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  • Wenn ich versuche mit russischem Akzent zu sprechen klingt es so, als würde ich holländisch sprechen. Sagt zumindest meine Frau. Ärgerlich, denn ich finde Dialekte und Akzente im Larp eine Bereicherung und es erleichtert mit das Hereinfühlen in die Rolle. Da Ruben slawisch beeinflusste Kleidung tragen wird wäre es natürlich schön, wenn er auch einen entsprechenden Akzent hätte. Aber leider muss ich entweder noch viel üben (im Büro nicht die Beste aller Ideen) oder diese Idee aufgeben. Schade irgendwie …

    Aber da ich ihn frühstens zum Silvestercon spielen werde habe ich bis dahin ja noch viel Zeit. Zumindest etwas Zeit. Also erst mal weiter mit der Kleidung. Hier die 2. und 3. Schicht. Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass ich schon mal einen Entwurf für eine zweite Schicht eingestellt habe (und zwar genau hier), aber die Idee von Steffen mit dem Pelzbesatz wollte ich dann doch noch einarbeiten. Daneben dann die Konzeptskizze für die dritte und oberste Schicht. Mit dem Mantel orientiere ich mich indessen stärker an die Mäntel der Kosacken und Strelizen (wie zum Beispiel hier auf dem Bild zu sehen), wodurch er auch länger geworden ist. Die Ärmel sind etwas länger, als man es gewohnt ist, um im Winter auch die Hand bedecken zu können, und in der warmen Jahreszeit wird es zurück geklappt.

    Hier ist dann auch die dritte Version für die Kopfbedeckung zu sehen. Als erklärter Fan des „Blöder-Hut-Credos“ und im Wissen, dass man sich eher eine Kopfbedeckung als ein Gesicht merkt, muss eine Kopfbedeckung einfach sein. Also mindestens eine. Die erste Variante ist eine Art Ushanka (aber nicht in der modernen Form, sondern eher wie sowas hier oder pelzig wie hier), die zweite Variante ist die Rusmütze (also sowas hier) und die dritte Variante ist eine Kosackenmütze (was in echt so etwa aussehen sollte wie das hier und hier). Sie sieht ja total albern aus, aber irgendwie reizt sie mich gerade deswegen. Ich glaube bei der Mütze würde man sich an mich bzw. an Doktor von Tessel erinnern.

    Wobei ich mich so langsam frage, ob der Charakter überhaupt noch nach einem Doktor aussieht. Ob seine Kleidung seinem Charakterhintergrund (kuckst Du hier!?) entspricht. Andererseits: Wie soll ein Wissenschaftler und Forscher mit einem solchen Fachgebiet und der Leidenschaft zur Jagd wiederrum aussehen? Was denkst Du?

  • Es gibt sicher tausend Wege einen Charakter zu erstellen. Mein Weg war bzw. ist dieser:

    Er führte über einen Irrweg (ein verworfenes erstes Konzept) auf das Larp-Wiki – eine Seite, die ich jedem nur immer wieder empfehlen kann. Dort findet man unter anderem etliche CharakterTipps zu unterschiedlichen Völkern und „Berufen“. Um mir selber klar über die zu spielende Rolle und den Charakter zu werden habe ich dieses Mal die Charakter-Checkliste genutzt. Auch wenn man nicht jede Frage beantwortet, hilft diese Liste doch dabei einen Charakter in den wesentlichen Punkten herauszuarbeiten und sich damit auch einen Leitfaden zu schreiben, wie man den Charakter spielen könnte. Man lernt seinen Charakter dadurch selber recht gut kennen. Mehrfach habe ich die Liste wieder geändert und umgeschrieben, um dem neuen Charakter mehr Form zu geben. Man kommt sich dabei etwas vor wie ein Bildhauer, der aus einem Stein immer mehr heraus haut, bis die endgültige Form heraus kommt.

    Lange habe ich dabei überlegt, welches IT-Land mir die Möglichkeiten geben würde den Charakter so zu spielen, wie ich das gerne möchte. Wo also der Landeshintergrund zu der geplanten Hintergrundkultur des Charakters und den vorgesehenen Eigenschaften passt. Das ist meistens gar nicht so einfach, wenn man nicht einen Charakter direkt für ein Land erstellt und damit schon direkt die Ideen aus dem Landeshintergrund entnimmt. Das war bei mir nicht der Fall und es hat echt gedauert, bis ich feststellen musste, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen habe. Einzum, ein Fürstentum im Kaiserreich Lupien, bot alles, was ich für den Charakter brauchte. Und das Beste: Das Land habe ich geschrieben und bin als SL dafür verantwortlich. Manchmal kann es so einfach sein …

    Nochmal habe ich die Checkliste angepackt, um die landesspezifischen Änderungen vorzunehmen – und dann … war ich immer noch nicht fertig. Bis zum jetzigen Zeitpunkt feile ich noch an Details. Aber einige Dinge stehen jetzt schon fest:

    • Der Name wird (gemäß der Einzumer „Tradition“ von niederländisch geprägten Namen) Ruben van Tessel lauten.
    • Er ist Doktor der Fürst-Karel-Universität in Kronau und damit ein Gelehrter bzw. Wissenschaftler
    • Ein Gelehrter aus Einzum ist immer noch ein Einzumer – also abergläubisch und konservativ
    • Sein Hobby ist Zeichnen (weil ich das auch ganz gut kann und für die Skizzen im „Forschungsbuch“ sinnvoll ist) und die Jagd
    • Ruben gehört dem gehobenen (Bildungs-)Bürgertum an
    • Sein Grund zu Reisen ist natürlich die Forschung

    Und genau da sind wir an dem Punkt, an dem ich noch keine wirklich zufriedenstellende Lösung habe. Er ist Doktor und hat sein Forschungsgebiet … natürlich habe ich grobe Vorstellungen, aber ein adäquater Name, der IT auch gut klingt, fehlt mir dafür noch:

    • Lehre über anormale Tiere und Wesen. Also Drachen, Basilisken, Werwölfe, Greifen und solche Tiere, die wir OT als mysthisch bezeichnen würden. Seit dem 19. Jahrhundert nennt man diese Wissenschaft „Kryptozoologie“ – aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich diese Bezeichnung auch fürs Larp eignet.
    • Lehre über lebende Tote sozusagen. Das bezieht sich auf Vampire, Nachzehrer, Ghule, Wiedergänger, Zombies, Gespenster und solche Sachen. Ich hatte da erst an den Begriff der Nekrobiologie gedacht, aber das trifft es auch irgendwie nicht richtig …

    Hast Du vielleicht eine Idee, wie man diese Wissenschaften nennen kann? Oder geht Kryptozoologie und Nekrobiologie? Und für die Erklärungen der Fachbegriffe muss es doch auch schöne Umschreibungen geben …