Nur noch vier Mal schlafen, dann geht es zum Dorlóniencon. Die Kopfbedeckungen von Mathras und Doran haben jetzt auch zwei neue, tolle Zinnabzeichen. Auf Mathras Wollkappe ein Schneelöwe und auf dem Jagdhut von Doran einen Keilerkopf.
Askir von der See & die Kraken-Crew
Designed with WordPress
Nur noch vier Mal schlafen, dann geht es zum Dorlóniencon. Die Kopfbedeckungen von Mathras und Doran haben jetzt auch zwei neue, tolle Zinnabzeichen. Auf Mathras Wollkappe ein Schneelöwe und auf dem Jagdhut von Doran einen Keilerkopf.
Vor 11 Monaten habe ich für Askir eine Collage mit der Entwicklung seiner Kleidung erstellt. Auch wenn Mathras Gewandung aktuell noch „work in process“ ist, ist sie schon so weit, dass ich mich auch mal für meinen ältesten Hauptcharakter* an eine solche Collage setze:
In Lyros, auf dem „Memente Mortis 2“, ist er unter seinem vollen Namen „Mathras Curak ap Trythar“ im Mai 2002 als Waldläufer-Söldner gestartet (und direkt von einer Händlerin mit etwas düsterem Hintergrund angeheuert worden). Mit allen Fehlern, die man so als Anfänger machen kann: Die Gewandung bestand aus einem schwarzen Schnürhemd und einer braunen (Wild)Lederhose – aber dazu dann zwei Klingenwaffen und einen Langbogen. Letzterer war länger als ich (was zugegebenermaßen nicht sondernlich schwer ist) und ich glaube untern rausstehend aus dem Rückenhalter habe ich mehr Leute von den Beinen geholt, als mit Pfeilden.
Im September des gleichen Jahres hatte eine Pelzjacke meiner Oma dran glauben müssen, so dass ich etwas mehr nach Waldläufer ausgesehen habe. Auf dem Con in Moriat hatten meine zwei Reisegefährten und ich uns den Zeltplatz am Lagerfeuer gesichert, was dazu führte, dass sich dort dann auch drei Typen in grau-gelben Wappenröcken breit gemacht haben. Nach dem Con (und einer epischen Schlacht am Lagerfeuer später) war Mathras dann Dorlónier und Leutnant des Freien Banners der Reichstruppen.
Etwa ein Jahr später – in Dargaras – trug Mathras dann schon sein Leutnantwams, das ihn (ob mit oder ohne Schulterstück) länger begleitete, als es eigentlich für ein Wams mit Reissverschluss im Larp gut gewesen ist. Zudem war eine graue Gugel und ein grauer Kilt (der leider auf keinem dieser Fotos zu sehen ist – und ich glaube das ist auch ganz gut so) dazu gekommen. Wie ich auf die Idee gekommen bin, dass ein Kilt für den Kommandanten einer Waldläufertruppe sinnvoll ist, ist mir heute ein richtiges Rätsel.
Kettenhemd, Schweisserhandschuhe, Wappenlappen und ein Buckler sind dann in Westmynd im April 2004 mit dabei. Westmynd, wo wir direkt wussten, dass der Hofmagier der Böse ist. Wir haben versucht in einen Kerker einzubrechen, haben den ganzen Tag als Wache der Goldminen nur rumgestanden, um dann letztendlich die Enschlacht zu verschlafen. Ergo: Sehr aktiv, wenngleich auch sinnfrei gekleidet (langes Kettenhemd über ein Kilt und den blanken Beinen erschliesst sich mir heute nicht mehr).
Einen Monat später in Daynon wurde aufgerüstet: Ich bin günstig an einen Schaller und die Panzerhandschuhe gekommen. Macht für einen Waldläufer-Kommandanten zwar im Rückblick wenig Sinn, aber für sich gesehen schöne Teile (die ich vor ein paar Jahren aber wieder verkauft habe). Und damit der Schaller nicht zu sehr auf den Kopf drückt habe ich meine Haarpracht mit einem schwarzen Kopftuch gebändigt. Alles in Allem eine interessante Kombination.
