das „Quellstein 1.5“, ein internes Con für die Spielergruppe des Reiches Dorlónien, ist für mich nicht einfach. In den letzten Tagen – auch über das Wochenende – habe ich wieder mit einer schlechteren Phase meiner Depression zu kämpfen, so dass es schwierig ist auseinander zu halten, welche meiner (natürlich sowieso subjektiven) Eindrücke einfach auf die Krankheit zurück zu führen sind. Ich versuche es trotzdem einmal, bitte aber darum diesen Reisebericht auch im Hinblick auf das Vorgenannte zu betrachten.

    Organisation, Location und Verpflegung

    Die Organisation von Meike, die meines Wissens nach das erste Mal ein Con organisiert hat, und dem alten Larp-Hasen Marco verlief in meinen Augen sowohl im Vorfeld als auch auf dem Con reibungslos. Die Hütte in Vinxt ist bekannt und ja schon mehrfach von uns bespielt worden. Für ein Wochenende mit einer Anzahl von 30-40 Personen machbar, aber auf Grund der Sanitäranlagen und Unterbringungsmöglichkeit im rückwärtigen großen (Schlaf-)Saal in der Hütte nicht für länger bzw. ein größeres Con nutzbar.

    Für die nächsten Mal, wenn wir auf der Hütte sind, empfehle ich in den Sanitärräumen mehr, bessere oder aus Papier bestehende Handtücher, denn das dort vorhandene Küchenhandtuch (logischerweise kann ich nur von der Männertoilette sprechen) war schon am ersten Abend so nass, dass es sich fürs Abtrocknen der Hände an sich nicht mehr eignete. Super war die immer ausreichende Versorgung mit Seifenspendern und auch die bereitgestellten Desinfektionssprays. Top!

    Die Verpflegung – am ersten Abend eine leckere Kartoffelsuppe, ein Frühstücksbuffet, Waffeln am Nachmittag (von denen ich leider keine mehr abbekommen habe) und das Buffet am Abend mit Beiträgen aller Spieler – war absolut ausreichend. Aber aus den Erfahrungen würde ich für die Zukunft vorschlagen, dass man das mitgebrachte Buffet auf zwei Abende strecken könnte, da leider am Sonntag recht viel weg geworfen werden musste.

    Der Plot

    Die Orga hatte sich viel Mühe gemacht, indem sie vor dem Con die Charakterhintergründen abgefragt hat, um mit kleinen persönlichen Sachen darauf einzugehen. Schon im Vorfeld hatte ich für mich gebeten darauf zu verzichten, da ich mir krankheitsbedingt nicht Druck machen lassen wollte. Aber auch so war ich durch meine Rolle in einige der persönlichen Plots involviert – als einziger Kleriker auf dem Con ist man halt öfter Ansprechpartner. Daher bekam ich durchaus mit, dass diese Plots ankamen und auch Spiel generiert haben (nicht nur für die Involvierten selbst).
    Der „größere“ Plot begann mit dem Angriff eines wilden Tieres auf einen Boten (der Spielercharakter Argoss) am Freitag Abend und führte letztendlich zu einer Hatz/Jagd am Samstag. So gab es sowohl für die Heiler als auch Kämpfer etwas zu tun. Sonst war es – wie im Vorfeld angekündigt – ein Ambientecon mit der Einweihung einer neuen Taverne in der Rittermark Quellstein.

    Die Mitspieler

    Die relativ große Anzahl an neuen Gesichtern empfand ich als Bereicherung. Vor allem, da es wohl für die meisten (wenn ich das richtig mitbekommen habe) das erste Con überhaupt war. So gerne ich mit den alten Nasen spiele, so finde ich es immer toll, auch mal neue Menschen kennen zu lernen. Auch, weil das immer noch einen zusätzlichen Moment in die Interaktion hinein bringt. Naturgemäß hat es etwas gedauert, bis sie aufgetaut sind, aber ich bin zuversichtlich, dass das beim nächsten Mal schon ganz anders aussieht. Zu den Alt-Dorlóniern (aber immer daran denken: „Dorlónier werden nicht alt, sondern besser!“) muss ich hier eigentlich nicht viel sagen, nur dass ich Viele viel zu selten sehe.

    Die Orktrutzer

    Neben den Quellsteinern stellten die Orktrutzer das größte Kontingent auf dem Con. Wie zuvor auch geführt vom Knappen Doran von Nebelmoor und mit einigen neuen Orktrutz-Spielern. Eine Truppe, die sich meiner Ansicht nach wieder einmal als Einheit präsentiert hat, wenn auch (meinem subjektiven Empfinden nach) nicht so wie beim letzten Con in Finsterthal. Das hat aber auch sicher am plotbedingt geringeren Bedrohungsszenario gelegen. Ich selber war zudem durch meine Rolle und die daraus erwachsenden anderen Verpflichtungen oft anderweitig unterwegs, so dass das Spiel mit den anderen Orktrutzern von meiner Seite aus zu kurz gekommen ist, was ich sehr bedauere.

    Ich, Anselm und mein Spiel

    Als einziger Kleriker auf einem dorlónischen Con hat man auf jeden Fall genug zu tun, wie ich feststellen durfte und musste. Nicht nur die Andacht mit Predigt, die ich bewusst dem Thema „Handeln“ gewidmet habe (mal weniger Reden und öfter einfach mal machen!), sondern auch zwei Auflösungen des Leylindabundes (sprich: Scheidungen), einige seelsorgerische Gespräche und die Feuerbestattungen. Klar, dass ich auch bei der Hatz nach dem Eislaurer als Erster auf das Vieh losgestürmt bin. Anders gesagt: Ich konnte meinen Charakter spielen und das sogar in Situationen, die neu für ihn (und mich) waren. Das war toll und hat mich öfters auch gefordert.

