Schlagwort: Capitaine

  • Es ist bescheuert. Als ob man nicht genug zu tun hätte. Aber wenn man einmal vom Ausstattungsfieber betroffen ist und immer neue Möglichkeiten findet, wie man Klamotten und Ausrüstungen von Charakteren machen, verbessern, aufhübschen, individualisieren, verranzen, gestalten, … kann, dann hat man auch immer neue Ideen für bestehende und sogar für neue Charaktere. Also im letzten Fall – was bei mir erschreckenderweise viel zu oft vorkommt – sehe ich tolle Kleidungsstücke oder Ideen und will dann sowas auch haben, was dann dazu führt, dass ich mir passend zur Kleidung einen Charakter erstelle. Klingt komisch, ist aber so.

    Dann passiert es aber auch, dass ich Charaktere, die ich für voll ausgestattet halte und/oder eh wegen der festen Wohnung in einer Kiste ganz unten im Fundus eher als „War-mal-schön-wird-aber-wohl-nie-mehr-gespielt-aber-die-Klamotten-aus-nostalgischen-Gründen-und-weil-der-unwahrscheinliche-Fall-einer-Reaktivierung-nie-ausgeschlossen-ist-eingelagert“ abgestempelt ist. So war es ja zum Beispiel mit Anselm, dessen neue Ausrüstung und Klamotte halbfertig hier in einer Kiste liegt und für dieses Jahr definitiv noch auf der Fertigmachliste steht. Eigentlich hatte ich ihn schon aufgegeben, als plötzlich die Idee keimte ihn wieder hervor zu kramen.

    Und jetzt ist es gerade wieder passiert. Also noch nicht soweit, dass ich mich schon in (Un)Kosten gestürzt und Sachen bestellt hätte. Aber ein erster aufblitzender Gedanken, ob es nicht auch mal Spaß machen würde einen anderen alten (weil seit über 13 Jahren existenten) Charakter von mir neu auszustatten. Mit den Vorstellungen und Ideen von heute. Und dieses Mal liegt die Schuld nicht (allein) bei mir, sondern Andreas (aka Arlen) ist der Schuldige. Er hat vor einigen Tagen erwähnt, dass der Lord und er überlegen mal wieder zu einem „Seeteufel“-Con zu fahren. Natürlich als Kerindor und Merry und möglichst vielen Leuten der Crew der „Morgenstern“.

    BÄMM! Und schon fange ich an zu grübeln, ob ich nicht doch nach fünf Jahren (Uff, wie die Zeit vergeht) wieder le Capitaine Myron Louis Armande du Paix d’Auras auspacken soll. Seine Kleidung war sogar noch im Keller und ich habe sie heute mal angezogen, um den aktuellen Stand zu zeigen (siehe Fotos). Vor dem „Seeteufel 3“ im November 2011 habe ich die weiße Weste und den blauen Frock-Coat nach historischen Schnitten noch zusammen genäht (und echt gekotzt bei den vielen Metern Saumumfang), wie man hier sehen kann. Diese Kleidung hatte ich bei diesem einen Con (und einer Karnevalsveranstaltung) an – sonst ist sie eigentlich noch jungfräulich. Trotzdem frage ich mich, ob sie meinen heutigen Anforderungen noch entspricht.

    Bescheuert. Total. An sich eine tolle Klamotte in der Farbkombination Blau-Weiß. Richtig – genau der Farbkombination, die indessen Askir trägt. An sich bin ich ja ein Fan von Unterschieden in den Farbkonzepten bei meinen Charakteren. Aber das allein ist natürlich noch kein Grund für eine neue Kleidung. Es ist irgendwie eher so, dass es viel zu ungenutzt aussieht. Aber mein Bauch sagt mir auch, dass ich mir heute etwas Anderes vorstellen würde – auch wenn ich es noch nicht benennen oder skizzieren könnten. Wie auch immer: Ich werde mal darüber nachdenken, während ich die anderen (und dringenderen) Projekte fertig stelle.

    Meinungen und Vorschläge sind aber auch jetzt schon gerne gesehen 😉

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  • Aber mosern und sich grämen hilft ja so gar nicht weiter.“ Das habe ich in meinem letzten Beitrag geschrieben – und heute trifft es auch wieder zu. Endlich war die Zeit mit dem Zuschneiden des Stoffes anzufangen. Also erst mal die Schnittmuster aus Papier ausschneiden, dann den Stoff auslegen. Und beim Auslegen hat es meine Frau als Erste gesehen: Der schwarze Stoff hat eingewebte Streifen. Also vollkommen unpassend für eine Larp-Kleidung. Zumindest wüsste ich keine Gewandung, zu der es passen würde. Naja, Magier vielleicht. Aber das hilft mir gerade nicht weiter, da es für le Capitaine einfach nicht passt.