Nachdem Mathras im Juli 2004 zum Ritter geschlagen wurde sinkt die Anzahl und die Qualität der Fotos bis zum „Firnluchs 2“ im Dezember 2006. Damals hatte ich eine relativ große Gruppe, die mit mir gemeinsam auf Cons gegangen ist. An meiner Kleidung hat sich aber nicht viel geändert. Zu beachten ist aber der Bart, der schon so lang war, dass man den Schnurrbart zwirbeln konnte und der Bart auch als Nahrungsmittelvorratslager für schlechte Zeiten dienen konnte.
Irgendwann zwischen Ende 2006 und Mitte 2007 haben wir auch angefangen selber zu nähen. Eine der ersten Ergebnisse war die grüne Surcotte, die ich unter dem weißen Mantel trage. Damals aber schon schwand meine Begeisterung mit dem Ritter Larp zu machen, denn während ich 2006 noch 14 Cons gewesen bin, waren es 2007 nur noch 5 Veranstaltungen und 2008 war ich nur noch je einmal in Amonlonde und Lupien.
Von kurz vor der fast fünfjährigen Pause, in der ich den im Mai 2008 angefangenen Charakter Askir zu meinem Hauptcharakter aufgebaut habe, stammt das Foto vom Amonlonde-Con im September 2008. Mit neuem Wappenlappen (deren Farbe immer noch toll ist!), der auch den von mir neu entworfenen Schneelöwen führt. Die Rüstung unter dem Wappenlappen habe ich von seiner Lordschaft geliehen – also nicht über die breiten Schultern wundern.
Seit Anfang 2013 spiele ich wieder meinen Reichsritter – und da ich mit den „alten“ Klamotten nicht mehr zufrieden war und sie auch meist nicht mehr existiert musste was Neues her – und da bin ich sozusagen noch im Prozess …
Es ist aber schön und macht zuweilen nachdenklich, wenn man zurück blickt …
*kleine Anekdote am Rande: Mathras wurde am 30. Mai 2002 das erste Mal gespielt. Askir am 30. Mai 2008. Meine Frau (die ich 2002 noch gar nicht kannte) hat am 30. Mai Geburtstag. Zufälle gibt es …
Ist meine Frau nicht großartig? Sie hat mir nicht nur eine Gugel genäht, während ich den ganzen Tag unterwegs war. Und nicht nur das, sondern auch eine Wollkappe mit Aufschlägen (nach dem Model L von den Kopfbedeckungen hier). Damit sieht der Stand der aktuellen Näharbeiten für die „Kampfklamotten“ so aus:
Gambeson, Wappenrock (noch ohne das Wappentier), Gugel, Coife und Wollkappe (auf die noch ein Zinnabzeichen oder so drauf muss). Ich vermute mit den Schichten (unter dem Gambeson wird ja auch noch mindestens eine Leinencotte sein) dürfte es mir in zwei Wochen auf dem Dorlóniencon nicht so schnell kalt werden. 😉
Nachdem die Anmeldezahlen für das dorlónieninterne Con übernächstes Wochenenende nicht besonders gut aussahen, haben meine Frau und ich entschieden die Orga mal zu fragen, ob mein jüngster Sohn (da noch minderjährig) mitkommen darf. Er darf und daher wird mein Reichsritter auch seinen Knappen dabei haben. Seine bisherige Kleidung reichte für das eine Yddlandcon im Hochsommer und für die besuchten Tavernen in Dorlónien aus, aber es ist zu erwarten, dass wir beim „Zwielicht 1“ bei kühleren Temperaturen viel draußen sein werden.