    Mein eigenes Spiel sehe ich jedoch etwas kritisch. Ich bin bis auf wenige kleine Phasen nicht in den Charakter rein gekommen und habe das Gefühl, ich habe ihn meist nur (gezwungen) gespielt und nicht „gelebt“. Selbst in den meisten seiner Spielszenen habe ich mich gefühlt, als würde ich außerhalb stehen und aus der Distanz auch mich und mein Spiel betrachten bzw. bewerten. Oft habe ich mich dabei erwischt, dass ich mich nach der „ungezwungenen“ Art von Askir gesehnt habe (was sogar noch verstärkt wurde, als die Barden abends Shanties bzw. Blaue-Lager-Songs anstimmten). Darum hadere ich etwas, was die Bewertung des Cons aus meiner subjektiven Sicht angeht. Denn ich hadere mit mir und dem daraus resultierenden Spiel.

    Dafür habe ich aber die Zeit mit tollen und lieben Menschen genossen, die ich schätze und mag – wenngleich diese nicht immer IT war. Mein Highlight war daher die Freitag-Nacht-Runde mit Thorsten, Andreas, Sebastian, Tristan und Verena – bis zum Nach-Mitternachts-Snack aus Hackbällchen, die der Lord aus dem dunklen Kühlraum geholt hat, obwohl sie sich unter den Tomaten als Rosenkohl getarnt hatten (Nein, das muss man nicht verstehen 😉 ). Also grundsätzlich Nichts, was in Verbindung mit meinem IT-Spiel bzw. meiner Performance gestanden hätte und eher OT-Momente waren.

    Fazit

    Aus den vorher genannten Gründen, die ich selber zu vertreten habe, hatte ich nicht so viel Freude am Larp(-Spiel), wie ich unter anderen Umständen wahrscheinlich gehabt hätte. Ich vermute zudem, dass ich derzeit und ergo auch letztes Wochenende aus gesundheitlichen (oder eher „krankheitlichen“) Gründen derzeit etwas empfindlich und dünnhäutig bin – auch was den folgenden Punkt betrifft:

    Für mich habe ich wieder einmal festgestellt, dass es innerhalb Dorlónien unterschiedliche Spielstile und Ansätze in der Art des Spiels gibt. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und alle haben grundsätzlich die gleiche Berechtigung. Dies gilt in der großen Larp-Welt genauso wie in einem Reich Dorlónien mit unterschiedlichen Rittermarken mit ihren Eigenarten und ihren Spielern, welche die jeweiligen Marken und damit das Reich Dorlónien zum Leben erwecken. Nur werde ich für mich zukünftig stärker überlegen, ob ich auf jeden Spielstil Lust und auch die dafür erforderliche Kraft habe.

    Bei aller Liebe zum Reich Dorlónien, seinem Hintergrund (von dem ja Etliches aus meiner Feder stammt) und vielen Dorlóniern (vor allem und in erster Linie OT), werde ich jetzt erstmal wieder die geplante zusätzliche Ausstattung von Askir sowie seine Conplanung in Angriff nehmen.

    PS. Das hört sich in vielen Strecken wahrscheinlich negativer an, als es gewesen ist. Ich hatte ein schönes Wochenende mit vielen netten Leuten, die mir über die ganzen Jahre ans Herz gewachsen sind. Aber ein flaues Gefühl war einfach dabei, auch wenn ich nur schwer genau benennen kann, woran es liegt. Ach, es ist einfach schwierig …

    Fotos von Marco Becker

  • Nachdem von Seiten der Orga die klare Ansage kam, dass auf Grund des Plots kein Ritter als Spielercharakter zugelassen wird (was ich toll fand und begrüßt habe), blieben nur noch Bernulf und Anselm. Da sich mehrere Orktrutzer fanden und auch der Knappe am Start war, um das Kommando zu übernehmen, war recht schnell klar, dass ich meinen Sohn in seiner Rolle mit Bernulf zur Seite stehen würde …

    Orga, Spielleitung und Küche

    Mit Michel und Andreas waren zwei routinierte Profis der dorlónischen Conorganisation am Werk, was man sowohl im Vorfeld als auch auf dem Con selbst merkte. Auch, dass es ein internes Con war, bei dem man sich kennt und mag und unter- sowie aufeinander (SL, SCs + NSCs) Acht gibt, hat für eine OT entspannte Atmosphäre gesorgt. Die Dekoration mit den Grau-Gelben Wimpelgirlanden und vielen Kleinigkeiten war schön und stimmig. Daumen hoch und vielen Dank, dass Ihr Euch die Arbeit gemacht habt, dass wir wieder in Dorlónien eintauchen konnten.

    Das war zu einem großen Teil auch der Verdienst der Wetter-SL, die für perfektes dorlónisches Wetter gesorgt hat. Auch wenn es beim Wache stehen in der Nacht etwas kalt wurde, so ist gerade der Schnee dafür verantwortlich, dass richtige dorlónische Stimmung und Atmosphäre aufkam. Ich glaube die Fotos zeigen, was ich meine, und ich bin immer noch begeistert und hin und weg.

    Währenddessen hat Eilis ihren Heldenstatus wieder einmal verteidigt und bestätigt. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht wüsste ich keinen Dorlónier, der nicht sagen kann: Ich liebe Eilis! Ich zumindest habe über das Wochenende fast 2 Kilogramm zugenommen und es nicht bereut.

