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  • Ein Freund, der einen Orktrutzer spielen möchte, hat mich neulich gefragt, was sein Charakter für eine Kopfbedeckung tragen könnte. Er brachte das (meiner Erfahrung nach) im Larp beliebte Barett ins Spiel. Da wir uns aber am Hochmittelalter orientieren wollen und das Barett meinem Wissensstand nach erst zum Ende des Spätmittelalters aufkam und vornehmlich während der Renaissance getragen wurde, passt das natürlich nicht zum Rest unserer Kleidung und Ausrüstung. Aber welche Kopfbedeckungen passen jetzt?

    Auch ich musste erst mal etwas recherchieren und suchen, bis ich eine vernünftige Auswahl zusammen hatte. Dabei werden einige dieser Hüte für unsere Sehgewohnheiten sehr ungewohnt sein – aber dafür hat man mit den eher selten auf Larp zu findenden Kopfbedeckungen sicher einen hohen Wiedererkennungswert. Auch dürfte man nicht direkt einen Ritter mit einem Strohhut in Verbindung bringen, obwohl damals auch der Strohhut gerne vom Adel getragen wurde (wahrscheinlich vornehmlich aus praktischen Erwägungen, denn auch Adlige können einen Sonnenstich bekommen).

    Als Inspiration für die Orktrutzer habe ich mal eine Auswahl an Kopfbedeckungen des Hochmittelalters zusammen gestellt. Hier sind sie (und wer noch Anmerkungen und weitere Vorschläge hat – immer her damit):

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    • A und B ist die bekannte Bundhaube bzw. Coif, die Standard-Kopfbedeckung dieser Epoche. Sie wurde vom Adel genauso wie vom Bauer getragen und gehört einfach zur Grundausstattung – auch, weil sie oft unter dem eigentlichen Hut getragen wurde.
    • C ist der Strohhut in der damals gebräuchlichen Form. Wie schon erwähnt wurde er von allen Ständen getragen, um sich vor der Sonne zu schützen.
    • D ist (wie einige andere Hüte des Bildes) in der mittelalterlichen Liederhandschrift „Codex Manesse“ zu finden und ist ein hoher Jagdhut. Wie der Name schon sagt war er ein Hut, der vornehmlich bei der Jagd genutzt wurde, also eher ein „Alltagshut“ gewesen sein könnte. Ganz edel für den Adel gab es ihn auch als „Pfauenhut“, bei dem der Hutkörper komplett mit Paufenfedern bedeckt war.
    • E ist der Schapel, ein metallener Stirnreif, der im 12. Jahrhundert aufkam und sowohl von Männern, als auch von Frauen getragen wurde.
    • F ist ein „Zinnenhut“, bei dem man auf Grund des Aufwandes bei der Herstellung davon ausgehen kann, dass er nur vom Adel getragen wurde.
    • G und H sind zwei Formen des weit verbreiteten „Pilgerhuts“ aus Wollfilz.
    • I ist ein weiterer Hut aus Wollfilz, wie er im Alltag wohl von primär von den niederen Ständen getragen wurde.
    • J ist eine Schlauchmütze, wie sie scheinbar früher weit verbreitet war. Klar, denn sie ist recht einfach herzustellen: Es ist einfach ein Schlauch, den man sich über den Kopf stülpt.
    • K stellt eine einfache Wollkappe dar, wie sie im Grunde Jeder tragen kann. Auch dessen Herstellung ist echt einfach.
    • L und N sind zwei Varianten der Wollkappe (K), die in diesem Beispiel mit Aufschlägen versehen sind. Es gibt aber noch ein paar weitere Varianten.
    • M ist eine Variante des Jagdhutes (D) in der wohl gebräuchlichsten Form.
    • O ist eine Art „Zipfelmütze“ – auch wieder einfach herzustellen und für alle Charaktere denkbar.
    • P ist die Gugel, die keine Kopfbedeckung im eigentlichen Sinne darstellt, da sie eher bei Kälte und Niederschlag an Stelle des sonst getragenen Hutes aufgezogen wird. Aber sie ist ein praktisches Standard-Kleidungsstück.
    • S ist eine einfach Kappe aus Wolle, die (wie im Bild) auch mit Leder verbrämt sein kann.
    • Q nennt sich „Zottechter Hut“ und weist schon in das Spätmittelalter.
    • R ist ein hoher Hut und hat mit Sicherheit im Larp Seltenheitswert.

    Damit dürfte wohl für jeden Orktrutzer das passende dabei sein 😉