    Schöner Start ins Näh-Wochenende. Da ich aber ein Fan von lösungsorientiertem Vorgehen und nicht gerne Teil des Problems bin habe ich mit Beratung meiner Frau eine Lösung gefunden: Wir nehmen den recht dünnen blauen Stoff und werden ihn mit dickeren, weißen Ikea-Stoff füttern. Aber die weiße Weste vom vorhergenden Entwurf wird beibehalten, denn es sieht einfach schick aus (auch wenn zu befürchten ist, dass das Kleidungsstück nicht lange weiß bleiben wird). Das Ergebnis dürfte dann von den Farben her in etwa so aussehen:

    Ein wenig trauere ich aber dem letzten Entwurf mit dem schwarzen Frock-Coat nach, denn es sah schon recht edel aus. Doch jetzt geht die Näherei los und ich hoffe, dass sonst alles glatt geht. Drückt mir die Daumen 😉

  • Nachdem ich mich meines Kleidungskonzeptes für Myron im letzten Beitrag zu dem Thema (das war der hier) ja schon für die Farben entschieden hatte passierte das, was nicht passieren darf. Der preiswerte Stoff, den ich bestellt habe, ist schön und hat auch einen passenden Blauton – aber er ist einfach zu dünn. Das ist eher Futterstoff und so fühlt er sich auch an. Zeit und Geld, um nach einem passenden Stoff zu suchen habe ich nicht, denn das Con ist schon übernächstes Wochenende. Außerdem war ich ja auch so froh den bestellten und gelieferten Stoff gefunden zu haben, weil Wolle ohne synthetischen Anteil in blauer Farbe scheinbar gerade so gar nicht „In“ ist. Und das macht die wenigen sinnvollen Ergebnisse unerschwinglich.

    Aber mosern und sich grämen hilft ja so gar nicht weiter. Wie der Zufall es wollte hat aber meine Frau mit gleicher Lieferung einen Stoff bestellt, der irgendwo zwischen Schwarz und Anthrazit changiert. Der ist zwar auch nicht so dick, wie der ursprünglich geplante Wollstoff, aber er fühlt sich einfach gut an. Eine gute Haptik ist bei Stoff ein nicht zu unterschätzendes Qualitätsmerkmal. Glück auch, dass meiner Frau der Stoff für ihr geplantes Nähprojekt zu dunkel ist und sie mir den Stoff freundlicherweise überlässt. Natürlich ändert sich damit auch das Farbkonzept wie folgt:

    Ich muss sagen, dass mir die Kombination überraschend gut gefällt, auch wenn ich im Larp kein Freund von schwarzer Kleidung bin. Aber in der Kombination mit Weiß hat es schon etwas Edles und einen erfreulich starken Kontrast. Oder was meinst Du?

  • Aller guten Dinge sind Drei. Nach zwei mißlungenen Anläufen muss es dieses Jahr mit dem Con „Seeteufel 3“ einfach klappen. Letztes Jahr habe ich kurzfristig wegen Krankheit absagen müssen, aber dieses Jahr wird mich (fast) Nichts davon abhalten lassen. Schließlich kommt es selten vor, dass ich meinen Charakter Myron Louis Armand du Paix d’Auras spielen kann. Auch wenn er mein ältester Charakter ist, ist er zugleich der mit der geringsten Anzahl von Contagen.

    Das liegt zum einen daran, dass ein Kapitän (wie auch ein Ritter) nicht alleine irgendwo rumläuft und daher immer Gefolge bzw. einige Leute seiner Crew braucht. Dann gibt es nur sehr wenige Seefahrercons und diejenigen, die es gibt, sind meist primär Cons für Piraten – und das sind unsere Seefahrer der Dorlónischen Handelskompanie einfach nicht. Da wir Handel treiben haben wir immer einen Grund, um auf ein „normales“ Abenteuerercon zu gehen und auch etwas, um mit anderen Charakteren in Kontakt zu kommen. Doch klappt das nur dann, wenn das Land nicht zu weit von der See entfernt ist und eine Hafenstadt existiert, denn wir betreiben nun mal einen Seehandel. Ich vermute, dass es auch in Zukunft nicht viele Auftritte von „le Capitaine“ geben wird.

    Am letzten Wochenende dieses Monats wird er aber endlich wieder einen Auftritt haben, wenn es in eine Hafenkascheme des Landes Bahr geht. Da die bisherige Kleidung von Myron (wie hier, hier oder hier) nicht mehr passt (weil ich zugenommen habe) und vor allem nicht mehr meinen Ansprüchen an Larp-Kleidung entspricht, muss was Neues her. Also habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, dann den Stift geschnappt, um dann noch etwas mit Photoshop rumzuarbeiten – und hier ist das Ergebnis:

    Die Kleidung orientiert sich dabei an die Mode der ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts, des „Goldenen Zeitalters der Piraterie“. Die Schnittmuster für den Frock Coat und den Waistcoat habe ich schon länger hier liegen, der Stoff ist indessen bestellt. Ebenfalls habe ich mir das Schnittmuster für ein Hemd aus der Zeit bestellt, doch ich glaube bis ich mich daran wage, muss ich mir noch Mut antrinken. Daher nehme ich wohl erst mal mit dem weißen Larp-Rüschenhemd, das ich mir schon letztes Jahr bestellt habe, vorlieb. Auch die Kniebundhose werde ich wohl erst später umsetzen, da ich mir mit einer anderen Hose behelfen kann. Dreispitz, Perücke, Crossbelt, Socken und Schnallenschuhe stehen auch erst mal nicht oben auf der Prioritätenliste – eben weil sich hohe Investitionen einfach nicht lohnen, wenn man den Charakter nur jede zwei Jahre mal spielt. Auch wenn es sicher toll aussieht. *g*

    Jetzt kann ich nur hoffen, dass der Stoff bald kommt und ich anfangen kann zu nähen …

    Was hälst Du von dem Entwurf bzw. Konzept?