    Die Location 

    Das Hüttendorf in Blankenrath stellt scheinbar das Finsterthaler Standard-Dorf dar, denn schon beim Con „Finsterthal 1“ waren wir dort. Ich bin ein Fan von den Hütten und schlafe dort am liebsten auf den oberen Betten, da man vom dortigen Giebelfenster Nachts und Morgens raus schauen kann. Was vor allem bei dem schönen Winterwetter toll war. Durch die Heizungen ist es auch schön warm, so dass wir nicht frieren mussten. Auch das Hauptgebäude mit der großen Küche, dem gemütlichen „Schankraum“ und den sanitären Anlagen mit Toiletten und Duschen ist von den Finsterthaler Baumeistern wirklich gut durchdacht worden.

    Aber es gibt auch einige Sachen, die störend sind. Die beiden Tischtennisplatten auf dem eigentlich schönen Freigelände mit Feuerstelle (die bei uns trotz oder gerade wegen des Wetters immer an war) kann ich aber noch weg ignorieren. Nächstes Mal sollten wir aber die Fässer mit Jutesäcken oder so abtarnen – besonders auf den Fotos sind sie mir stark ins Auge gestochen. Stärker ins Gewicht fällt aber das direkte Umfeld mit den Sportanlagen, wobei wir das Glück hatten, das auf Grund des Wetters das Fußballturnier am Samstag abgesagt wurde.

    Leider muss man auch über eine recht stark befahrene Landstraße, bevor man das bespielbare Waldgebiet erreicht. Wenn diese „Durststrecke“ überwunden ist bietet sich aber unweit der Anlage ein wirklich schöner Wald, der vor allem durch eine abwechslungsreiche Topographie besticht. Nur einige Minuten querfeldein finden sich starke Gräben, die hervorragend für viele Spielsituationen geeignet sind. Dass Irgendjemand dort aus Hölzern provisorische Unterstände errichtet hat (vermutlich zum Spielen) macht es noch besser. Ergo: Wenn nicht gerade Sportveranstaltungen stattfinden ist die Location toll.

    Der Plot

    Zurück von einer Expedition an die östliche Grenze der Mark, wo wir erfolgreich eine Schlacht gegen hunderte Orks geschlagen haben, gelangen wir nach zwei Tagen Fußmarsch in das Dorf Langweiler, das auch Sitz des dortigen Junkers ist. Dieser und sein Büttel zeigten sich nicht sonderlich kooperativ, obwohl wir die angreifenden Untoten abwehrten. Es wurde politisch, aber damit hatte ich als Bernulf logischerweise wenig zu tun. Ergo hieß es für mich als Soldaten Wache halten, Essen, vor Geistern fliehen, wieder Wache halten und irgendwann schlafen. Bis zum nächsten Morgen hatte die Finsterthaler Knappin den Junker festsetzen lassen, was Ansgar dazu verleitet hat den Junker niederzuschlagen. Es wurde also konfuser.

    Am nächsten Morgen sind die Orktrutzer dann unterstützt durch Ansgar, zwei Finsterthaler und Schwester Anna in den winterlichen Wald aufgebrochen, um ein Vieh zu jagen. Dieses war suizidal veranlagt und hat unsere Gruppe – in erster Linie den schwer gerüsteten Knappen – angegriffen. Es endete wie zu erwarten: Er wurde erschlagen. In der Nähe fand man in einem Graben die Knochen von zwei Frauen. Ich dachte erst, das Vieh würde Menschen anfallen und fressen, da ja immer wieder Dorfbewohner im Wald verschwanden und daher jeder Ausflug in den Wald (in dem wir aber seltsamerweise einen kleinen Leylindaschrein gefunden hatten) verboten war.

    Erst auf dem Rückweg habe ich dann gehört, dass es sich bei dem Vieh um einen verfluchten Gaukler handeln muss und die Knochen von seinen Mitreisenden (ebenfalls Gauklern) stammten. Diese zwei Frauen waren die Geister, die jedes Jahr für eine Woche im Dorf spukten. Erst seit dem Jahr, in dem der Junker drei Gauklern das Gastrecht verwehrte und sie wohl im Wald umgekommen sind. Die Untote wurden wohl auch von ihnen in diesen Tagen aus alten Gräbern im Wald erhoben und gegen das Dorf geschickt. Klar, dass wir zufällig genau am ersten Tag dieser jährlichen Geisterwoche in Langweiler angekommen sind.

    Nachdem sich Kennhold und Anna um die Knochen gekümmert hatten, haben wir sie ins Dorf getragen. Dort sollten sie in einer Begräbniszeremonie bestattet bzw. verbrannt werden. Das war der Plan, bis immer mehr Kleriker kamen und erst mal darüber beraten haben. Ich weiß nicht wieso und warum, aber Stunden später waren die Knochen immer noch nicht verbrannt worden, bis irgendwann Jemand es einfach in die Hand genommen und gemacht hat. Die Geister waren aber immer noch nicht weg. Die Untoten auch nicht.

    Die Seelen der Gaukler wollten Gerechtigkeit. Und diese war hier gleichbedeutend mit dem Tod des Junkers. Also seiner Aburteilung und Hinrichtung. Nach langen Überlegungen über die Tatvorwürfe, Lesen der Lex Dorlóniz, studieren der göttlichen Gebote und noch vielem Mehr (womit ich als Bernulf ja nix zu tun hatte), gab es dann Abends die Gerichtsverhandlung mit schneller Aburteilung, bevor Ritter Bjandur von Finsterthal ankam und wir feiern konnten. Wir bedeutet in erster Linie das Fußvolk, denn die Junker und die Kleriker hatten wohl noch etliche Gespräche zu führen. Da war ich froh, dass ich „nur“ als Soldat da war.

