Review: „Silvercrow 13.1“

Nachdem Bob (Ihr wisst schon: Der Typ, der mit dem Typen rumhängt, der früher mal mit Radieschen rumzog) in seinem Blog schon mit einigen Zeilen zum „Silvercrow 13.1“ vorgelegt hat und auch ein zweites Blog-Review existiert, möchte ich nicht nachstehen. Auch wenn ich noch immer groggy bin, denn wie Bob muss ich feststellen, dass ich für acht Tage Con in zehn Tagen langsam zu alt bin. Aber so lange ich (anders als mein Schatz, die mit einem leichten Schleudertrauma im Krankenhaus war) noch nicht kaputt gehe …

Zwar findet man mein (noch in Arbeit befindliches) Review an anderer Stelle, aber ein paar Worte zum Con sind jetzt auch hier fällig – auch wenn die Bewertung des Cons für mich echt schwierig ist. Es gab einige Mängel in der SL-Kommunikation, bei der Ausstattung und bei der Einweisung bzw. dem IT-Wissen der NSCs, aber dennoch hatte ich meinen Spaß. Ich hatte immer zu tun (auch wenn ich weniger auf die Omme bekommen habe als Bob, dafür aber mehr um den Schutz des Ortes gebetet habe) und nie kam Langeweile auf, ich konnte meinen Charakter Bruder Anselm intensiv spielen und hatte schöne Spielsituationen.

Für das Con waren, meines Wissens nach, nur Charaktere zugelassen, die in irgendeiner Art und Weise für das Licht stehen, weshalb ich auch die Hoffnung hatte, dass Charaktere mit denselben Zielen auch für die Sache entsprechend zusammen arbeiten. Das war leider nicht der Fall, wobei ich bisher noch nicht ganz benennen kann, warum es so war. Vielleicht lag es daran, dass nicht von Beginn an Jemand die Verantwortung übernommen und alle koordiniert hat. Vielleicht aber auch, weil man mehr im eigenen Lager saß und sein Ding machte, anstatt sich mit anderen Gruppen auszutauschen.

Dabei habe ich mal wieder festgestellt, dass Charakter- oder Gruppenkonzepte, die stark auf ein gruppeninternes Spiel mit Mißtrauen gegen jeden Nicht-Gruppenangehörigen angelegt sind, einfach nicht mein Ding sind. Auch wenn es konsequent gespielt ist, so lebt Larp meiner Ansicht nach davon mit anderen, auch oder gerade unbekannten Menschen und Charakteren zu spielen und nicht ein künstliches Gegeneinander aufzubauen. Gerade durch meine Zeit im Skriptorium habe ich, insbesondere beim gemeinschaftlichen Übersetzen der Texte, bin ich mit mehreren guten Spielern in Kontakt gekommen. Das wäre sicher nicht möglich gewesen, wenn ich nur mit meiner Gruppe im Lager gesessen hätte und lediglich zum Kämpfen von meinem Stuhl aufgestanden wäre.

Trotzdem war ich nicht alleine dort und ich möchte mich bei meiner Gruppe, mit denen man sich für die Götter und das Licht aktiv einsetzten konnte, bedanken: beim Zottel, beim Bob, beim Tavernenspinner und natürlich auch beim Feuerkind sowie bei unseren Freunden und Verbündeten aus Drakenhain. Wir hatten (meines Erachtens nach) ein tolles und intensives Spiel – auch wenn wir uns (wie viele andere Spieler auch) manchmal echt dämlich angestellt haben. Wenn die SL nicht so flexibel auch andere Lösungsansätze zugelassen hätte, dann wären unsere Charaktere wohl alle draufgegangen.

Apropos draufgegangen: Am Samstag hatte ich schon mit meinem Charakter abgeschlossen und diese Zeit gehörte für mich zu den intensivsten Momenten des Cons. Schon früh am Tag hatte ich mit meinem IT-Ordensbruder Valgard über meinen Notfallplan zum Schutz der Reliquien gesprochen und als dann der Zugang zu ihrer Rettung für uns immer verschlossen schien, war ich kurz davor Vashanka zum Schutz dieser Reliquien anzurufen und dann dafür mein Blut und damit mein Leben zu opfern. Natürlich ist es schön, dass Anselm überlebt hat, aber es wäre sicher für einen Geistlichen Vashankas ein würdiger Tod gewesen.

Interessant waren auch die Kreise, die man bildete, um gemeinsam für den Schutz der Abtei und des Umlandes zu beten. Nur selten hat man das Vergnügen so viele unterschiedliche Gebete zu hören und zu sehen, was für Energie auch in Priestern steckt, denn auf den meisten Cons hört man doch eher die kurzen Sprüche der Magier. Jedoch scheinen kurze Gebete für Rituale in der prallen Mittagssonne bei einigen Damen und Herren des Klerus nicht im Handgepäck vorhanden zu sein. Ich hätte irgendwann jeden Geistlichen, der in diesem Kreis eine Liturgie vorträgt oder eine Messe hält anstatt ein einfaches Gebet zu sprechen am liebsten erschlagen. Aber mein Brevier mit den dorlónischen Gebeten habe ich mehrfach durchgebetet und bin gerade dabei neue Gebete zu schreiben 😉

Alles in Allem war es trotz der Defizite auf der SL- und NSC-Seite als auch bei der Zusammenarbeit und der Fehlerquote auf der Seite der Spieler für mich ein schönes und gelungenes Con. Auch weil ich die Silver-Crow-Leute (was natürlich die Schwanenkreuzer einbezieht) einfach mag wird es für mich nicht das letzte Con der Orga gewesen sein. Und erst recht, wenn sie wieder ein Con auf dem Jagdschloss Baum machen sollten. 😉

„Mein Leben für die Götter. Mein Blut für Vashanka.“

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