Daher hat sich meine Frau heute an die Nähmaschine gesetzt und (während ich beim THW war) schnell mal für ihn ein paar neue Sachen genäht. Erstmal die Gugel, wie sie jetzt auch in identischer Fassung ebenfalls für meinen Ritter hier liegt und mit der in dieser Form irgendwann alle Orktrutzer rumlaufen sollten. Dann eine hochmittelalterliche Kopfbedeckung: Der „Jagdhut“. Die war aus Stoffresten entstanden, steht ihm aber so gut, dass sie fortan Teil seiner Kleidung sein wird.
Als oberste Kleidungsschicht eine Garnache, die im Gegensatz zu einem Radmantel die Arme nutzbarer und ihn agiler sein lässt, was auch seinem Alter entspricht. Dieses praktische Kleidungsstück (das ich auch vor langer Zeit mit Mathras mal getragen habe, als er noch kein Ritter war) in ähnlicher Form kann ich mir auch gut für die Truppen und den Tross der Mark vorstellen – als etwa knielange Cappa*. Da wir ja die schöne Gugel haben, wurde die Garnache ohne angenähte Kapuze ausgeführt.
Und so sieht das Ergebnis aus:
Über Kommentare mit Deiner Meinung, Anregungen und Tipps, freue ich mich. Immer auf dem Laufenden über aktuelle Projekte und sonstigem Zeug ist man über meine Facebook-Seite. Einfach draufgehen und liken 😉
*Dem Link hier folgen, dann runter scrollen und auf „Herrengewandung“ oder auf „Frauengewandung“ gehen – dort findet sich mehr über dieses Kleidungsstück. Generell ist das eine Seite, die ich sehr empfehlen kann, um mal rum zu stöbern und sich inspirieren zu lassen.
Das Hochmittelalter hält immer mehr Überraschungen bereit, je weiter ich darin eintauche. Als Kind wächst man mit dem Bild von Rittern auf, die ausschließlich Plattenrüstungen tragen, und in den meisten „Mittelalterfilmen“, die ich kenne, stehen irgendwo ein paar unmotivierte Wachen mit Hellebarden herum. Doch sowohl diese Rüstung als auch diese Waffe setzen sich erst im Laufe des Spätmittelalters (ungefähr zu der Zeit, als die ersten Schwarzpulverwaffen aufkamen) durch und waren auch noch in der Renaissance beliebt. So verhält es sich auch bei meinem Traum von einer formschönen Mordaxt für meinen Reichsritter, die ebenfalls erst zum Ende der mittelalterlichen Epoche aufkam.
Dafür bin ich aber während meiner Recherche auch über Waffen gestolpert, die ich noch gar nicht kannte. Dazu zählte zum Beispiel das Warbrand, das mich von der Form her irgendwie an Elbenwaffen erinnert. Oder die hochmittelalterlich überlieferte Form des Falchion, das mich im ersten Moment an eine Waffe der Orks denken ließ. Letztendlich eine große und interessante Auswahl an Waffen, die auch im Vergleich zu späteren Zeiten martialischer und brachial erscheint (was für mich ja auch ganz gut nach Dorlónien passen will).
Das Bild und damit die obige Liste ist natürlich nicht ganz vollständig, denn es fehlen die Kriegsgabel, die Kriegssense, der Morgenstern, die mit Eisen beschlagenen Knüppel, die Bauernwehr, die Doloire, das Zweihandschwert (wenn auch die Klingenlänge nicht wirklich länger war, als bei einem normalen Schwert) und die Flamberge, der Schwertstab, Schleudern und Bögen sowie – als Waffen mit besonderem Verwendungszweck (und das war normalerweise nicht die Schlacht) – das Richtschwert und das Richtbeil.
Mit meinem Ritter werde ich mich wohl bemühen auf die ritterlichen Waffen des Hochmittelalters zurück zu greifen, auch wenn im Larp auch einige Waffen aus dem Spätmittelalter und der Renaissance (wie die Glefe und der Rabenschnabel) für die Orktrutzer passen würden, so lange sie nicht zu „fein“ gearbeitet sind und brachial genug aussehen.