    Die NSCs

    Auch wenn ich durch die Aufgaben eines Soldaten (Wache halten, Essen und weiter Wache halten) wenig Zeit mit den Festrollen-NSCs verbringen konnte, war ich wieder begeistert von gut ausgearbeiteten und gespielten Rollen. Ich liebe es einfach, wenn Siedlungen mit ihren Bewohnern auch in der Tiefe durch Beziehungsgeflechte und persönlichen Geschichten lebendig werden. Das ist hier auch wieder gelungen und ich freue mich, zumindest am Samstagabend noch mit einigen NSCs zusammen sitzen zu können. Zwei davon siedeln ja jetzt auch nach Orktrutz über, worüber ich mich natürlich auch sehr freue.

    Nicht nur in ihren Festrollen, sondern auch als Untote zeigten die NSCs Einsatz. Dabei waren diese Untoten nicht so agil und schnell wie die Dorlónier, was ich lange nicht mehr erlebt habe. Als ich mit Larp anfing – also damals(TM) – kann ich mich auch noch erinnern an die lebendig Herausgeforderten, die langsam und schlurfend öfter die Luft trafen als den Gegner, aber durch ihre Zähigkeit trotzdem gefährlich waren. Die heutigen Untoten sind jedoch meist nekromantisch optimiert und stehen den Lebenden in ihren Bewegungen nicht nach. Es hatte etwas Nostalgisches, dass es hier – soweit ich beobachten konnte – anders war.

    Auch schön fand ich die Durschmischung in den Reihen der NSCs. Unter ihnen fanden sich „alte“ Dorlónier, wie Ju, genauso wie altbekannte Larper, die – zumindest bisher – keine dorlónischen Charaktere haben (Jörg, Ann-Christin, Martin, …) sowie absolute Larp-Neulinge, wie Sebi. Diese Unterscheidung hat man in der Darstellung der Rollen und in den Kämpfen aber nicht bemerkt. Einen großen Applaus für Eure Leistung und Euer Engagement.

    Die Dorlónier

    Dieses Mal war Vieles anders. Gefühlt hatten wir viele neue Charaktere, was durch einige Dorlónier, die man selten sieht, verstärkt wurde. Dann war kein Ritter dabei, der routiniert (was nicht zwingend „gut“ bedeutet) das Kommando übernimmt. Ich glaube das ist noch nie vorgekommen, fand ich aber schon bei der Conankündigung gut, weil ich dadurch die Chance auf eine neue Gruppendynamik gesehen habe und damit auch neue Möglichkeiten sowie Situationen entstanden. Meine diesbezügliche Hoffnung wurde nicht enttäuscht.

    Natürlich hat es an vielen Ecken gehapert und ich hätte in einigen Situationen anders gehandelt. Logisch. Ich hatte viele Jahre Führungspositionen im THW inne und kommandiere seit 2002 eine dorlónische Truppe. Dieses Mal lag das Kommando aber letztendlich in den zwei anwesenden Knappen: in erster Linie der Finsterthalerin Lapislazuli und danach beim Orktrutzer Doran. Dafür, dass sie hier förmlich ins kalte Wasser geworfen wurden haben sie sich respektabel gut geschlagen. Denn sie mussten nicht nur die Lösung des Plots organisieren, sondern auch zeitgleich ihre Untergebenen führen. Für das erste Mal haben die beiden Knappen das wirklich gut gemacht.

    Bei dem zweiten Punkt hat es am Anfang gehapert. Ich als Soldat habe Wache gehalten, aber es gab viele Situationen, in denen man sich klarere Kommandos gewünscht hätte. Es ist auch nicht hilfreich, wenn dann der einzige Offizier auf dem Hof, dem man noch zuruft, dass er gerade draußen der Ranghöchste ist und man seine Befehle erwartet, über den Zaun springt und das Monster in den Wald verfolgt. Da fragt man sich schon kurz, wofür man Soldat spielt, wenn die Herrschaften (also Adel und Offiziere) alles alleine machen. Das hat sich im Laufe des Samstags gebessert, aber hinsichtlich klarer Führung und Hierarchie haben wir noch Potential zur Verbesserung. Zumal es sonst schnell dazu kommt, dass sich die Leute bzw. Einheiten selbst Arbeit suchen, was nicht zwingend zu weniger Chaos führt.

    Es gab aber einige Augenblicke, in denen ich lieber als Anselm dort gewesen wäre. Einfach um mit etwas vashankagefälliger Leidenschaft und Kopf-durch-die-Wand-Mentalität ein paar Popotritte zu verteilen (zumindest verbal). Ich kann mich noch daran erinnern, wie damals(TM) auf den Reisen mit seiner Lordschaft die Dorlónier immer die Krise bekommen haben, wenn Magier anfingen zu diskutieren. Das hat meist dazu geführt, dass wir einfach gemacht haben, was wir meinten – zum Schrecken der Magier und nicht zwingend mit positivem Ergebnis. Aber wir haben gehandelt, während ich seit einigen Jahren in Dorlónien immer mehr den Hang zum Arbeitskreis, in dem alles ausdiskutiert wird, bemerke. Wie Bernulf auch auf dem Con sagte: Oft ist das Offensichtliche die Realität.

    Generell war ich aber innerhalb der Orktrutzer Struktur so eingebunden, dass ich weniger mit anderen Leuten gespielt habe, als zum Beispiel beim Quellstein 1 – was aber auch ganz einfach an der Rolle und dessen Stellung liegt.

    Was mich jedoch schon in den Tagen vor dem Con beim Blick in die Anmeldeliste irritiert hat war die Tatsache, dass bei einem Con „von Dorlónier für Dorlónier“ auch nicht-dorlónische Spielercharaktere dabei waren. Bob war bisher die bekannte Ausnahme, welche die Regel bestätigt, und hatte zudem schon vor dem Con genug mit Dorlóniern zu tun. So wie Thalion und Alena für mich einen Sinn ergeben würden, aber warum Charaktere dabei sind, die mit Dorlónien an sich nichts am Hut haben, erschließt sich mir bis heute nicht. Wobei ich klarstellen will, dass ich die Spieler sehr gerne mag und sich diese Kritik nur auf die Charaktere bezieht.

    Die Orktrutzer

    Ein Knappe, ein Taphanor-Kleriker, eine Schreiberin, ein „Keiler“ und drei „Firnluchse“, davon drei ganz neue Charaktere. Leider war Karin krank, denn sonst hätten wir noch eine Firnluchsin mehr gehabt. Mit einer solchen Stärke waren wir schon seit Jahren nicht mehr unterwegs. Es war mir ein Fest.

    Ein Knappe, der während des Cons immer selbstsicherer und stärker in seinen Kommandoaufgaben wurde. Ein Kleriker, der von Con zu Con besser in seine Rolle findet und seine Rolle als Berater gut ausgefüllt hat. Eine Schreiberin, die mit ihrer Neugierde immer ein Hort der Information war. Ein Waffenknecht, der die „Keiler“ real gemacht und immer für gute Stimmung gesorgt hat. Der „Firnluchs“ Enno, der ein grundsolides, schwarzseherisches, intensives Spiel fördert (die gemeinsame Wache werde ich nie vergessen, Soldatengerede wie ich es mir immer gewünscht habe). Edda, die gute Seele der Truppe, die stoisch mit der Armbrust im Anschlag und unter Schnee begraben das Tor bewacht.

    Danke für unvergessliche Stunden, in denen die Orktrutzer, wie ich sie mir auch bei der Erstellung des Spielerleitfadens vorgestellt habe, zu neuem Leben erweckt wurde. Viele individuelle Charaktere, die als Gruppe funktionieren und sich selber dem Erfolg der Einheit unterordnen können. Ein intensives Spiel auch wenn man nur Wache steht ohne sich zu bierernst zu nehmen. Epische Situationen und fröhliche Feiern. Danke. Orktrutz – zu Blut und Sieg!

    Mein Fazit

    Perfektes Wetter, tolle Truppe, nette Leute, großartiges Essen, epische Waldausflüge, feuchtfröhlicher Abend – einfach perfekt. Danke an Alle, die dazu beigetragen haben. Finsterthal, ich werde wiederkommen.

    Und jetzt würde ich mich freuen, wenn ich hier noch mehr Reviews über das Con lesen könnte.

    Die Fotos

    Eine erste Auswahl an Fotos, die ich Samstags gemacht habe, finden sich hier.

  • … oder einer Orktrutzerin. Da bei uns in Dorlónien Gleichberechtigung herrscht und eine Frau genau die selben Jobs machen kann wie ein Mann, gilt diese Beschreibung für weibliche und männliche Mitglieder der Orktrutzer. 😉

    Da ich in letzter Zeit wieder vermehrt gemerkt habe, dass die Wörter „Spielerleitfaden“ und „Gewandungsvorgaben“ schnell mit „Teuer“ assoziiert werden, wenn man keine Zeit, Lust, Muße oder Talent zum Selbernähen hat, möchte ich mit diesem Blogbeitrag Hilfestellung geben, wo man schnell und einfach sowie möglichst preiswert die Grundausstattung für einen Soldaten bzw. eine Soldatin der „Firnluchse“ in der Rittermark Orktrutz herbekommt.

    Nicht alle der aufgelisteten Sachen habe ich schon selbst getestet, so dass ich nicht zu allen Sachen etwas über die Qualität sagen kann. Ich habe einfach mal im Internet gesucht und Sachen, die von Foto und Beschreibung gut gewirkt haben sowie preislich interessant waren, übernommen. Wer weitere Vorschläge hat oder etwas über die Qualität der von mir gelisteten Sachen was sagen kann, der kann das gerne in den Kommentaren machen.

    So kann ein Orktrutzer Waffenknecht der Firnluchse in der Grundausstattung aussehen:

    2016-10-03_orktrutz_grund2

    Das, was man auf der Skizze sieht, ist mit diesen Sachen (ausgenommen die „Orktrutzer Gugel“ und die Waffen) für einen Gesamtpreis von 189,34 € (ohne Porto) realisierbar:

    • Die Bundhaube, wie dieses Modell hier für 9,95 €
    • Eine Kopfbedeckung, wie dieses Modell hier für 9,95 €
    • Eine Tunika, wie eine braune oder grüne Tunika von hier für 19,99 €
    • Eine Gugel in „Tarnfarbe“ wie diese hier für 12,95 €
    • Eine Hose, wie diese hier in Braun für 34,90 €
    • Beinwickel, um die Silhoutte zu verändern und die OT-Schuhe (in gedeckter Farbe) zu tarnen, wie hier in Grau oder Braun für 11,90 €
    • Ein brauner Langgürtel, wie zum Beispiel diesen hier für 14,90 €
    • Eine Umhängetasche wie diese hier in Braun, Grau oder Grün für 4,90 €
    • Einen Mantel, mehrheitlich aus Wolle, da er ja warm halten soll, wie der hier in Grau, Braun oder Grün für 69,90 €

    Die Sachen kann man dann – mit etwas handwerklichem Geschick und/oder Hilfe – noch aufpimpen und individualisieren. Zum Beispiel mit Kleinzeug, was der Charakter noch mit rum schleppt, Handnähten, etc. Die „Orktrutzer Gugel“ gibt es natürlich nicht im Handel, so dass man hier – wenn man sich dafür entschieden hat den Charakter auch länger zu spielen – selber Hand anlegen muss oder Jemanden beauftragt (dabei sollte man ca. 35,00 € veranschlagen). Dazu stehe ich gerne auch mit Tipps und Rat zur Seite.