Schließlich – und darauf weise ich explizit hin – bin ich kein Historiker, sondern ein interessierter Laie. Alle historischen Angaben stellen ergo meinen Wissenstand dar und sind in erster Linie als Inspirationsquelle für die „Orktrutzer“ im Larp und nicht für eine authentisch-historische Darstellung der Epoche gedacht. Nur, damit das geklärt ist 😉
Ein Freund, der einen Orktrutzer spielen möchte, hat mich neulich gefragt, was sein Charakter für eine Kopfbedeckung tragen könnte. Er brachte das (meiner Erfahrung nach) im Larp beliebte Barett ins Spiel. Da wir uns aber am Hochmittelalter orientieren wollen und das Barett meinem Wissensstand nach erst zum Ende des Spätmittelalters aufkam und vornehmlich während der Renaissance getragen wurde, passt das natürlich nicht zum Rest unserer Kleidung und Ausrüstung. Aber welche Kopfbedeckungen passen jetzt?
Auch ich musste erst mal etwas recherchieren und suchen, bis ich eine vernünftige Auswahl zusammen hatte. Dabei werden einige dieser Hüte für unsere Sehgewohnheiten sehr ungewohnt sein – aber dafür hat man mit den eher selten auf Larp zu findenden Kopfbedeckungen sicher einen hohen Wiedererkennungswert. Auch dürfte man nicht direkt einen Ritter mit einem Strohhut in Verbindung bringen, obwohl damals auch der Strohhut gerne vom Adel getragen wurde (wahrscheinlich vornehmlich aus praktischen Erwägungen, denn auch Adlige können einen Sonnenstich bekommen).
Als Inspiration für die Orktrutzer habe ich mal eine Auswahl an Kopfbedeckungen des Hochmittelalters zusammen gestellt. Hier sind sie (und wer noch Anmerkungen und weitere Vorschläge hat – immer her damit):
Damit dürfte wohl für jeden Orktrutzer das passende dabei sein 😉
Dieses Wochenende ging es weiter mit der Ausstattung meines Reichsritters, denn das nächste Dorlónien-Con kommt immer näher. Dank dem unermüdlichen Einsatz meiner Frau ist der Wappenrock des Ritters entstanden. Er ist aus zweifarbiger Wolle, wobei wir uns auf Grund dessen, dass er schon so recht warm ist und wir Schwierigkeiten durch unterschiedliche Ausdehungsarten der Stoffe beim Einsetzen des Leinenfutters entrinnen wollten, gegen eine Fütterung entschieden haben. Was auf dem Wappenrock (kein Wappenlappen!) noch fehlt ist der Keiler als Wappentier meines Ritters. Und (nach Lust, Zeit und Laune) auch noch ein Reichslöwe auf einem der unteren Teile.
Später (vermutlich aber aus finanziellen Gründen erst nächstes Jahr) wird der sichtbare Gambeson noch durch ein Kettenhemd, eine Kettenhaube, Kettenfäustlinge und einen Helm ergänzt. Auch ein oder zwei neue Langgürtel werden das Bild sicher noch abrunden. Zum Dorlónien-Con muss es aber noch ohne gehen. Bis dahin braucht es „nur“ noch eine Gugel und vielleicht eine neue Bundhaube (beide aus Wolle, mit Leinen gefüttert). Auch der Schild (als Provisorium das günstige Produkt von Mytholon, das aber bisher einen guten Eindruck macht) erhält auf dem grauen Überzug natürlich noch einen Keilerkopf.
Deine Meinung ist mir – wie immer – wichtig und ich freue mich über jede Äußerung (Lob, Kritik, Ideen, Anregungen, Tipps, …). Hier auf dem Blog oder (für Alle, die bei Facebook aktiv sind) auf meiner eigenen Larp-Seite „Der unvergleichliche Askir„. 🙂