    Die Bewaffnung ist eine Sache für sich. Jeder Orktrutzer hat eine Seitenwaffe, wobei es eine Frage der persönlichen Vorliebe ist, ob man ein Langes Messer (wie z.B. hier und hier), eine Bauernwehr oder Haumesser, eine Axt (wie z.B. hier und hier) oder einen Streitkolben (wie z.B. hier) mit sich führt. Auch Fernkampfwaffen wie Bögen und Armbrüste sind möglich. Ein Dolch (wie z.B. hier und hier) ist sicher auch eine gute Idee. Als Schild empfehle ich für den Anfang die preiswerte Variante hier mit grauem Überzug hier für insgesamt 69,80 € oder einen Buckler wie z.B. diesen hier für 49,90 €.

    Natürlich kann man das auch weiter ausbauen, wie zum Beispiel durch eine Leinentunike für unter die normale Tunika (Schichten wirken immer gut) oder IT-Schuhe, wie diese hier für 99,90 €, und einen Helm wie diesen hier für 59,90 € (wobei dann auch die Anschaffung einer gefütterten Bundhaube empfehlenswert ist). Aber erfahrungsgemäß ist eine Kleidung und Ausstattung nie fertig und es fällt einem immer etwas Neues ein, was man nach nähen, basteln oder kaufen kann.

    Weitere Möglichkeiten Geld zu sparen sind auch bei den Anbietern nach Schnäppchen und Sonderangeboten zu suchen, in Larp- und Reenactment-Flohmarktgruppen auf Facebook Mitglied zu werden und aufzupassen und ähnliche Angebot zu nutzen.

    Wer noch weitere Ideen und Vorschläge hat: Her damit. Wir sind über jede Ergänzungen in den Kommentaren dankbar 😉

  • Vor einem Monat bin ich von dem internen dorlónischen Ambientecon „Ceomes Feste“ zurück gekommen – und habe auch einige Fotos mitgebracht, die hier zu finden sind. Abgesehen von den Fotos habe ich auch viel schönes Spiel mit netten Menschen gehabt. Hier die Fotos mit meinem Ritter, die damit auch (bis auf den Mantel) den aktuellen Stand seiner Gewandung dokumentieren:

    2015-04-25_hagen-hoppe-fotografie_larp_ceomes-feste_117

    Die Orktrutzer (v.l.n.r.): Soldatin Edda (knieend), Taphanor-Kleriker Kennhold, Reichsritter Mathras von Orktrutz, Knappe Doran von Nebelmoor. Edda fehlt noch die Orktrutzer Gugel, sonst können wir uns aber so langsam sehen lassen.

    2015-04-25_hagen-hoppe-fotografie_larp_ceomes-feste_186

    Die dorlónischen Conteilnehmer (v.l.n.r.): Vashanka-Kleriker Skôrn, Soldatin aus Quellstein, Feldschererin Sienna, Arkanist Stig Louskenn, Knappe Doran von Nebelmoor, Taphanor-Kleriker Kennhold, Reichsritter Mathras von Orktrutz, Reichsritter Ansgar von Quellstein, Junker Tarorcragh, Kahina, Arkanist Pheras Helgerfels, Ceome-Klerikerin Maiwenn sowie (knieend) Soldatin Edda und Knecht Dietrich.

    Und jetzt, etwa zwei Monate vor dem Drachenfest, beginnen die dafür noch erforderlichen Vorbereitungen – was natürlich nicht den Ritter, sondern Askir betrifft.

  • Bernulf … aus dem Birkenfenn? … von der Bärenfurt? … von der Schattenweide? … vom Wolfspfad? … aus dem Hutewald? … aus dem Järvbangert? … aus dem Schneebruch? … aus dem Eichenbrant? … vom Frostkulm? … aus dem Grenzhag? … vom Winteranger? … aus dem Düsterried? … aus dem Nebelhain? Hmmm … irgendwie kann ich mich hinsichtlich des Nachnamens immer noch nicht entscheiden. Egal, dann werden einfach noch ein paar Skizzen gemacht – mit den einzelnen Schichten und einigen Varianten:

    2015-02-22_larp_bernulf_skizze_02

    Vorhanden: Bundhaube, Wams (muss nur umgearbeitet werden), Stoffhose (braun), IT-Stiefel, Orktrutzer Gugel (wenn auch noch der neue Keiler drauf muss), Gambeson, Langgürtel, Gürteltaschen („Patronentaschen“), Tornister („Affe“)

    Geplant: Jagdhut (Wolle mit Leinenfütterung), Leinentunika (Langarm, naturfarben), Wolltunika (Kurzarm, grün, gefüttert mit Leinen), Garnache (Wolle mit Leinenfütterung, Grün), Helm (Eisenhut), Augenklappe (anders als in der Zeichnung wohl eher über dem linken Auge getragen), Bolzenköcher, irgendwann einen Waffengurt mit Scheide für das Falchion, Kontaktlinsen

    Waffen: Schwert (vorhanden), später ein Falchion; Armbrust mit Bolzen

    Bernulf wird eine „Orktrutzer Gugel“ in den Wappenfarben haben und für den Gambeson werde ich über ein aufzunähendes Orktrutzer Wappen nachdenken. Die Frage ist, ob eine weitere Kennzeichnung als Dorlónier erforderlich und auf Grund des leuchtenden Goldes überhaupt sinnvoll ist. Wenn die Antwort aber „Ja“ lauten sollte, dann stellt sich die Frage, wie das aussehen soll, denn ich bin kein besonders großer Fan der Gürtelbanner. Hat Jemand dazu eine Meinung oder Ideen?

    Auch über die Kleinigkeiten, die einen Charakter erst individualisieren, werde ich mir Gedanken machen müssen. Wie einen Anhänger, der entweder ein Symbol Vashankas oder einen Bezug zur Heiligen Sigrún hat, um ihn um den Hals zu tragen. Die Frage, wie und wo er sein Geld transportiert. Die Verbände und die restliche Ausstattung für die Erste Hilfe in seinem Rucksack. Spielkarten und Würfel inklusive Würfelbecher. Zeug zum Zeichnen von Karten. Schnitzmesser oder Schnitzwerkzeug. Was kann man noch Passendes nehmen?

    2015-02-22_larp_bernulf_skizze_03_0

    Wie immer freue ich mich über Kommentare mit Anregungen, Tipps, Ideen, …

  • Nach einem langen Arbeitstag ist es entspannend sich über den neuen Charakter Gedanken zu machen und zu zeichnen – zumindest für mich. Ergo habe ich die bisherigen Skizzen mal in einer Grafik zusammen gebracht und ergänzt:

    2015-02-19_larp_nordwacht_konzept_04

    Hier kann man jetzt auch mal die Waffen sehen, die ich für den Soldaten gerne hätte: Zuvörderst eine Fernkampfwaffe. Auch wenn ich immer mal wieder mit einem Bogen liebäugle geht die Tendenz weiterhin zur Armbrust. Wenn ich es mir leisten kann wird das Schwert von Mathras durch ein Falchion ersetzt. Das schon erwähnte Sax als Zweitklinge und auf den Kopf ein Eisenhut (oder Nasal-Helm). Und fertig ist der Charakter für den Kampf.

    Da ich IT-Stiefel und auch braune Hosen im Fundus habe, stehen neue IT-Schuhe und Hosen bzw. Beinlinge nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Dafür hat sich der Charakter aber farblich von den ersten Plänen entfernt, was die Nutzung der hier rumliegenden Stoffe nur noch als „Zivilkleidung“ möglich macht. Anders gesagt: Ich brauche neuen Stoff, vor allem Wollstoff in Grüntönen. Zumindest bleibt der Plan Anselms frühere Wollweste aufzupimpen, um es als Wams zu nutzen. Auch den Strohhut, den meine Frau mir für Mathras geschenkt hat, kann ich auch mit diesem Charakter nutzen, wenn mal die Sonne brennt.

    In Kurzform die Kleidung, die ich noch brauche: Leinentunika (langarm), Wolltunika (kurzarm, gefüttert mit Leinen), Wollwams (ohne Arme, gefüttert mit Leinen), Wollgarnache (gefüttert mit Leinen), Jagdhut aus Wolle (Außen) und Leinen (Innen). Und dann braucht es an sich „nur“ noch eine Armbrust mit Bolzen und Köcher sowie den Helm und Kleinkram, um den Charakter spielen zu können. Aus Erfahrung ist das aber mehr Arbeit (und finanzieller Einsatz), als es auf den ersten Blick klingt. Aber ich habe ja Zeit 😉

  • Wenn man schon vom äußersten Norden der bekannten Welt stammt, in dem lange Zeit des Jahres über Schnee liegt, braucht man auch einen vernünftigen Mantel. Da ein Radmantel zwar gut zu einem Ritter passt, aber für einen Feldschützen und Plänkler – vor allem im Wald – recht hinderlich ist, habe ich mich jetzt für eine Garnache entschieden. Die kann man auch noch – wie eine Tunika – mit einem Gürtel zusammen fassen, so dass man auch immer an sein Zeug rankommt. Und so könnte sie aussehen:

    2015-02-18_larp_nordwacht_konzept_02

  • Neben dem Feiern von Karneval, wie mit vielen Larper-Freunden in Heimersheim oder als Zugbegleiter mit dem THW, mache ich mir natürlich auch weiterhin Gedanken über den Soldaten aus dem Norden.

    Nach guten Gesprächen mit einigen Dorlóniern und einer für den Hintergrund erforderlichen Rückfrage innerhalb der LandesOrga steht jetzt auch das grobe Konzept der Charaktergeschichte. Im Gegensatz zu allen mir bekannten bespielten Dorlóniern war er nicht immer einer der „Guten“. Nach achtzehn Götterläufe Dienst auf den Grenzbefestigungen in der Barbarenpforte als „Wächter des Nordens“ lässt er sich nun in die Rittermark Orktrutz versetzen, wo er der zweiten Lanze der „Firnluchse“ zugeteilt wird. Das ist die grobe Kurzform.

    Bernulf (dessen „Nachnamen“ ich immer noch suche) wird also ein Soldat auf Orktrutz werden. Damit kann ich mit den Orktrutzern auch auf Con fahren, wo wir nicht genug Leute für ein Ritter mit „Gefolge“ hätten oder der Reichsritter nicht passt. Das Kommando kann dann ein anderer Orktrutzer übernehmen oder auch der Knappe. Und man kann mit den Orktrutzern auch Arkanisten oder Kleriker als eine Art Leibwächter begleiten. Oder ich kann den Soldaten spielen, wenn ich mal keine Lust habe der Charakter mit der höchsten Verantwortung zu sein, aber trotzdem mit Dorlónien auf Con möchte.

    Diese Entwicklung bedeutet auch, dass sich die Kleidung des Charakters, wie im Leitfaden für Spieler der Mark Orktrutz, an die Epoche des Hochmittelalters (ca. 1066-1250) orientieren wird. Auch hier betone ich nochmal: orientieren! Gegenüber meinen ersten Skizzen für den Charakter (hier) entferne ich mich etwas vom „Wikinger-Stil“. Dafür habe ich mich für eine Annäherung an einen „Robin-Hood-Stil“ entschieden. Darauf basieren auch die neuen Kleidungsskizzen: 2015-02-17_larp_nordwacht_konzept_02

    Über einer langärmeligen Leinentunika trägt er eine kurzärmelige Wolltunika. Das Wams soll aus der bestehenden früheren Wollweste von Anselm entstehen – nur ohne Felle, dafür gefüttert und mit einer Schließung versehen (ob als Schnürung wird sich noch zeigen). Als Beinkleider werden es eine weite Hose und/oder Beinlinge mit Bruche werden. Auf dem Kopf trägt er einen mittelalterlichen Jagdhut über einer Bundhaube. Für den Kampf tendiere ich für den Kopf zu einem Nasal-Spangenhelm.

    Erst mal werde ich wohl meine Stiefel nutzen, die im Laufe der Zeit durch normale IT-Schuhe (wie z.B. diese hier) und Beinwickel ersetzt werden. Zum Wetterschutz trägt er die obligatorische Orktrutzer-Gugel in den dorlónischen Wappenfarben und er wird noch einen Mantel erhalten. Dabei wird das Farbschema Grün-Braun-Grau sein.

    Als Bewaffnung werde ich vorerst das Schwert von Mathras nutzen, später ersetze ich es ggf. durch ein Falchion. Als kleine Waffe trägt er das Sax, das noch ungenutzt im Keller liegt. Als Fernkampfwaffe favorisiere ich eine Armbrust, es kann aber auch ein Bogen werden. Schauen wir mal. Dann noch eine Gürteltasche am Langgürtel und den Tornister („Affe“) mit dem Zeug, das man als Soldat im Feld so braucht, auf den Rücken. Fertig. Glaube ich zumindest.

    Aber da ich ja noch in der Konzept- und Findungsphase bin freue ich mich über jede Anregung 😉

  • In der Mark hat sich in den letzten Wochen und Monaten einiges verändert und auch die neueste Entscheidung (über die veränderte Struktur der dorlónischen Truppen) ist erst wenige Wochen alt. Da macht es zur Übersichtlichkeit Sinn die sich daraus ergebende Hierarchie gemäß der göttlichen Ordnung nicht nur für das Reich Dorlónien (Hier!), sondern auch detaillierter für die Mark in einer übersichtlichen Grafik zusammen zu fassen. Hier ist sie:

    2015-01-02_larp_orktrutz_hierarchie_00

    Fragen, Tipps, Anregungen und was Dir sonst noch einfällt kannst Du gerne in den Kommentaren hinterlassen.

  • Die letzten Tage hatte ich etwas Zeit und so sind weitere Ideen und daraus resultierend auch neue Skizzen entstanden. Dazu zählt eine Variante mit dem Orktrutzer Wappen, bei dem ich mich auch von den Sinnsprüchen der Häuser bei „Game of Thrones“ habe inspirieren lassen. „Aus Treue erwächst Stärke“ finde ich für die Mark Orktrutz passend, denn es beinhaltet die Treue zum Reich ebenso wie die Treue zu den Waffengefährten – und natürlich auch zu den Göttern.

    Letztere habe ich – auf Grundlage von Zeichnungen des Codex Manesse – mal versucht zu zeichnen. Das auch im Vorgriff darauf, dass ich vorhabe mir für Mathras noch ein Triptychon für Reisen zu bauen, bei dem ich dann diese Zeichnungen verwenden möchte. Ich denke Jeder, der sich mit dem dorlónischen Pantheon auskennt, dürfte die fünf Götter erkennen und zuordnen können.

    2014-12-26_larp_orktrutz_wappen_spruch_01

    2014-12-29_larp_orktrutz_götter_02

    Ideen? Meinungen? Tipps? Tricks? Anregungen? Lob? Kritik?

  • Ist meine Frau nicht großartig? Sie hat mir nicht nur eine Gugel genäht, während ich den ganzen Tag unterwegs war. Und nicht nur das, sondern auch eine Wollkappe mit Aufschlägen (nach dem Model L von den Kopfbedeckungen hier). Damit sieht der Stand der aktuellen Näharbeiten für die „Kampfklamotten“ so aus:

    2014-11-15_larp_mathras_00

    Gambeson, Wappenrock (noch ohne das Wappentier), Gugel, Coife und Wollkappe (auf die noch ein Zinnabzeichen oder so drauf muss). Ich vermute mit den Schichten (unter dem Gambeson wird ja auch noch mindestens eine Leinencotte sein) dürfte es mir in zwei Wochen auf dem Dorlóniencon nicht so schnell kalt werden. 😉